Grundschule Garham ist Standort einer „Ackerdemie“
An der Grundschule wird fleißig gegartelt. Vor ein paar Tagen brachten die Schüler die Nachsaat im schuleigenen Acker aus. Die Kinder säen, pflanzen und jäten seit diesem Jahr im Rahmen des Programmes „GemüseAckerdemie“ unter dem Motto „Für eine Generation, die weiß, was sie isst“. Mit dem von der AOK Bayern geförderten, mehrfach ausgezeichneten Bildungsprogramm tragen sie aktiv zu mehr Gesundheit und Klimaschutz bei.
Mit Mairüben, Radieschen oder Chinakohl säten die Schüler gemeinsam mit den Ackercoaches Anita Obermeier und Alfons Zollner die letzten Samen in diesem Sommer aus. Seit Anfang der Saison pflegen alle Schüler der Garhamer Grundschule mit der Lernortleitung – den Gemüsebuddies Ludmilla Thalhammer, Silvia Aschenbrenner und Angelika Lechl – sowie allen Lehrkräften der Schule das heranwachsende Gemüse in wöchentlichen Ackerstunden und erfahren auf diese Weise praxisnah, wo die Lebensmittel herkommen. Sie lernen neue Gemüsesorten wie Palmkohl kennen und erfahren viel über die Praxis des ganzjährigen Mulchens, dem Fruchtbarmachen der Erde. Ein ausgeklügelter Plan sorgt dafür, dass der Gemüseacker auch in der schulfreien Zeit und in den Ferien betreut wird.
Umgesetzt wird das Bildungsprogramm GemüseAckerdemie durch „Acker e.V.“. Der Verein hat zum Ziel, naturnahe Lernorte dauerhaft im Bildungsalltag an Schulen und Kitas zu verankern, um so junge Menschen für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit zu begeistern. Die Schüler bauen bis zu 30 Gemüsesorten an und lernen viele neue Sorten wie zum Beispiel neben der klassischen roten Bete gelbe und geringelte Bete kennen. Die Bildungsmaterialien der GemüseAckerdemie orientieren sich dabei an den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bereits über 1600 Lernorte konnten in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit der finanziellen Unterstützung zahlreicher Förderpartner entstehen.
Dank der Förderung durch die AOK Bayern kann des Bildungsprogramm auch an der Grundschule Garham umgesetzt werden. Die AOK Bayern fördert derzeit an 163 Schulen im Freistaat das vierjährige Programm. Rund 6900 bayerische Schüler profitieren davon und tragen die Inhalte der GemüseAckerdemie als Multiplikatoren in ihre Familien und ihr soziales Umfeld. Insgesamt haben seit 2014 bereits 234000 Kinder an rund 1800 Lernorten Ackerflächen bewirtschaftet.
„Die Kinder lernen ganz praktisch etwas über gesunde Ernährung, bewegen sich an der frischen Luft und stärken ganz nebenbei wichtige soziale Kompetenzen“ – dieser Gedanke war in den Beiträgen von Ackercoach Anita Obermaier, von stellvertretender AOK-Direktorin Andrea Groß und Ernährungsexpertin Karin Brauneis herauszuhören. Die AOK Passau-Rottal-Inn unterstützt derzeit zehn aktive Projekte, sagte Andrea Groß auf Nachfrage.
„Ich finde das Projekt spitze und freue mich unheimlich, dass wir es hier umsetzen konnten“, sagte Rektorin Irene Egger bei der kleinen feierlichen Eröffnung des Aktionstages.
„Euer Garten schaut wirklich toll aus und wertet den Schulgrund auf. Ich wünsche euch eine gute Ernte und wenig Schnecken“, meinte Bürgermeister Josef Kufner in Anspielung auf einen Tipp der Kinder wie sie mit dem Problem Schnecken im Schulgarten umgehen.
Quelle: pnp.de — Franz X. Eder
Mehr im Vilshofener Anzeiger vom 26.07.2024 oder unter PNP nach einer kurzen Registrierung