Nutzfahrzeughersteller Paul meldet Kurzarbeit an – Laut Wasner „Vorsichtsmaßnahme“

Albersdorf

Nutzfahrzeughersteller Paul hat zum 1. November Kurzarbeit angemeldet. Das bestätigt Geschäftsführer Bernhard Wasner auf Anfrage der Mediengruppe Bayern (MGB). Er spricht von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Noch gebe es Arbeit.

Aber der Auftragseingang ist eingebrochen: „Die ganze Wirtschaft liegt zurzeit am Boden“, sagt Wasner und berichtet von einem Minus der Lkw-Zulassungen in diesem Jahr von 20 Prozent (60.000 statt 80.000 im Jahr zuvor). Die IG Metall erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass im Moment so gut wie alle Betriebe der Metall- und Elektrobranche Kurzarbeit angemeldet haben.

Nutzfahrzeughersteller Paul hat zum 1. November Kurzarbeit angemeldet. Das bestätigt Geschäftsführer Bernhard Wasner auf Anfrage unserer Zeitung. Er spricht von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Noch gebe es Arbeit. Aber der Auftragseingang ist eingebrochen: „Die ganze Wirtschaft liegt zurzeit am Boden“, sagt Wasner und berichtet von einem Minus der Lkw-Zulassungen in diesem Jahr von 20 Prozent (60.000 statt 80.000 im Jahr zuvor).

„Der Winter wird schwierig“

Immerhin: Wasner zeigt sich optimistisch und rechnet mit einem Aufschwung im Frühjahr. „Aber der Winter wird schwierig.“

Dabei hatte das mittelständische Unternehmen aus Niederbayern im Vorjahr überregional für Aufsehen gesorgt mit seinem selbst entwickelten Wasserstoff-Lkw der Eigenmarke PH2P. 25 Stück dieser Fahrzeuge wurden plangemäß in diesem Jahr ausgeliefert „und sind in Passau, aber auch in ganz Deutschland zu sehen“, sagt Wasner, die Kunden seien sehr zufrieden. Doch dann strich das Bundesverkehrsministerium die Förderung für die CO2-neutralen 24-Tonner, die ohnehin nur bestellt werden durften, wenn ein positiver Zuschussbescheid vorlag. Aber der Wasserstoff-Antrieb war für die Bundesregierung kein Thema mehr. Damit war der PH2P zunächst auf dem Abstellgleis.

Wasserstoff-Lkw derzeit auf dem Abstellgleis

Die Firma Josef Paul hat eine Menge Zeit und Geld in das „Baby“ Wasserstoff-Lkw gesteckt. „Da wurde viel kaputtgemacht“, lautet Wasners deutlicher Vorwurf an die Politik. Ein Wasserstoff-Lkw kostet rund viermal so viel wie ein vergleichbarer Diesel-Truck, weshalb die Nachfrage aus Deutschland ohne Zuschüsse ausbleibt. Aber: Es gibt Gespräche mit Interessenten aus den Niederlanden und Polen, „dort gibt es auch Förderungen“, sagt Bernhard Wasner.

Der Bau der Wasserstoff-Lkw hätte einerseits für mehr Arbeit bei Paul sorgen können. Im herkömmlichen Nutzfahrzeugbau bzw. dem Umbau zu Sonderfahrzeugen sei laut Bernhard Wasner noch genügend zu tun in den Werkshallen im Gewerbegebiet Albersdorf bei Vilshofen (Landkreis Passau). Nachdem aber auch Fahrgestell-Hersteller wie Daimler und MAN wegen der lahmen Nachfrage eine längere Winterpause einlegen, wird auch Paul Anfang des Jahres 2025 voraussichtlich mit sehr angezogener Handbremse fahren. Die Kurzarbeit könnte von zunächst einem Tag pro Woche auf zwei oder drei Tage ausgeweitet werden, so Wasner. Betroffen sind rund 140 Werker, Verwaltung und Vertrieb des Betriebes mit insgesamt rund 600 Beschäftigten in der gesamten Gruppe sind nicht betroffen.

