Alles nur gemalt: Stefan Bircheneder und seine außergewöhnliche „Werksführung“

Hengersberg / Garham

Die „Werksführung“ von Stefan Birchenender im Spital Hengersberg bietet neben dem ambivalenten Titel eine einzige Illusion. Bei den „Duschkabinen“ (330 x 90 x 220 Zentimeter, 2023) in der Ecke des Sonderausstellungsraumes sind nur die beiden Duschvorhänge echt. Die drei Duschkabinen bestehen aus 14 Leinwänden (mit Öl/Acryl bemalt), die Fugen der hellblauen 15 auf 15 Zentimeter großen Fliesen hat der Künstler mit dem Malstock gezogen.

Bircheneder, der in Hofkirchen (Landkreis Passau) und Regensburg lebt und arbeitet, hat mittlerweile den Ruf des „Spindmalers“. Assoziationen wie „Shabby Look“ und „Lost Places“, wie zum Beispiel beim Ölbild „Nulldiät 1“ (2021) kommen beim Betrachten der ca. 40 Werkstücke auf. Relikte aus der Arbeitswelt wie Schließfächer, ein Rollschrank (samt gemaltem Griff) oder eine Werkbank und ein Stuhl (mit Metallfüßen) – alles aus Leinwänden zusammen montiert – gelten mit fotorealistisch gemalten Gegenständen wie Putzmitteln, Sporttaschen oder Tennisschlägern und -schuhen als Metaphern für die Nutzer.

Was die Technik angeht, greift der 50-Jährige auf seine langjährige Erfahrung als Kirchenmaler und Restaurator zurück. Im barocken Ambiente hat er mit der Lasurtechnik echten Marmor vorgetäuscht. Jetzt bildet er ab, was nicht mehr wertvoll erscheint: angeschrammte, verbeulte und angerostete Spinde, die er mit grau-grüner Farbe imitiert. Retro-Nostalgie steckt im Detail mit Aufklebern wie „Mutter fährt jetzt auch zur Kur“. Nur eins ist original: Die Metallfüße, auf denen die „Leinwand-Spinde“ ruhen. Die entrostet Bircheneder erst und malt danach wieder „Rost“ drauf. Als Thema mit Variationen erweist sich die „Leitz-Kultur“, die auch Augenzwinkern erlaubt: Alles ist nur gemalt, sogar die „Sechsämtertropfen“-Flasche, die sich hinter den Akten und dem gemalten Paperback „Alkohol am Arbeitsplatz“ versteckt.

 

 

Quelle: pnp.de —− Josefine Eichwald

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Kunstmaler Stefan Bircheneder und Bandleader Bert Umminger mit Kulturpreis ausgezeichnet

Vilshofen / Garham

Der Verbund der acht Donaugemeinden – Buchhofen, Moos, Osterhofen, Künzing, Vilshofen, Windorf, Winzer und Hofkirchen – haben Bert Umminger aus Osterhofen, Dirigent und Arrangeur der Vilshofener „Jeremias Flickschuster Bigband“, sowie Stefan Bircheneder, fotorealistischer Objektmaler aus Kapfham in der Marktgemeinde Hofkirchen, zu den diesjährigen Trägern des von ihnen ausgelobten Kulturpreises gekürt.

Bei der Verleihungsfeier gab Umminger die damit verbundene Anerkennung an seine Musiker weiter, während Bircheneder – kurz vor dem 50. Geburtstag stehend – augenzwinkernd die Befürchtung äußerte, es könne auch „ein bisschen ein Alterspreis“ sein. Buchstäblich tonangebend war am Sonntagabend die vom Preisträger Umminger einmal mehr wunderbar geleitete Bigband.

Vilshofens Bürgermeister Florian Gams sprach den Zuhörern aus der Seele, als er von einem fulminanten Auftakt für einen Abend ganz im Zeiten der Kultur schwärmte. Zwei großen Persönlichkeiten werde der Preis – eine von dem Künstler Andreas Sobeck aus Deggendorf geschaffene Trophäe in Form eines Bootes auf einer Donauwelle – verliehen.

„Eine sehr gelungene Auswahl“

„Unsere Region ist reich an Kultur“, betonte Gams im Beisein weiterer Träger des Kulturpreises, der seit 2007 verliehen wird. Der Bürgermeister hielt es für gut, dass es so viele Mitbürger gebe, die sich im Kulturbereich engagierten. Damit werde der Boden bereitet, damit Kultur allen zugänglich sei. Gams‘ Dank galt vor allem dem Gremium des Gemeindeverbunds, das die diesjährigen Preisträger auserkoren habe – „eine sehr gelungene Auswahl“.

Als Vorsitzender des Kulturausschusses gab Hofkirchens Bürgermeister Josef Kufner zu bedenken, dass die Donau die acht Mitgliedsgemeinden verbinde, die sich als Zukunftsregion verstünden und sich ursprünglich zusammengetan hätten, um den umstrittenen Ausbau des Stroms für die Schifffahrt zu verhindern. „Es geht um unsere Heimat“, machte Kufner deutlich und schloss darin auch die Förderung des Kulturraums Donau ein, weshalb der Kulturpreis geschaffen worden sei. Die Kunst der beiden Preisträger 2024 „wird heute Abend für uns vertont und sichtbar“, fügte Kufner hinzu und schilderte seine persönlichen Eindrücke aus einem Besuch des Ateliers im Ortsteil Kapfham.

Bewunderung, Respekt, Faszination

Tief darauf eingegangen wurde von Laudator Florian Jung. Der Kulturreferent des Landkreises Deggendorf schickte seinen Ausführungen voraus, dass Bircheneders Werke „allseits mit Bewunderung, Respekt, Faszination wahrgenommen“ würden – und das auf unterschiedlichen Ebenen.

In der Jugend Kirchen und Schlösser besucht

In der Kindheit und Jugend habe der Künstler mit seiner Familie Kirchen und Schlösser in Niederbayern besucht, als Jugendlicher habe er ein Interesse an der Arbeit als Vergolder und Fassmaler entwickelt. Auf das Fachabitur im Bereich Gestaltung an der FOS in Straubing folgte eine Ausbildung zum Kirchenmaler und Restaurator. In diesem Beruf sei Bircheneder 20 Jahre lang tätig gewesen, ehe er im Jahr 2009 Fotos von den Außenanlagen im Regensburger Hafen gemacht und daraus Gemälde für eine Ausstellung aus der Serie „Hafenfenster“ erstellt habe.

Dem seit 2012 freischaffenden Künstler wird Malerei, die von der Wirklichkeit kaum zu unterscheiden ist, zugeschrieben. Er habe sich als Kirchenmaler den Umgang mit unterschiedlichen Farbsorten angeeignet und beherrsche Arbeitsschritte wie Lasurtechnik und Maserierung, ebenso das Spiel mit Licht und Schatten, die Präzision klarer Konturen, so der Laudator.

Auf dem Suche nach dem „Genius Loci“

„Lost Places“, also verlassene Räume, vorrangig stillgelegte Fabrikgebäude, spielen inzwischen die Hauptrolle in der Malerei des Künstlers, der so den Niedergang der Industriekultur in den Fokus rückt. Bircheneder sei auf der Suche nach dem „Genius Loci“, dem Geist und der Aura des Ortes.

