Premieren-Wochenende für die Hofnarria: Zwergerlgarde, Männerballett und DreamDancers


Großer Auftritt: der Einmarsch der Prinzenpaare, der Zwergerl-, Bambini- und der Kindergarde. − Fotos: Dauscha

Hofkirchen

Viele Aktivitäten standen für das Faschingskomitee Hofnarria um Präsident Stephan Dauscha an – aber die Zwergerlgarde war mit ziemlicher Sicherheit das Highlight auf dem Seniorennachmittag. Und so ist es mittlerweile schon Tradition in Hofkirchen, dass dort die allerkleinsten ihren größten Auftritt haben.

In diesem Jahr war es ein Samstag, als Prinzessin Jenny I. und Prinz Christian I. die Senioren zum närrischen Zusammensein einluden. Aufgrund der Kürze des Faschings 2024 hatte man keine Alternative, als den Seniorennachmittag an einem Samstag zu veranstalten. Der gemütliche Nachmittag im Gasthaus zur Post der Familie Reischer war von den Senioren sehr gut besucht.

Nach der Begrüßung von Präsident Stephan Dauscha und den beiden Seniorenbeauftragten Maria Kufner (Garham) und Anton Kurbatfinskit (Hofkirchen), zeigten die Hofnärrischen Tollitäten ihre Prinzenwalzer. Das Kinderprinzenpaar Milena I. und Elias I. machte den Anfang und konnten dem Publikum u. a. mit einer amüsanten Begrüßungsrede ein paar Lacher entreißen. Nicht vergessen hat der Kinderprinz seinen jüngeren Bruder: Niko wurde 7 Jahre alt und wurde als Überraschung mit einem Prinzenpaarorden ausgezeichnet und einer Torte überrascht.

Es folgte die Kindergarde, die mit ausgefeilten Tanzschritten überzeugte – vor lauter Begeisterung versprach der Präsident, dass diese sich im nächsten Jahr an einem Showtanz probieren dürfe, was ein Strahlen auf die jungen Gesichter zauberte. Nach einem kleinen Dankeschön an die Trainerinnen Martina Thalhauser und Tatjana Ritzinger folgte die Bambinigarde mit einem nicht weniger guten Marschtanz: auch hier merkte man gleich die Expertise der beiden Trainerinnen Verena Zellner und Karin Pusch, haben doch ihre Mädels ihrem Auftritt mit Bravour gemeistert.

Und dann war es endlich soweit: Die Kleinsten kamen zu ihrer Premiere – schon beim Einmarsch der Zwergerlgarde musst sich einige Gäste eine Träne der Rührung verdrücken. Doch als diese ihren Tanz aufs Parkett brachten, konnten sich nicht mehr alle zusammenreißen. Unter tosendem Applaus beendeten die „Tanzmäuse“ ihre Aufführung zum Stolz der Trainerinnen Nicole Berger, Kathrin Moser und Theresa Donaubauer.

Nach einer kleinen Kaffee-Pause, die vom Faschingskomitee Hofnarria spendiert wurde, zeigte die Teeniegarde ihren neuen Showtanz – das Motto „Amerika“ kam richtig gut an. Es folgten der Gardemarsch der Jugendgarde und natürlich der Prinzengarde, ehe sich der Nachmittag bei musikalischer Unterhaltung von „Helmut&Freddy“ sich langsam dem Ende neigte.

Nach diesem anstrengenden Tag kam man allerdings noch nicht zur Ruhe: Es stand die Fahrt in die Patengemeinde Hofkirchen an der Trattnach an. Im Zweijahresrhythmus richten die dortigen Vereine einen Ball aus, bei dem Prinzenpaar, Prinzengarde und auch das Männerballett mit ihren Showeinlagen den Abend gestalten. Mit über 70 „Feierwütigen“ brach man dorthin auf und wurde dort herzlich empfangen.

Die obligatorische Ordensverleihung für den Bürgermeister, sowie der Vorsteherin der Vereine – Elisabeth Berndorfer – durfte nicht fehlen. Auch diese revanchierte sich mit einer „Prinzenrolle“ für Prinz Christian I., eine lustige kleine Geste. Die Prinzengarde konnte mit Marsch- und Showtanz brillieren, aber auch das Männerballett hatte einen Premierenauftritt: Für das Motto „Barbie“ und einige spektakuläre Figuren gab es stürmischen Applaus.

Am nächsten Vormittag besuchte man dann noch den Pauli’s Kirta in Hofkirchen und ließ am Stand der Donauschützen den Ausflug bei einer Fischwurst Revue passieren.

− va

So gehts weiter

Für das Faschingskomitee Hofnarria ist der Fasching allerdings noch lange nicht vorbei: am 3. Februar findet der legendäre Komiteeball statt. Der Kartenvorverkauf startet am 27. Januar. Danach folgt am Unsinnigen Donnerstag die Weiberroaß im Hafenstüberl, ehe man dann in Richtung Endspurt einbiegt: Am Samstag, 10. Februar wird bei Spaß und Spiel das Rathaus übernommen und am Faschingssonntag folgt der große Faschingsumzug, für den sich schon einige Wägen angemeldet haben. Der Rosenmontag wird mit der traditionellen Rosenmontagssitzung eröffnet, ehe man am Nachmittag zum Kinderfasching einlädt. Am Faschingsdienstag wird dann der Fasching eingegraben. Alle Termine finden sie auf der Homepage: www.hofnarria.de… Natürlich besucht der Verein auch noch die befreundeten Gesellschaften aus der Umgebung: mit der Vilusia, Zellau, PCV, Schöllonia und Rainding verbindet eine schöne Freundschaft.

