Pfarrer Gotthard Weiß ist Ehrenbürger von Hofkirchen
Mit einem Lächeln nahm Pfarrer Gotthard Weiß (2.v.l.) die gerahmte Urkunde zur Ernennung zum Ehrenbürger Hofkirchens aus den Händen von Bürgermeister Josef Kufner (l.) und seinen beiden Stellvertretern (v.r.) Alois Wenninger und Georg Stelzer in Empfang. −Fotos: Brunner
Hofkirchen
Die höchste Auszeichnung, die eine Kommune vergeben kann, ist am Sonntag, dem Fest Mariä Namen, dem Bischöflich Geistlichen Rat Gotthard Weiß in dessen „Wohnzimmer“, der spätgotischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, zuteil geworden. Der Markt verlieh diese Würde laut Bürgermeister Josef Kufner „einer echten Persönlichkeit, einem ganz besonderen Menschen, der sprichwörtlich ein echter Segen für unsere Gemeinde ist.“ Die Bürgermedaille Hofkirchens durfte Alois Zauner, Bürgermeister der Partnergemeinde Hofkirchen an der Trattnach, in Empfang nehmen.
Gotthard Weiß, am 15. Juni 1996 in die Kommune an der Donau gekommen, sei damit bis zu seinem Ruhestand der Pfarrer, der am längsten in Hofkirchen gewirkt habe, sagte Kufner. Er verhehlte nicht, dass man sich „erst zusammenraufen“ habe müssen – wegen unterschiedlicher Vorstellungen in Sachen Gottesdienstgestaltung. „Sie dürfen dreimal raten, wer sich durchgesetzt hat“, fragte Kufner augenzwinkernd die Zuhörer nach dem Gottesdienst zur Feier des Tages.
Kufner schätze die Zusammenarbeit mit Weiß – sei es im kirchenmusikalischen Bereich, als Mitglied der Kirchenverwaltung und als Bürgermeister – „über alle Maßen“. Er würdigte Weiß als „Freund der Musik“, besonders der traditionellen Blasmusik. Pfarrer Weiß sei ein großer Förderer der Kirchenchöre Hofkirchen und Garham. Bei Gotthard Weiß komme auch das Gesellschaftliche bei Ausflügen mit Chor und allen Pfarrei-Bediensteten nicht zu kurz, sagte Kufner, der die Festrede im Altarraum hielt.
Besonderen Respekt zollte Kufner Weiß für dessen Engagement als Feuerwehrpfarrer des Bezirks Niederbayern und des Landkreises Passau. Zudem sei Weiß als Notfallseelsorger sowie als Seelsorger für die Bergwerk-Arbeiterfamilien Kropfmühl, Schausteller und Kaminkehrer tätig gewesen. In guter Erinnerung blieben die niederbayerische Feuerwehrwallfahrt nach St. Florian in Oberösterreich, der Festgottesdienst beim 150-jährigen Gründungsfest der in Freundschaft verbundenen Stadt Nagold in Baden-Württemberg sowie die Einführung der sogenannten Floriani-Gottesdienste in den Pfarreien Hofkirchen und Garham.
Gotthard Weiß sei ein Gönner der örtlichen Vereine. Die Gemeindepartnerschaft zu Hofkirchen/Trattnach sei von ihm aktiv mitgelebt worden. Als sichtbare Zeichen des Einsatzes von Gotthard Weiß in der Heimatgemeinde skizzierte Kufner die Neugestaltung von Pfarrhof/Apostelheim, die Ergänzung des Hofkirchener Kirchengeläuts um die bis dahin fehlende fünfte Glocke, die Errichtung von Urnenwänden in den Friedhöfen und die Kirchenrenovierungen – 1999 in Hofkirchen und zuletzt in Garham.
