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Ein gutes Team

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Gegensätze ziehen sich an: Seit 60 Jahren sind das Unternehmerpaar Thea und Xaver Troiber glücklich verheiratet. −Foto: Elsberger

 

 

Hofkirchen

Ihr Lebenswerk schweißt sie zusammen: So unterschiedlich Thea (81) und Xaver (82) Troiber sind, so glücklich haben sie jetzt Diamantene Hochzeit gefeiert. Seit 60 Jahren gehen der rührige Unternehmer und seine engste Vertraute gemeinsam durch Höhen und Tiefen. Beim Gespräch zeigt sich: Ihr Lebensmittelgroßhandel Troiber in Hofkirchen spielt zwar eine große Rolle in ihrem Leben, aber ihre Liebe zueinander fußt auf viel mehr.

 

„Thea hat mich nicht eingebremst“

 

„Meine Thea hat mir meinen Freiraum gegeben und mich nicht eingebremst“, sagt Xaver, der eingesteht, dass er sich ohnehin nicht hätte einbremsen lassen. Xaver, der am Puls der Zeit bleiben wollte, sei bei Investitionen, auch wenn‘s um Millionen ging, stets wagemutig gewesen, während Thea oft lieber den Rückzug angetreten hätte. „Ich habe immer ein bisschen mehr nachgegeben. Aber ich habe meinem Mann vertraut und das Risiko mitgetragen – auch wenn ich Angst hatte“, sagte die 81-Jährige. Nur durch dieses gegenseitige Vertrauen hätten sie die Firma so voranbringen können. „Meine Frau hat mitgezogen. Miteinander haben wir es durchgezogen“, sagt Xaver Troiber.

Klar habe es manchmal Diskussionen und Streit gegeben – wenn zwischen all der Arbeit überhaupt Zeit dafür war. „Meine Eltern haben sich immer wieder zusammengerauft. Weil Familie und das, was wir uns aufgebaut haben, das Wichtigste ist“, beschreibt Tochter Beate, die auf einen Besuch vorbeigekommen ist. „Meinem Papa macht es Spaß, in der Öffentlichkeit zu stehen. Mama ist eher zurückhaltend. Gemeinsam sind sie ein gutes Team.“

 

Missverständnis: Er saß im Wirtshaus, sie daheim

 

Wie haben sich die beiden kennengelernt? Der junge Xaver aus Grubhof hatte ein Auge auf Thea geworfen, die in Oberschöllnach wohnte. „Er hat immer gehupt, wenn er bei mir daheim vorbeigefahren ist. Am Anfang war mir das peinlich“, sagt Thea Troiber und lacht. Aber irgendwann kamen sie ins Gespräch. Bald war es um Thea geschehen. Am 27. Oktober 1962, nach vier Jahren Beziehung, haben sie sich in Hofkirchen das Ja-Wort gegeben – nach einem kleinen Missverständnis, über das die beiden noch heute schmunzeln. „Xaver hat im Wirtshaus auf mich gewartet. Und ich hab’ daheim ewig darauf gewartet, dass er mich abholt“, erzählt Thea und erinnert sich: „Meine Mutter hat schon gesagt: Wenn er nicht kommt, hat sich das erledigt.“ Doch zum Glück hatte Xaver noch rechtzeitig einen Geistesblitz, gabelte seine Liebste in Oberschöllnach auf und die Heirat konnte stattfinden. Ihre drei Kinder Günter, Beate und Franz Xaver machten das Eheglück perfekt. Der Verlust ihres Sohnes Franz Xaver, der 2010 verstorben ist, hat die Familie noch mehr zusammengeschweißt, erzählen sie.

Ihre Kinder sind eine wichtige Stütze für die Troibers. Beate und Günter leben in der Nachbarschaft, und auch die Enkelkinder Maximilian (27), Constantin (24), Theresa (23) und Peter (21) schauen gerne bei den Großeltern vorbei, wenn sie im Lande sind.

Teamwork und ein gutes Zeitmanagement waren bei den Troibers schon immer gefragt. In den 1960er Jahren, als das Unternehmen gerade begann, erfolgreich zu werden, war Xaver Troiber viel in der Region unterwegs und vertrieb die Waren. Thea musste Beruf und Haushalt unter einen Hut bringen. Sie sorgte daheim für die drei Kinder, nahm die Waren von den Lieferanten an und schrieb Rechnungen. Zwischen all der Arbeit hat es das Paar geschafft, dass die Kinder nicht zu kurz kommen: „Unsere Eltern waren immer für uns da“, lobt Tochter Beate.

 

Xaver Troiber – auch als Rentner sportlich unterwegs

 

Seit 2000 führt Sohn Günter den Lebensmittelgroßhandel. Doch daheim in Ruhe die Rente zu genießen − das ist nichts für Xaver Troiber. Es gibt kaum eine Sportart, die der 82-Jährige nicht getrieben hat oder treibt. Nach den anstrengenden Tagen als Unternehmer und 2. Bürgermeister (1992 bis 2002) war er zum Trainieren und für Wettkämpfe unterwegs. Thea drückte ein Auge zu, wenn auch widerwillig. Sie hätte ihren Mann lieber daheim gehabt. „Nimm dir doch gleich ein Klappbett mit“, habe sie ihm oft gesagt. Inzwischen gelingt es ihnen, mehr Zeit miteinander zu verbringen.

 

 

Quelle: plus.pnp.de —− Katja Elsberger

 

Mehr im Vilshofener Anzeiger vom  08.11.2022 oder unter PNP Plus nach einer kurzen Registrierung

 

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