Neuer Gärtner für Kriegsgräber gesucht
2773 Einzelgräber gibt es auf der Kriegsgräberstätte in Hofkirchen. Unter den dort bestatteten Menschen sind nicht nur Kriegsopfer, sondern auch Täter. Auch darum ging es nun im Ausschuss. −Foto: Toni Scholz/Archiv
Hofkirchen.
Die Kriegsgräberstätte in Hofkirchen braucht einen neuen Pfleger. Wie der Kreisausschuss nun auf Schloss Neuburg erfuhr, wird die Gärtnerin, die sich bisher um die Anlage des Landkreises Passau gekümmert hat, demnächst ihre Arbeit beenden. „Hut ab vor ihrem großen Engagement“, sagte Landrat Raimund Kneidinger.
Die Ausschreibung ist bereits erfolgt. Die Verwaltung geht von einem Auftragswert bis zu 90000 Euro für zwei Jahre Vertragslaufzeit aus; fast 70000 Euro erstattet die Kriegsgräberfürsorge. Zu den Aufgaben gehören die Pflege der Rasenflächen, der 18 Grabfelder und der Wege sowie die Reinigung der Kapelle und der Toilette, außerdem der Winterdienst.
Andreas Winterer (SPD) erinnerte an die Diskussion um mindestens 369 teils hochrangige SS-Mitglieder, die in Hofkirchen bestattet sind, und wollte wissen, wie der Landkreis damit umgehe. Kneidinger versicherte ihm, man nehme das Thema „sehr ernst“. Er verwies auf Gespräche mit dem VdK und dem Verbindungsoffizier der Bundeswehr. An der jährlichen Gedenkveranstaltung des Landkreises in Hofkirchen, die den Kriegsopfern gelte, wie Kneidinger betonte, halte man fest. Die Gräueltaten und somit die Rolle der Täter sollen aufgearbeitet werden. Ein Konzept dafür stehe.
Einstimmig beschloss der Ausschuss die Neuvergabe der Pflegearbeiten zum 1. August an den wirtschaftlichsten Bieter.
Quelle: plus.pnp.de —−va
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