„Troiber“ plant Hochregallager: Lebensmittel-Großhändler in Hofkirchen erweitert Betrieb
Der Bürgermeister, übrigens ehemaliger Azubi des Lebensmittel-Großhandelsunternehmens, sprach von einem „Meilenstein in der Firmengeschichte“. Dazu musste der Marktrat allerdings mehrere Bauleitpläne ändern. Und das Gremium zog mit: Unter anderem wurde ein 32 Meter hohes, vollautomatisiertes Hochregallager ohne Diskussion einstimmig befürwortet.
Geschäftsführer erklärt Vorhaben
Bei der Sitzung am Dienstagabend ging es um die Änderungen des Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan, der Bebauungs- und Grünordnungspläne „GE Troiber“ und „GE Hofkirchen BA II“ sowie des Bebauungsplans „Hofkirchen Ost“. Wer fehlte, war Firmenchef und ÜW-Ratsmitglied Günter Troiber. Aber dessen Sohn Constantin, laut Unternehmens-Homepage seit 2023 mit seinem Bruder Maximilian neben dem Vater Geschäftsführer der Firma, verfolgte das Geschehen als Zuhörer. Ihm wurde auch das Wort erteilt, um den Entscheidungsträgern im Rathaus die Hintergründe für die Erweiterung zu erläutern.
32 Meter hohes Hochregallager
Das Betriebsgelände in der Nähe des Ortskerns von Hofkirchen sei flächenmäßig sehr stark eingebunden, so Constantin Troiber. Glücklicherweise habe man ein Grundstück erworben. „Wir brauchen mehr Lagerfläche und haben zu wenig Versandrampen“, erklärte der Geschäftsführer. Aktuell habe an Ware auf verschiedene Hallen verteilt, was nicht mehr wirtschaftlich sei.
Kein Personalabbau
Mit der Vermeidung von Flächenfraß durch Versiegelung weiterer Firmenareale begründete Constantin Troiber den beabsichtigten Bau eines 32 Meter hohen Hochregallagers, das voll automatisiert sein werde. Dennoch werde es keinen Personalabbau geben, sicherte Troiber zu. Im Gegenteil: Es entstünden durch die Erweiterung ergonomisch konzipierte neue Arbeitsplätze.
Expansion notwendig
Der Enkel des Firmengründers Xaver Troiber, der bis 2008 insgesamt 18 Jahren für die Überparteiliche Wählergemeinschaft Hofkirchen-Garham dem Marktgemeinderat angehörte und zuletzt auch als zweiter Bürgermeister fungierte, erneuerte das Versprechen seines Großvaters, am Unternehmensstandort in Hofkirchen zu bleiben. Allerdings müsse man – auch aus dem Druck des Marktes heraus und seitens der Kunden – expandieren. Dabei sei ein weiteres Ziel, dank intelligenter Gebäudetechnik die CO2-Neutralität hinzubekommen. Dafür bekam Constantin Troiber spontan Applaus.
Freude über Weiterentwicklung
Seine Freude über die Weiterentwicklung der Firma Troiber, betonte der Bürgermeister. Es handle sich um eine zukunftsträchtige Maßnahme, der man nur positiv gegenüberstehen könne. Diese Ansicht teilten die Ratskollegen geschlossen. Wenn eine Firma, die schon so lange am Ort bestehe, erweitern wolle, „da stimmen wir zu“, äußerte sich etwa Christian Pauli (SPD).
Planungsbüro wird beauftragt
Mit der Ausarbeitung der Bauleitplan-Änderungen wird gemäß der Einhelligkeit im Gremium jeweils das Planungsbüro Inge Haberl mit Sitz in Wallersdorf beauftragt. Die Kosten der damit verbundenen Genehmigungsverfahren mit öffentlicher Auslegung und Bürgerbeteiligung trägt der Antragsteller, also das Unternehmen Troiber.
„Wenn nicht im Gewerbegebiet, wo dann?“
Das Hochregallager wird eine Fläche von 4810 Quadratmeter umfassen. Eine Visualisierung durch den Bauplaner bezüglich der Wirkung auf das Ortsbild und die Ortsdurchfahrt ist vorab als Entscheidungsgrundlage und zur weiteren Abklärung mit den Fachbehörden laut Aussage des Bürgermeisters vorhanden. „Es ist zugegebenermaßen ein großer Umgriff“, räumte Josef Kufner ein, fügte aber hinzu: „Wenn nicht im Gewerbegebiet, wo dann.“
Quelle: pnp.de —−− Bernhard Brunner
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