Erhellende Einsichten bis zur Dunkelheit
Im Beisein der Garhamer Freibadaufsicht Marktrat Christian Pauli (r.) wurde eine Sanierung der Einrichtung im Bestand diskutiert.
Hofkirchen
Beinahe zur Nachtschicht mutiert ist die Ortsbesichtigungstour des Bau- und Umweltausschusses des Marktgemeinderates am Dienstag.
Bis zum Einbruch der Dunkelheit war das Gremium unterwegs und musste am Ende sogar den letzten Punkt von der Tagesordnung streichen, weil kaum mehr etwas zu sehen war.
Festplatz Garham
Viel Lob gab es dabei unter anderem für den neuen Festplatz in Garham. „Da kann man schöne Feste feiern“, gab sich Bürgermeister Josef Kufner (CSU) überzeugt.
Die Erschließung des Geländes am nahezu höchsten Punkt Garhams ist erfolgt, ebenso sind die Anschlüsse für Wasser und Kanalisation verlegt, und auch die Stromversorgung wird in wenigen Tagen vollendet, wie das Marktoberhaupt stolz berichtete.
Am heutigen Freitag wird nach seinen Worten die Ansaat des Rasens durchgeführt. Auch die Absturzsicherung durch Betonfertigteile nach der Begradigung der Fläche ist umgesetzt. Zur Sicherheit wird ein Maschendrahtzaun erstellt, „damit uns niemand verloren geht“, wie Kufner augenzwinkernd anmerkte.
Fertig ist inzwischen auch die Zufahrt mit einem Wendehammer, der aufgrund seines Durchmessers von 18 Metern der Größenordnung von ähnlichen Umkehrmöglichkeiten in Wohnsiedlungen entspricht. „Wir haben aus den vorhandenen Platzverhältnissen das Maximale herausgeholt“, betonte der Bürgermeister.
Nach seinen Worten ist seitens der Pfarrei angedacht, den benachbarten Friedhof einzufrieden, damit es eine klare Trennung zum künftigen Festplatz gibt, der auch weiterhin für die Sport-Nutzung zur Verfügung stehen wird.
Freibad Hofkirchen
Damit vor dem Freibad in Hofkirchen künftig niemand baden geht, soll das Oberflächenwasser auf dem Vorplatz der Freizeiteinrichtung – er wird im Zuge der Städtebauförderungs-Maßnahmen als Abschnitt III neugestaltet – zur Mitte der Fläche hin zusammengeführt werden, wie Kufner erklärte. Gerhard Schönbuchner vom gleichnamigen Planungsbüro in Vilshofen berichtete davon, während eines rund zwei Wochen zurückliegenden Gesprächs eine Anwohnerin davon überzeugt zu haben, dass es nach Starkregenfällen nicht zu der von ihr befürchteten Seenbildung kommen werde – mit dem Ergebnis, dass Wasser in ihr Grundstück eindringt.
In der Mitte entstünden zwei Parkplatzreihen am Tiefpunkt des Areals. Damit sei „wirklich sichergestellt, dass alles zur Mitte hin hängt“, wo es eine Grünfläche und obendrein einen neuen Kanal geben werde, so der Diplom-Ingenieur. Seiner Aussage nach entsteht ein riesiger Retentionsraum für den Fall, dass mehr Oberflächenwasser anfalle, als die Kanalisation ableiten könne.
Eine Sprecherin der zu der Sitzung eingeladenen Naturfreunde Hofkirchen appellierte für eine Alternativ-Lösung in Form einer regenwasserdurchlässigen Oberfläche für den Parkplatz anstelle der vorgesehenen Pflasterung.
Der Bürgermeister wies auf die entstehende zentrale Grünfläche hin, die das Oberflächenwasser aufnehmen solle. Das Pflaster werde eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Ist-Zustand der asphaltierten Verkehrsfläche sein, so Kufner, der als Vergleich das Pflaster des Rathausvorplatzes heranzog. „Wir wollen an die städtebaulichen Flächen anknüpfen“, erklärte er, dankte den Naturfreunden für ihre ansprechenden Vorschläge und sicherte zu, mit ihnen in Kontakt zu bleiben, sich allerdings zunächst im Gremium und mit den Planern abzustimmen. Der Freibadvorplatz solle unter anderem durch einen geschotterten Weg einen parkähnlichen Charakter mit entsprechender Ausleuchtung erhalten.