 

Bezaubernd: Die Zwergerlgarde tanzte sich in die Herzen der Zuschauer.

Kommt gut an: Das Männerballett der Hofnarria in Österreich

 

 

 

Quelle: pnp.de —−va

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Manfred Weber: EU braucht eigene Militärstrategie

Mehr als 45 Minuten handelte EVP-Chef Manfred Weber aktuelle politische Themen ab und warb wie die beiden Listenkandidaten (v.r.) Ernst Geislberger-Schießleder und Gerlinde Kaupa sowie CSU-Ortsvorsitzender und Bürgermeister Josef Kufner für die Teilnahme an der Europawahl im Juni. − Fotos: Holzhammer
Hofkirchen

Zu den Klängen eines Marsches begrüßten die Zuhörer EVP-Parteichef Manfred Weber, als er begleitet von Bürgermeister Josef Kufner den vollbesetzten Buchner-Saal betrat. Kufner hielt sich nicht lange mit Eingangsfloskeln auf, sondern nannte den Hauptredner bei der Paulis-Kirta-Kundgebung der CSU einen „überzeugten Europäer aus Bayern, der an der Spitze der stärksten Partei im Europäischen Parlament steht“. 2024 sei ein „Entscheidungsjahr“ für Europa und deshalb sei auch die Europawahl so wichtig, weil damit über den weiteren Kurs der EU, über Freiheit, Demokratie und Wehrhaftigkeit entschieden werde.

MdL Stefan Meyer eröffnete die Rednerliste und nahm sich bewusst die Zeit, um vor allen politischen Statements zuallererst den Einsatzkräften zu danken, die seit den frühen Morgenstunden unter schwierigsten Bedingungen den Großbrand in Pullman-City bekämpfen. Man werde die Einrichtung nach diesem Unglück nicht allein lassen und beim Wiederaufbau helfen.

Dann aber kritisierte er die Arbeit der Ampel, die geprägt sei von Gängelung, Bevormundung und Stillstand und die so gar kein Gespür für die Probleme des ländlichen Raumes entwickele. Er brach eine Lanze für die Proteste der Bauern, für die er den nötigen Respekt und Wertschätzung vermisse. Auch beim Thema Migration gehe es nicht weiter, keine beschleunigten Verfahren, keine vermehrte Rückführung und somit kein Absinken der Zahlen. Bayern mache, was ein Land kann, zum Beispiel die Umstellung von Bargeld auf Bezahlkarte – „und schon steigt die Zahl, die unser Land verlassen, rasant an“.
Zum Thema Europawahl warnte Meyer davor, diese als Protestwahl zu nützen. Dazu wären die weltweiten Herausforderungen zu groß. Die einzige Partei, die Bayern in Europa weiterbringe, sei die CSU, nicht die Freien Wähler, auf deren Liste nur ein einziger Kandidat aus Bayern stehe.

Auf der Klausurtagung in Banz habe die Fraktion zum Thema Krankenhausreform ein umfangreiches Positionspapier beschlossen und dieses betreffe auch die drei Krankenhäuser des Landkreises. Es gelte die stationäre Versorgung zu stabilisieren und weiter sicher zu stellen und die ambulante, notfalldienstliche Versorgung auszubauen, und zwar durch eine Entlastung bei den Betriebskosten und ein Soforthilfeprogramm, schnell und rückwirkend. Dafür sei der Bund zuständig. Bayern werde die Investitionskosten für die Krankenhäuser zusammen mit den Kommunen schrittweise auf eine Milliarde erhöhen.
MdB Thomas Erndl sah die Ursachen für die derzeitige Unzufriedenheit und Protestbewegung in den Wahlen von 2021. Die durch die inzwischen längst zerstrittene Ampel beschlossenen, ideologie-getriebenen Entscheidungen, etwa beim Klima oder bei der Migration, haben zu einem Rückfall des Landes in wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Hinsicht geführt. Besonders vernachlässige die Bundesregierung mit ihren realitätsfernen Beschlüssen den ländlichen Raum.
Deshalb dürfe eine sicherlich nötige Wahlrechtsreform auch nicht auf Kosten der Direktmandate gehen, denn nur im Wahlkreis werden die Probleme und Anliegen vor Ort sichtbar. Deshalb müsse es bei einer Reform nicht um weniger Direktmandate gehen, sondern um weniger Listenmandate.

Der Krieg in der benachbarten Ukraine habe plötzlich auch die Frage der Selbstverteidigung des Landes aktuell werden lassen und gezeigt, dass das Land hinsichtlich Material und Personal in einer sehr kritischen Lage sei. Neben einer Steigerung der Militärausgaben sei deshalb auch die Einführung eines verpflichtenden Dienstjahres unbedingt nötig und würde den gesellschaftlichen Zusammenhalt befördern, so Erndl.

