Neuigkeiten für Garham: metron Eging plant Niederlassung im Gewerbepark – „Garhamer Winterzauber“ kommt
Wenige Fragen aus dem Publikum, dafür viele Neuerungen – darunter auch echte Überraschungen – haben die Bürgerversammlung für Garham (Markt Hofkirchen, Landkreis Passau) in der EC-Halle geprägt. Bürgermeister Josef Kufner informierte die über 120 Besucher unter anderem über die geplante Niederlassung des Messebauers metron Eging mit neuen Arbeitsplätzen im Gewerbepark.
Der Familienbetrieb Kainz will eine Messe-Manufaktur mit entsprechendem Logistik-Apparat in Garham realisieren. „Dazu hilft die Autobahn-Nähe natürlich enorm“, so der Bürgermeister zur Standortwahl. Dass damit zusätzliche Arbeitsplätze am Ort entstehen – „das schätzen wir sehr“, so Josef Kufner. Er wusste: Die für das Projekt benötigte Fläche von rund 25 000 Quadratmetern im Gewerbepark ist bereits erworben. Christian und Matthias Kainz stellten dann das Projekt vor, beeindruckend visualisiert an der Leinwand.
Einsätze in China und Las Vegas
Demnach hat metron Eging aktuell 22 000 Quadratmeter Lagerhallen an verschiedenen Orten angemietet, will jedoch künftig alles so zentral wie möglich gestalten. Die aktuelle Mitarbeiterzahl bezifferte Geschäftsführer Christian Kainz auf 360, 210 davon in Eging. Eine weitere Niederlassung hat der Global Player in Sachen Messebau 2018 in China eröffnet. Demnächst sind wieder Kräfte zum Aufbau von Messeständen in Las Vegas im Einsatz, wie es hieß. Nahezu täglich sei metron Eging beispielsweise in der BMW-Welt München vor Ort, um sich dort um das Interieur zu kümmern. „Weltweit und trotzdem verbunden mit der Heimat“, so beschrieb der Geschäftsführer die Firmen-Philosophie. Fast 2000 Lkw pro Jahr seien nur zur Material-Lieferung im Einsatz.
„Versprechen an die Region“
„Wir sind total glücklich, dass wir das Grundstück bekommen haben“, beteuerte Christian Kainz, der den Standort an der Autobahn als „ideal für uns“ bewertete. Die A3 sei einfach eine wichtige Ader, hob er hervor, ehe Sohn Matthias die Entscheidung für Garham als „absolutes Versprechen an die Region“ mit den guten Mitarbeitern in der Heimat bezeichnete. Es entstünden im Gewerbepark Garham neun bis zwölf Meter hohe Hallen mit Hochregalen und rund 10 000 Quadratmetern Lagerfläche. Für ihre Ausführungen erhielten die beiden Firmensprecher Applaus aus dem Publikum.
Winterzauber zum Zusammenkommen
Und auch eine Premiere verkündete der Bürgermeister: Aus einer Idee der letzten Bürgerversammlung entstand der „Garhamer Winterzauber“ als vereinsübergreifendes Projekt. Er findet ab 28. Dezember rund um den Dorfbrunnen statt mit der Gelegenheit, „dass alle Dorfleute zusammenkommen“, wobei das alte und das neue Dorf zusammenwachsen sollten. In diesem Zusammenhang kam Josef Kufner auch auf die Boccia-Anlage im Bereich des Wendehammers am neugestalteten Festplatz-Areal und Kindergarten-Umfeld zu sprechen, die mit relativ wenig Aufwand gestaltet worden sei und 2025 in Betrieb gehe. Aus der Zuhörerschaft war ein promptes „Vielen Dank“ zu vernehmen. Am Spielplatz gebe es neue Geräte, neu sei auch die Eröffnung einer Fahrschule am Ort.
Freuen darf sich die Dorfjugend über den Offenen Jugendtreff. Zur Verfügung stehe dafür ein Raum im Pfarrheim am Kirchberg 4 mit der teilweisen Nutzung eines Gewölbe-Nebenraums in Absprache mit dem Frauenbund.