Ausstellungen in Korea

Nicht unerwähnt blieben Bircheneders Erfolge bei Ausstellungen im In- und Ausland bis nach Korea und auf Kunstmessen, die Präsenz seiner Werke in renommierten Galerien sowie zahlreiche hochkarätige Preise und Stipendien. Er habe den Kulturpreis redlich verdient, denn er sei ein würdiger Vertreter der Kulturszene Ostbayerns und habe Spaß daran, die Betrachter seiner Gemälde mit den oft mehrdeutigen Titeln zu verunsichern.

Aktuell bis zum 3. November zu sehen gibt es eine Auswahl davon in der Kunstsammlung Ostbayern im sogenannten Spital in Hengersberg (Passauer Straße 38) im Rahmen der Sonderausstellung „Werksführung“ zu den Öffnungszeiten samstags und sonntags, jeweils von 14 bis 17 Uhr.

Eine Reihe von Anekdoten

Die jazzigen Töne sprachen für sich, was das Lebenswerk von Bandleader Bert Umminger betrifft. Doch einer seiner Ensemble-Musiker, Dr. Robert Metzler, wollte es dabei nicht bewenden lassen. Er würdigte den 1952 in Vilshofen am Stadtplatz geborenen Gymnasiallehrer für Physik und Mathe mit einer Reihe von Anekdoten.

Größter Fan und schärfste Kritikerin

Seine Frau Karin bezeichnete Robert Metzler als Ummingers größten Fan. Sie zähle aber ebenso zu dessen schärfsten Kritikern. Nicht nur einmal sei die Band durch meist altersbedingte Abgänge von Mitgliedern vor dem Aus gestanden, doch Umminger habe sie immer weitergeführt – auch dadurch, als Arrangeur seinen Akteuren die Noten buchstäblich auf den Leib zu schreiben.

Die Zuhörer erfuhren zwischen mehreren dargebotenen Stücken, dass es bei der Jeremias Flickschuster Bigband keine gekauften Noten gibt, sondern alle Arrangements von Umminger stammen, der über ein fundiertes und umfassendes Musikwissen verfügt. „Bert liebt es, seine Band zu überraschen“, bekundete Metzler – und sei es dadurch, ihr kurz vor der Probe frisch entstandene Notensätze aus seinem persönlichen Gedankenfundus zu präsentieren.

Horst Müller, Gründungsmitglieds der Vilshofener New Orleans City Stompers, wo Umminger einst auf Anregung seiner Mutter das Laufen im Jazz erlernt hatte, charakterisierte den Kulturpreisträger als einzigen Bandleader – verknüpft mit der Hoffnung und Bitte, dass Umminger noch viele Jahre so weitermacht.

Neben einem der außergewöhnlichen Lost-Places-Gemälde des Preisträgers Stefan Bircheneder demonstrierte Bert Umminger als Dirigent und Arrangeur der Jeremias Flickschuster Bigband, dass auch er völlig zurecht mit dem Kulturpreis der Donaugemeinden dekoriert worden ist.

 

 

 

Quelle: pnp.de —− Berhard Brunner

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Kunst mit „Täuschungsgewitztheit“

Kapfham / Hengersberg

Sein Malstil ist vom Impressionismus geprägt, seine Bilder sind von der Wirklichkeit kaum zu unterscheiden, sie wirken auf den Betrachter wie ein Foto, ungemein realitätsnah. Die Kunstwerke von Stefan Bircheneder finden allseits Bewunderung und werden mit Faszination wahrgenommen.

35 Arbeiten des Künstlers aus Kapfham in der Gemeinde Hofkirchen sind in der Sonderausstellung „Werksführung“ im Spital Hengersberg zu sehen, die Bürgermeister Christian Mayer und der Kulturreferent des Landkreises Deggendorf, Florian Jung, am Freitag eröffneten.

Einführend brachte Christian Mayer zum Ausdruck, dass von Bircheneders Werken eine besondere Faszination ausgehe und einem beim ersten Blick auf die Bilder klar werde, dass er in seinem Schaffen keinen Aufwand scheue und er die von ihm angewandten Techniken perfekt beherrsche. Jung schilderte Vita, Arbeitsweise und Arbeiten des 1974 in Vilshofen geborenen und aufgewachsenen Künstlers, der sich schon als Kind für Kirchen und Schlösser und als Jugendlicher für die Arbeit der Vergolder und Fassmaler interessierte. Nach dem Besuch der Realschule Schöllnach und dem Fachabitur an der Fachoberschule Straubing im Bereich Gestaltung ließ er sich zum Kirchenmaler und Restaurator ausbilden. Nach 20 Jahren Berufserfahrung machte er sich 2012 als freischaffender Künstler selbstständig.

Auf die künstlerische Arbeit eingehend hob Jung hervor, dass es Stefan Bircheneder bestens verstehe, die Topografie präzise und in plastischer Genauigkeit darzustellen, wobei er immer wieder Bezüge zum Barock herstelle. Verwendung finden dabei Ölfarben, die der Künstler in hauchdünnen Farbschichten und Aussparungen aufbaut, ohne die Farbe Weiß zu verwenden. Durch diese Lasurtechnik erreicht er eine realistische Farbwiedergabe und kann strahlende Lichteinfälle einfangen.

Seine Gemälde prägen unter anderem den Niedergang der Industriekultur, sie zeigen den Verfall aufgegebener Räume und Orte. Ihnen schenke er seine Aufmerksamkeit, lasse sich auf sie ein, befasse sich intensiv mit ihnen und erfasse ihre jeweilige Atmosphäre, sagte Jung. „Ich selbst bin auf der Suche nach dem Genius Loci, dem Geist und der Aura des Ortes. All die Geschichten und Schicksale oder die Arbeiter selbst sind zwar nicht zu sehen, laden diesen Ort aber auf“, zitierte Jung eine Aussage Bircheneders, die sinngemäß für sein mit großer Empathie getragenes Wirken stehe.

Uhren, Spinde mit vermeintlich banalen, heute nutz- und wertlosen Gegenständen ausgestattet, Schließfächer, Ordner, Schlüsselkästen oder einen demolierten Duschraum mit heruntergefallenen Fliesen bringt Bircheneder so auf die Leinwand, dass man tatsächlich glaubt, man stünde vor dem Original. Obwohl anfassen der mit Brokatstoffen bespannten und bemalten Raumelemente nicht erlaubt ist, ist der Betrachter angehalten, zumindest mit einem kleinen Fingertupfer den Beweis anzutreten, dass es sich um eine Attrappe, ein dreidimensional gestaltetes Kunstwerk handelt. Die Kunsthistorikern und -journalistin Dr. Julia Behrens bezeichnete es als „Täuschungsgewitztheit“ und geht sogar noch einen Schritt weiter, indem sie sagt, dass Bircheneder so authentische Räume und Raumelemente auf Leinwänden erschaffe, dass deren Unechtheit nur auf der Rückseite zu erkennen sei. Seine oft mehrdeutig zu verstehenden Titel vermitteln neben ernsthaften Botschaften im Zusammenhang mit den jeweiligen Kunstwerken feinsinnigen, lautmalerischen Humor, so wie das beispielsweise in den Ausstellungsstücken „Pepsi-Test“, „Nulldiät“, „Leitzkultur“, „Sammelpunkt“ oder „Durchwahl“ zum Ausdruck komme.

