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Der erste Wasserstoff-Lkw aus Bayern rollt

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Testfahrt beendet: Firmenchef Josef Paul (l.) mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. −Foto: ek

 

Albersdorf

Hubert Aiwanger konnte gar nicht genug kriegen: „Wenn ich noch Zeit hätte, würde ich den ganzen Nachmittag weiterfahren“, sagte Bayerns Wirtschaftsminister (Freie Wähler) und beendete mit einem beherzten Sprung vom Fahrersitz seine Probefahrt – mit dem ersten Wasserstoff-Lkw aus bayerischer Produktion: Er trägt den Markennamen Paul und wurde innerhalb von zwei Jahren entwickelt und nun auf die Straße gebracht.

Das mittelständische Unternehmen aus dem Landkreis Passau, das auf den Umbau von Nutzfahrzeugen spezialisiert ist, hat in seinen Werkshallen im Gewerbegebiet Albersdorf den Prototypen gebaut. Jetzt ist der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Truck „PH2P“ auf Basis eines Daimler Truck-Chassis serienreif.

Als der PH2P gestern der Fachwelt bei der traditionellen Großveranstaltung PIN21 bei Paul erstmals fahrend vorgestellt wurde, zeigte sich Aiwanger überschwänglich, es werde heute „Weltgeschichte geschrieben, ja Industriegeschichte“.

Im Juli 2020 war bei jener Paul-Veranstaltung beschlossen worden: „nicht reden, machen“. Mit diesem Motto hatte auch Shell-Händler Alexander Maier (MaierKorduletsch) Shell-Vertreter Jörg Debus zum großen Netzwerktreffen damals nach Niederbayern gelockt, sagte Jörg Debus vom Ölkonzern mit Sitz in Hamburg. Der steckt ebenfalls im Transformationsprozess, braucht neue Geschäftsfelder wie Wasserstoff. Die Kompetenz beim Nutzfahrzeugspezialisten Paul habe ihn überzeugt. Mit einem „bayerisch-hanseatischen Handschlag“ wurde die Kooperation besiegelt, sagte Debus gestern vor rund 300 Besuchern über die Gründung des Next Mobility Accelerator Consortiums. Das hat das Ziel erreicht, nämlich das „Henne-Ei-Prinzip“ zu lösen. Heißt: Es gibt nun sowohl den Wasserstoff-Lkw und gleichzeitig entsteht ein Netz von Wasserstoff-Tankstellen. Die erste öffentliche Einrichtung dieser Art wird demnächst in Passau-Sperrwies von MaierKorduletsch eröffnet.

Die Nachfrage nach den Wasserstoff-Lkw von Paul in der Klasse zwölf bis 24 Tonnen ist groß. Noch in diesem Jahr sollen die ersten 25 Lkw ausgeliefert werden. Abnehmer ist die Shell AG, die die Trucks zur Vermietung anbieten will. 150 Fahrzeuge sollen nächstes Jahr das „Paul“-Zeichen erhalten, 500 bereits im darauffolgenden Jahr 2024.

Wenn es nach Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger geht, ist Wasserstoff die Zukunft, grüner Wasserstoff, der überall produziert werden könnte, „dann haben wir die Ölquellen vor der Haustür“. Es seien bei der Förderung aber auch Berlin und Brüssel gefragt. Denn hier hakt es. Aiwanger: „Es kann nicht sein, dass Wasserstoff-Lkw nicht gebaut werden können, weil die Förderanträge noch in Berlin liegen.“  —Regina Ehm-Klier

Quelle: pluspnp.de —Regina Ehm-Klier

Mehr im Vilshofener Anzeiger vom 03.06.2022 oder unter PNP Plus nach einer kurzen Registrierung

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