Garham.
Der Chor- und Mitarbeiterausflug der Pfarrei Sankt Nikolaus führte 41 Teilnehmer an den Königssee, das Herzstück des Nationalparks Berchtesgaden. Pfarrer Gotthard Weiß, der die Reise vorbereitet und auch die Reiseleitung übernommen hatte, bezeichnete die Fahrt als „Vergelt’s Gott der Pfarrei für die das ganze Jahr über geleisteten freiwilligen Dienste“.
Mit dem Elektro-Fahrgastboot glitten die Ausflügler hinüber zur Halbinsel St. Bartholomä, lauschten dem Widerhall des Trompeten-Echos und waren beeindruckt von den steil aufragenden Felswänden, besonders von der imposanten Watzmann-Ostwand, die langsam aus den Wolken erkennbar wurde.
Vor Ort erfuhren die Garhamer allerlei Wissenswertes: Die Wallfahrtskirche St. Bartholomä ist eine Gründung der Fürstpropstei Berchtesgaden aus dem Jahr 1134. 1522 wurde die ehemalige „Basilica Chunigesse“ dem Heiligen Bartholomäus als Schutzpatron der Almbauern, Sennerinnen und Hirten geweiht. Die Kirche mit ihrer Dreiknochenanlage erhielt 1697 ihre heutige Form. Ihre Architektur mit den zwei unterschiedlichen Zwiebeltürmen und roten Kuppeldächern wurde zum Wahrzeichen für die Region Berchtesgaden-Königssee. Nachdem Berchtesgaden 1810 zu Bayern gekommen war, wurde St. Bartholomä einer der Lieblingsaufenthalte der bayerischen Könige.
Der Watzmann ist auch umwoben von Sagen und Mythen, nehmen die Garhamer mit nach Hause: Heute noch werden die Gipfel des Gebirgsstocks als Familie bezeichnet: Der Watzmann selbst, mit seinen 2713 Metern der Mittelspitze, sowie der Kleine Watzmann, auch als Watzmannfrau bezeichnet (2307 Meter), rahmen kleinere Gipfel ein, die sogenannten Watzmannkinder. Obwohl es laut Sage sieben Kinder waren, sind nur fünf Kinder tatsächlich als eigene Gipfel erkennbar.
Weiter ging es dann zur Wallfahrtskirche Maria Gern. Wegen der häufigen Wallfahrten nach Maria Gern wurde 1709 anstelle der vorhandenen kleinen Kapelle die Wallfahrtskirche Maria Gern errichtet. Von dort genossen die niederbayerischen Gäste einen malerischen Ausblick auf das Berchtesgadener Tal und den Watzmann. Besonderheiten der Kirche sind unter anderem der elliptische Grundriss, das Gnadenbild von Wolfgang Huber(1666), der Marienzyklus an der Decke und interessante Votivtafeln und Silber-Votivgaben.
Mit Pfarrer Gotthard Weiß feierten die Ausflügler einen Abschlussgottesdienst im „Hochzeitskircherl“, der natürlich vom Garhamer Kirchenchor musikalisch umrahmt wurde.
Am Ende des Tages hatten die Reisenden nicht nur den tiefsten See Bayerns (knapp 200 Meter), idyllisch gelegene Wallfahrtskirchen und beeindruckende Gebirgsmassive erlebt, sondern auch ein kleines Stückchen ihres Herzens an das Berchtesgadener Land verloren. Nach einer Einkehr und Stärkung in Maria Gern startete man zur dreistündigen „musikalischen“ Rückfahrt nach Garham.