Markträte bedauern Binder-Rücktritt


Per Handschlag bedankte sich Hofkirchens Bürgermeister Josef Kufner (r.) bei Hans-Peter Binder. Der Marktrat ist auf eigenen Wunsch aus dem Gremium ausgeschiedenen. −Foto: Brunner

Hofkirchen

Mit Bedauern hat der Marktgemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend auf den Rücktritt seines Mitglieds Hans-Peter Binder (SPD) reagiert. „Mir tut’s leid“, bekundete Bürgermeister Josef Kufner (CSU) und sprach damit allen Mandatsträgern aus der Seele. Auch wenn er Hans-Peter Binder als sympathischen Kollegen kennengelernt habe, müsse man seine persönliche Entscheidung akzeptieren. So wurde die Amtsniederlegung auch einstimmig angenommen.

Hans-Peter Binder, der bei den Kommunalwahlen 2020 für die SPD kandidierte und auf Anhieb den Sprung in den Marktrat geschafft hat, hatte in einem Schreiben an den Bürgermeister und das Gremium seinen Entschluss begründet. Zudem schaute der Bauhof-Mitarbeiter und Kommandant der Feuerwehr Hofkirchen beim Bürgermeister im Rathaus vorbei, um seine Entscheidung zu erklären. Demnach waren es „allgemeine Erkenntnisse“, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben, nicht die aktuelle Diskussion um die Neukalkulation der Abwassergebühren. Darauf wies er in dem Brief, datiert vom 26. Oktober 2021, ausdrücklich hin. „Es waren mehr oder weniger Punkte aus der Bevölkerung“, erklärte der Ausscheidende gegenüber seinen Ratskollegen im Sitzungssaal. Mit ihnen habe er gut zusammengearbeitet, und er stehe nach wie vor zu seinen Entscheidungen im Gremium. Wie der SPD-ler jedoch mit Blick auf seine berufliche Rolle als Bauhof-Bediensteter andeutete, haben es manche Leute nicht einsehen wollen, „dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat“. Es sei „irgendwo nicht mehr gegangen“, so Hans-Peter Binder. Konkreter ging er nicht darauf ein.

Als kleinen Trost empfand es Bürgermeister Josef Kufner, dass Hans-Peter Binder den Hofkirchnern erhalten bleibt – als Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs und auch als engagierter Feuerwehr-Kommandant.

Was die Binder-Nachfolge betrifft, konnte Josef Kufner noch nichts Konkretes vermelden. Von zwei möglichen Nachrückern gab es noch keine Zusage. Mit einer dritten Person, die ebenfalls in Frage komme, werde er sich umgehend in Verbindung setzen.

Um eine weitere Personalie ging es im nächsten Tagesordnungspunkt: In Sachen Kulturpreis-Verleihung 2022 des Landkreises sind die Kommunen aufgerufen, Vorschläge zu machen. Auf Empfehlung der Altbürgermeister Willi Wagenpfeil und dessen Vilshofener Kollegen Hans Gschwendtner schlug Josef Kufner dem Gremium Stefan Bircheneder dafür vor. „Ich bin voll d’accord mit dem Vorschlag“, unterstrich Josef Kufner und skizzierte den Werdegang des 1974 in Vilshofen geborenen Kirchenmalers und Restaurators mit Wurzeln in der Donau-Kommune nach. Seit 2011 lebt und arbeitet Stefan Bircheneder in Vilshofen und Regensburg, er hat zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland gemacht, ist mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kunstpreis des Regensburger Kunst- und Gewerbevereins (2013) oder dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg (2015). Stefan Birchenender nun für den Landkreis-Kulturpreis vorzuschlagen, trug der Marktrat geschlossen mit.

Applaus gab es zum Schluss für 3. Bürgermeister Georg Stelzer (ÜW). Er wurde von Innenminister Joachim Herrmann mit dem Feuerwehr-Ehrensteckkreuz, der höchsten Auszeichnung im Löschwesen überhaupt, geehrt. Damit werden laut Josef Kufner besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen oder bei der Bekämpfung von Bränden und sonstigen Notständen gewürdigt. Josef Kufner gratulierte seinem Stellvertreter, der als ehrenamtlicher Kreisbrandmeister auch für den Landkreis Passau aktiv ist.
Die November-Sitzung des Marktrats fand erstmals wieder mit dem generellen Tragen von Masken statt – auch auf den einzelnen Sitzplätzen. Auch die Plexiglasscheiben wurden wieder im Sitzungssaal aufgebaut als Reaktion auf die aktuelle Entwicklung der Corona-Zahlen in der Region.   — Bernhard Brunner

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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