Hofkirchen. Nach 18 Jahren als Bürgermeister von Hofkirchen wird Willi Wagenpfeil (SPD) bei der Kommunalwahl 2020 nicht mehr antreten. Die beiden großen Fraktionen im Marktrat – SPD und CSU – haben je einen Interessenten für das Bürgermeisteramt.
Bei der SPD ist es Christian Pauli, bei der CSU Josef Kufner. Die Christsozialen sprachen sich am Freitagabend für Kufner als Kandidaten aus – per Wahl, bei der 27 von 29 Stimmberechtigten für Kufner stimmten.
CSU-Marktrat Josef Leizinger hatte Kufner vorgeschlagen. Leizinger sagte: „Es ist eine einmalige Chance, nach 18 Jahren in Hofkirchen wieder einen CSU-Bürgermeister zu stellen. Das muss unser absolutes Ziel für 2020 sein.“ Leizinger stellte mit Hinblick auf die Hofkirchner Kommunalwahl „eine Aufbruchsstimmung bei der CSU“ fest.
Josef Kufner will eine „zeitgemäße, vorausschauende und bürgernahe Politik“ machen, „auf die man langfristig bauen kann“, wie er zu den rund 40 Versammlungsteilnehmern im Hofkirchner Gasthaus Buchner sagte. Kufner weiter: „Wir wollen die Gemeinde in eine aussichtsreiche Zukunft führen. Dazu braucht es junge Einflüsse und neue Ansätze.“ Kufner ist 37, von Beruf Betriebsberater und seit 2013 bei der CSU, wie er erklärte.
Die Hofkirchner Wahl 2020 wird eine Richtungsentscheidung für die Gemeinde, eine Wahl, die den Namen auch verdient, da die Kandidaten eine gewisse Gegensätzlichkeit mitbringen: Zum einen in Sachen Parteizugehörigkeit. Hinzu kommt: Kufner steht für Jugend und einen Neustart – der 58-jährige Pauli für Erfahrung und eine ähnliche Politik wie der amtierende Bürgermeister Wagenpfeil. Zudem kommt Kufner aus Garham und Pauli aus Hofkirchen.
Und dann ist da noch die Überparteiliche Wählergemeinschaft (ÜW), die dritte und kleinste Fraktion im Marktrat. Deren Chef ist 2. Bürgermeister Georg Stelzer (54). Stelzer, der bei der letzten Wahl Bürgermeister Wagenpfeil herausforderte, sagt auf Anfrage: „Wir haben uns noch nicht entschieden, was wir machen. Wir werden nach der Sommerpause bekannt geben, ob die ÜW einen Bürgermeisterkandidaten stellt oder nicht.“
Rund die Hälfte der Markträte hört wohl aufDer Hofkirchner Marktrat ist im Umbruch. Bereits jetzt ist klar, dass 2020 nicht nur der Bürgermeister abtreten wird, sondern auch etliche Markträte aufhören. So zieht sich CSU-Fraktionssprecher Alois Kapfhammer (67) altersbedingt aus der Kommunalpolitik zurück. Genau wie SPD-Fraktionssprecherin Ingrid Weinzierl (57). Nicht mehr für den Marktrat kandidieren will auch – ebenfalls altersbedingt – 3. Bürgermeister Werner Lösl (58, SPD). Nach jetzigem Stand sieht es danach aus, dass sich rund die Hälfte der 17 amtierenden Marktratsmitglieder 2020 aus der Kommunalpolitik zurückzieht, wie Bürgermeister Wagenpfeil auf Anfrage erklärt.