Mit unermüdlichem Fleiß, gepaart mit Disziplin und Authentizität sowie der Konzentration auf bestimmte Motive auf etwas, das noch keiner gemacht hat, habe sich Bircheneder weit über die Grenzen seiner Heimat einen Namen gemacht, betonte Jung, auf zahlreiche Ausstellungen verweisend, zu denen Bircheneder unter anderem nach Korea, Prag oder Hamburg eingeladen wurde und die ihn in Museen nach Karlsruhe und Berlin führten. Daneben arbeitet er im In- und Ausland mit sechs Galerien zusammen.

Die musikalische Umrahmung der Vernissage übernahm das Trio „Spontane“ in der Besetzung Angelika Hoerburger, Elisabeth Hofmann und Bernhard Greiler, die mit Barockstücken und skandinavischen Volksliedern unterhielten.

 


Die Ausstellung ist bis 3. November zu sehen. Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag, jeweils von 14 bis 17 Uhr.

 


Fotorealistisch, wie hier ein Schlüsselkasten, aber auch mit großformatigen Ölgemälden, die Gegenstände von Industrieruinen oder verlassenen Arbeitsorten zeigen, setzt sich der Künstler auseinander.  − Fotos: Robert Fuchs

 

 

Die Ausstellung

Die Ausstellung ist bis 3. November zu sehen. Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag, jeweils von 14 bis 17 Uhr.

 

 

Quelle: pnp.de —− Robert Fuchs

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Das Furchtbare und das Wunderbare

Garham / Vilshofen

Eine Vernissage in der Ferienzeit bei hochsommerlichen Temperaturen: Das kann ein Wagnis sein. Wenn eine Stadt freilich ein so renommiertes Künstlerpaar wie Regina und Walter Schmidtmayer zu bieten hat, ist eher mit Verkehrschaos durch kaufwillige Fans zu rechnen wie mit ausbleibenden Besuchern, merkte ein Fan humorvoll an.

Tatsächlich drängten sich die Besucher am Donnerstagabend in allen Stockwerken der Turmgalerie, um die Bilder von Regina Schmidtmayer aus drei Jahrzehnten sowie die Objekte von Walter Schmidtmayer zu betrachten. Beide hatten sie die ganze Fülle ihres Werks ausgebreitet und klug arrangiert. In Rot- und Blautönen flammen die farbenprächtigen Bilder der Künstlerin im Hauptraum, dazwischen bilden Walter Schmidtmayers reduzierte Skulpturen aus verschweißten Eisenteilen mit doppeldeutigen Titeln, oft von einem seiner Gedichte flankiert, einen reizvollen Kontrast.

Erika Schwitulla, Vorsitzende des ausrichtenden Kultur- und Geschichtsvereins, freute sich ebenso wie Bürgermeister Florian Gams und Hofkirchens Bürgermeister Alois Wenninger über die beeindruckende Doppelausstellung. Humorvoll fasste sie das erste Zusammentreffen der beiden in Jugendjahren, heimliche Treffen auf dem Volksfest mit anschließend verhängtem Hausarrest und endlich die ersehnte Gründung einer Familie in Worte.

„140 Jahre Kunst“ lautet der Titel der Schau, und davon seien mindestens 100 Jahre Arbeit gewesen, so der Laudator Dr. Stefan Rammer: „Schwerstarbeit! Denn das ist Kunst.“ Rammer schilderte einen Werkstattbesuch beim Künstlerpaar in Garham, wo er in jedem Winkel, an jeder Wand, unter den Bäumen und auf der Terrasse Kunst und Geschichten entdeckte. Die Gemälde der Kulturpreisträgerin Regina Schmidtmayers haben ihn tief beeindruckt, gestand er: „Hier schafft jemand Bilder, für den das Furchtbare und das Wunderbare Realitäten sind.“

Doch auch die Skulpturen von Walter Schmidtmayer, die den Garten bevölkern und die nun in der Turmgalerie zu sehen sind, bestaunte Rammer. Der Künstler habe ein Auge fürs Material, für Schmiedehammer und Zange, Türscharniere und Riegel, die er kombiniere und zusammen schweiße: „Heraus kommt Zärtliches, ein Botschafter, ein Engel.“ Die Kunstwerke des Paares, so der Journalist, beschäftigen sich mit dem Wesentlichen und sind niemals Deko. Vielmehr öffnen sie einen weiten Raum für eine Sinnsuche, die hinter das Dargestellte blickt.

Zwischen den Wortbeiträgen spielte das Gitarrenensemble Jutta Pusch anmutige Melodien. Neben Vroni Donaubauer und Silvia Aschenbrenner griff auch die Künstlerin persönlich in die Saiten. Am Ende ließ ein Gitarrentusch aufhorchen, der Besonderes ankündigte. Das Paar hatte sich zum 140. Geburtstag eine Kunstdokumentation gegönnt, die die Autorin und Verlegerin Constanze Müller auf einem goldenen Tablett servierte. „Kunst erzählt Leben“ heißt das 114 Seiten starke Buch.

Die Publikation besticht durch eine große Fülle an Abbildungen – Ölbilder, Kohle-, Pastellkreide- und Bleistiftzeichnungen, Aquarelle und Lithografien – von Regina Schmidtmayer. Im zweiten Teil wird der Metallkünstler Walter Schmidtmayer gewürdigt.

In kurzen Kapiteln wird zudem der Lebensweg von Regina Schmidtmayer nachgezeichnet, die sich unbeirrt und allen Widrigkeiten zum Trotz den Traum eines reichen künstlerischen Schaffens ermöglichte.


Die Ausstellung „140 Jahre Kunst“ kann bis 6. Oktober jeweils Donnerstag von 16 bis 19 Uhr und Freitag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.


Eine Melange aus Weiß, Blau und Schwarz: 2022 malte Regina Schmidtmayer das Bild „Wuida Winter“, das ebenfalls in der Turmgalerie besichtigt werden kann.

 

Eine umfangreiche Publikation über Regina und Walter Schmidtmayer hat Constanze Müller (r.) erarbeitet.

„Der Schmetterling“ kostete Walter Schmidtmayer viel Mühe. Eine Kobra schwebte ihm ursprünglich vor, bis sich plötzlich das zarte Tier durchsetzte.

 

 

Die Ausstellung

140 Jahre Kunst“, zu sehen bis 6. Oktober, donnerstags 16-19 Uhr, freitags bis sonntags 14-17 Uhr.

 

 

Quelle: pnp.de —− Gesine Hirtler-Rieger

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Das Gespür der Schmidtmayers für Kunst

Garham / Vilshofen

„140 Jahre Kunst“ ist die Ausstellung von Regina und Walter Schmidtmayer augenzwinkernd überschrieben. Anlass ist beider 70. Geburtstag in diesem Jahr. Im Titel schwingt ein Hauch von Retrospektive mit. Aber beide sind weiter künstlerisch aktiv.

Beachtlich ist die Auflistung von Ausstellungen, in denen Regina Schmidtmayer seit 1987 ihre Bilder präsentiert, ebenso beachtlich ist die Bandbreite ihrer Arbeiten. Sie zeichnet mit Kohle, Kreide und Bleistift, malt Aquarelle, auch Lithografien gehören zu ihrem Repertoire, das große Spektrum ihrer Möglichkeiten wird auch bei der Farbgebung deutlich.

