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Startschuss für 25 Wasserstoff-Lkw

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Tüfteln am Prototyp: Bei Nutzfahrzeuge Paul in Vilshofen steht das erste Modell des Wasserstoff-Lkw, das allerdings nur für die ITS vorbereitet wurde. Nachdem nun der Förderbescheid eingegangen ist, kann der Bau der ersten Serie mit 25 Fahrzeugen starten. −Foto: Paul

 

 

Vilshofen

Auf diesen Bescheid haben die Beteiligten des Next Mobility Accelerator Consortiums händeringend gewartet. Denn ohne die Förderzusage des Bundesverkehrsministeriums kann die Wasserstoff-Mobilität aus dem Landkreis Passau nicht den nächsten Schritt gehen – die Umsetzung. Nach fast einem Jahr Wartezeit ist der Bescheid für den Bau von Nutzfahrzeugen mit H2-Brennstoffzellen eingetroffen. Das heißt: „Wir können mit dem Bau von 25 Lkw beginnen“, ist Josef Paul, der Geschäftsführer des gleichnamigen Nutzfahrzeug-Betriebs in Vilshofen (Lkr. Passau), durchaus erleichtert. Denn jeder Anfang in den Werkhallen wäre förderschädlich gewesen. Dabei wird der Mehraufwand für den Lkw, der seine Energie aus der Brennstoffzelle bezieht, die wiederum aus Wasserstoff gespeist wird, zu 80 Prozent gefördert. Und schon nächstes Jahr sollen die ersten 25 Lkw fertig sein.

Abnehmer der mittelschweren Fahrzeuge (bis 16 Tonnen) auf der Grundlage des „Atego“ von Mercedes-Benz ist der Kraftstoffkonzern Shell, der mit den beiden Mittelständlern aus dem Landkreis Passau – Paul Nutzfahrzeuge (170 Mitarbeiter) und Maier Korduletsch (120 Mitarbeiter) – das Next Mobility Accelerator Consortium bildet. Die Pläne sind längst fertig, alles steht in den Startlöchern. Die Firma Paul hat sich bereits eine umfassende Expertise für E-Nutzfahrzeuge erarbeitet, hat unter anderem Mercedes-Mehrsitzern für die Berliner Stadtgärtnerei und Stadtreinigung mit dem Einbau eines Elektro-Antriebs ein zweites Leben verschafft.

Zusammen mit „Nachbar“ Maier Korduletsch, wiederum einer der größten Shell-Partner Bayerns, wurde diese Idee einen Schritt entwickelt, nämlich Wasserstoff-betriebene Lkw auf die Straße zu bringen – und dabei wiederum das „Henne-Ei-Prinzip“ zu lösen. Das heißt: Es gibt sowohl Fahrzeuge einerseits als auch Tankstellen andererseits. Beides zu bauen ist aufwendig und wird nun in der Region umgesetzt.

Bereits vor Weihnachten waren die Geschäftsführer von Maier Korduletsch, Alexander und Lorenz Maier, in München, um von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) den Bescheid über die Förderung einer Wasserstoff-Tankstelle entgegenzunehmen. Diese entsteht in Autobahnnähe Passau-Sperrwies und soll ebenfalls Ende nächsten Jahres fertig sein. Mit dem Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums steht nun fest, dass auch Kunden kommen werden – nämlich die Wasserstoff-Lkw aus Vilshofen, die zu Testzwecken die rund 20 Kilometer von den Paul-Werkstätten nach Passau absolvieren.

Doch ohne diesen Bescheid in Händen zu halten, kann der Nutzfahrzeugbauer Paul nicht starten, nicht einmal Bestellungen für die Teile dürfen abgeschickt werden – und das in unsicheren Zeiten des Materialmangels. Es gibt zwar bereits einen Prototypen, der im Oktober auf dem ITS World Congress in Hamburg präsentiert wurde, doch mehr durfte nicht passieren, bis das Okay aus dem Ministerium da ist.

Das Interesse am mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeug ist groß, berichtet Firmenchef Josef Paul: „Wir haben an die 50 Anfragen“, berichtet er und ist nun froh, dass es nach der Weihnachtspause im Betrieb losgehen kann.

Das Consortium ist stolz, dass der Förderbescheid „zu 100 Prozent positiv beschieden wurde, was für die Plausibilität unseres Ansatzes spricht“, sagt Alexander Maier. Die entsprechende Förderrichtlinie des Bundesverkehrsministeriums wurde noch in der Amtszeit von Andreas Scheuer (CSU) geschaffen. Ihm haben Maier und Paul bereits für die Unterstützung gedankt und ihn zum Besuch vor Ort eingeladen, um sich über den Fortgang der Innovation aus Niederbayern zu informieren.   —Regina Ehm-Klier

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Regina Ehm-Klier

Mehr im Vilshofener Anzeiger vom 30.12.2021 oder unter PNP Plus nach einer kurzen Registrierung

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