Gewerbegebiet im Wandel
Eine Übersicht über den Gewerbepark Garham, die bald schon veraltet sein wird: Vorne (2. v. l.) die Firma „GLS“, daneben mit zwei Hallen „Amkon“, hinten (v. l.) „Metall 4 industries“, „Neulinger/Envalue“, „Gabionenbau“ und (hinten rechts) die soeben gebaute Niederlassung der Firma Markmüller. Nicht nur sie ist derzeit im Umbruch… − Foto: Rücker
Garham. 2007 hat die Marktgemeinde Hofkirchen in ihrem Ortsteil Garham ein größeres Gewerbegebiet eröffnet. Dieses wird gerade im großen Stil erweitert: Ende 2017 hat die Holz- und Maschinentechnikfirma Markmüller begonnen, eine Niederlassung zu bauen. Wie jetzt bekannt wurde, wird sich auch die Industrietechnikfirma Reimann – bisher im Ortskern ansässig – im Gewerbegebiet niederlassen. Veränderungen gibt es auch bei einem bestehenden Betrieb: Die Maschinenbaufirma Amkon, seit 2014 im Industriegebiet, will erweitern.
Wenn man mit den Chefs der besagten Firmen darüber spricht, warum sie auf das Gewerbegebiet setzen, fällt immer wieder ein Begriff: Autobahn. Will heißen: Der Industriepark liegt direkt an der A3, weshalb er sehr gut erreichbar ist.
Entsprechend beliebt ist er bei Firmen. Hofkirchens Bürgermeister Willi Wagenpfeil scherzte vor längerer Zeit: Man müsse per Los entscheiden, wen man nehme.
Ideal: Umzug aus der Ortsmitte an die A3Nach wie vor ist die Nachfrage gut. Ob sich am Ende bis zu sechs Firmen – diese Zahl wurde einmal genannt – auf den rund vier Quadratkilometern niederlassen, ist laut Bürgermeister Wagenpfeil „in starkem Maße davon abhängig, was die Firma Reimann macht“. Denn der Betrieb „hat Größeres vor“, wie Wagenpfeil sagt. Was heißt das? Anfrage bei Firmenchef Konstantin Frei. Der Umzug ins Gewerbegebiet ist laut Frei mit einer Erhöhung der Mitarbeiterzahl verbunden. Aus den rund 35 Arbeitskräften könnten knapp 50 werden.
Bürgermeister Wagenpfeil will Frei „alle Möglichkeiten eröffnen, damit er sein Vorhaben so planen kann, wie er sich das vorstellt“. Laut Konstantin Frei soll der Umzug ins Gewerbegebiet bis Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.
Das dann verwaiste Betriebsgelände in der Ortsmitte könnte in eine Wohnanlage umgebaut werden. Beteiligte fänden diese Veränderung gut. Im Hinterkopf hat man wohl noch einen Konflikt zwischen der Firma Reimann und Anliegern: Als der Betrieb vor ein paar Jahren ankündigte, sich zu vergrößern, wurde in der Nachbarschaft ein Mehr an Lärm befürchtet. Dem Vernehmen nach gibt es aber keine Probleme. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich die Firma an eine Nachtruhe halten muss. Diese entfällt im Gewerbegebiet.
Vor kurzem haben hier schwere Baumaschinen begonnen, die Verkehrsinfrastruktur für die neuen Unternehmen zu schaffen. Welche Firmen neben Markmüller und Reimann noch auf Garham setzen wollen, steht laut Markt Hofkirchen (noch) nicht fest.
Der erste Neuling – die Firma Markmüller – geht die Sache zackig an: Das Firmengebäude steht schon, „es ging ratzfatz“, sagt Firmenchef Markus Markmüller. Im Inneren des Gebäudes „geht es jetzt um die Feinheiten und an den Außenanlagen muss auch noch ein bisschen was gemacht werden“, erklärt Markmüller. Seine Firma hat ihren Sitz in Hofkirchen. Die dortige Niederlassung wird geschlossen, wenn in Garham voraussichtlich im Juli der Betrieb beginnt. Aktuell arbeiten für die Firma drei Personen, nach dem Umzug ins Gewerbegebiet sollen es fünf bis sechs Arbeitskräfte sein. Tendenz steigend. Laut Markus Markmüller ist es „nicht ausgeschlossen, dass wir später noch eine Halle hinbauen“.
Nach und nach vergrößert hat sich auch die Firma „Amkon“, die 2014 in Garham den Betrieb aufnahm. Gestiegen ist neben der Betriebsfläche – sie umfasst mittlerweile 3300 Quadratmeter – auch die Zahl der Mitarbeiter. Aus rund 75 Arbeitskräften wurden rund 95. Und: „Wir wachsen weiter“, sagt Firmenchef Robert Hackl. Darum will Hackl voraussichtlich noch heuer eine Lagerhalle bauen, die rund 1000 Quadratmeter groß ist.
Weitgestecktes Ziel:400 ArbeitsplätzeDas Gewerbegebiet Garham im Wandel. Aus den bestehenden rund 200 Arbeitsplätzen könnten einmal bis zu 400 werden. So hat es der Markt Hofkirchen vor ein paar Jahren geschätzt.
Mehr Betriebe – das bedeutet auch mehr Verkehr. Darauf wiesen zuletzt Garhamer Bürger hin, die Angst haben, an einer Kreuzung beim Gewerbegebiet könnte es künftig öfter Unfälle geben. Damit die Querung sicherer wird, soll sie eine Ampel und eine Abbiegespur bekommen. So hat es der Hofkirchener Marktrat vor kurzem beschlossen. Derzeit bereiten Markt Hofkirchen und Staatliches Bauamt Passau – die Behörde ist für die Kreuzung zuständig – die Baumaßnahmen vor. Diese werden aller Voraussicht nach noch heuer umgesetzt.
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