Großen Zuspruch erhielt die Bürgerversammlung für den Bereich Garham, zu der Bürgermeister Willi Wagenpfeil in den Drasch-Saal eingeladen hatte. Für ihn war es die 34. und die letzte Bürgerversammlung nach fast 18 Bürgermeister-Jahren.
Schwerpunktmäßig behandelte er ohne Manuskript und mit Bildern untermauert Garhamer Themen: Erweiterung des Kindergartens mit 550000 Euro und Generalsanierung der Grundschule mit 1,3 Mio. Euro Gesamtkosten. Die Renovierung der Turnhalle und der Umbau Aula sind abgeschlossen. Die zweite Hälfte des Schuldgebäudes muss noch in den Jahren 2021/2022 saniert werden. Die Schulstandorte in Garham und Hofkirchen sind gesichert und die Kinder können wohnortnah unterrichtet werden, stellte Wagenpfeil fest.
Der Bau des Kunstrasenplatzes des SV Garham zieht sich hin aufgrund des umfangreichen behördlichen Genehmigungsverfahrens (Lärm, Verkehr, Abwasser). Das kleine Garhamer Freibad hat sich zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt entwickelt. Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass das beliebte Freibad nicht saniert werden kann, sondern neu gebaut werden muss. Die Kosten liegen in einem siebenstelligen Bereich. Wagenpfeil: „Das ist eine Aufgabe für den neuen Marktgemeinderat. Eine Realisierung kann frühestens 2021/2022 erfolgen.“
Auch das Fernwärme-Projekt dauert. In Garham soll ein Heizkraftwerk errichtet werden, das den Ort kostengünstig und umweltfreundlich mit Heizwärme versorgt, so der Plan. Die Grundstücksverhandlungen, die der Markt beratend begleitet, sind noch nicht abgeschlossen. Auf dem sogenannten „Lindingergrundstück“ entsteht derzeit ein privates Wohngebäude mit sechs Wohneinheiten. Eine längere Zeit brachliegende Baulücke wird hier geschlossen, informierte der Bürgermeister.
Einen großen Anteil der 35-minütigen Diskussion und Fragestunde nahm das Thema Straßen- und Wegebau in Anspruch. Der Bürgermeister gab die Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde zur immer wieder geforderten Asphaltierung der Gemeindeverbindungsstraße Spitzholz-Bichlberg bekannt. Die Maßnahme ist aus der Sicht des Naturschutzes und der Landschaftspflege nicht zu befürworten.
Auf die Frage zur „schleichenden Verschlechterung“ der Forstwege und nicht befestigten Gemeindewege verwies Willi Wagenpfeil auf die Verantwortlichkeit der Eigentümer. Josef Saller freute sich über die neue Asphaltierung der Garhamer Hauptstraße, bemängelt aber, dass die Kanaldeckel noch nicht ordnungsgemäß hergestellt worden sind. Bürgermeister Wagenpfeil erklärte, dass die Baufirma die Restarbeiten dieser Maßnahme noch „zeitnah“ ausführen soll.
Weitere Themen waren die Instandhaltung von „Spurplattenwegen“ und die teilweise kontrovers diskutierte Instandsetzung von Straßen im sogenannten „Dünnschichtasphaltierungsverfahren“.
Nachtarockt wurde auch noch einmal der Verkauf des alten Feuerwehrgerätehauses, einem Punkt aus der Bürgerversammlung des vergangenen Jahres. Willi Wagenpfeil erläuterte, dass sich der Gemeinderat intensiv mit dem Vorgang befasst habe und sich letztendlich mit drei Gegenstimmen für einen Verkauf entschieden habe. In diesem Zusammenhang bestätigte er, dass für die Gerätschaften, die in einem Teil dieses Gebäudes untergebracht waren, ein kleiner Anbau an der Garhamer Kläranlage errichtet wird.
Die verschiedenen Wahlprogramme (Kommunalwahl 2020) zum „sozialen Wohnungsbau“ wollte der Bürgermeister nicht näher thematisieren. Zum Thema „Ortsbild“ führte Wagenpfeil aus, dass der Gemeinderat sorgfältig alle Bauvorhaben prüfe und abwäge. Probleme mit der Postzustellung in der Hauptstraße der Ortsteile Garham und Oberschöllnach gibt es immer wieder. Geschäftsleiter Gerhard Deser wies auf die Wichtigkeit der korrekten Adressierung hin. Im Gemeindeblatt wird hierzu demnächst noch einmal ausführlich informiert. —
Mehr dazu im Vilshofener Anzeiger vom 18.11.2019 oder nach kurzer kostenloser Registrierung unter Plus.PNP.de