Kein Arbeitsplatzabbau geplant

Dass sich die Lage noch weiter zuspitzen könnte, das glaubt der Geschäftsführer nicht. Zum einen arbeitet Paul zusammen mit einem großen Hersteller an einem neuen Projekt, das bei der Bauma vorgestellt werden soll und von dem sich die Branche neue Zugkraft erhofft. Zum anderen ist Wasner überzeugt davon, dass die „deutsche Wirtschaft Kraft hat“ und bald wieder in Schwung kommt. Es brauche dazu nur „wieder die richtigen Menschen in der Regierung und die richtigen Entscheidungen“. Ein Arbeitsplatzabbau im Unternehmen sei keinesfalls geplant.

Denn mittlerweile schreitet die Krise in den Betrieben vor allem in der Metall- und Elektrobranche voran. Robert Scherer, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Passau, berichtet auf Anfrage der MGB, dass zurzeit nur noch eine Handvoll Betriebe aus diesem Bereich in der Region zwischen Passau und Straubing keine Kurzarbeit angemeldet habe.

 

 

 

Quelle: pnp.de —−−Regina Ehm-Klier

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Energiespeicher für daheim: Bis zu 80 Arbeitsplätze könnten entstehen

Betriebsbesuch bei Fenecon in Albersdorf von und mit (v.l.) Yannik Stefani, Silvia Ragaller, Franz-Josef Feilmeier, Brigitte Pollok-Will und Thaddäus Tomschy in der ehemaligen Metronhalle. − Foto: Pollok-Will
Hofkirchen

Die FWG-Stadträtinnen Silvia Ragaller und Brigitte Pollok-Will waren mit vielen Fragen zum Treffen mit Franz-Josef Feilmeier, dem Geschäftsführer von Fenecon, nach Albersdorf gekommen.

Fenecon ist ein führender Hersteller für Stromspeicherlösungen und bietet Systeme für private Haushalte sowie für Gewerbe, Industrie, Energieversorger und Fahrzeughersteller. Diese Lösungen verwenden das hauseigene Energiemanagementsystem FEMS auf Basis von OpenEMS und ermöglichen damit netz- und energiewendedienliches Energiemanagement bis hin zu intelligenter Sektorenkopplung von Strom, Mobilität und Wärme.

Im neu erworbenen ehemaligen Metron-Gelände (VA berichtete) erläuterte Feilmeier den Besucherinnen und Besuchern, dass Fenecon mittlerweile an sechs Standorten in der Region tätig ist. In Albersdorf stehen Büros, Besprechungsräume und insgesamt acht Hallen zur Fertigung und Lagerung zur Verfügung.

Jetzt werde erst einmal ausgeräumt und dann solle dort der Standort für Heimspeicher und Logistik entstehen. Diese Batteriespeicher bestünden aus vier Komponenten: dem Energiemanagementsystem, dem Batteriemanagement, dem Wechselrichter und den Batteriemodulen, die erweiterbar sind.

Am neu gebauten Standort Iggensbach werden Großspeicher aus Autobatterien mit einer Kapazität im Megawattstunden-Bereich gebaut, die immer stärker nachgefragt würden, sagte Franz-Josef Feilmeier.
In South Carolina entstehe ein zweites Werk für den amerikanischen Markt. Feilmeier betonte, dass diese Großspeicher eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen, schließlich würden zurzeit in Deutschland pro Monat über 1 Gigawatt an Solarleistung zugebaut – für den Bau eines Atromkraftwerkes gleicher Leistung brauche man deutlich länger als zehn Jahre.

Brigitte Pollok-Will und Silvia Ragaller fragten, ob nicht das Kraftwerksgelände in Pleinting wegen des benachbarten Umspannwerks und der Netzeinbindung gut geeignet wäre als Standort für solche Großspeicher, die überschüssigen Sonnenstrom speichern und wieder ins Netz einspeisen, wenn der Strom teuer ist. Der Vorteil wäre, dass dann PV-Anlagen nicht mehr abgeregelt werden müssten.