Ebenso breitgefächert ist die Wahl ihrer Motive: ihre unmittelbare Umwelt, städtische Landschaften, die Natur in ihren vielfältigen Aspekten, Stillleben, Blumen, Bäume, das von Menschen Geschaffene, wie es sich in ihren Masken und Puppenbildern zeigt. Immer wiederkehrende Hauptmotive sind reduziert gearbeitete Landschaften und Stadtansichten als spontane Momentaufnahmen.

Der Stil der Kulturpreisträgerin des Landkreises Passau (2015) und der acht Donaugemeinden (2010) wird gerne als „Konzentration auf das Wesentliche“ charakterisiert. Was bei ihrer Freude am Detail und Herausarbeiten der Überfülle eines Objekts meint: das Herausschälen des Kerns des Dargestellten. Schließlich hat Regina Schmidtmayer beim akademischen Maler und Grafiker Karl Schöttner in Passau sowie bei Hermann Eller in Natternberg gelernt, dem in Niederbayern populären Meister der Stillleben, Porträts und Landschaften.

Ehemann Walter, den Regina 1970 kennenlernte, beschäftigte sich neben seiner Haupttätigkeit als Vertriebsdirektor seit 1999 in seiner Freizeit mit der Herstellung von Skulpturen, vorwiegend aus Eisen in Kombination mit Stein, Glas, Holz. Walter Schmidtmayers Bestreben ist es nach eigenem Bekunden, möglichst reduziert zu arbeiten und mit geringstem Materialeinsatz eine hohe Aussage- und Ausdruckskraft zu erhalten und so den Betrachter zu fesseln.

„Mit Gefühl aus etwas Altem beeindruckend Neues zu machen und damit den veränderten Materialien wieder eine hohe Wertigkeit geben“, beschreibt er seine Arbeiten, die sich durch hintersinnigen Witz auszeichnen. Dass seine Skulpturen mit der Zeit immer abstrakter werden, er sich zudem der Lyrik widmet, ist eine logische künstlerische Weiterentwicklung.

Einen Einblick in ihr kreatives Gespür und ihr Können geben die in Garham lebenden Regina und Walter Schmidtmayer in ihrer erst zweiten gemeinsamen Ausstellung in der Turmgalerie Vilshofen. Diese wird mit einer Vernissage am Donnerstag, 5. September, 19 Uhr, von der Vorsitzenden des Kultur- und Geschichtsvereins Vilshofen Erika Schwitulla eröffnet. Die Laudatio wird der Kulturjournalist Dr. Stefan Rammer halten, das Gitarrenensemble Jutta Pusch wird die Eröffnung musikalisch begleiten.


Behütet nennt Walter Schmidtmayer diese Skulptur.

 

 

Die Ausstellung

140 Jahre Kunst“, zu sehen bis 6. Oktober, donnerstags 16-19 Uhr, freitags bis sonntags 14-17 Uhr.

 

 

Quelle: pnp.de —− grf

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Ausgezeichnet


Herzlichen Glückwunsch: Das Sieger-Foto der Hofkirchener Schüler mit Elias Weiß (v.l.) Emilia Meng, Lukas Greiler, Anna Eiglmeier, Giukia Daniels ,Valentina Daniels, Leon Daniels sowie Dominik Schmöller. Auch die Schulhunde Funny und Lotti durften nicht fehlen. − Foto: VA
Hofkirchen

Zum zehnten Mal ist vom Kulturbüro Deggendorf- Palais im Stadtpark ein Kunstwettbewerb ausgerufen worden. Dieses Mal trug er den Titel „Feuer und Flamme“.

Die Schüler beteiligten sich mit Feuereifer an dieser kreativen Aufgabe und bewiesen wieder einmal, welche Talente und welch Ideenreichtum sie haben. Alle 68 Mal-Arbeiten wurden eingesandt und „jedes einzelne eingegangene Kunstwerk stellt eine beachtenswerte Leistung dar“, so Kulturreferentin Dr. Sabine Rehm-Deutinger.

Die Jury, bestehend aus Künstlern aus der Region, bewertete die Bilder – keine einfache Aufgabe, mussten doch „Ausdruck, Farben, Zeichnung und Erzählung, aber auch die Umsetzung des Themas“ gewichtet werden.

Die acht Gewinner aus der Grundschule Hofkirchen wurden mit Urkunden und Buchgeschenken prämiert.

„Eure Bilder sind farbenfroh und ausdrucksstark. Ich bedanke mich fürs Mitmachen. Gratulation an alle!“, lobte Schulleiterin Ingrid Weinzierl.

− va

 

 

 

Quelle: pnp.de —va

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Ein Schatz und eine super „Medizin“

Ein freudiger Anlass war die Buchvorstellung von Josef Weiß (Mitte). Mit ihm gefeiert haben seine ehemalige Bauamts-Mitarbeiterin Gisela Schiller (v.l.), Sohn Michael Weiß, ILE-Geschäftsführer Stephan Romer, Tochter Anneliese Weiß, Bürgermeister Josef Kufner und Edith Schöfberger, die jahrelang im Einwohnermeldeamt arbeitete. Den Großteil der Bücher hat Josef Weiß bereits an Freunde und Wegbegleiter überreicht. In dem Zeitdokument sind wichtige Meilensteine aus Hofkirchens Entwicklung aufgearbeitet. − Foto: Kuhnt
Garham

Es war nicht seine Idee, ein Buch zu schreiben, aber es war seine Heilung. Gestern hat Hofkirchens Altbürgermeister Sepp Weiß (84) im Sitzungssaal des Rathauses seine Autobiografie vorgestellt. Sieben Jahre hat er daran gearbeitet, 160 Seiten sind es geworden, reich bebildert und hochwertig gebunden. „Mein Leben für die Gemeinde und die Musik“ lautet der Titel, gedruckt wurden 80 Stück, gefördert aus dem Regionalbudget der ILE Klosterwinkel.

In der Regel werden Biografien nicht bezuschusst, stellte ILE-Projektmanager Stephan Romer klar, doch bei dem Werk von Josef Weiß handle es sich um ein Stück Zeitgeschichte. „Das Buch ist informativ, persönlich und eine Besonderheit“, bestätigte Hofkirchens 1. Bürgermeister Josef Kufner. Und der Historiker Prof. Reinhard Heydenreuter aus München, der einen geschichtlichen Abriss beigesteuert hat, lobt: „Ein Schatz für Ihre Heimatgemeinde.“

1939 in Garham geboren und arm aufgewachsen auf einem Sacherl mit nur acht Tagwerk Grund und zwei Kühen, begann Josef Weiß nach der Volksschule eine Lehre beim Dorfschreiner und arbeite danach drei Jahre als Geselle in Vilshofen. Dann wechselte er den Beruf und wurde Gemeindeschreiber von Garham. Keine leichte Zeit für den damals 20-Jährigen, der keinen höheren Schulabschluss besaß. Die Tätigkeit war ungewohnt, und am Abend war – anders als im Handwerk – kaum etwas davon „zu sehen“. Hingeworfen hat Sepp Weiß nur seiner Mutter zuliebe nicht, und schließlich ist er hineingewachsen in die Schreibtisch- und Gemeindearbeit.#1972 wählten ihn die Garhamer Bürger mit 98 Prozent der Stimmen zu ihrem Bürgermeister. Als Garham 1978 in Hofkirchen eingemeindet wurde, wurde Sepp Weiß (CSU) Bürgermeister von Hofkirchen. In den insgesamt 30 Jahren seiner Amtszeit hat er die Gemeindegebietsreform, die Schulreform und die Landkreisreform begleitet und mit umgesetzt. Er hat sich für den Ausbau der Gemeindestraßen und den Bau der Autobahnausfahrt Hofkirchen starkgemacht. Mit dem Neubau eines Wasserleitungsnetzes und einer Kläranlage in Garham wurden die Voraussetzungen für die Ausweisung von Baugebieten geschaffen. Zu seinen schönsten Aufgaben zählt Sepp Weiß die des Standesbeamten: 500 Paare hat er getraut.

