Lust auf die Zukunft
Zu Marschmusik und unter laufenden Kameras aufs Podium: Jürgen Dupper (v.l.), Florian Gams, Ronja Endres, Willi Wagenpfeil, Johannes und MdL Christian Flisek. MdB Rita Hagl-Kehl musste kurzfristig absagen.
Hofkirchen
Aufregende Zeiten für die SPD: Am Freitag hat Landesvorsitzende Ronja Endres eine neue Generalsekretärin der Bayern-SPD vorgestellt, am Samstag wurde bekannt, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wohl bald nicht mehr im Amt ist – alles Nachrichten, die in einem Wahljahr besonders weh tun. Doch von schlechter Stimmung war beim Pauliskirta der SPD in Hofkirchen nichts zu merken. Man feierte nicht nur 50. Jubiläum der politischen Kundgebung, sondern auch eine Premiere: Erstmals kamen alle vier SPD-Kandidaten bei einer Veranstaltung zu Wort – aus beiden Passauer Stimmkreisen. Darauf war Altbürgermeister Willi Wagenpfeil, der die Kundgebung kurzweilig moderierte, ein bisschen stolz. Ebenso darauf, dass Landesvorsitzende Ronja Endres nach Hofkirchen gekommen ist.
Und die hatte eine Mission: Sie wollte, dass sich das Jahr 2023 wie ein „Feuerwerk im Bauch anfühlt, wie das prickelndes Gefühl, wenn man in den Himmel schaut, die Augen schließt und erkennt – vielleicht wird alles gut“. Wie sie es bei den gut 80 Zuhörern im Saal des Gasthauses Reischer geschafft hat?
Themen bleiben – auch nach der Zeitenwende
„Die Themen des Koalitionsvertrages gehen nicht weg – auch nicht nach der Zeitenwende“, betonte die Chefin der Bayern-SPD. Sie sprach die Mindestlohn-Erhöhung auf 12 Euro an, die Einführung des Bürgergeldes, die Erhöhung des Wohngeldes oder auch das neue Aufenthaltsrecht, das Deutschland als Einwanderungsland attraktiver mache, denn: „Arbeit ist die beste Integration – und wir brauchen Zuzug, um unseren Wohlstand sichern zu können.“ Deutschland sei in Sachen Arbeitskräfte in einem knallharten Wettbewerb mit der ganzen Welt. „Die Menschen wollen zu uns kommen, wollen in Bayern leben und arbeiten. Aber sie müssen es sich auch leisten können, hier zu wohnen. Und da ist jedes Bundesland in der Verantwortung“, so Ronja Endres die mit dem Zug aus Regensburg gekommen ist.
Gesundheit, Mobilität, gutes Wohnen, Geld
Gesundheit, Mobilität, gutes Wohnen und Geld – das sind auch für die Bezirkstagskandidaten Punkte, in denen die Menschen Perspektiven brauchen, um Lust auf die Zukunft zu haben. „Wir dürfen uns nicht selbst noch Steine in den Weg legen – das gilt unter anderem für die Bürokratie, die bei der Ansiedelung neuer Firmen, bei der Infrastruktur, bei der Digitalisierung lähmt“, fasst Florian Gams zusammen. Er fordert zudem höhere Förderquoten, damit die Gesundheitsversorgung vor Ort auch für die nächsten Generationen erhalten bleiben kann. „Wir haben in der Pandemie wirklich alles gegeben“, sagt Johannes Just, der das AWO-Pflegeheim in Vilshofen leitet. Dass sich zur gleichen Zeit die CSU die eigenen Taschen voll gemacht hat bei Maskendeals habe den Ausschlag gegeben für seine Landtagskandidatur. Er ist überzeugt: „Wir brauchen frischen Wind – und mehr davon geht nicht als von der SPD, die seit 60 Jahren aus der Opposition heraus arbeitet“, so Johannes Just.
Dass man auch aus der zweiten Reihe Erfolg haben kann, beweise der Medizin-Campus für Niederbayern. „Diese Idee kommt aus dem SPD-Fraktionszimmer“, betont Christian Flisek. Es sieht die SPD als Anwalt der Heimatregion: „Wie kennen die Probleme, können Lösungen entwickeln, damit es leichter wird und besser geht.“
Bei jedem Pauliskirta der SPD dabei: Xaver Salatmeier (l.) mit Altbürgermeister Willi Wagenpfeil. −F.: lx
Quelle: plus.pnp.de —Carmen A. Laux
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