EVP-Vorsitzender Manfred Weber begann seine rund 45-minütige Rede – die im Livestream auch auf den Marktplatz übertragen wurde – mit den Protestaktionen der Landwirte. Ihnen gebühre Respekt, weil sie so auf demokratische Weise ihre Anliegen artikulieren. Und sie bräuchten auch keine Nachhilfe hinsichtlich einer Abgrenzung gegenüber rechtsextremen Trittbrettfahrern. Bei ihnen gehe es nicht um den Erhalt von Subventionen, sondern um weniger kleinliche Regulierungen und um das Bestehen im Wettbewerb mit der benachbarten Konkurrenz. Nach der festgestellten Abhängigkeit bei der Energie, Medikamenten und wichtigen Vorprodukten dürfe es nicht auch noch zu einer Abhängigkeit bei Nahrungsmitteln kommen.
Hinsichtlich der Klimapolitik forderte Weber ambitionierte, wirksame Maßnahmen mit gesundem Menschenverstand. Eine Diskussion darüber, ob Holz ein klimafreundlicher Energieträger ist oder nicht, wie es in Brüssel zeitweise gesagt worden sei, dürfe es nicht geben. Dagegen sei die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke ein Fehler gewesen, wenn man nun erlebe, wie im benachbarten Ausland reihenweise neue Atomkraftwerke entstehen.
Die Probleme der illegalen Migration könne man dagegen nur gemeinsam lösen. Hier müsse die jahrelange, quälende Debatte auf europäischer Ebene endlich ein Ende haben. Die Kontrollorgane müssten an den Außengrenzen bereits Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive zurückweisen und Abkommen mit entsprechenden Drittstaaten müssten Abschiebungen erleichtern, so Weber. Auf der anderen Seite brauche Deutschland aber eine kontrollierte Zuwanderung von Arbeitskräften in vielen Berufen, ob in der Pflege, beim Handwerk oder als LKW-Fahrer.

Angesichts seines aktuellen Besuchs in der Ukraine brach Weber eine Lanze für eine verstärkte, militärische Unterstützung des Landes. Man habe viel zu lange die langfristigen Ziele Putins nicht wahrhaben wollen, der längst auch die Migration als gesteuerte Waffe gegen den Westen einsetze und der dabei sei, zusammen mit dem Iran und wohlwollend begleitet von China eine neue Achse gegen den Westen zu formen. Deshalb müsse die EU auch militärisch auf eigenen Füssen stehen, in Verteidigung investieren und einen eigenen Schutzschirm gegen Raketen aufbauen. Vor allem müsse aber Europa endlich mit einer außenpolitischen Stimme besprechen. Und deshalb sei bei den Abstimmungen die Einstimmigkeit – wie übrigens in jeder Demokratie – zu beenden.
Am Ende fanden noch die beiden Kandidaten auf der Landesliste der CSU Gerlinde Kaupa und Ernst Geislberger-Schießleder Gelegenheit sich den Zuhörern vorzustellen und an die Bedeutung der Wahlen zum europäischen Parlament zu erinnern.

 


Zusammen am Stand der JU-Hofkirchen trafen sich bei heißem Most (v.r.) MdB Thomas Erndl, EVP-Chef Manfred Weber, 2. Bürgermeister Alois Wenninger, Marktgemeinderat Michael Heudecker, MdL Stefan Meyer und Bürgermeister Josef Kufner. − Fotos: Josef Holzhammer

Quelle: pnp.de —−− Josef Holzhammer/Fotos: Josef Holzhammer

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SPD-Generalsekretärin verweist auf Erfolge der Regierung


SPD-Prominenz bei Paulis-Kirta mit (v. l.) Florian Gams (Bürgermeister der Stadt Vilshofen), Thomas Rudner (Abgeordneter im Europäischen Parlament), Rita Hagl-Kehl (Bundestagsabgeordnete), Ruth Müller (Generalsekretärin der Bayern SPD), Willi Wagenpfeil (Altbürgermeister und SPD-Ortsvorsitzender) sowie Severin Eder, regionaler Kandidat für die Europawahlen im Juni. − Fotos: Thomas Krenn
Hofkirchen

Seit 1969 veranstaltet der SPD-Ortsverein in Hofkirchen seine jährliche Paulis-Kirta-Kundgebung. Am Sonntagnachmittag durfte Ortsvorsitzender Willi Wagenpfeil als Ehrengäste die Generalsekretärin der Bayern SPD Ruth Müller aus Landshut sowie den amtierenden Europaabgeordneten Thomas Rudner aus Regensburg begrüßen, ebenso den regionalen SPD-Kandidaten für die Europawahlen Severin Eder und die örtlich zuständige Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl aus Deggendorf.
Ruth Müller sprach vor rund 70 Genossinnen und Genossen im Saal des Gasthauses Reischer. Mit einem kurzen Rückblick betonte sie die erfolgreiche Mitwirkung der Sozialdemokraten an entscheidenden Entwicklungen in der Geschichte der Bundesrepublik. Besonders freue sie sich darauf, im Jahr 2024 das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes feiern zu können.
Nicht ohne Stolz sprach Müller von Erfolgen bei der Energiewende, ohne Atomkraft. Sie warnte vor den Gefahren der Kernkraft und deren hohen Kosten und verwies in diesem Zusammenhang auf die Briten, die ein neues Atomkraftwerk gebaut haben und deren Baukosten explodiert sind. „Der dort produzierte Strom ist um mehr als 50 Prozent teurer als Windstrom in Deutschland.“
Müllers Resümee: In Deutschland sind im letzten Jahr 740 Windräder gebaut worden, in Bayern nur acht. Weil das zu höheren Strompreisen führen wird, sieht die Generalsekretärin der Bayern SPD eine Gefahr für die wirtschaftliche Zukunft Bayerns.