Eine elementare Rolle in seinem Leben spielte die Musik: „Schon als sechsjähriger Bub habe mich mir von meinem Taschengeld, das ich mir beim Kegelaufstellen verdient hatte, eine Mundharmonika gekauft. Diese habe ich immer in meiner Hosentasche dabeigehabt, auch in der Schule. Sie war mein Heiligtum“, berichtet Weiß.

Mit 14 Jahren Organist in Garham

Mit acht Jahren bekam er ein Schifferklavier geschenkt, erhielt Musikunterricht. Angeregt vom Pfarrer lernte er mit zwölf Jahren Klavier und Kirchenorgel, mit 14 trat er seine Organistenstelle in Garham an. Posaune, Saxophon, Klarinette und Trompete kamen dazu. Mit 17 Jahren übernahm Josef Weiß die Leitung des Kirchenchores, mit 18 gründete er die Tanzkapelle „Bimbo Boys“. 61 Jahre hat Josef Weiß Kirchenorgel gespielt, 58 Jahre den Kirchenchor geleitet und 45 Jahre den Männerchor.

Mittelpunkt und Rückgrat in seinem Leben war die Familie. Als Jugendlicher lernte Josef Weiß im Kirchenchor seine Annerl, geborene Leizinger, aus Solla kennen. 1963 heirateten sie und zogen in ein eigenes Haus in Garham. Zusammen bekamen sie drei Kinder: Michael (geb. 1960), der bei der Oma aufwuchs, Roswitha (geb. 1964) und Anneliese (geb. 1966). Gut 50 Jahre war Josef Weiß glücklich mit Annerl verheiratet. 2014 starb sie in seinen Armen im Alter von 74 Jahren an Herzversagen.

Ein schwerer Schlag für Josef Weiß, der seit dieser Zeit keine Musik mehr macht und selbst gesundheitliche Probleme bekam. Mehrmals wurde Josef Weiß operiert, schließlich erkrankte er auch noch an einer Macula-Degeneration, die ihn zeitweise annähernd erblinden ließ. „Da wäre ich bald durchgedreht“, bekennt der 84-Jährige. Weil es im psychisch nicht gut ging, wurde er fünf Wochen im Bezirksklinikum Mainkofen behandelt. Danach ging er zu seinem Hausarzt Dr. Josef Vöckl, und der sagte den entscheidenden Satz: „Weiß, schreib ein Buch.“

„Nein, das mache ich nicht“, dachte sich Weiß. Doch auch andere Freunde hatten ihn darauf angesprochen. So beschloss Sepp Weiß, es zu probieren, solange seine Sehkraft dafür noch reichte. Ein Glück nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für ihn selbst: „Mit dem Schreiben ist es mir gesundheitlich wieder besser gegangen. Ich bin wieder auf andere Gedanken gekommen, weg von der Trübsal. Ich konnte wieder lachen“, erzählt Sepp Weiß. Fehlt nur noch, dass er es auch mit dem Schifferklavier noch einmal probiert.

 

 

Quelle: pnp.de —−−− Simone Kuhnt

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Lob, ein bisschen Tadel und dann Geschenke


Drei „Nikolaus-Krampus-Paare“ der Garhamer Feuerwehr besuchten sich in den letzten Tagen die Kinder. − Fotos: Franz X. Eder
Garham

Eine Tradition setzt die Freiwillige Feuerwehr mit ihren Nikolausbesuchen erfolgreich fort. Die Freude bei Kindern und Eltern in und um Garham war groß, dass sie am Vorabend und am Festtag des Heiligen von Myra den Nikolaus in die Häuser einladen konnten.

Bei Einbruch der Dunkelheit war es soweit: Drei Nikolaus-Krampus-Paare der Garhamer Feuerwehr machten sich bei passender Winterkulisse zu den Familien auf, wo sie an den Haustüren herzlich empfangen wurden.

Über 100 Kinder freuten sich über das Lob des Bischofs Nikolaus. Aber auch tadelnde Worte und das Kettenrasseln des Krampus‘ mussten sie erdulden, bis sie die sehnlich erwarteten Geschenke bekamen. Der Nikolaus wusste gut Bescheid, in seinem großen Himmelsbuch hatten es ihm hilfreiche Geister aufgeschrieben. Der Besuch des Gespanns endete damit, dass Nikolaus seinen Sack öffnete und ein Säckchen oder Päckchen mit Geschenken mitbrachte. Auch in den Grundschulen Garham und Hofkirchen, im Kindergarten St. Nikolaus, bei der Eltern-Kind-Gruppe, bei der Adventsfeier des Frauenbunds und dem Seniorennachmittag im Pfarrheim schaute der „Heilige“ mit seinem Krampus vorbei, lobte und tadelte und brachte Geschenke mit.

Die Kinder in der Schule und im Kindergarten erfreuten den Nikolaus mit dem Lied „Sei gegrüßt, lieber Nikolaus“ oder den weihnachtlichen Liedern „I woaß ned warum, i woaß ned wieso“ oder „Was macht die Maus im Krippenstroh“. Die Kinder in der Eltern-Kind-Gruppe bestaunten den „Heiligen Mann“, wenn er zu ihnen sprach.

 

Quelle: pnp.de —−−− fe

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Bilder, die Geschichten erzählen


Besuch im Atelier: Regina Schmidtmayer (2.v.l.) und ihre Gäste vom Förderkreis Bereich Schloss Ortenburg mit (v.l.) Alfons Niederhofer, Reiner Pfeiffer, Susanne Kerschhackl, Veronika Wellner, Evi Niederhofer und Ingomar Reimer. − Fotos: Reimer

Garham

or dem Hintergrund ihrer bevorstehenden Ausstellung in Ortenburg hat Regina Schmidtmayer die Türen ihres Ateliers in Garham für Mitglieder des Förderkreises Bereich Schloss Ortenburg geöffnet. Der Einblick in ihre künstlerische Welt offenbarte eine faszinierende Verbindung zwischen Bildern und lebendigen Geschichten.

Mit einer herzlichen Begrüßung lud Schmidtmayer ihre Gäste zu einem Rundgang durch ihr Atelier, das als ihr persönlicher Wohlfühlort erscheint. „Dort, auf dieser Treppe, lasse ich alles, was mich im täglichen Leben bedrückt, hinter mir“, offenbarte Schmidtmayer, „und dann bin ich hier bei meinen Bildern und kann alles andere loslassen“. Nicht nur durch ihre fantastischen Werke, sondern auch durch die damit verbundenen Erzählungen zog die Künstlerin ihre Besucher in ihren Bann.

