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Digitalministerin besucht High-Tech-Datenzentrum

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Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach informierte sich bei den Synaforce-Geschäftsführern (v.l.) Tobias Lehner, Peter Hartl und Andreas Braidt über deren Unternehmensgruppe mit Sitz in Hofkirchen.

 

 

Hofkirchen

Was für ein High-Tech-Juwel der kleine Donaumarkt beherbergt, war nicht nur für Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) eine Überraschung. Die Ministerin aus dem unterfränkischen Weibersbrunn bei Aschaffenburg hat sich am gestrigen Dienstag auf Vermittlung des Vilshofener Landtagskandidaten Stefan Meyer über den Datenverwalter Synaforce informiert, der bis vor Kurzem unter dem Namen Hartl firmierte.
Aktuell ist Hofkirchen einer von sechs bundesdeutschen Standorten, an denen fast 200 Mitarbeiter die Daten von zahlreichen Großunternehmen und Kommunen verwalten. Wie Firmengründer Peter Hartl, der vor 31 Jahren als kleiner Dienstleister in der Marktgemeinde begonnen hatte, der Ministerin sowie zahlreichen örtlichen CSU-Mitgliedern berichtete, verzeichne seine Unternehmensgruppe starkes Wachstum, da immer mehr Firmen und Institutionen die Verwaltung ihrer Daten an externe Anbieter vergeben würden. Darunter seien Konzerne aus der Großindustrie sowie in zunehmenden Maße Kliniken.
„Das sind aber vor allem Privatkliniken“, berichtete der 58-Jährige, denn öffentliche Krankenhäuser dürften ihre Daten nicht so leicht von Externen verwalten lassen. Grund sei eine Vorschrift aus dem Krankenhausgesetz, wonach etwa Patientendaten die Klinik nicht verlassen dürfen. „Das ist ein Relikt aus der Zeit der Aktenführung“, erklärte Synaforce-Mitgeschäftsführer Tobias Lehner.

Derartige Regelungen seien total überholt, monierte Firmen-Senior Hartl, die Regularien würden mit dem technologischen Fortschritt nicht mithalten. Ein in seinen Augen übertriebener Datenschutz sowie eine Flut an Sicherheitszertifizierungen würden Unternehmen wie seinem die weitere Entwicklung erschweren. „Da werden Millionen verschleudert, weil jede Klinik ihre Daten selbst verwalten muss“, sagte Hartl.

Dabei sei der Bereich Data-Management „ein extremer Wachstumsmarkt“, so Peter Hartl, der den Jahresumsatz seiner Unternehmensgruppe auf rund 50 Millionen Euro bezifferte. „Wir können aber nur noch durch Zukäufe Wachstum erzielen“, denn auch am Standort Hofkirchen seien Grenzen gesetzt. Zwar habe man in den vergangenen Jahren ein hypermodernes Rechenzentrum mit teils autarker Energieversorgung durch eine 100 KW-Photovoltaikanlage mit Speichern geschaffen und erreiche dank Wärmetauschern und ausgeklügeltem Energiemanagement eine Effizienz von fast 100 Prozent der eingesetzten Energie, doch setze neben regulatorischen Bremsklötzen unter anderem der Fachkräftemangel Grenzen.
Nach den Erläuterungen von Peter Hartl diskutierte Bayerns Digitalministerin im Beisein der beiden Hofkirchener CSU-Bürgermeister Josef Kufner und Alois Wenninger, der Landtagskandidaten Stefan Meyer und Eva Resl, des ehemaligen Markt- und Kreisrates Alois Kapfhammer sowie mehrerer JU-Vertreter mit der Firmenleitung über den Stand der Digitalisierung in Bayern. Die Ministerin skizzierte die Arbeit ihres Hauses als ressortübergreifend innerhalb der Staatsregierung. Die bei solchen Terminen erworbenen Erkenntnisse versuche sie in konkrete Politik umzusetzen und Hemmnisse abzubauen. Sie monierte dabei einen übertriebenen Datenschutz mit teils kleinkarierten Regelungen. So biete die derzeit viel diskutierte Künstliche Intelligenz viele Chancen, „doch wir reden über Risiken, noch ehe man genau weiß, worum es geht“.

 


Über den Eintrag Gerlachs ins Goldene Buch des Marktes Hofkirchen freuten sich (v.l.) Erster Bürgermeister Josef Kufner, CSU-Landtagslistenkandidat Stefan Meyer, Firmengründer Peter Hartl und Zweiter Bürgermeister Alois Wenninger. −Fotos: Jörg Klotzek

 

 

Quelle: plus.pnp.de —Jörg Klotzek

Mehr im Vilshofener Anzeiger vom  07.06.2023 oder unter PNP Plus nach einer kurzen Registrierung

 

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