SPD Hofkirchen will die Gemeinde energieautark machen
Marktrat Stefan Greiler bei seinem Vortrag über die energieautarke Gemeinde. −Foto: SPD.
Hofkirchen
Die Tagesaktualität und ein Ausblick in die Zukunft standen im Mittelpunkt beim gut besuchten Neujahrsempfang der Hofkirchner SPD. Ein reger Informationsaustausch zu vielen Themen half mit, die Perspektiven für 2023 aufzuzeigen und zu formulieren.
Marktrat Stefan Greiler hatte einen Redebeitrag über eines der wichtigsten Zukunftsthemen der Gemeinde vorbereitet und stellte zu Beginn seiner Ausführungen die Aussage in den Raum: „Eine energieautarke Gemeinde ist eine Vision, auf die man hinarbeiten kann.“ Wichtig sei, zu analysieren was die Gemeinde braucht, und dann das Benötigte gezielt auszubauen. Somit könne man auch den gefürchteten PV-Anlagenwildwuchs verhindern. Greilers Meinung nach hat der Markt Hofkirchen die besten Voraussetzungen, die benötigte Energie in der eigenen Gemeinde zu erzeugen und zu verbrauchen. Die Wertschöpfung bleibe damit in der Kommune. „Erzeugen und verbrauchen bei uns“, das sei die Zielsetzung.
Starke Partner sieht er in der Firma EnValue und dem Unternehmen FENECON. Vorgespräche dazu wurden geführt und die Bereitschaft, sich für das Projekt einzusetzen, ist von deren Seite vorhanden.
„Aber wir brauchen vor allem die Landwirte und natürlich die Bürger. Dann schaffen wir die Unabhängigkeit von den großen Energiekonzernen“. Am Beispiel der Energieerzeugergemeinschaft Perlesreut schilderte er die Vorteile einer energieautarken Gemeinde. Dort erhält der Energieerzeuger 16 bis 18 Cent pro Kilowatt und der Verbraucher bezahlt 30 Cent. Greiler: „Ich halte das für eine einmalige Chance, die wir uns als Gemeinde in dieser schwierigen energiepolitischen Zeit nicht entgehen lassen dürfen“.
Das Thema sei in der Gemeinde ohnehin aktuell. Mehrere Landwirte würden derzeit ihre Flächen zur Energieerzeugung zur Verfügung stellen. „Wir müssen handeln, alle Beteiligten einbinden und die erforderliche Bauleitplanung zügig auf den Weg bringen“, rief Stefan Greiler auf.
Dann berichtete Christian Pauli als Fraktionsvorsitzender über die laufenden Projekte im Gemeindebereich. In der Aussprache zu diesen Vorhaben wurden immer wieder der zögerliche Ablauf, der Zeitverlust und die damit steigenden Kosten kritisiert. Am Beispiel „Neue Mitte“ erfuhren die Zuhörer, dass die Vergabe dieses Projekts schon im April 2020 durch den Vorgänger-Gemeinderat entscheidungsreif vorbereitet gewesen sei. Die so gesehen „verlorenen“ drei Jahre würden zu deutlichen Mehrkosten führen, die Kauf- und Mietpreise ansteigen, sagte Pauli.
Ähnlich verzögere sich der Neubau auf dem Grundstück in der Deggendorfer Straße. Auf dem 2019 von der Gemeinde erworbenen Grundstück sollte eine Arztpraxis mit Wohnungen entstehen. Die jetzt dort vorgesehene Tagespflege war in der „Neuen Mitte“ angedacht. Auch hier fragten sich die Besucher der SPD-Veranstaltung, wann es weitergehe.
Der gleiche Ablauf sei beim Projekt „Fernwärme Garham“ festzustellen, führte Pauli aus. Schon 2019 habe der vorgesehene Investor das von den Experten als das am besten geeignete Grundstück erworben. Seit 2020 werde immer wieder angekündigt, dass dieser lang gehegte Wunsch bald in Erfüllung gehe. Aber langsam schwinde die Hoffnung, dass dieses Vorhaben überhaupt realisiert werden könne, meinte Pauli.
Auch die Kalkulationen bei der Abwasserbeseitigung waren Diskussionsthema. Christian Pauli: „Wir arbeiten gerne konstruktiv mit, aber nur abnicken kommt für uns nicht in Frage“. − va
Quelle: plus.pnp.de —va
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