„Wer hat in diesem Winter etwas von Gasmangel, Blackout oder kalten Wohnungen gehört? fragte Ruth Müller die Anwesenden. Dass die Gasspeicher voll und die Energieversorgung sicher sei, freute die Rednerin, die zudem sagte, dass „Deutschland nicht der kranke Mann Europas“ sei. Sie meinte, dass die Nettolöhne heuer über vier Prozent und die Renten um rund 3,5 Prozent steigen werden und dass Deutschland mit 46 Millionen Arbeitenden den höchsten Beschäftigungsstand aller Zeiten habe.
Es sei die SPD-geführte Bundesregierung, die das Land durch die schwerste Krise seit Kriegsende bringe, und trotz Krieg und Krise habe Deutschland den Stillstand der Merkel-Jahre überwunden. Diese Aussage brachte tosenden Applaus in den Reischer-Saal.
Laut Ruth Müller könnte 2024 „ein schwarzes, schlimmes Jahr“ werden. Die Rechtsextremen nehmen in Umfragen zur Europawahl im Juni immer weiter zu. „Das dürfen wir nicht zulassen,“ rief sie die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, den Menschen zu sagen: „Wer Rechtsextremisten wählt, der wählt den Wohlstand, den Klimaschutz und die soziale Sicherheit ab.“ Mit einem Blick nach Großbritannien untermauerte Müller ihre Aussage. Nach sieben Jahren Brexit wünschen sich dort 60 Prozent der Menschen die EU zurück.

Bezüglich des jüngsten Vorfalls, bei dem AfD-Politiker zusammen mit Nazis einen verbrecherischen Plan entwickelt haben für deren Machtergreifung, sagte die Politikerin: „Sie wollen millionenfach Menschen mit Migrationsgeschichte abschieben. Sie nennen es Remigration.“ Müller appellierte an ihre Zuhörerinnen und Zuhörer, sich keinen Sand in die Augen streuen zu lassen und sprach von einer Schande für Deutschland. Ihren Dank richtete sie an alle, die in Hamburg, Frankfurt, Würzburg, Nürnberg und am Sonntagnachmittag in München gegen die Entwicklung auf der Straße Flagge zeigten.

Zu den Bauernprotesten, sagte Ruth Müller, es sei Intention der SPD in der Landwirtschaftspolitik, weniger Flächenzahlungen, aber mehr Gemeinwohlleistungen zu übernehmen. Müller sagte, dass der Milchpreis viele Jahre zu gering gewesen sei und dass es seit Jahrzehnten ein Höfesterben gebe, „länger, als Cem Özdemir Landwirtschaftsminister ist.“
Die Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, sollten anständig bezahlt werden, führte Müller weiter aus. Sie erinnerte daran, dass in 75 Jahren die Landwirtschaftspolitik die meiste Zeit in Unionshänden war.
„Natürlich dürfen die Bauern auf die Straße gehen, um gegen politische Entscheidungen zu demonstrieren, aber Straftaten werden nicht akzeptiert – und der Angriff auf Robert Habeck war eine Straftat.“ Hier erwartete Müller, dass ein stellvertretender Ministerpräsident das klar benennt und nicht beschönigt. „Aber das hat ein Hubert Aiwanger noch nie gekonnt, dass er zu etwas steht oder sich erinnern kann,“ sagte die SPD-Generalsekretärin.

Müller wünschte sich zudem mehr staatspolitische Verantwortung vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. „Dass er seiner Verantwortung gerecht wird, dieses Land zusammenzuhalten, auch dann, wenn es gerade schwierig ist.“ Aber diese Bewährungsprobe habe er nach den Worten von Ruth Müller „versemmelt“ zu dem Zeitpunkt, als er sich von den Freien Wählern hätte lossagen können. „Da war ihm der Machterhalt wichtiger und das Festhalten an einem fragwürdigen Minister.“ Nach Müllers Meinung habe Söder „in einem entscheidenden Moment der bayerischen Geschichte“ versagt.

Aus der Gästeliste

Besonders begrüßt wurden Florian Gams (Bürgermeister Vilshofen), Fritz Lemberger (3. Bürgermeister Vilshofen), Irmgard Biereder (2. Bürgermeisterin Neukirchen v.Wald), Josef Stadler (3. Bürgermeister Windorf), Die Vilshofener Stadträte Robert Heininger und Erich Fuchs sowie Siegfried Steinbauer (ehemaliger Stadtrat), Christian Pauli, Stefan Greiler, Katrin Wagenpfeil und Walter Doppelhammer als Mitglieder des Marktrats von Hofkirchen sowie Willi Stauder aus Aicha vorm Wald. Ganz besonders begrüßt wurde Xaver Salatmeier, der bereits seinen 51. Paulis-Kirta besuchte und somit bei jeder Kundgebung anwesend war.

