Das Hobby der Bürgermeister
Der Vorstand mit den Ehrengästen und den geehrten Mitgliedern: v.l. Reinhard Art, Margit Urlbauer, Christian Gödel, Hans Gschwendtner, Markus Pawlasek, Robert Schütz, Florian Gams, Max Mühlbauer, Willi Wagenpfeil, Silvia Ragaller, Robert Heininger, Karl-Heinz Grünbeck. Das Foto wurde vor der Corona-Krise aufgenommen.
Vilshofen / Hofkirchen
Nicht nur im Kampf gegen die Varroamilbe zeigten die Imker Vilshofen/Hofkirchen im vergangenen Jahr Einsatz und Durchhaltevermögen. Sie organisierten Vorträge, besuchten Fortbildungen und arbeiteten am Bienenerlebnisweg, einem Gemeinschaftsprojekt von Vilshofen und Hofkirchen. Noch vor der Coronakrise fand die Jahreshauptversammlung der Imker im Lehrbienenstand statt.
Es wurde der verstorbenen Mitglieder gedacht. Dann erinnerte der 2. Vorsitzende Karl-Heinz Grünbeck an die Ereignisse des letzten Jahres.
Über das ganze vergangene Jahr besuchten Referenten den Lehrbienenstand und hielten Vorträge, die inhaltlich auf die jeweilige Jahreszeit bezogen waren. Themen waren etwa Frühjahrsarbeiten am Bienenstock, Ablegerbildung, Varroabekämpfung, oder die Winterbehandlung.
Der Vorstand besuchte Fortbildungen und Veranstaltungen wie die Imker-Kreisversammlung in Passau. So hielten sie die den Verein stets auf dem Laufenden über Neuerungen in der Fachwelt der Imkerei. Bei der Gestaltung des Bienenlehrpfades in Hofkirchen waren der 1. Vorsitzende Max Mühlbauer und der scheidende 1. Bürgermeister Hofkirchens, Willi Wagenpfeil, mit von der Partie. Die Berufsschule Vilshofen hat dort einige Projekte in die Praxis umgesetzt. Diese können am Wanderbienenpfad besichtigt werden.
Bienenwartin Margit Urlbauer schilderte die Höhen und Tiefen des Lehrbienenstandes im vergangenen Jahr. Die Bienenvölker waren nur sehr langsam in Schwung gekommen, da ihnen im Jahr 2018 die Varroamilbe stark zugesetzt hatte. Das führte zu einer schwachen Honigernte im ersten Halbjahr. Die Bienenvölker erholten sich jedoch im Laufe des Jahres und so konnte wenigstens im zweiten Halbjahr mehr Honig aus den Waben geschleudert werden. Nach dem Abschleudern begann die Behandlung der Varroamilbe. Das Ergebnis nach Anwendung der Nassenheider-Langzeitbehandlung war sehr gut. Einem weiteren Varroaschub im Oktober konnten die Imker mit der Winterbehandlung entgegenwirken.
Der Lehrbienenstand und fünf weitere Imker aus dem Verein beteiligten sich freiwillig an einer Untersuchung von Futterproben auf Faulbrut durch den Bayerischen Tiergesundheitsdienst. In den abgegebenen Proben fand sich keine Spur von Faulbrut oder Pestiziden. Im laufenden Jahr wird der Verein die Untersuchung auf freiwilliger Basis wiederholen. Urlbauer warnte wegen der Faulbrut in ihrem Bericht eindringlich davor, Bienenvölker im Internet zu kaufen. Vorzugswürdig sei es, Bienenvölker bei lokalen Züchtern zu erwerben. „Da kennt man die Herkunft.“
Vilshofens Bürgermeister Florian Gams war vom Flair im renovierten Vereinsheim sehr angetan. Mehr noch lobte er das Engagement der Imker bei der Förderung von Jungmitgliedern und die vielen Termine und Aktivitäten, durch die sich der Verein immer wieder zum Wohle aller im öffentlichen Leben einbringe. Exemplarisch nannte er die Baumpflanzung an der Grundschule Aunkirchen, die Heckenpflanzaktion in mehreren Vilshofener Stadtteilen und die Blumen- und Streuobstwiese am Schlehberg mit Unterstützung des Bauernhofs. Ebenfalls dankte Gams dafür, dass der Imkerverein jährlich Grundschulen unter dem Motto „Bienen machen Schule“ auf dem Lehrbienenstand willkommen heißt. Dieser Vormittag sei für die Schüler eine schöne und willkommene Abwechslung vom Schulalltag.
Willi Wagenpfeil war das letzte Mal in seiner Funktion als 1. Bürgermeister Hofkirchens bei der Jahreshauptversammlung dabei. Für ihn sei der Besuch aber nie Pflicht, sondern immer eine Freude gewesen. Er lobte die gute Zusammenarbeit von Vilshofen und Hofkirchen am Bienenerlebnisweg, der dieses Jahr fertiggestellt werden soll. Dem Imkerverein dankte er für die stets kreativen Ideen bei der Umsetzung. Vielleicht, so Wagenpfeil, werde er jetzt auch Imker. Immerhin sei das Hobby bei ausgeschiedenen Bürgermeistern auffallend beliebt.
Der inzwischen ausgeschiedene 2. Bürgermeister Vilshofens, Christian Gödel, überreichte mit großem Dank für die Teilnahme am Vilshofener Flohmarkt den Scheck mit dem Anteil am Rekorderlös. „Ich weiß auch nicht, woran das letztes Jahr gelegen hat“, sagte er mit Blick auf die Unmengen an Waren, die von Privaten und Rettungsdiensten zusammengetragen und angeliefert worden seien. Er lobte, dass es unter den Vereinen kein Hauen und Stechen um die Verteilung der Geldbeträge gegeben habe.
Kassenprüfer Markus Pawlasek bescheinigte Kassier Reinhard Art eine saubere Kassenführung und beantragte die Entlastung. Pawlasek wurde außerdem für 25 Jahre Mitgliedschaft mit silberner Anstecknadel und Urkunde geehrt. Ebenfalls geehrt wurde Robert Schütz, und zwar für 40 Jahre Mitgliedschaft. Er war einer der Gründer des Vereins in seiner heutigen Form. Altbürgermeister Hans Gschwendtner würdigte seine Leistungen in einer Laudatio.
Bei den Neuwahlen wurden im Amt bestätigt: Max Mühlbauer als 1. Vorsitzender, Karl-Heinz Grünbeck als 2. Vorsitzender und Schriftführer, Reinhard Art als Kassier sowie Markus Pawlasek und Johann Drasch als Kassenprüfer. Beisitzer sind Alex Vogl, Josef Niederhofer, Sigi Probst, Otmar Bartel, Marion Donbauer, Josef Bernkopf und Daniel Luckner.
Bei der Scheckübergabe: Christian Gödel (l.), Max Mühlbauer. Das Foto wurde vor der Coronakrise aufgenommen. −Fotos: VA
Quelle: plus.pnp.de —va
Mehr im Vilshofener Anzeiger vom 01.04.2020 oder unter PNP Plus nach einer kurzen Registrierung