Weiterer Funkmast an A3 abgelehnt


Kritik an der Vorgehensweise des Antragstellers: Er hatte den Bau eines weiteren Funkmastes bei Spitzholz nahe der Autobahn A3 geplant, obwohl in unmittelbarer Nähe bereits ein Mast – im Hintergrund links erkennbar – vorhanden ist. −Foto: Brunner

 

 

Hofkirchen.

Gleichsam dazwischengefunkt hat der Marktgemeinderat in dieser Woche der ATC Germany Holding GmbH, die zur besseren Versorgung des Bereichs – unter anderem mit 5G-Sendetechnologie – einen 35 Meter hohen Funkmast bei Spitzholz, nahe der Autobahn A3, errichten will. Nach kurzer Diskussion mit Kritik daran, dass in unmittelbarer Nähe bereits ein Funkmast vorhanden ist, schmetterte das Gremium das Vorhaben einstimmig ab. „Eine koordinierte Vorgehensweise wäre schön“, betonte Bürgermeister Josef Kufner (CSU).

Können sich die Firmen nicht untereinander verkoppeln? Diese Frage stellte Marktrat Christian Pauli (SPD) in den Raum. So etwas wäre wünschenswert, sagte der Bürgermeister. Auf Nachfrage Paulis deutete Kufner an, dass die Autobahn bei der Versorgung eine zentrale Rolle spiele. Verstehen müsse er das nicht, dass es alle 500 Meter einen Funkmast brauche, wenn beide auf die Autobahn strahlten, so Pauli mit einem Kopfschütteln. Obwohl das Projekt im Außenbereich laut Kufner privilegiert ist, weil es der öffentlichen Versorgung dient, herrschte geschlossene Einigkeit im Marktrat, den Bauantrag abzulehnen.

Ebenso einstimmig befürwortete das Plenum den zu Beginn der Sitzung von Christian Pritzl (CSU) gestellten Antrag, Tagesordnungspunkt 1 abzusetzen. Für ihn sei der Sachverhalt „nicht abstimmungsreif“. In den Vergabekriterien des Marktes Hofkirchen zur Ausweisung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen anstelle des gemeindlichen Entwicklungskonzepts für die Nutzung erneuerbarer Energien hätten der Gesamtausbau – betreffend den Bestand und den Zubau – auf 35 Hektar sowie die mit Modulen überbaubare Fläche je Einzelvorhaben und Betriebsnummer auf maximal drei Hektar beschränkt werden sollen. Als Grund war unter anderem angeführt worden, negative landschaftliche Auswirkungen schrittweise in Kraft zu setzen und die Produktion von „Wegwerfstrom“ bis zur besseren Nutzung von Speichermöglichkeiten zu begrenzen.

Nach der Abstimmung über die Vertagung dieses Themas bekundete Katrin Wagenpfeil (SPD), dass ihre Fraktion ebenfalls diesen Antrag gestellt hätte. Wichtig wäre vor einer Beschlussfassung die Einberufung eines Runden Tisches mit allen Beteiligten. Freilich wollten alle zeitnah die Energiewende umsetzen, fügte die Markträtin hinzu. Bürgermeister Kufner teilte diese Ansicht und kündigte an, sich um eine solche Besprechung mit potenziellen Bauherren für Photovoltaik-Freiflächenanlagen und anderen Betroffenen zu bemühen. Das starke Interesse daran war an der großen Zahl von Zuhörern ablesbar, die zur Sitzung am Dienstagabend ins Rathaus gekommen waren.

Reine Formsache war die Bestätigung der gewählten Kommandanten der Feuerwehr Hofkirchen. Nach der Wahl am 12. März und der Zustimmung durch Kreisbrandrat Josef Ascher wird, wie der Bürgermeister berichtete, Julian Binder ab 1. Mai für eine Amtszeit von sechs Jahren in die Fußstapfen seines Vaters Hans-Peter Binder treten. Wie gesetzlich gefordert, vollendet er rechtzeitig das 22. Lebensjahr und kann bei Antritt dieser verantwortungsvollen Position mindestens vier Jahre im aktiven Feuerwehrdienst vorweisen. Unter Applaus des Marktgemeinderates gratulierte Kufner dem künftigen Kommandanten. Einstimmig bestätigt wurde ebenso der stellvertretende Kommandant Florian Markmüller für eine weitere sechsjährige Amtszeit.

Informiert hat Kufner zuletzt über den eiligen Abschluss des Netzanschlussvertrags mit dem Bayernwerk für den Festplatz in Garham zur Stromversorgung des Geländes. Da der Baubeginn bereits für die 16. Kalenderwoche – also den Zeitraum ab 17. April – vorgesehen war, musste dieser Schritt im Zuge einer sogenannten dringlichen Anordnung durch den Bürgermeister erfolgen. Das Gremium nahm dies zur Kenntnis.

 

 

 

 

Quelle: plus.pnp.de —Bernhard Brunner

 

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