Rasch wurde deutlich, dass Regina Schmidtmayer Motive nicht einfach nur malt oder zeichnet; jedes ihrer Bilder verbirgt ein Erlebnis. Diese Geschichten schöpft die Künstlerin aus einem bewegten Leben, indem sie das Schöne nicht nur in idyllischen Landschaften, sondern auch in vermeintlich gewöhnlichen Alltagsgegenständen wie Kinderspielzeug, Schuhen oder sogar einer toten Maus entdeckt. Die wurde ihr übrigens einmal von ihrer Katze präsentiert.

Das Atelier füllte sich mit unzähligen Geschichten, und die Gäste spürten die Leidenschaft, mit der Regina Schmidtmayer ihrer Kunst nachgeht.

Erstaunliche Geschichten rankten sich um scheinbar banale Gegenstände wie ein kaputtes Holzpferd, eine Ente, eine Beißzange, ein Margeritenfeld, eine Fliege oder einem aufregenden Weg zum Schwarzen Meer. Dabei konnte die Künstlerin keine rationale Erklärung für ihre Inspiration liefern. „Plötzlich ist da ein Bild und dann muss ich es malen“, beschreibt sie den kreativen Prozess.

Spannend präsentierte sie auch ihren persönlichen und eher ungewöhnlichen Werdegang von der Verwaltungsangestellten zur freischaffenden Künstlerin. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie von Lehrern wie Karl Schöttner, Hermann Eller und Prof. Flondor. Kritik betrachtet sie als essenziell für persönliches Wachstum: „Wer keine Kritik annimmt, kann sich nicht weiterentwickeln, bleibt stehen.“

Obwohl sie in zahlreichen Ländern tätig war und für ihre Werke ausgezeichnet wurde, ist sie ihrer Heimat tief verbunden. Gerne malt und zeichnet sie in der freien Natur. Auch in ihrem Atelier schöpft sie Kraft, die sich in ihren Bildern widerspiegelt. Ob sie mit Pastellkreide, Öl, Acryl oder in Drucktechnik arbeitet, ergibt sich aus dem Motiv, hier möchte sie sich nicht festlegen, sagt: „Es kommt, wie es kommt.“

Besonders interessant für die Gäste waren die bereits vorbereiteten Bilder für die Ausstellung in Ortenburg, die Motive der idyllischen Marktgemeinde zeigen, darunter auch das Schloss Ortenburg.

Im April 2024 haben Kunstliebhaber die Gelegenheit, Regina Schmidtmayers Werke in Ortenburg zu sehen.

− va

 

Quelle: pnp.de —−−−va

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„Besser kann Unterhaltung nicht sein“


Stimmungsvoller Abend garantiert: Beim Schlusslied waren alle Mitwirkende der BR-Brettlspitzen-Familie in Garham auf der Bühne. Moderiert wurde die Auftaktveranstaltung im Zelt auf dem neuen Festplatz in Garham von Jürgen Kirner (5.v.r.). −Fotos: Franz X. Eder

 

Garham

Garham feiert wieder – und wie: Nach zweijähriger Corona-Pause hat der SV Garham sein traditionelles Vorwaldfest neu aufgelegt. Und egal ob Veranstalter, Zuschauer oder Mitwirkende – „Besser kann Unterhaltung nicht sein“, hieß es beim Auftakt am Freitagabend nach drei Stunden Mitsingen und Mitklatschen. Erstmals hatte man auf dem Festplatz beim Kindergarten die „BR-Brettl-Spitzen“ live zu Gast. Ein fulminanter Auftakt für vier Feier-Tage in Garham.

Ein heranziehendes Unwetter mit Blitz, Donner, Wind und Starkregen hielt die Besucher nicht ab, zum Festzelt zu kommen. „D’Welt ist fast unterganga…“, begrüßte Moderator Jürgen Kirner die Besucher. Aber eben nur fast: Er präsentierte die Couplet AG mit Frontfrau Bianca Bachmann, Bernhard Gruber und Bernhard Filser, das Trio Schleudergang, Tom und Basti, Brettl-Spitzen-Familienmitglied Roland Hefter sowie den Hutthurmer Martin Frank. Das erfolgreiche Volkssängerformat überzeugte mit Abwechslung und Unterhaltungsreichtum, ganz traditionell und trotzdem frisch und lebensfroh.

Tom und Basti, die sympathischen Waidler Buam aus der Mauth bei Freyung, haben mit Gitarre und Steirischer, Hut und ausgelatschten Schuhen die Garhamer von der ersten Sekunde an im Griff und die Lacher auf ihrer Seite. Sie erzählen von Erfahrungen in der Familie, vom niederbayrischen Patent auf Garagenfeiern, vom „tropfbierschleckenden“ Polizeihund und dass die erstmals mitgebrachte Freundin nach dem ersten Familienfest nie mehr gesehen wurde.
Während Jürgen Kirner und Bianca Bachmann bei der Couplet AG in verschiedene Rollen schlüpfen und singen, begleiten sie Bernhard Gruber und Bernhard Filser auf ihren Instrumenten. Das Quartett pflegt die althergebrachten Couplets, also witzige Stücke mit Refrain. Bissig-satirisch besingt es den abgehalfterten Landtagsabgeordneten Gustl Wagner auf Wahlkampftour, greift Karl Valentin auf, unterlegt mit neuen, selbst komponierten Klängen und beweisen: Die zeitlosen Texte des Altmeisters kommen immer noch an.

Als „Entdecker“ gilt Jürgen Kirner vom Trio Schleudergang, den drei Gesangshumoristen aus dem „niederbayerischen Bermudadreieck“ Lalling, Freyung und Vilshofen. „Bämmal“, „Flo“ und „Raimund“ präsentierten satirische und meist zweideutige Wirthauslieder und Couplets. Mit Roland „Bämmal“ alias Hans Moser wurden die Besucher in eine andere Zeit „zurückgeschleudert“.

Roland Hefter gehört zu den renommierten Aushängeschildern der musikalischen Brettl-Spitzen-Familie. Humorvolle Lebensweisheiten im bayerischen Dialekt mit eingängigen Melodien und dazwischen Geschichten aus dem Alltag sind seine Sache wie „Das Leben ist eh scho schwer und iatz kimmst du daher…“. Er trägt seine Lieder mit so einer unwiderstehlichen Leichtigkeit vor, dass alle im Publikum nach kürzester Zeit grinsen, lächeln oder lachen.

Kulturpreisträger Martin Frank erzählt als „Ratschkathl vom Lande“ aus seinem Leben auf dem Bauernhof in Hutthurm. Er gehört auch zur festen Brettl-Spitzen-Familie und garantiert Satire und Kabarett, blendet auch die „tragischen“ Seiten des Lebens nicht aus, wenn etwa der Marder alle 17 Hühner holt und Gockel „Hanse“ als Witwer mit 14 Singerl zurückbleibt. In der Pandemie arbeitete er auch der Hutthurmer im Home-Office, was seine Oma zu der Frage bewegte, ob er zum Mittagessen auch wieder rechtzeitig „dahoam“ sei. Schwer gefallen ist Martin Frank das Bekenntnis im Bierzelt, eigentlich kein Bier zu mögen. In einer Arie verriet der „Fast-Opernsänger“ sein Lieblingsgetränk, den Kaba.

Nach dem Schlusslied „Oh wie herrlich ist das Leben“ müssen die Musiker und Sänger noch mindestens zweimal ran für Zugaben – und das tun sie gerne.