„Es gibt sicher noch viel mehr“, sagte Josef Kufner. Das Zusammenleben der Gesellschaft sei nur durch ein Miteinander möglich. „Diesen Geist verkörpern Sie. Sie leben uns das vor“, lobte der Bürgermeister. Pfarrer Weiß habe in den zurückliegenden 25 Jahren viel bewirkt. Wiederholt stellte Kufner fest: „Sie sind ein Segen für unsere Gemeinde.“
Gotthard Weiß reagierte bescheiden auf die hohe Auszeichnung. Er sagte kurz und knapp: „Danke. Mehr gibt es nicht zu sagen.“
45 Jahre Partnerschaft mit Hofkirchen/Trattnach
Am 28. August 1976 wurde die Partnerschaftsurkunde mit Hofkirchen an der Trattnach unterschrieben – vor 45 Jahren. „30 Jahre dieser Partnerschaft fallen in Deine Amtszeit“, wandte sich Kufner an seinen oberösterreichischen Amtskollegen Alois Zauner. Dieser wird bei den anstehenden Kommunalwahlen nicht mehr kandidieren. „Diese Partnerschaft wird gelebt und aktiv gestaltet“, bekundete Kufner. Zeugnisse dafür seien die vielen gegenseitigen Besuche zu kirchlichen und gesellschaftlichen Anlässen, Feuerwehrfesten und Faschingsbällen, aber auch viele über die Jahre gewachsene persönliche Freundschaften.
Musik verbindet, weiß Musiker Josef Kufner. Zuletzt habe das in Hofkirchen/Trattnach ausgerichtete Bezirksmusikfest Anlass zum Besuch gegeben – „und auch da waren wir zu Gast bei Freunden“. Als äußeres Zeichen des Dankes für die jahrzehntelange Partnerschaft, das Engagement, das gute Miteinander und die Verbundenheit zur Partnergemeinde überreichte Kufner an Zauner die Bürgermedaille.
Alois Zauner gratulierte Pfarrer Weiß zur Ehrenbürgerwürde und dankte ihm dafür, im Rahmen der Partnerschaft Vieles mitgestaltet zu haben. Vor allem mit den Altbürgermeistern Josef Weiß und Willi Wagenpfeil sei es gelungen, diese Verbindung auf tragfähige Füße zu stehen. Unter dem Applaus der Gastgeber sicherte er die Fortführung und den Ausbau der Partnerschaft über seine Amtszeit hinaus zu.
Glückwünsche namens des Landkreises übermittelte der stellvertretende Landrat Klaus Jeggle. Gotthard Weiß beschrieb er als einen Pfarrer, wie man ihn sich in Bayern wünsche – „Vorbild im Glauben, aber auch kritischer Geist“. Jeggles Dank galt dem segensreichen Wirken Weiß‘ als Feuerwehrpfarrer. „Menschen in Notlagen Trost und Hilfe zu spenden, ist weiß Gott nicht einfach.“ Der Landkreis begrüße Partnerschaften, weil sie Menschen zusammenbrächten und Grenzen überwänden. Damit solche Verbindungen gelebt würden, brauche es einen Kümmerer. „Und dieser war Alois Zauner“, stellte Klaus Jeggle fest.
Zur Überraschung von Ehrenbürger Gotthard Weiß hissten die Bürgermeister-Stellvertreter Alois Wenninger und Georg Stelzer mit ihrem Marktratskollegen Peter Binder eine weiß-blaue Flagge mit dem Hofkirchener Wappen an einem Fahnenmasten am Pfarrhof, umrahmt von der Blaskapelle Garham mit dem eigens einstudierten Konzertmarsch „Er weicht der Sonne nicht“. Den Festgottesdienst hatten die beiden Kirchenchöre Hofkirchen und Garham abwechselnd musikalisch gestaltet. Die Orgel spielte Roland Rimbeck.
Die Nadel zur Bürgermedaille steckte Hofkirchens Bürgermeister Josef Kufner (l.) seinem oberösterreichischen Amtskollegen Alois Zauner im Beisein von dessen Ehefrau Christine an.
Quelle: pluspnp.de —−-Bernhard Brunner
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