Xaver Salatmeier hat bereits den 51. Paulis-Kirta der SPD besucht und war somit bei jeder Kundgebung anwesend war. Er ist der einzige Zeitzeuge, der sich noch an alle Kundgebungen erinnern kann.

Quelle: pnp.de —−− Thomas Krenn/Foto: Thomas Krenn

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Weber trägt sich in Goldenes Buch ein


Sie assistierten dem EVP-Parteivorsitzenden bei seinem Eintrag ins Goldene Buch (v.li.) MdL Stefan Meyer, Bürgermeister Josef Kufner, 2.Bürgermeister Alois Wenninger, JU-Vorsitzende Tamara Scherer, Marktgemeinderat Michael Heudecker, Altlandrat Franz Meyer und MdB Thomas Erndl. − Foto: Holzhammer
Hofkirchen

Vor seiner Grundsatzrede auf der Hofkirchener Pauliskirta hatte Bürgermeister Josef Kufner den EVP-Parteivorsitzenden Manfred Weber in den neuen Sitzungssaal des Rathauses eingeladen, um sich dort in das Goldene Buch des Marktes einzutragen. Kufner stellte seine Marktgemeinde kurz vor und nannte die aktuellen Schwerpunkte der Kommunalpolitik. Dann verewigte Weber sich mit dem Eintrag: „Immer ein tolles Ereignis bei der Pauliskirta in Hofkirchen Gast zu sein! Politik brauchte Europa: Ambition, Vernunft und Führung!“

Dann ging der EVP-Chef begleitet von örtlichen Abgeordneten und einer Gruppe des Marktgemeinderats zur Veranstaltung in den Buchner-Saal. Kufner nutzte die Gelegenheit, um seinem Gast das derzeit größte Projekt – die „Neue Mitte“ – zu zeigen.

Ein ausführlicher Bericht von der Pauliskirta folgt in einer der nächsten Ausgaben.

− ho

 

 

 

Quelle: pnp.de —−ho

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SPD Hofkirchen will die Gemeinde energieautark machen


Marktrat Stefan Greiler bei seinem Vortrag über die energieautarke Gemeinde. −Foto: SPD.

 

 

Hofkirchen

Die Tagesaktualität und ein Ausblick in die Zukunft standen im Mittelpunkt beim gut besuchten Neujahrsempfang der Hofkirchner SPD. Ein reger Informationsaustausch zu vielen Themen half mit, die Perspektiven für 2023 aufzuzeigen und zu formulieren.

Marktrat Stefan Greiler hatte einen Redebeitrag über eines der wichtigsten Zukunftsthemen der Gemeinde vorbereitet und stellte zu Beginn seiner Ausführungen die Aussage in den Raum: „Eine energieautarke Gemeinde ist eine Vision, auf die man hinarbeiten kann.“ Wichtig sei, zu analysieren was die Gemeinde braucht, und dann das Benötigte gezielt auszubauen. Somit könne man auch den gefürchteten PV-Anlagenwildwuchs verhindern. Greilers Meinung nach hat der Markt Hofkirchen die besten Voraussetzungen, die benötigte Energie in der eigenen Gemeinde zu erzeugen und zu verbrauchen. Die Wertschöpfung bleibe damit in der Kommune. „Erzeugen und verbrauchen bei uns“, das sei die Zielsetzung.

Starke Partner sieht er in der Firma EnValue und dem Unternehmen FENECON. Vorgespräche dazu wurden geführt und die Bereitschaft, sich für das Projekt einzusetzen, ist von deren Seite vorhanden.
„Aber wir brauchen vor allem die Landwirte und natürlich die Bürger. Dann schaffen wir die Unabhängigkeit von den großen Energiekonzernen“. Am Beispiel der Energieerzeugergemeinschaft Perlesreut schilderte er die Vorteile einer energieautarken Gemeinde. Dort erhält der Energieerzeuger 16 bis 18 Cent pro Kilowatt und der Verbraucher bezahlt 30 Cent. Greiler: „Ich halte das für eine einmalige Chance, die wir uns als Gemeinde in dieser schwierigen energiepolitischen Zeit nicht entgehen lassen dürfen“.

Das Thema sei in der Gemeinde ohnehin aktuell. Mehrere Landwirte würden derzeit ihre Flächen zur Energieerzeugung zur Verfügung stellen. „Wir müssen handeln, alle Beteiligten einbinden und die erforderliche Bauleitplanung zügig auf den Weg bringen“, rief Stefan Greiler auf.

Dann berichtete Christian Pauli als Fraktionsvorsitzender über die laufenden Projekte im Gemeindebereich. In der Aussprache zu diesen Vorhaben wurden immer wieder der zögerliche Ablauf, der Zeitverlust und die damit steigenden Kosten kritisiert. Am Beispiel „Neue Mitte“ erfuhren die Zuhörer, dass die Vergabe dieses Projekts schon im April 2020 durch den Vorgänger-Gemeinderat entscheidungsreif vorbereitet gewesen sei. Die so gesehen „verlorenen“ drei Jahre würden zu deutlichen Mehrkosten führen, die Kauf- und Mietpreise ansteigen, sagte Pauli.