Die erste Nacht des Vorwaldfestes war kurz und schon am Samstag ging‘s weiter mit einem Standkonzert auf dem Garhamer Dorfplatz und Ausmarsch zum neuen Festplatz beim Kindergarten, begleitet von der Blaskapelle Garham. Bürgermeister und Schirmherr Josef Kufner zapfte dann das erste Fass Bier an. Für die musikalische Unterhaltung beim Abend der Vereine und Betriebe sorgten die „Bajunarrischen“.

Nachdem der Sonntag ganz im Zeigen des Oldtimertreffens stand (Nachbericht folgt) treffen sich heute, Montag, die Senioren im Festzelt. Abends klingt das Vorwaldfest dann aus mit dem Auftritt der Band „Der Artische Wahnsinn“ und einer Tombola.


Hintersinnig und humorig: die Couplet AG


Zurückgeschleudert in andere Zeiten: das Trio Schleudergang


Aufmerksamer Beobachter: Roland Hefter (r.)

 
Zurückgeschleudert in andere Zeiten: das Trio Schleudergang


„Kaba-Arie“ – auch damit begeistert Kulturpreisträger Martin Frank.


In bester Begleitung: Die Garhamer Blaskapelle führte den Ausmarsch zum Festplatz an.

 

 

 

Quelle: plus.pnp.de —Franz X. Eder

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„Das Haus schreit nach Jugend“


Im Donauatelier des Kulturmodells: Neben Arbeiten, die in Passau entstanden sind, wird auch eine kleine Druckpresse gezeigt, die sich Bürgermeister Andreas Rother (2.v.r.) erklären ließ. BBK-Chef Hubert Huber mit den beiden Meisterinnen der Druckwerkstatt: Waltraud Danzig (l.) und Monika Jokiel. −Foto: Rabenstein

 

 

„Der 15. März 2018 ist ein besonders wichtiger Tag für die Druckkunst“, so Andreas Rother gestern im Kulturmodell. „An diesem Tag wurde die traditionelle Druckkunst als immaterielles Kulturerbe von der Unesco aufgenommen.“ Der Bürgermeister besuchte das Donauatelier, wo bis 27. März aktuelle Arbeiten aus der Druckwerkstatt gezeigt werden. Die Druckwerkstatt mache die einzelnen Techniken publik, ziehe Künstler von auswärts an und sei ein großes Aushängeschild für die Stadt. „Das Kulturmodell und die Druckwerkstatt sind ein Leuchtturm.“ Rother wünschte den Künstlern nicht nur ideellen, sondern auch finanziellen Erfolg mit der Ausstellung.
Über dieses Stichwort freute sich der Künstler und BBK-Chef von Niederbayern Hubert Huber besonders, ist er doch seit Jahrzehnten ein Streiter dafür, dass die Künstler für ihre Arbeit nicht nur wertgeschätzt, sondern auch entlohnt werden. „Künstler sind auch Unternehmer, Ein-Mann-Betriebe. Es ist für uns die größte Anerkennung, wenn wir etwas verkaufen oder einen Auftrag bekommen“, so der Bildhauer, Multimedia-Künstler und Grafiker, der in Fürstenzell lebt und arbeitet. Ein großes und herzliches Dankeschön richtete er an die Stadt, die die wegweisende Künstlerbegegnungs- und Werkstätte vor 30 Jahren geschaffen hatte. „Wir Künstler sind extrem dankbar für dieses Haus. 3000 Künstler haben hier bereits gearbeitet und ausgestellt.“ Er erinnerte auch daran, dass es damals das Kultusministerium war, das darauf bestanden hatte, dass eine Druckwerkstatt eingerichtet wird.
„Meisterin“ der Druckwerkstatt ist Waltraud Danzig. Sie präsentierte die 15 Künstler und ihre rund 25 Arbeiten, die alle im Kulturmodell entstanden sind: Waltraud Danzig (Tiefenbach), Gaby Fremuth (Passau), Sylvia Gnatz (Aicha vorm Wald), Ludwig Gschwandtner (Kirchdorf), Ursula Gschwendtner (Altötting), Diemar Hofmann (Passau), Hubert Huber (Fürstenzell), Monika Jokiel (Passau), Susanne Kerschhackl (Ortenburg), Angelika von Krieglstein-Bender (Passau), Ng San (Pfarrkirchen), Christine Nömayr (Lohkirchen), Christine Pfefferler (Pfarrkirchen), Regina Schmidtmayer (Garham) und Anette Smolka-Woldan (Sankt Florian). Sie erläuterte die Vielfalt der Techniken und Ausdrucksmöglichkeiten.
Wer durch die Ausstellung geht, die Hubert Huber kuratiert hat, stellt fest, dass sehr gegensätzliches zu sehen ist: Auf der einen Seite sind die klassischen und perfekt gearbeiteten Werke, wie die Heißnadelradierungen/Aquatinta von Dietmar Hofmann mit Landschaftsthemen, Regina Schmidtmayers Doppelporträt in zwei Farben, Christine Nömayrs „Wiesengrund“ oder Christine Pfefferlers „Pflanzenwelten“; auf der anderen Seite gibt es die abstrakten, fast mathematisch gestalteten Lithografien zum „Linienfeld“ von Waltraud Danzig. Dass man Lithografie auch sehr zeichnerisch auffassen kann, dafür sind Gaby Fremuths Hühner ein Beispiel, ebenso die Tiermotive von Sylvia Gnatz und Susanne Kerschhackls Winterszenerie oder die Arbeiten von Angelika von Krieglstein-Bender. Von Humor geprägt sind Anette Smolka-Woldans „Rotkäppchen“, Ludwig Gschwandtners „Baumorchester“ und Ursula Gschwendtners Arbeiten, in denen es um die Katze Polly geht.
Eine abstrakte Bildsprache haben Hubert Huber – sein Dreieck als Monotypie ist ja bereits ein Klassiker –, Ng San mit „Meditationen“ und Monika Jokiels expressive Litho-Serie „Face the Music 1-8“.
Die Passauer Künstlerin, die gelernte Keramikerin ist, präsentiert auf einer Wäscheleine auch „Gebrauchskunst“: Karten mit gängigen Motiven, die den Besuchern, Jugendlichen und Kindern, zeigen, was man zu Hause alles selbst mit Hochdrucktechnik, z. B. Linolschnitt, selbst machen kann. Sie bietet dazu Kurse an, am kommenden Sonntag sind noch Termine frei. „Das Haus schreit nach Jugend“, sagt Monika Jokiel.
Hubert Huber, Monika Danzig und Monika Jokiel nahmen die Besucher dann mit in die Druckwerkstatt und erklärten Techniken und Maschinen.
Waltraud Danzig druckte gerade die stilisierte Friedenstaube, die u. a. das Cover des Lennon-Hits „Give peace a chance“ zierte. Hubert Huber arbeitete an einer Monotypie in den Farben der Ukraine Gelb/Blau. Rote Spritzer wurden spontan aufgetragen. Es ist nicht nur eine weitere Grundfarbe, sondern auch das Symbol für Blut. Der Krieg macht vor der Druckwerkstatt nicht halt. Künstler können schnell reagieren.
Die Ausstellung in der Bräugasse 9, Donauatelier, ist geöffnet bis 27. März, Freitag bis Sonntag von 15 bis 17 Uhr; zu den Druck-Workshops für Kinder und Jugendliche von Monika Jokiel kann man sich anmelden unter: 756 69 76.   —Edith Rabenstein

 

 

Quelle: pluspnp.de  –Edith Rabenstein

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Täuschend realistische Bilder


Die Gaststätte eines alten Schlachtbetriebs stellt Stefan Bircheneder in seinem Ölgemälde „Nulldiät 1“ dar. −Fotos: Klenner/Bircheneder

 

Garham / Karpfham

Stefan Bircheneder verwendet Ölfarben, als wären es Aquarellfarben. In hauchdünnen Farbschichten und Aussparungen baut sich so ein Gemälde auf, ohne die Farbe Weiß zu verwenden. Durch diese Lasurtechnik erreicht Bircheneder eine realistische Farbwiedergabe und kann strahlende Lichteinfälle einfangen.