Zehn Jahre Ehrenamt im Freibad
Ein großes Thema war das Freibad in Garham: 6800 Besucher wurden im Sommer registriert – die Zahl wachse stetig. Er verwies auf die barrierefreie Einstiegshilfe seit dem Abschluss der Beckensanierung. 200 000 Euro wurden dafür ausgegeben, Fachbüros hatten die Maßnahmen auf 2,4 Millionen Euro veranschlagt. Der besondere Dank des Bürgermeisters galt Christian und Gitti Pauli, die seit inzwischen zehn Jahren ehrenamtlich das Freibad betreuen. Auch dafür gab es Beifall. „Das ist unser Sommer-Hobby“, erklärte Christian Pauli und betonte, dass eine Wassertemperatur von 26 Grad immer gewährleistet sei in Garham. Das Ehepaar versicherte, sich schon auf die nächste Saison zu freuen, verbunden mit der Hoffnung auf einen schnellen Baufortschritt bei den noch anstehenden Maßnahmen im Freibad.
Gemeinsame Heizung fürs Freibad und EC Garham?
Hier hakte später im Fragenteil Werner Lösl, Vorsitzender des EC Garham, als unmittelbarer Nachbar des Freibades, ein. Da der Verein beschlossen habe, an seine Halle ein Stüberl anzubauen, wünschte er sich eine gemeinsame Lösung für die Beheizung mit dem Freibad-Gebäude. Generell erkundigte sich Lösl danach, warum es zu keiner Fernwärmeversorgung in Garham gekommen ist. Ein schrittweiser Ausbau für das Freibad-Betriebsgebäude sei angekündigt, erwiderte der Bürgermeister, über die Art der Heizung habe man sich aber noch keine Gedanken gemacht habe. „Sobald es eine Planung gibt, wird der EC einbezogen“, versicherte Josef Kufner. Zunächst gehe es aber um die Sanierung oder Erneuerung des Dachs. Zum Thema Fernwärme erklärte der Bürgermeister, dass die von mehreren Planungsbüros ermittelten Herstellungskosten für ein solches Netz erdrückend gewesen seien. „Im Augenblick sind konventionelle Heizungs-Einzellösungen günstiger“, so der Bürgermeister.
Beifall für Grundschulsanierung
Auch für die Beheizung der Grundschule in Garham wird es laut Kufner eine Einzellösung geben. Mit Beifall quittierten die Zuhörer die Aufzählung der vielen Details an der Bildungseinrichtung – die Generalsanierung kostete insgesamt 1,9 Millionen Euro, darunter Boulder-Wand und Hochbeete.
Nicht fehlen durften bei der Bürgerversammlung der Hinweis auf das neue Baugebiet Gsteinach mit Platz für insgesamt 13 Wohneinheiten sowie die bereits begonnenen Straßeninstandsetzungen samt Entwässerung. Dass es auch notwendig ist, die Hauptstraße herzurichten, bestätigte der Bürgermeister auf Nachfrage von Josef Kolbinger.
38 Verträge fehlen für Glasfaserausbau
Weiteres Thema war die in Planung befindliche Glasfaser-Infrastruktur durch das schwedische Unternehmen „open infra“. Zwei Vertreter des Konzerns appellierten – wie bereits bei der Bürgerversammlung in Hofkirchen – an die Hauseigentümer, sich bei Interesse zu melden. Noch fehlten 38 Verträge zu den bekannten Konditionen: 1230 Euro für 800 MegaBit an Geschwindigkeit im Down- und Upload für den Zeitraum von zwei Jahren. Danach würden die Leitungen für alle Anbieter geöffnet.
Quelle: pnp.de —−−Bernhard Brunner
Mehr im Vilshofener Anzeiger vom 16.11.2024 oder unter PNP nach einBürgerversammlunger kurzen Registrierung