Das Sanitärgebäude des Freibades ist laut Kufner eröffnet, aber noch nicht eingeweiht. Auch der Beachvolleyball-Platz auf dem Gelände soll wieder errichtet werden. Die neuen Kiosk-Pächter seien sehr engagiert, die Einrichtung werde sehr gut genutzt, und es herrsche allgemeine Zufriedenheit, so der Bürgermeister. Eine weitere Botschaft: „Der Badebetrieb mit dem neuen Kassenautomaten funktioniert.“
Verbessert worden sind im Rahmen der Städtebauförderung im Ortszentrum, wie Kufner hervorhob, auch die speziellen Zuwege zur Schule unter Beibehaltung der Grün- und Blühflächen sowie der Beerensträucher. Im Moment laufe die Innensanierung der Turnhalle – nach Überzeugung des Bürgermeisters eine „Maßnahme für die nächsten Jahrzehnte für die Schüler und Vereinsgruppierungen“. Der künftige Fahrradparkplatz werde auch Lademöglichkeiten für E-Bikes bekommen.
Grundschule Garham
An der nächsten Station, der sanierten Grundschule Garham, ging es unter anderem um einen barrierefreien Zugang zur Turnhalle durch eine Rampe und um eine Fallschutzmatte an der bestehenden Kletterwand, die mit geringem Aufwand renoviert werden kann. Als Option brachte der Bürgermeister die Reaktivierung der früheren 50-Meter-Laufbahn mit Tartanbelag ins Gespräch.
Freibad Garham
Im Garhamer Freibad rief Kufner den Grundsatzbeschluss von vergangener Woche im Marktgemeinderat in Erinnerung, die Einrichtung im unveränderten Bestand zu sanieren. Die Tatsache, dass es sich bei der Beckenfolie immer noch um die erste Ausführung handelt, empfand der Bürgermeister als kurios. Zur Sanierung favorisierte er eine Becken-in-Becken-Lösung, wobei die Anschlüsse und die komplette Technik weiter zu nutzen wären – „denkbar nach dieser Freibadsaison“. Kufner stellte klar, dass es für diese Maßnahme einen Ansatz im Haushaltsplan gibt. Zu schaffen wäre dabei auch ein rollstuhlgerechter Beckenzugang.
Ratsmitglied Christian Pauli (SPD) ließ in seiner Funktion als ehrenamtliche Badeaufsicht seine Ratskollegen wissen, dass der bisherige Beckenkopf entfernt werden müsse. Es sei davon auszugehen, dass der darunterliegende Beton noch brauchbar sei.
Josef Kufner bezifferte die Kosten nach ersten Schätzungen auf einen mittleren fünfstelligen Euro-Betrag und fügte hinzu: „Das ist im Bereich des Möglichen.“ Die Sanierung des Beckens und des Beckenumgangs mit der Technik könne in zwei Abschnitten bewerkstelligt werden, unterstrich der Bürgermeister. Christian Pauli bilanzierte: „Wichtig ist, dass wir nicht zusperren müssen.“
Als Zusatzangebot kündigte er für das Freibad Garham eine mobile Sauna für sechs Personen an, die angemietet werden solle. Nach Voranmeldung von Interessenten werde sie jeweils für den Abend aufgeheizt.
Straßensanierungen
Weitere Themen der Besichtigungstour waren die Konzepte für Straßensanierungen im Bereich Kapfham-Oberriegl an der Autobahnüberführung und am Burgberg in Hilgartsberg, wobei dort die wiederholten Probleme mit Oberflächenwasserfluten nach Starkregenereignissen im Mittelpunkt standen. Diskutiert wurden verschiedene Möglichkeiten, den Wassermassen die Energie zu nehmen, wobei sich bis Einbruch der Dunkelheit keine Einigung erzielen ließ. Bis zu einem weiteren Ortstermin soll Diplom-Ingenieur Schönbuchner die Planung dafür nochmals aufbereiten.
Viel Lob gab es für den zum Festplatz umgestalteten Bolzplatz am nahezu höchsten Punkt in Garham mit wunderbarer Aussicht. −Fotos: Brunner
Quelle: plus.pnp.de —−Bernhard Brunner
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