Ähnlich verzögere sich der Neubau auf dem Grundstück in der Deggendorfer Straße. Auf dem 2019 von der Gemeinde erworbenen Grundstück sollte eine Arztpraxis mit Wohnungen entstehen. Die jetzt dort vorgesehene Tagespflege war in der „Neuen Mitte“ angedacht. Auch hier fragten sich die Besucher der SPD-Veranstaltung, wann es weitergehe.
Der gleiche Ablauf sei beim Projekt „Fernwärme Garham“ festzustellen, führte Pauli aus. Schon 2019 habe der vorgesehene Investor das von den Experten als das am besten geeignete Grundstück erworben. Seit 2020 werde immer wieder angekündigt, dass dieser lang gehegte Wunsch bald in Erfüllung gehe. Aber langsam schwinde die Hoffnung, dass dieses Vorhaben überhaupt realisiert werden könne, meinte Pauli.
Auch die Kalkulationen bei der Abwasserbeseitigung waren Diskussionsthema. Christian Pauli: „Wir arbeiten gerne konstruktiv mit, aber nur abnicken kommt für uns nicht in Frage“.   − va

 

 

Quelle: plus.pnp.de —va

 

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Lust auf die Zukunft


Zu Marschmusik und unter laufenden Kameras aufs Podium: Jürgen Dupper (v.l.), Florian Gams, Ronja Endres, Willi Wagenpfeil, Johannes und MdL Christian Flisek. MdB Rita Hagl-Kehl musste kurzfristig absagen.

 

 

Hofkirchen

Aufregende Zeiten für die SPD: Am Freitag hat Landesvorsitzende Ronja Endres eine neue Generalsekretärin der Bayern-SPD vorgestellt, am Samstag wurde bekannt, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wohl bald nicht mehr im Amt ist – alles Nachrichten, die in einem Wahljahr besonders weh tun. Doch von schlechter Stimmung war beim Pauliskirta der SPD in Hofkirchen nichts zu merken. Man feierte nicht nur 50. Jubiläum der politischen Kundgebung, sondern auch eine Premiere: Erstmals kamen alle vier SPD-Kandidaten bei einer Veranstaltung zu Wort – aus beiden Passauer Stimmkreisen. Darauf war Altbürgermeister Willi Wagenpfeil, der die Kundgebung kurzweilig moderierte, ein bisschen stolz. Ebenso darauf, dass Landesvorsitzende Ronja Endres nach Hofkirchen gekommen ist.

Und die hatte eine Mission: Sie wollte, dass sich das Jahr 2023 wie ein „Feuerwerk im Bauch anfühlt, wie das prickelndes Gefühl, wenn man in den Himmel schaut, die Augen schließt und erkennt – vielleicht wird alles gut“. Wie sie es bei den gut 80 Zuhörern im Saal des Gasthauses Reischer geschafft hat?

Themen bleiben – auch nach der Zeitenwende

„Die Themen des Koalitionsvertrages gehen nicht weg – auch nicht nach der Zeitenwende“, betonte die Chefin der Bayern-SPD. Sie sprach die Mindestlohn-Erhöhung auf 12 Euro an, die Einführung des Bürgergeldes, die Erhöhung des Wohngeldes oder auch das neue Aufenthaltsrecht, das Deutschland als Einwanderungsland attraktiver mache, denn: „Arbeit ist die beste Integration – und wir brauchen Zuzug, um unseren Wohlstand sichern zu können.“ Deutschland sei in Sachen Arbeitskräfte in einem knallharten Wettbewerb mit der ganzen Welt. „Die Menschen wollen zu uns kommen, wollen in Bayern leben und arbeiten. Aber sie müssen es sich auch leisten können, hier zu wohnen. Und da ist jedes Bundesland in der Verantwortung“, so Ronja Endres die mit dem Zug aus Regensburg gekommen ist.

Gesundheit, Mobilität, gutes Wohnen, Geld

Gesundheit, Mobilität, gutes Wohnen und Geld – das sind auch für die Bezirkstagskandidaten Punkte, in denen die Menschen Perspektiven brauchen, um Lust auf die Zukunft zu haben. „Wir dürfen uns nicht selbst noch Steine in den Weg legen – das gilt unter anderem für die Bürokratie, die bei der Ansiedelung neuer Firmen, bei der Infrastruktur, bei der Digitalisierung lähmt“, fasst Florian Gams zusammen. Er fordert zudem höhere Förderquoten, damit die Gesundheitsversorgung vor Ort auch für die nächsten Generationen erhalten bleiben kann. „Wir haben in der Pandemie wirklich alles gegeben“, sagt Johannes Just, der das AWO-Pflegeheim in Vilshofen leitet. Dass sich zur gleichen Zeit die CSU die eigenen Taschen voll gemacht hat bei Maskendeals habe den Ausschlag gegeben für seine Landtagskandidatur. Er ist überzeugt: „Wir brauchen frischen Wind – und mehr davon geht nicht als von der SPD, die seit 60 Jahren aus der Opposition heraus arbeitet“, so Johannes Just.

