Burganlage stammt aus dem 12. JahrhundertDie Ruine ist das Überbleibsel einer großen Burganlage aus dem 12. Jahrhundert. Wann die Burg erbaut wurde, ist nicht bekannt, erstmals erwähnt wird sie 1112 im Zusammenhang mit einem „Ezili de Hiltegerisperch“. Die Burganlage hat in ihrer langjährigen Geschichte bereits viele Bewohner bewirtet: 1174 meldete Friedrich Barbarossa Ansprüche auf Hilgartsberg an. Im Jahre 1252 geht sie in den Besitz von Herzog Otto von Wittelsbach über, welcher Hilgartsberg zu einem Gerichtsbezirk ausbaut. 1531 wird die Burg als Lehen an die Münchner Patrizierfamilie Weißenfelder übergeben. Ihnen folgt der Freiherr Fugger im Jahre 1621.
Während des 30-jährigen Krieges bricht ein großer Brand auf der Burg aus und auch die Pest macht vor ihren Toren nicht halt. Im Zuge des österreichischen Erbfolgekriegs wird die Burganlage im Jahr 1742 dann vollständig zerstört. Hilgartsberg bleibt bis ins 19. Jahrhundert Eigentum der Fugger, bis sie 1822 die Rechte aus dem Lehen an den Freistaat Bayern verkaufen, welcher das Schlossgebäude an den Gastwirt Florian Koch aus Garham veräußert.
1838 wird die Burganlage Staatseigentum, erst 1996 kauft die Marktgemeinde Hofkirchen die Burgruine Hilgartsberg zurück. Seitdem kümmert sich der „Förderverein zur Erhaltung und Sanierung der Burgruine Hilgartsberg und der St.-Georgs-Kapelle e.V.“ um die Instandhaltung der Anlage.
Soweit die historischen Fakten zur Burgruine Hilgartsberg. Aber wie es sich für derart betagtes Gemäuer gehört, spielt es auch in den Sagen des Volksmundes eine große Rolle. Die hat Hans Eckmiller in seiner Schrift „Schloß Hilkersberg“ festgehalten und berichtet darin zum Beispiel von drei toten Burgfräulein, die am Brunnen spuken, weil sie von dort in die Tiefe gestürzt worden sind. Oder vom rotglühenden Skelett des letzten Grafen, der von seinen Feinden in der eigenen Burg eingemauert worden sein soll. Der Sage nach heißt es: „In finsteren Nächten, wenn der Sturm durch die öden Fenster fährt und an den alten Mauern rüttelt, da wird es im Schlosshofe lebendig: Sporen klirren, Rosse stampfen und zwischen den Trümmern des umgestürzten Turmes, welche den Hof bedecken, bewegen sich lärmend geharnischte Gestalten; […] wo einst das Standbild des hl. Georg stand, sitzt eine Eule mit feuerroten Augen.“
Heute Schauplatz für Theater und BurgweihnachtHeute können mutige Spaziergänger noch die Überreste der ehemaligen prächtigen Burganlage bestaunen: Drei Toranlagen, der Zwinger, die Ringmauern und der Kerker mit dem Gitter über dem Verlies sind erhalten.
Die Ruine ist heute ein beliebter und stimmungsvoller Schauplatz für zahlreiche Veranstaltungen. In ihren Mauern finden unter anderem Theateraufführungen, Burgfestspiele und eine „Burgweihnacht“ statt, die im Schatten der alten Burg in ganz neuem Licht erstrahlen.