Mit ihren Leihgaben unterstützen Peter Semmler (2.v.r.) und Dominik Seemann (3.v.l.) die Ausstellung. Bürgermeister Willi Wagenpfeil (v.l.), Kreisarchäologe Alois Spieleder, Kulturreferent Christian Eberle und Kreisarchäologie-Mitarbeiter Reinhard Baumgartner freuen sich über die Vielfalt der Exponate. −Fotos: Landratsamt
Hilgartsberg.
Immer wieder tauchen im Landkreis Passau Waffen und andere Gegenstände aus längst vergangenen Zeiten auf. Einige dieser Funde zeigt die Kreisarchäologie nun auf der Burgruine Hilgartsberg, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung ankündigt.
Meist ist es der Zufall, der verborgene Schätze aus der Vergangenheit ans Tageslicht bringt. Nicht selten finden Hobbyarchäologen und Grundbesitzer Waffen und Grabbeigaben. So ging es auch Peter Semmler vor einigen Jahren, der einen Reitersäbel aus der Donau bei Hofkirchen zog. „Aus welcher Zeit genau diese Waffe stammt, lässt sich nicht mehr feststellen. Der Fund ist insgesamt aber erstaunlich gut erhalten“, sagt Kreisarchäologe Alois Spieleder. Peter Semmler stellt den Säbel jetzt für die Ausstellung zur Verfügung.
Deutlich ältere Waffen finden sich im Familienerbe von Dominik Seemann. Er trägt unter anderem mit einem Bihänder zur Ausstellung bei. Das üblicherweise zweihändig geführte Schwert ist 1,75 Meter lang und kam hauptsächlich im 15. und 16. Jahrhundert, aber auch noch im 30-jährigen Krieg zum Einsatz. Weil die Rüstungen in dieser Zeit vom Kettenhemd zum Plattenharnisch übergingen und deshalb kein Schild mehr nötig war, wurden immer längere Schwerter eingesetzt, die mit zwei Händen geführt werden mussten. „Diese Waffen führten üblicherweise Doppelsöldner, die als ‚verlorener Haufen‘ die Schlachtordnung des Gegners durchbrachen“, weiß der Kreisarchäologe. Dafür sei aber eine Ausbildung nötig gewesen, die mit dem „Meisterbrief des langen Schwertes“ abgeschlossen wurde, so Spieleder. „Die Auswertungen von Knochenfunden der Schlacht von Dornach 1499 zeigen die Schlagkraft dieser Waffen“, erklärt der Archäologe.