Dass man auch aus der zweiten Reihe Erfolg haben kann, beweise der Medizin-Campus für Niederbayern. „Diese Idee kommt aus dem SPD-Fraktionszimmer“, betont Christian Flisek. Es sieht die SPD als Anwalt der Heimatregion: „Wie kennen die Probleme, können Lösungen entwickeln, damit es leichter wird und besser geht.“


Bei jedem Pauliskirta der SPD dabei: Xaver Salatmeier (l.) mit Altbürgermeister Willi Wagenpfeil. −F.: lx

 

 

Quelle: plus.pnp.de —Carmen A. Laux

 

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Abrechnung mit Berlin


Gruppenfoto: Beim Eintrag ins Gästebuch der Gemeinde umrahmten Finanzminister Albert Füracker (sitzend): Hausherr und Bürgermeister Josef Kufner (2.v.l.), die Kandidaten Cornelia Wasner-Sommer (4.v.l.), Stefan Meyer (6.v.l.) und Gerhard Waschler (5.v.r.), sowie Landrat Raimund Kneidinger (3.v.r.) und Gemeinderäte. −F.: Engel

 

 

Hofkirchen

So mancher mag sich bei der „Hofkirchener Pauliskirta“ an den Politischen Aschermittwoch erinnern und in der Tat gibt es Parallelen – wenn auch in einem kleineren Rahmen. Mit einem bunten Markttreiben wird an eine über 600-jährige Markttradition erinnert und seit vielen Jahrzehnten gibt es den Auftritt regionaler Politprominenz. „Pauli Bekehrung“ ist das biblische Ereignis, auf das sich diese Tradition bezieht. Die CSU hatte heuer zu ihrer politischen Kundgebung den Bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker zu Gast.

Für ihn ging es zunächst aber in den Sitzungssaal des Rathauses, wo er sich inmitten der kommunalen Mandatsträger ins Gästebuch des Marktes eintrug.
Im Anschluss führte der Weg des Ministers über den Pauliskirta in den Gasthof Buchner, wo sich auch die Kandidaten für die anstehenden Landtags- und Bezirkstagswahlen in Position brachten: Stefan Meyer, Direktkandidat für den Landtag, MdL und Listenkandidat Dr. Gerhard Waschler, Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, die erneut für den Bezirkstag antritt als Direktkandidatin.

Gut 100 Zuhörer

Stefan Meyer nutzte die Gelegenheit, sich persönlich vorzustellen, indem er kurz seine berufliche und politische Laufbahn skizzierte, unterschiedliche Ehrenämter benannte und einige politische Statements vortrug, prangerte die Silvesterereignisse in Berlin an und forderte: „Wir brauchen keine Integrationsdebatte, sondern den Rechtsstaat.“ Auch die Energiekrise machte er zum Thema: „Die Grünen sind das größte Blackout-Risiko in unserem Land.“ Er plädierte für die Beibehaltung der Kernenergie für die nächsten Jahre.

Als Hauptredner wandte sich sodann Albert Füracker an die gut 100 Zuhörer. Launig, aber mit Kante sprach er als Finanzminister, betonte, wie sehr es ihn gefreut habe, dass man ihm gleich bei der Begrüßung das schöne gepflegte Hofkirchen gezeigt habe. „Denn sehr oft wird mir zuerst die Bedürftigkeit einer Gemeinde etwa anhand von sanierungsbedürftigen Objekten präsentiert.“
Viele würden im Lande herumlaufen, alles Mögliche versprechen, um sich so Freunde zu machen. Seine Freunde seien vor allem die Steuerzahler, die Unternehmer und Arbeitnehmer, die das Geld erwirtschaften, mit dem die Mandatsträger sorgsam umzugehen hätten. Scharf rechnete er mit der Ampelkoalition in Berlin ab, mit dem „grünen Bullerbü“, dem sozialdemokratischen Bundesgesundheitsminister, den man als Fachmann erwartet habe und der nun für die Freigabe von Marihuana sei, mit der „unfähigen Verteidigungsministerin, die sogar unfähig zum Rücktritt“ sei sowie mit dem Bundesfinanzminister mit seinen „Zaubereien, wie Schattenhaushalt oder Sondervermögen“.

Leistungen zu wenig gewürdigt

Albert Füracker rühmte die Leistungen in Bayern, die seiner Meinung nach zu wenig, oft auch überhaupt nicht gewürdigt würden. Stattdessen werde der Freistaat nicht selten wie ein Entwicklungsland beschrieben. „Wir in Bayern sind kein Schlaraffenland aber wir werden auch trotz aller Krisen weiterhin selbstbestimmt und positiv an die Zukunft glauben.“

Im Anschluss folgten die Beiträge von Gerhard Waschler und Cornelia Wasner-Sommer – altbekannte und erfahren Landtags- beziehungsweise Bezirkstagsmitglieder.

Umrahmt wurde die Kundgebung von der Blaskapelle Garham.

 

Quelle: plus.pnp.de —Klaus Engel

 

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„Hände weg von der Selbstverwaltung“


Im Wahlkampf-Modus: 3. Bürgermeister Werner Lösl (v.l.), Florian Pronold, Willi Wagenpfeil, Hauptredner Horst Arnold, Andreas Winterer, Bürgermeisterkandidat Christian Pauli, Markträtin Ingrid Weinzierl und Christian Flisek. −Foto: Engel

 

Vilshofen / Garham.

