Es soll ein „Ort der Begegnung“ werden: Richtfest in der „Neuen Mitte“ in Hofkirchen
Berlin, Stuttgart, Konstanz – und jetzt Hofkirchen. Mit der „Neuen Mitte“ in der Marktgemeinde realisiert Investor Rainer Neumann erstmals ein Projekt in Bayern. „Wir hätten noch höher bauen können, aber das wurde uns nicht genehmigt“, sagt Rainer Neumann augenzwinkernd in die Menge aus Handwerkern und Ehrengästen blickend. „Aber wir sind noch tiefer als der Kirchturm.“
Das war natürlich nur scherzhaft gemeint, denn der Investor ist mehr als zufrieden mit dem Baufortschritt in der „Neuen Mitte“ in Hofkirchen. Verwirklicht wird das Projekt auf 1283 Quadratmetern. Es entstehen 23 barrierefreie Eigentumswohnungen (zwischen 50 und 150 qm), drei Gewerbeeinheiten, einschließlich einer Fläche für Gastronomie.
Am Donnerstag war das Richtfest angesagt, bei dem Pfarrer Joseph Peedikaparambil dem Gebäude den Segen gab. „Dieses Projekt ist ein Segen für Hofkirchen“, sagte der Pfarrer und sprach damit Bürgermeister Josef Kufner aus dem Herzen: „Ich bedanke mich bei allen, die dieses Projekt vorantreiben.“ Bürgermeister wie Investor loben die konstruktive Zusammenarbeit. „Hier herrscht ein hohes Maß an Flexibilität. Hier wird nicht nur geredet, auch kurzfristige Entscheidungen sind möglich“, hob der Investor hervor. Man liege innerhalb des Zeitplans. Ende des Jahres soll das Gröbste erledigt sein, im Mai 2025 sei die Fertigstellung geplant.
Wie es die Tradition verlangt, trugen die Zimmerer Alois Luger und Marcel Wagner ein Bäumchen aufs Dach. Die beiden tranken auf das Wohl des Hausbesitzers und warfen das Glas vom Dach.
Die Vorgeschichte der „Neuen Mitte“: Die Gemeinde hat sechs Grundstücke, auf denen fünf Gebäude standen, erworben und sie dann für das Projekt „Neue Mitte“ angeboten. Den Zuschlag hat damals Rainer Neumann bekommen. Er war bereit zwischen 8,5 und 9,5 Millionen Euro zu investieren. Der Stuttgarter, der inzwischen in Berlin wohnt, baut bundesweit Wohn- und Geschäftshäuser ab zehn Einheiten (Firmenname: pro-contact)
Die Gastrofläche im Ergeschoss, insgesamt 200 Quadratmeter (einschließlich Küche und Personalräume), werde offen mit einem Wintergarten und einer Terrasse gestaltet, erläutert Bauherrenvertreter Jochen Reckzeh. „Es ist der perfekte Platz. Hier gibt es morgens bis abends Sonne“, so Reckzeh, der die „Neue Mitte“ als vorbildliches Beispiel für Innenverdichtung bezeichnet.
Bürgermeister Josef Kufner hofft, dass ein „Ort der Begegnung“ entsteht. „Es liegt zentral, so gut wie alles, was man braucht, ist in der Nähe.“ In Gehweite liegen unter andrem ein Supermarkt, Ärzte, Banken und die Bäckerei. Die Gemeinde werde die Gastro-Fläche verpachten. „Gespräche mit Interessenten laufen“, verrät Kufner, der auf eine langfristige Lösung hofft, „damit Beständigkeit da ist“.
Für den Bürgermeister ist es ein Trostpflaster, dass es in der „Neuen Mitte“ vorangeht. Denn Luftlinie 50 Meter weiter ereignete sich am Ostermontag ein schwerer Brand, der fünf Häuser zerstörte. Den ersten Antrag für einen Wiederaufbau hat der Marktrat kürzlich bewilligt.
Quelle: pnp.de — Katja Elsberger
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