Seit einem Jahr ist Josef Kufner Bürgermeister, regiert mit absoluter Mehrheit. Denn im 16 Mitglieder starken Gemeinderat hat die CSU acht Sitze (plus Bürgermeister), die SPD, die über viele Jahre dominant war in der Kommune, verfügt noch über fünf Sitze. Drei Mandate halten nach wie vor die ÜW. Und? Wie hat sich der 40-Jährige bislang geschlagen? Das können Freund und Feind wohl am besten beurteilen. Obwohl – einen wirklichen Feind gibt es nicht, wie die Umfrage zeigt. Auch nicht im anderen politischen Lager.
Stimmen aus der SPD:
„Ich kann nichts Negatives sagen, bin zufrieden, auch wenn ich einer anderen Partei angehöre“, sagt Peter Binder. Er kennt Josef Kufner nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Chef, da er beim Bauhof der Gemeinde angestellt ist.
„Er schlägt sich gut, steht jetzt allerdings vor seiner ersten großen Bewährungsprobe wegen der Gebührenerhöhung. Da muss er sich beweisen“, erklärt Katrin Wagenpfeil. Die Markträtin geht davon aus, dass der Bürgermeister das Thema noch einmal ordentlich aufrollt. „Dem Bürger muss man eine gründliche Aufarbeitung zugestehen“, so die Tochter des Bürgermeister-Vorgängers.
„Wegen der aktuellen Diskussionen möchte ich mich öffentlich nicht äußern“, bittet Marktrat Walter Doppelhammer.
Für eine Stellungnahme nicht erreichbar waren die SPD-Gemeinderäte Christian Pauli und Petra Söldner.
Stimmen von den ÜW:
„Er hat einen moderaten Führungsstil, setzt uns stellvertretende Bürgermeister für Aufgaben und Projekte ein, sagt selbst, dass er nicht alles alleine machen muss. Und – das gilt auch für den Marktrat – er nutzt die Kompetenzen des Einzelnen, um das Optimale für die Gemeinde zu erreichen. Das ist eine Aufwertung des Gremiums, das er im Übrigen in Sachen Information immer auf dem aktuellen Stand hält“, lobt 3. Bürgermeister Georg Stelzer. Was den ÜW-Fraktionssprecher außerdem beeindruckt: „Auch wenn Großprojekte immer populärer und öffentlichkeitswirksamer sind: Josef Kufner nimmt auch die kleinen Anliegen der Bürger sehr ernst, kümmert sich mit Herzblut um eine Lösung – oft innerhalb eines Tages.“
Johanna Feilmeier schließt sich den Aussagen des ÜW-Fraktionssprechers an.
„Im ersten Jahr hat man sich abgetastet. Es gab keine problematischen Themen, nichts, wo man als Opposition anderer Meinung war. Erst jetzt mit den Abwassergebühren wird‘s schwierig. Und es werden noch weitere Stürme kommen. Daran wird man sehen, wir agil Josef Kufner ist und welches Geschick er beweist“, sagt Günter Troiber.
Stimmen aus der CSU:
„Er ist jung, hat Elan und Ideen, ich bringe eine über 30-jährige Erfahrung als Gemeinderat mit – das passt sehr gut zusammen“, findet Alois Wenninger. Der langjährige CSU-Marktrat und aktuell 2. Bürgermeister ist mit 69 Jahren das älteste Mitglied im Gremium, hat Josef Kufner am 14. Mai 2020 bei der konstituierenden Sitzung vereidigt und konstatiert dem Bürgermeister: „Er hat sich sehr schnell eingearbeitet, hat die Corona-Herausforderungen sehr gut gemeistert, hält die Diskussionen auf sachlicher Ebene. Die Zusammenarbeit ist sehr befruchtend.“
Nichts zu mäkeln hat Josef Leizinger: „Auch wenn Josef Kufner wegen der Pandemie keinen einfachen Start hatte, macht er‘s sehr gut. Er führt Angefangenes konsequent fort und geht Neues mit Engagement an. Ich bin sehr zufrieden.“
„Er lebt das Amt des Bürgermeisters zu 100 Prozent – so, wie es sein muss. Er hat sich sehr gut eingearbeitet und bewiesen, dass er Bürgermeister kann“, sagt Kufners Partei-Kollege Michael Heudecker. Als Marktrat fühle er sich bestens informiert und mitgenommen, bei den Bürgern komme die ruhige, aber zielstrebige Arbeit des Bürgermeisters sehr gut an.
„Er ist Bürgermeister mit Leib und Seele, macht seinen Job sehr, sehr gut. Er hat immer ein offenes Ohr, versucht zu helfen, wo es geht, erledigt teilweise am gleichen Tag noch die Aufgaben und findet immer eine Lösung – egal wie knifflig eine Situation ist“, fasst Marianne Graf zusammen. Und Josef Kufner überrascht sie immer wieder: „Mit 40 Jahren ist er recht jung. Aber in Sachen akribischer Vorbereitung, Sachverstand, Fleiß und Kollegialität steht er Erfahrenen in nichts nach. Im Gegenteil: Er hält alle immer auf dem Laufenden und ist einfach ein toller Teamplayer.“
„Ohne Vorerfahrung, ohne entsprechende Schulungen, die wegen Corona ausgefallen waren, macht er seine Sache echt gut und schlägt sich wacker“, findet Gerold Schöfberger. Was ihn zudem überzeugt: „Josef Kufner hat keine vorgefertigten Meinungen, die er durchdrücken will. Er hört alle Argumente, versucht, die unter einen Hut zu bringen.“
„Es ist jung, dynamisch, korrekt. Dass er wegen der Pandemie keinen leichten Start hatte, merkt man nicht. Er macht‘s gut“, so das Fazit von Matthias Braidt.
Selbst ein Neuling in der Kommunalpolitik ist Christian Pritzl. „Ich finde, Josef Kufner macht‘s hervorragend. Zum einen sorgt er dafür, dass parteiübergreifend zusammengearbeitet wird, zum anderen setzt er die Versprechen aus unserem Wahlprogramm um. Das ist nicht von heute auf morgen möglich, aber er bleibt dran.“
Als JU-Ortsvorsitzender kennt Fabian Kapfhammer Josef Kufner schon aus der Zeit, als er „nur“ CSU-Vorsitzender war. „Er ist nach wie vor ein 24/7-Mensch: Jederzeit erreichbar, jederzeit für Nachfragen offen. Er hat sich wahnsinnig schnell in das Amt eingearbeitet. Respekt.“
Das sagen Sitzungsbesucher:
Willi Wagenpfeil (SPD) war der Bürgermeister vor Josef Kufner, lenkte 18 Jahre lang die Geschicke des Marktes, kandidierte 2020 nicht mehr, besucht aber regelmäßiger als Zuhörer die Marktratssitzungen. Auf die Frage, wie sich seiner Meinung nach Josef Kufner als Bürgermeister macht, antwortet er knapp: „Aufgrund der aktuellen Situation werde ich mich dazu nicht äußern.“
Wer auch kaum eine Sitzung verpasst, ist Bernhard Brunner. Der Journalist berichtet für den Vilshofener Anzeiger. Sein Fazit: „Josef Kufner hat eine ähnlich straffe Sitzungsleitung wie sein Vorgänger. Er ist bestens informiert, hat sich als Newcomer schnell in Themen und Verwaltungsabläufe eingearbeitet, ist auf größtmögliche Transparenz bedacht – auch gegenüber der Presse. Josef Kufner gibt sich nicht nur bürgernah, man spürt auch, wie sehr er in seiner Heimatgemeinde verwurzelt ist.“ —Carmen A. Laux