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Unternehmer bis zum letzten Atemzug: Xaver Troiber ist im Alter von 84 Jahren verstorben

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Der Hofkirchener Unternehmer Xaver Troiber (†) ist im Alter von 84 Jahren verstorben. − Foto: Helmuth Rücker (Archiv)
Hofkirchen

Er war bekannt für seine Großzügigkeit, Zuverlässigkeit und Vereinstreue: Am Dienstagmorgen ist Franz Xaver Troiber im Alter von 84 Jahren verstorben.

Der Ehrenbürger und ehemalige 2. Bürgermeister der Marktgemeinde Hofkirchen hat sich zeitlebens für seine Heimat eingesetzt. Als „beherzt, mutig und immer aktiv“ beschrieben ihn Familie und Freunde.

Das „Miteinander“ stand für Xaver Troiber immer an erster Stelle. Dank der Unterstützung des rührigen Lebensmittelunternehmers konnten zahlreiche Projekte in die Tat umgesetzt werden. Die Trauer um den „Xav“ in der Region ist dementsprechend groß.

„Wir werden uns immer sehr gerne an ihn erinnern“

Er hinterlässt seine Frau Thea, seine Kinder Beate und Günter und die vier Enkelkinder Maximilian, Constantin, Theresa und Peter. „Wir werden uns immer sehr gerne an ihn erinnern – ,wenn‘s brenzlig wird: Redet miteinander, setzt Euch zusammen, hoid‘s zamm‘, das hat er uns mit auf den Weg gegeben“, teilte die Familie in den sozialen Medien mit

Beerdigung am Freitag

Der Rosenkranz wird am Donnerstag, 18 Uhr, in Hofkirchen gebetet. Die Beerdigung findet am Freitag, 7. Juni, um 14.30 Uhr am Friedhof Hofkirchen statt, anschließend ist um 16 Uhr der Trauergottesdienst.

Geboren am 7. März 1940 als viertes von fünf Kindern in Grubhof, wächst Xaver Troiber auf dem Hof seiner Eltern auf und besucht die Volksschule in Neßlbach. Im Alter von 14 Jahren fing er als Landwirtschaftshelfer bei der Familie Hofmann in Schuhreit an zu arbeiten. Als Dank für seinen Fleiß überließ ihm der Bauer Hofmann seine Alteisenbestände – und legte damit unbewusst den Grundstein Xaver Troibers als Großhändler.

Vom Schrotthändler zum „Feinkost-König“

Denn von diesem Zeitpunkt an sammelteder damals 18-Jährige im Umkreis Alteisen ein. „Lumpen, Knochen, Eisen und Papier, alles kaufen wir“, lautete bald sein Motto. Später erweiterte der Unternehmer sein Sortiment: Essiggurken, Sauerkraut vom Fass, Senf, Zucker und Salz hatte er bald darauf im Angebot. Geschickt motivierte er die Wirte und Kaufleute dazu, immer größere Mengen bei ihm zu bestellen. Xaver Troiber stellte Fahrer ein und schaffte mehrere Lastwagen an.

6000 Kunden in der Region

1960 gründeten die Troibers den Standort in Hofkirchen, bauen neben ihrem Wohnhaus eine erste Lagerhalle. Das Geschäft florierte. 1983 erweiterte er sein Sortiment um Tiefkühlkost, 1984 baute er sein erstes großes Kühlhaus. In diesem Jahr begann auch sein Sohn Günter seine Tätigkeit im Unternehmen, 1989 stieg auch Tochter Beate ein. Ende der 90er-Jahre begann die Firma, neben Gaststätten, Hotels, Krankenhäusern und Seniorenheimen, auch Flusskreuzfahrtschiffe zu beliefern. Im Jahr 2000 stieg das Unternehmen in die Großküchenplanung ein. Die Firma Troiber hat sich zu einer Institution entwickelt. 6000 Kunden in der Region werden beliefert.

