Vilshofen. Das Bayerische Umweltministerium und der Landesbund für Vogelschutz hat sechs erfolgreichen Schulen die Auszeichnung „Umweltschule in Europa / Internationale Agenda 21-Schule für das Schuljahr 2017/2018“ im Johannes-Turmair-Gymnasium in Straubing überreicht.
Umweltminister Thorsten Glauber ließ wissen, dass die durchgeführten Projekte in mehrfacher Hinsicht wichtig sind, da sie das persönliche Engagement und die Eigeninitiative junger Menschen fördern sowie einen Beitrag zu mehr Umweltschutz im Schulalltag leisten. Zudem tragen Umweltschulen durch ihr Engagement dazu bei, einen nachhaltigen, generationengerechten Lebensstil zu entwickeln.
Die Schweiklberger verkauften in diesem Zusammenhang beispielsweise Reissäcke in Dindefelo (Senegal/Afrika). Außerdem bastelten sie eigenhändig eine Ernährungspyramide, verkauften Fair-Trade-Schokolade am Pausenverkauf (pro 5 verkaufte Tafeln Schokolade wurde anschließend ein Baum gepflanzt), arbeiteten in sozialen Einrichtungen und wirkten bei einer artgerechten Aufzucht von Küken, die in der Schule ausgebrütet wurden, mit.
Stellvertretend für die gesamte Schule nahm Svenja Köhler mit den Schülern Daniel Peter und Johannes Haidn an der Feier teil.
Die Grundschule Aunkirchen beteiligte sich erstmalig am Projekt Umweltschule. Sie wurde mit zwei Sternen ausgezeichnet unter anderem aufgrund von Aktionen zum Klimaschutz wie dem Klimaschutztag in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Passau (Klimaquiz, Informationen zur Herstellung von T-Shirts, Kochen und Verkostung von klimaverträglichen Speisen …), Schulung der Drittklässler zu Energiecoaches, Einführung von Energiewächtern in den Klassen, „Fairtradetag“ mit Infos zu Fairtrade und Ausstellung von Fairtrade-Produkten von Petra Spanner vom Weltladen Vilshofen, Gestaltung einer Ausstellung von umweltfreundlichen und klimaverträglichen Schulmaterialien mit den Schülern der 3. Klasse.
Zentrales Thema der Grundschule Alkofen-Pleinting im Schuljahr 2018/19 war „Wasser“. Die Schüler der 3. Klassen wurden beispielsweise zu Energiecoaches und Umweltberatern ausgebildet. Sie informierten die anderen Klassen über die Problematik des Plastikmülls in den Gewässern und zeigten Alternativen zur Plastiktüte auf. Außerdem wiesen sie auf die Möglichkeiten des Energiesparens hin. Durch die Aufstellung von Trinkwasserbrunnen in Alkofen und Pleinting wurde dem Lebensmittel Nr.1 besondere Wertschätzung entgegengebracht. Die Schule stellt den Kindern kostenlos wiederbefüllbare Trinkflaschen zur Verfügung und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt.
Weitere Themen waren u.a. Mülltrennung- und vermeidung (z.B. Alu- und Kunststoffverpackungen), das Sammeln von Tonerkartuschen und alten Handys zur Wiederverwertung der Rohstoffe, das Anlegen einer Bienenweide in Kooperation mit dem Gartenbauverein Pleinting und Workshops zum Thema „Biene“ am örtlichen Bienenlehrstand.
Die Grundschule Garham legte auf dem Schulgelände ein Minibiotop an. Es entstand in Zusammenarbeit mit Eltern ein Totholz-, Rinden- und Reisighaufen sowie ein Steinhaufen als neuer Lebensraum für Klein- und Kleinsttiere.
Außerdem pflanzten die Schüler- und Schülerinnen an die 450 Blumenzwiebeln, die als Frühblüher den Bienen Nahrung bieten. Das Pflanzen einer Esskastanie und der Bau von Nistkästen für Stare rundeten die Aktivitäten im Bereich Schulgarten ab. Das zweite große Thema war Müll bzw. Müllvermeidung. Im Puppentheater „Bert, eine Brechbohnenbüchse sucht seinen Weg“, beim Müllprojekttag bzw. beim Besuch eines Wertstoffhofs wurden die Schüler für das Müllproblem sensibilisiert. Mögliche Maßnahmen zur Müllreduzierung wurden von den Kindern an Schautafeln und Ausstellungstischen aufgezeigt. Jeder Schüler besitzt seine eigene Trinkflasche, die er am schulischen Waldwasserbrunnen bzw. mit selbst gepressten Apfelsaft füllen kann.
Die Grundschule Aldersbach hatte sich zwei Themen gegeben. Zum einen ging es um das nachhaltige und faire Konsumieren, zum anderen um den gemeinsamen Einsatz für die Umwelt. Die Klassen beschäftigten sich mit dem Baum des Jahres, lernten mit dem eigenen Bienenvolk das Imkern und beteiligten sich an der Aktion „Rama dama“, bei der herumliegender Müll eingesammelt wurde. Schüler gestalteten mit witzigen Sprüchen Plakate, die dazu auffordern, Müll stets in Abfallbehältern zu entsorgen.
Am Gymnasium Vilshofen gibt es eine Arbeitsgemeinschaft „Schulgarten“, die das Hochbeet pflegte und die Ernte verwertete. Nistkästen für Singvögel wurden geschreinert und aufgehängt. Bereits bestehende Insektenhotels wurden repariert, die Kräuterspirale reaktiviert.
Ein P-Seminar gründete ein Social-Start-Up mit den Inhalten: 1. „MatchBreak“: Man bot einen Rückzugsort an, an dem Jugendliche gemeinsam mit Freunden die neuesten Videospiele testen können. 2. Currywurstladen „CurryOn“: Es wurde ein Currywurstlokal in Passau eröffnet, bei dem die Kunden für eine gute Currywurst zahlen, ggf. auch für einen Bedürftigen, der diese dann später kostenlos essen kann. 3. „Once upon a dung“: Die Schüler stellten einen 100%-igen Naturdünger aus den Gartenabfällen her. 4. „SMARTBOX“: Schüler vermeiden die Verschwendung einer hohen Zahl an alten Schuhkartons, indem sie daraus Kickerkästen und ähnliches fertigten.
Hinzu kamen laufende Aktivitäten wie Projekttage „Lebendige Donau“, Besuch Jugendwaldheim aller 6. Klassen, Insekten- und Reptilienvortrag für alle 6. bzw. 8. Klassen, Beobachtung und Erstellen von Baumtagebüchern der Klasse 5b, Gestaltung von Wandplakaten zur Artenvielfalt der Weichtiere (8.Klassen), faire Produkte in der Schule – wöchentlicher Aufbau eines „Fair-Trade-Schulladens“, Einführung von Fairtrade-Kaffee im Lehrerzimmer, Besuch des Weltladens Vilshofen der Klasse 8a, Sammelstation für Batterien und Handys, eine Müll-Einsammelaktion und anderes. − red