Bronzeskulpturen für vielfältige Künstler
Bei der Kulturpreisverleihung: Hofkirchen Bürgermeister Josef Kufner, 2. Bürgermeister Klaus Opitz, Preisträgerin Gertraud Höltl mit Ehemann Manfred, Laudator Josef Duschl, Preisträger Adolf Leitl mit Ehefrau Christa und Bürgermeister Jürgen Roith aus Winzer. −Fotos: Eder
Winzer / Windorf
Zum achten Mal ist der Kulturpreis der „Acht Donaugemeinden“ verliehen worden: Den passenden Rahmen für die Feier lieferte das Ziegel- und Kalk Museums Flintsbach. Ausgezeichnet wurden die Malerin Gertraud Höltl aus Windorf und Adolf Leitl, Ortsheimatpfleger aus Winzer, mit der Skulptur „Schiff“, einem Boot aus Bronze mit acht Rudern.
Bürgermeister Jürgen Roith aus Winzer als Gastgeber und Josef Kufner aus Hofkirchen als Organisator der Verleihung erinnerten an die Idee des Kulturpreises. Kultur, Geschichte und Heimat bilden eine untrennbare Symbiose. „Der Donauraum, könnte er sprechen, hätte viel zu erzählen. Und er spricht zu uns durch Menschen, die sich mit Kultur, Heimat und Geschichte auseinandersetzen.“ Der Donauraum sei reich an kulturellen Besonderheiten und Schätzen.
Gertraud Höltl ist in Windorf geboren und aufgewachsen, erzählt ihr Laudator, 2. Bürgermeister Klaus Opitz. Schon als Kind zeigte sich ihr Talent und ihre Begabung. Sie hat sich durch „Malreisen“ und Malkurse ständig fortgebildet und verbessert. Ihre Bildungsreisen führten sie durch ganz Europa. Bei einem Aufenthalt in der Toskana erkannte sie bei einem größeren Malwettbewerb ihre Bestimmung.
Zunächst beschäftigte sich Gertraud Höltl mit der Aquarellmalerei. Das geschaffene Bild sollte leicht, luftig und sanft auf den Betrachter wirken. Sie war mit sich im Reinen, frei von allen Zwängen und konnte ihre Seele baumeln lassen. Später nahm sie das Malen mit Acrylfarben als weitere Herausforderung an. Mit diesem neuen Stil sammelt sie weitere Erfahrungen und neue Malerlebnisse. Als Autodidakt hatte sie sich ein neues Bestätigungsfeld geschaffen. Ihre Werke und Motive waren Weiler aus der Umgebung – die Alte Kirche Rathsmannsdorf, die alte Uferpromenade Windorf oder der Engel-Kalender. Bei Verabschiedungen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus der Marktgemeinde Windorf wurde auf die gereifte Künstlerin zurückgegriffen, um entsprechende Bilder aus der örtlichen Umgebung zu schaffen. So entstanden markante Bilder in Aquarell und Acryl.
Auch ehrenamtlich ist die Künstlerin in ihrem Umfeld tätig: Sie gibt Malunterricht in Schulen und Kindergärten. Es ist ihr ein großes Anliegen, junge interessierte Menschen an die von ihr geliebten Kunstrichtungen heranzuführen. Gertraud Höltl ist in der „Vilshofener Gruppe“ und bei den Ausstellungen im Vilshofener Rathaus anlässlich des Volksfestes vertreten.
Die derart Gewürdigte überraschte dann ihren Laudator: Gertraud Höltl übergab Klaus Opitz ein Exemplar des Engel-Kalenders.
Laudator Josef Duschl, ein früherer Kulturpreisträger, berichtete über Adolf Leitl, der in Winzer geboren, aufgewachsen und bis heute fest geerdet ist. 2008 wurde der Ehrenbürger von Winzer. Die Wurzeln für seine Arbeit entdeckte der erste Ortsheimatpfleger im Landkreis Deggendorf unter anderem in den Archiven des Marktes Winzer, des Bistums Passau und in den Bayerischen Staatsarchiven. Adolf Leitl ging vielen Hinweisen nach, oft erhielt er von Winzerer Bürgern Bilder und Dokumente. Viele dieser „Puzzleteile“ sammelte und sammelt er, bringen sie doch Vergangenes und Vergessenes zum Vorschein.
Unterstützt wurde Adolf Leitl bei seinen Forschungen: „Da ist zum einen die Familie, aber auch das Wohlwollen des Marktes und vieler, die seine Anliegen mittragen“, sagte der Laudator. Zahlreiche Publikationen wie „Die Donauübergänge bei Winzer“ oder „Das Jahrhundertwasser bei Winzer im Jahr 2013“, erwähnte Josef Duschl. Ein Blick darauf zeige, wie schnelllebig die Zeit geworden ist. War es 2013 die mittlerweile fast vergessene Donauflut, bedrängen uns heute „Corona“ und „Krieg“ und „Inflation“.
In redaktionellen Beiträgen machte Leitl die Geschichte Winzers lebendig – in der PNP, im Pfarrbrief und Gemeindeblatt. Mehrere Ausstellungen begleitete er. Duschl erinnerte an die Projektarbeiten zur 1000-Jahrfeier, die mit Schülern gestaltet wurden. Vorträge zur Geschichte Winzers und Filmvorführungen gehören zu seinem Repertoire. Als engagierter Kirchenpfleger war ihm auch die christliche Kultur der Heimat ein besonderes Anliegen.
Die Geehrten wurden mit Urkunde, Skulptur und Blumen ausgezeichnet. Die Preisträger dankten sichtlich erfreut für die Nominierung.
KULTURPREISZur Würdigung kultureller Leistungen im Donauraum loben die acht Donaugemeinden Osterhofen, Künzing, Moos, Buchhofen, Vilshofen, Windorf, Hofkirchen und Winzer ihren Kulturpreis aus. Die Verleihung erfolgt seit 2007 alle zwei Jahre. Corona- bedingt 2022 mit Verspätung.
Als Preis gibt es die vom Deggendorfer Künstler Andreas Sobeck (1942-2018) geschaffene Skulptur „Schiff“, ein Boot mit acht Rudern, das auf einer Welle der Donau schwimmt. In Zukunft wird seine Tochter Sarah diese Arbeiten fortführen.
Mitglieder des Kulturausschusses und damit der Jury waren diesmal Kurt Erndl aus Osterhofen, Josef Duschl aus Winzer, Klaus Opitz aus Windorf, Alex Zacher aus Moos, Josef Friedberger aus Buchhofen, Julia Stöckl aus Künzing, Dr. Robert Metzler aus Vilshofen, Josef Kufner und Marianne Graf aus Hofkirchen.
EHRENGÄSTE Neben den Laudatoren und Bürgermeistern von Hofkirchen und Winzer waren Bürgermeister Siegfried Lobmeier aus Künzing, Florian Gams aus Vilshofen, Alex Zacher aus Moos, Jürgen Friedberger aus Buchhofen, 2. Bürgermeister Kurt Erndl aus Osterhofen sowie 2. Bürgermeister Alois Wenninger und 3. Bürgermeister Georg Stelzer aus Hofkirchen dabei und die früheren Kulturpreisträger Alfons Riesinger und Christian Eberle sowie das Musik-Duo Armin Funk und Theresa Bloch. —Franz Xaver Eder
Laudatio im Museum: Laudator Klaus Opitz (r.). Im Hintergrund Armin Funk und Theresa Bloch“, die für die musikalische Umrahmung sorgte.
Quelle: plus.pnp.de —Franz X. Eder
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