Gut gefüllt war der Reischersaal, in den die Hofkirchner SPD gestern Nachmittag geladen hatte. Zur Pauliskirta-Kundgebung gab sich die örtliche wie überörtliche Polit-Prominenz ein Stelldichein. Unter anderem waren der Parlamentarische Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Florian Pronold, gekommen, die MdL Christian Fliesek und Horst Arnold, Bezirksrat Andreas Winterer. Und Bürgermeister Willi Wagenpfeil, der bei den Kommunalwahlen nicht mehr antritt, war glücklich: „Ein Blick in den Saal zeigt, wie gut Pauliskirta und Politik zusammenpassen.“

Er bedankte sich bei allen Kandidaten, die sich bei der Kommunalwahl am 15. März für ein Amt zur Verfügung stellen und bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. Seine Forderung: „Hände weg von der kommunalen Selbstverwaltung“. Hofkirchen sei ein Erfolgsmodell, das zeige, dass man vor Ort am besten wisse, wie man zu verwalten sei. Die Marktgemeinde gehört inzwischen zu den finanzstärksten im Landkreis − wie er ein wenig stolz erklärte.
Der 59-jährige Marktrat Christian Pauli, der sich als Bürgermeisterkandidat vorstellte und die Nachfolge von Willi Wagenpfeil antreten will, gab an, bei einer erfolgreichen Wahl die begonnenen Projekte des Marktes fortführen und Schulen, Kindergarten, Bäder und vor allem die Seniorenarbeit fördern zu wollen. „Es muss weiterer Wohnraum in der Gemeinde geschaffen und Initiativen gegen die Leerstandsproblematik gesucht werden“, machte er klar. Hofkirchen sei schuldenfrei – und das solle auch unter ihm so bleiben.
Andreas Winterer, der für das Amt des Landrats kandidiert, nannte als besonderes Anliegen die Sicherung der Krankenhäuser in der Region. Die Angebote in Rotthalmünster, Vilshofen und Wegscheid müssten weiterentwickelt und damit zukunftssicher gemacht werden. Er sei auch klarer Befürworter für ein Medizincampus für Passau. Klimaschutz, sei ein herausragendes Thema, aber man müsse die Menschen mitnehmen. Er begrüßte einerseits die Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises, mahnte aber auch an, dass man Entwicklungsmöglichkeiten für die Kommune brauche.
Hauptredner Horst Arnold, MdL und Vorsitzender der SPD Landtagsfraktion, nannte es ein Vergnügen sich von der SPD Hofkirchens einladen zu lassen. Er verwies auf die Verdienste der Volkspartei SPD und nannte gleichsam als Zeugen Dr. Wilhelm Hoegner, den Vater der bayerischen Verfassung. Wenn jedoch Verfassungsänderungen erfolgten wie 2013 die Verpflichtung zur Förderung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land, dann dürfte eine solche Forderung nicht an die Kommunen abgeschoben werden. Einen ähnlichen Vorwurf bezog er auf den Vorschlag, den Klimaschutz in die Verfassung aufzunehmen. Die SPD sei dafür, wenn Taten folgen, ansonsten handele es sich um schlichte Überschriftspolitik.
Er schloss seine Rede mit einem großen Lob an die kommunale Selbstverwaltung Hofkirchens: „Ihr braucht euch nicht zu verstecken – ihr seid unser Vorbild!“

Klaus Engel




Sorgenkind Pauliskirta

Hofkirchen.

„Der Markt ist gut angenommen worden – aber die Stände waren spärlich“: Bürgermeister Willi Wagenpfeils Bilanz zum diesjährigen Pauliskirta fällt durchwachsen aus.

Die politischen Kundgebungen hätten den Mangel wieder einigermaßen wettgemacht, fand er, „aber was den Markt betrifft, müssen wir uns was einfallen lassen“, forderte er in der Marktratssitzung am Dienstag. Nur mit der Konkurrenz des Sebastiani-Markts, der zeitgleich am 20. Januar in Regen stattfand, ließe sich die dürftige Zahl der Standbetreiber nicht erklären. Zwischen zehn und 15 Fieranten hatten heuer laut Josef Pichler, im Hofkirchner Rathaus zuständig für die Kasse, ihre Waren feilgeboten. In den letzten zehn Jahren sei deren Zahl zurückgegangen, hat er beobachtet. Der Pauliskirta findet immer am dritten Januarsonntag statt. Standgeld verlangt die Gemeinde Hofkirchen nicht.

„Vielleicht sollten wir das Werbebudget für Fieranten erhöhen“, überlegte Wagenpfeil. Alois Kapfhammer (CSU) schlug vor, den Markt durch ein Rahmenprogramm aufzuwerten. Gabriele Stocker (SPD) fand, man sollte das Sortiment in Richtung Kunsthandwerk ändern: „Was jetzt angeboten wird, kriegt man überall.“ Möglicherweise nütze es auch, den Pauliskirta-Termin in den Fieranten-Katalog aufnehmen zu lassen, schlug sie vor. „An der Werbung lag es nicht“, meinte Alfred Scherer (SPD), die von der Gemeinde gedruckten Handzettel seien bis Osterhofen verteilt worden. „Es liegt am Angebot. Die Leute fahren enttäuscht heim.“

Wie der Pauliskirta wieder attraktiver werden könnte, soll auf Vorschlag von Bürgermeister Wagenpfeil demnächst im Ausschuss für Soziales, Bildung und Kultur ausführlich beraten werden. − fga

 

 




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