Der Künstler wurde in Vilshofen geboren, zog aber in den 1990er Jahren nach Regensburg, um dort das Kirchenmalerhandwerk zu erlernen. Vor etwa 15 Jahren fing er neben der Restaurierung alter Kunstwerke damit an, auch selbst neue zu schaffen. Mit seinen Industrielandschaften vom Regensburger Hafen konnte er schnell Ausstellungen in der Oberpfalz realisieren und erste Erfolge verbuchen. Die Ausstellungen wurden immer umfangreicher, so musste er sich zwischen seinem Handwerk und der Kunst entscheiden. Die Wahl fiel auf die Kunst. Ein gewagter Schritt, den er aber nach eigener Aussage nie bereut hat. Vor acht Jahren ist er schließlich in seine Heimat nach Garham zurückgekehrt, wobei er mit seinen Ausstellungen weiterhin in ganz Deutschland unterwegs ist. Besonders stolz sei er auf die Ausstellungen im Museum Ulm und bei „The View“ in der Schweiz. Derzeit ist er durch Galerien in Karlsruhe, Ulm, Hamburg, Greifswald und Darmstadt vertreten. „Die Ruhe zum Arbeiten finde ich jedoch nach wie vor hier, mit dem Blick auf den Brotjacklriegel“, so Bircheneder.Die Gaststätte eines alten Schlachtbetriebs stellt Stefan Bircheneder in seinem Ölgemälde „Nulldiät 1“ dar.

Mit dem Thema Arbeit ist er seinen Anfängen als Künstler treugeblieben. Ihn faszinieren aufgegebene Arbeitsstätten mit ihrer besonderen Atmosphäre, die er mit seiner Malerei einfängt. Ein Beispiel dafür ist das Ölgemälde „Nulldiät 1“. Es zeigt einen kleinen Schlachtbetrieb in der Oberpfalz mit angeschlossener Gaststätte.

„Wunderbar korrespondiert der leere Aschenbecher auf dem Tisch mit dem Schild ,Frische Lunge‘. Hier hat wohl schon lange keiner mehr geraucht oder gegessen“, sagt der Künstler über die Entstehung des Gemäldes. „In der Zeit während der Pandemie, als alle Gaststätten geschlossen waren, entstand eine kleine Reihe von Ölgemälden zu diesem Thema. Bilder, in denen man förmlich spüren kann, wie einst getrunken, gegessen, gestritten oder gelacht wurde“, erzählt der Künstler.

Nach einer Ausstellung im Stadtturm Vilshofen vor zehn Jahren, waren seine Gemälde in Neuburg am Inn erstmals wieder in seiner Heimat zu sehen.


Stefan Bircheneder

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Niklas Klenner

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Zurück in die Zukunft


Mit ihrem Bild „back to the future“ beschreibt Regina Schmidtmayer die Entwicklung von den Büchern zu den Tablets. −Foto: Klenner

 

Garham / Karpfham

Von 1970 bis 1982 war Regina Schmidtmayer als Verwaltungsangestellte tätig, widmete sich ab 1983 jedoch ganz der Kunst. Vom akademischen Maler und Grafiker Karl Schöttner und Kunstmaler Hermann Eller wurde sie im Bereich Zeichnen und Malen ausgebildet. 1999 besuchte sie zudem die Meisterklasse bei Prof. Constantin Flondor an der Internationalen Sommerakademie in Beratzhausen. Seit 1992 ist sie freischaffende Künstlerin.

Studienreisen nach Zypern, Syrien, der Ukraine und des öfteren nach Italien folgten und bildeten die Grundlage für ihr künstlerisches Schaffen. Italien begeisterte sie bei ihren Malreisen mit seiner Landschaft, den warmen Farbtönen und der teils noch ursprünglichen Architektur pittoresker Dörfer.

Im Zuge ihrer künstlerischen Tätigkeit folgten Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem mehrmals im Haus der Kunst in München (MKG) oder dem Museum of Art in Odessa, dem Griechischen Kulturzentrum in Odessa sowie dem Museo Civico in Ferrara/Italien. Zusätzlich sammelte Regina Schmidtmayer Erfahrungen beim einmonatigen Internationalen Symposium für Malerei und Grafik in Odessa/Ukraine.Mit ihrem Bild „back to the future“ beschreibt Regina Schmidtmayer die Entwicklung von den Büchern zu den Tablets. −Foto: Klenner

Als Höhepunkte ihres Schaffens nennt sie die Verleihung des Kulturpreises der Sieben Donaugemeinden 2010 und des Kulturpreises des Landkreises Passau 2015.

Regina Schmidtmayers Arbeiten entstehen in verschiedenen Techniken wie zum Beispiel Öl, Aquarell, Mischtechniken, zunehmend in Pastellkreide oder auch als Lithografie: „Malen bedeutet für mich Konzentration auf das Wesentliche und die Umsetzung in Form und Farbe“, erklärt sie. Ihre gewählten Motive entnimmt sie der Natur wie auch dem Leben und dem Umfeld des Menschen: „Ich versuche dabei, das Gesehene auf eigene Art und Weise – oft reduziert – wiederzugeben, dabei dem Betrachter eine gewisse Stimmung zu vermitteln und auch das ,Darübernachdenken‘ anzuregen.“ 

Die Zeit, die sie zur Fertigstellung eines Bildes benötigt, sei für sie nicht maßgeblich, da für sie nur das Ergebnis zählt: „Beim Malen verliert sich Zeit und Raum“, so die Künstlerin.

Das Pastellkreidebild auf Karton „back zu the future“ aus ihrer Serie „Leseratten“ entstand 2021 aufgrund einer Themenvorgabe zur Ausstellung der Münchener Künstlergenossenschaft (MKG). Es zeigt den Weg einer „Leseratte“ vom traditionellen Buch zur neueren Technik, dem Tablet oder eBook.

Somit kommt für Regina Schmidtmayer die Frage auf, womit sich der Lesende in Zukunft beschäftigen will: „Mit dem ,Zurhandnehmen‘ eines reich gestalteten Buches oder mit der Unpersönlichkeit eines eBooks? Was bleibt, entscheidet der Mensch.“

36 Künstler haben kürzlich ihre Werke in der Landkreisgalerie auf Schloss Neuburg ausgestellt. Die PNP stellt die Künstler und Geschichten hinter den Werken vor.  —Niklas Klenner

 


Regina Schmidtmayer −F.: privat

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Niklas Klenner

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