„Meine Thea hat mir meinen Freiraum gegeben“

Bei allen Fortschritten konnte Xaver Troiber auf die Unterstützung seiner Frau Thea bauen, mit der er im November 2022 Diamantene Hochzeit feiern konnte. „Meine Thea hat mir meinen Freiraum gegeben und mich nicht eingebremst. Meine Frau hat mitgezogen. Miteinander haben wir es durchgezogen“, pflegte Xaver Troiber liebevoll über seine Frau zu sagen. Einen schweren Schicksalsschlag mussten Thea und Xaver Troiber 2010 verkraften, als ihr Sohn Franz Xaver jun. starb.

„Offene, zugängliche Art“

Auch nachdem Xaver Troiber die Geschäftsführung an seinen Sohn Günter weitergeben hatte, ließ er sich gerne und oft in der Firma blicken. Mit den Mitarbeitern war er per „Du“. 600 Mitarbeiter hat das Unternehmen, deren Wohlergehen Xaver Troiber ebenso immer am Herzen gelegen war wie faire Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten. „Ihm war immer wichtig, dass die Hofkirchener einen gesicherten Arbeitsplatz in Heimatnähe haben“, sagte Bürgermeister Josef Kufner, der selbst bei Troiber seine Lehre absolvieren durfte. Gleichzeitig sei Xaver Troiber immer darauf bedacht gewesen, mit der Bürgerschaft im Einvernehmen zu sein. Besonders in Erinnerung geblieben ist Kufner die „offene, zugängliche Art“ von Troiber sowie sein ambitionierter Charakter. „Er war der willensstärkste Mensch, den ich je kennengelernt habe.“

In allen Lagen unbürokratisch unterstützt

„Vor allem ist uns seine große Unterstützung beim Hochwasser 2013 besonders im Gedächtnis geblieben“, kondoliert die Feuerwehr Hofkirchen. Obwohl die Firma Troiber selbst vom Hochwasser betroffen war, versorgte Xaver Troiber kurzerhand die Einsatzkräfte „Da Xav“ habe die Feuerwehr Hofkirchen in allen Lagen unbürokratisch unterstützt.

„Wir danken Xav für seine Großzügigkeit und sein Wirken beim Troiber Cup, mit dem er unser Vereinsleben nachhaltig bereichert hat “, teilt der TC Hofkirchen zum Tode des Gründungs- und Ehrenmitglieds mit. Bis zuletzt sei Xaver Troiber, selbst leidenschaftlicher Tennisspieler, ein „treuer Anhänger“ des Vereins gewesen.

Lange Liste an Vereinsmitgliedschaften

Die Liste seiner Vereinsmitgliedschaften ist lang. Neben Feuerwehr und Tennisclub galt Troibers Einsatz unter anderem dem Sportverein Hofkirchen, dem Schützenverein, den Reservisten und dem Eisstockclub. Leidenschaftlich gerne spielte Xaver Troiber Golf in Bad Griesbach oder ging mit Golden Retriever „Flocki“ spazieren.

Grenzenloser Optimismus und Ehrgeiz

„Für mich war er Vorbild für unabhängige, ohne parteipolitische Bindung gelebte Kommunalpolitik“, würdigt Georg Stelzer, 3. Bürgermeister und Ortsvorsitzender der ÜW Hofkirchen-Garham, die Leistung des Verstorbenen. Troiber sei ein Vorbild in Sachen Zuverlässigkeit, Disziplin und Heimattreue gewesen – „ein aufgeschlossener Mensch, der seinem Gesprächspartner auf Augenhöhe begegnete. Ein Mensch mit grenzenlosem Optimismus und Ehrgeiz“, sagte Stelzer.

Wir werden sein Lebenswerk mit Stolz weitertragen“

Seinen Lebenswillen und unternehmerischen Geist habe sich Xaver Troiber bis zum letzten Atemzug bewahrt und gelebt, teilt seine Familie mit – die ihm noch einen Wunsch erfüllen konnte. „Es war sein größter Wunsch und Traum, auch noch die dritte Generation in der Firmenleitung zu erleben. Wir werden sein Lebenswerk mit Stolz weitertragen.“

 

 

Quelle: pnp.de —−Katja Elsberger

Mehr im Vilshofener Anzeiger vom  06.06.2024 oder unter PNP  nach einer kurzen Registrierung

 

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