Pfarrfest mit Primizsegen
Mit 250 Gästen hat die Pfarrei St. Nikolaus ihr Pfarrfest auf dem Kirchenvorplatz gefeiert. Bestens besucht war bereits der vorausgehende Festgottesdienst in der Pfarrkirche. Drei Höhepunkte gab es zu feiern: Nachprimiz, neue Wortgottesdienstleiter und 120 Jahre Kirchturm.
Am Spätnachmittag versammelten sich örtliche Vereine, Verbände und Gäste auf dem Dorfplatz zum Kirchenzug. Auch eine Abordnung der Nachbargemeinde Hofkirchen war dabei. Von dort marschierten sie unter dem Kommando von Feuerwehrkommandant Erwin Schöfberger zur Pfarrkirche, angeführt von der Blaskapelle Garham.
Primiziant Pater Johannes Strahl, der am 8. Juni vom Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in der Schweiklberger Abteikirche zum Priester geweiht worden ist, und Pfarrer Dr. Joseph Peedikaparambil zelebrierten den Festgottesdienst. Der Neupriester spendete den Primizsegen, für den es sich laut Volksmund lohne „dafür ein paar Schuhsohlen durchzulaufen“.
In seiner Predigt ging Pater Johannes auf das Evangelium des Guten Hirten ein: „Wie die wilde Schafherde des Evangeliums brauchen wir einen Hirten, eine Oase der Besinnung, des Rückzugs und der Ruhe. Gott stellt uns dafür seine Liebe kostenlos zur Verfügung.“ Die musikalische Gestaltung übernahmen Kirchenchor und Schulkinder unter Leitung von Bernarda Hartl, begleitet von Roland Rimbeck (Orgel), Verena Braidt (E-Piano) und weiteren Instrumentalisten.
Am Ende des Gottesdienstes stellte Steffi Brunngraber die neuen Wortgottesdienstleiter der Pfarrei Garham vor: Antje Duschl und Franz Eder konnten im Juni ihre bischöfliche Beauftragung zur Leitung von „Wort-Gottes-Feiern“ im Spectrum Kirche Passau-Mariahilf im Beisein vieler Pfarrgemeinderatsmitglieder und Ruhestandspfarrer Gotthard Weiß entgegennehmen. Fast ein Jahr lang waren sie von Domvikar Dr. Bernhard Kirchgessner in Theologie, Liturgie und Besonderheiten von Wortgottesfeiern eingeführt worden. „Nun stehen sie für uns – im Notfall auch sonn- und feiertags – für Wortgottesfeiern bereit. Wir danken den Neubeauftragten dafür und wünschen Gottes reichen Segen, viel Freude und Erfüllung bei diesem Dienst.“
Bei angenehmen Temperaturen herrschte dann „Biergartenbetrieb“ bis 23 Uhr rund um die Pfarrkirche. Für Essen und Trinken war bestens gesorgt. Glücksrad, Kinderschminken und Dosenwerfen wurden für die Kinder angeboten. Die Garhamer Jugendfeuerwehr hatte ihr „Brandhaus“ aufgebaut. Mit der Kübelspritze galt es die Flammen zu löschen, ein absoluter Renner bei den Kindern. Eine Tombola – Hauptpreis war eine Eintrittskarte in die VIP-Lounge der Allianz-Arena – rundete das Programm ab.
Eine Attraktion waren die Führungen auf den 33 Meter hohen Kirchturm. Über 60 Teilnehmer stiegen die 95 Stufen hinauf und genossen den Ausblick in den Bayerischen Wald oder über Garham hinweg ins Donautal. Kirchenpfleger Max Zitzelsberger und Pfarrgemeinderat Franz Eder wussten Interessantes über den Kirchturm, das mechanische Uhrwerk und die Glocken zu erzählen. Max Zitzelsberger erklärt eines der ältesten, funktionierenden und bestens erhaltenen mechanischen Uhrwerke in der Diözese Passau. Der Turm erhielt 1904 seine „Zwiebelkuppel“, vorher hatte er ein Satteldach. Er ist seit 120 Jahren das Garhamer Wahrzeichen. In einem Sachverständigenbericht von 1986 wird er als „ein wahrlich wunderschönes, baulich seltenes architektonisches Kunstwerk in unserem Jahrhundert“ bezeichnet. Das Geläut besteht aus drei Glocken. 2013 wurden die zwei Stahlglocken von 1949 durch Bronzeglocken ersetzt. Die kleine Floriansglocke gibt es seit 1764, sie wiegt 250 Kilogramm, ist jetzt 260 Jahre alt.
Pfarrer Joseph und Steffi Brunngraber bedankten sich bei Helfern und Mitwirkenden. Der Gesamterlös kommt der Pfarrkirche St. Nikolaus zu Gute.
Biergartenbetrieb im idyllischen Kirchenumfeld: Die laue Pfarrfest-Sommernacht ist von der Blaskapelle Garham unter Leitung von Bürgermeister Josef Kufner umrahmt worden.
Nachprimiz mit Primizsegen: Primiziant Pater Johannes Strahl (l.) und Pfarrer Dr. Joseph Peedikaparambil feiern in Konzelebration den festlichen Gottesdienst, umringt von Ministranten und Schulkindern.
Quelle: pnp.de — Franz X. Eder
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