Es vergeht kein Tag, an dem nicht Menschen die Burg Hilgartsberg besuchen, egal bei welchem Wetter. Spaziergänger, die den schönen Blick ins Donautal genießen, Motorrad- und Oldtimerfahrer, die sich zu Gruppenführungen anmelden, Geschichtsvereine, Kindergärten und Schulen, die mit dem Bus anreisen. Als der Markt Hofkirchen die Ruine 1996 vom Freistaat kaufte, setzte er sich zum Ziel, sie zu erhalten und zusammen mit dem Burgförderverein mit Leben zu füllen. Das ist gelungen. Einerseits, weil die Gemeinde und viele Ehrenamtliche sich tatkräftig dafür einsetzen, andererseits, weil die EU mehrere wichtige Einzelprojekte förderte. MdL Christian Flisek (SPD) hat sich am Donnerstag ein Bild davon gemacht.
„Von 2003 bis 2005 haben wir die Strom- und Wasserversorgung verbessert und die Abwasserbeseitigung geregelt. Später haben wir eine Freilichtbühne angeschafft.Und vor drei Jahren bauten wir ein archäologisches Museum. Insgesamt wurden 200000 Euro investiert, davon kamen 100000 Euro aus dem EU-Programm Leader zur Förderung des ländlichen Raumes“, erklärte Bürgermeister Willi Wagenpfeil, der in der früher eigenständigen Gemeinde Hilgartsberg aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, „ohne die EU-Mittel hätten wir das nicht gestemmt.“
Manchmal wirke es verwunderlich, dass gerade ein so großes Gebilde wie die EU derart kleinteilige Förderungen gewährt, sagte Christian Flisek und erklärte, den europäischen Politikern sei eben klar, dass eine europäische Identität nur wachsen kann, wenn sich die Menschen mit ihrer Heimat identifizieren.
Flisek kritisierte jedoch, dass sich der Freistaat Bayern von bewilligten EU-Geldern etwas abzwacke, um damit das Perso-nal in den betreffenden Abtei-lungen zu finanzieren. Statt dessen wünsche er sich direkte Beziehungen zwischen der EU und den Projekt-Verantwortlichen vor Ort. „Wenn ein Förderbetrag bewilligt wird, soll er auch in dieser Höhe ankommen“, forderte der SPD-Landtagsabgeordnete. Er erinnerte zudem an die EU-Strategie für den Donauraum , eine bereits seit knapp zehn Jahren existierende Förderkulisse, die in Bayern zu wenig genutzt werde.
Mit ihrem Treffen auf der Burg wollen Christian Flisek und Bürgermeister Willi Wagenpfeil an die EU-Wahl am 26. Mai erinnern und zeigen, wie positiv sich die EU gerade auf das auswirkt, was direkt vor der Haustür liegt.
Zu dem Termin kamen neben Gisela Schiller, Vorsitzende des Burgfördervereins, auch Marktgemeinderätin Ingrid Weinzierl und ihr Sohn Jakob Weinzierl, beide Mitglieder des SPD-Ortsvereins dazu. — Simone Kuhnt