Anfang März wurde vor dem Hofkirchner Rathaus eine Baustelle eröffnet. Es wird ein Sitzungssaal an das Rathaus angebaut. Zu einer Art Baustelle wird – im übertragenen Sinne – in den nächsten Monaten auch der Marktrat. Da – nach jetzigem Stand – rund die Hälfte der Räte bei der Kommunalwahl im März 2020 nicht mehr weitermacht, werden die Parteien intensiv nach neuen Kandidaten suchen müssen.
Auch der Bürgermeister wird aufhören, altersbedingt. Vielleicht ist es ein Fanal, dass vor kurzem – im Rahmen der Baustelle für den Anbau – die Garage des Bürgermeisters abgerissen wurde. Viele Jahre machten zwei rote Buchstaben an der Garagenwand deutlich, wer hier parken darf: WW, sprich Willi Wagenpfeil, Hofkirchens SPD-Bürgermeister.
Der neue, ebenerdige Sitzungssaal ist laut Gemeinde notwendig, damit der Zutritt zu den Sitzungen auch gehbehinderten Menschen möglich ist. Bis jetzt sind diese ausgeschlossen, da der bestehende Sitzungssaal nur über eine steile Treppe in den ersten Stock erreichbar ist. Im neuen Saal will man auch Wahlen, Trauungen oder Sportlerehrungen durchführen.
In ein paar Monaten soll sich auch neben der Baustelle etwas tun. Entstehen könnten „eine Grünfläche, Spielflächen für Kinder, ein Maibaum“, erklärte der verantwortliche Architekt Tobias Maier jetzt dem Marktrat.
Nach Meinung von Tobias Maier liegt das Rathaus derzeit zu versteckt. Das will man ändern, indem man ein älteres Haus, das die Sicht auf das Rathaus verdeckt, abreißt. Nebeneffekt ist ein Mehr an Platz.
Wegen der Baustelle kann man derzeit vor dem Rathaus schlechter als sonst parken. Das bekam CSU-Marktrat Alois Kapfhammer zu spüren, als er zur Sitzung fuhr und keinen Parkplatz fand. Zu Beginn der Sitzung sagte Kapfhammer: „Parkplätze sind in Hofkirchen nicht genug.“ Tobias Maier verwies auf 28 Stellplätze, die nach dem Umbau zur Verfügung stünden.
Der Sitzungssaal wird rund 600000 Euro kosten und soll im Frühjahr 2020 fertig sein. Der amtierende Marktrat habe sich „zum Ziel gemacht, dass wir noch eine Sitzung drin machen“, sagt Willi Wagenpfeil. Dann, im April 2020, übergibt Wagenpfeil (67) nach 18 Jahren an den Nachfolger. Für die SPD kandidiert Christian Pauli, die CSU als zweitstärkste Marktratsfraktion schickt Josef Kufner ins Rennen. — Martin Maier