Feilmeier bestätigte, dass Investitionen in solche Großspeicher, die aktiv im Strommarkt sind, für das Energiesystem sehr wichtig und auch sehr rentabel seien.

Die FWG-Stadträtinnen erfuhren auch, dass in Albersdorf voraussichtlich 50 bis 80 Arbeitsplätze entstehen würden.

− va

 

Quelle: pnp.de —−va

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Wasserstoff-Lkw: „Wir haben geliefert“

Das Markenzeichen „Paul“ zeigt CEO Bernhard Wasner stolz in der Front des Wasserstoff-Lkw, der demnächst in die Nachbarschaft, zu Troiber nach Hofkirchen geht. Das Klimaaggregat für die gekühlten Lebensmittel wird ebenfalls mit Wasserstoff betrieben.  − Fotos: Ehm-Klier
Albersdorf / Vilshofen

Wenn Bernhard Wasner den Schlüssel im Zündschloss umdreht, hört man – erst einmal nichts. Bernhard Wasner ist CEO der Paul Group aus dem niederbayerischen Vilshofen im Landkreis Passau. Und der Lkw, den er startet, ist kein herkömmlicher Diesel, sondern wird mit Wasserstoff betrieben. Der „PH2P Truck“ ist eine Entwicklung des niederbayerischen Mittelständlers, und die rund 500-köpfige Belegschaft ist mächtig stolz darauf, „denn es ist der erste deutsche Wasserstoff-Lkw in Serienreife“, sagt Wasner.

Jetzt könnte es also losgehen mit der CO2-Neutralität auch bei den Brummis. Doch dass sich die Paul Group auch im nächsten Jahr viel mehr aufs traditionelle Kerngeschäft, den Nutzfahrzeug-Umbau, konzentrieren wird, ist wirtschaftlich zwar beruhigend, „aber es würde halt noch mehr Spaß machen, wenn wir mehr Wasserstoff-Lkw liefern dürften“, sagt Wasner. Am Können des Mittelständlers sollte es nicht scheitern. Auch nicht an der Nachfrage.

Allein: die neue Technologie bekommt aus der Politik nicht den Schwung. Umso erstaunter ist die Branche, wenn, wie in dieser Woche geschehen, Politiker wie Bernd Reuther, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, oder der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stefan Gelbhaar, gegenüber unserer Zeitung die Hersteller von Nutzfahrzeugen in die Verantwortung nehmen und mehr Tempo bei der CO2- Neutralität bei Lkw fordern.

• Markenzeichen Paul. In Niederbayern wäre man soweit: Bernhard Wasner zeigt stolz auf das Markenzeichen „Paul“ in der Front eines der fertigen PH2P – steht für „Paul Hydrogen Power“ – in der Halle. Baldiger Eigentümer ist das Lebensmittel-Unternehmen Troiber aus Hofkirchen, quasi ein gewerblicher Nachbar, der seine Tiefkühl-Produkte an Gastronomie, Großküchen oder Kreuzfahrtschiffe nun klimaneutral liefern kann.

Der Wasserstoff-Truck wurde in zweieinhalb Jahren beim Familienunternehmen Paul auf der Basis eines „Atego“ von Daimler Truck entwickelt und gebaut und hat mittlerweile alle Zulassungshürden genommen. Stolz zeigt Projektleiter Florian Krompaß den Kfz-Schein. Im Feld „Hersteller“ steht schlicht Paul.

Ein kleines Feld im Dokument, ein großer Schritt fürs Unternehmen: „Als wir gestartet sind, wusste niemand von uns, wohin die Reise führen wird“, blickt Bernhard Wasner zurück, während er den Truck bei einer Probefahrt durch die herbstliche Landschaft zwischen Vilshofen und Deggendorf steuert. Seit langem haucht Paul ausgedienten Bussen bzw. Klein-Lkw durch den Umbau zum E-Fahrzeug ein zweites Leben ein und sammelte hier Erfahrung mit dem alternativen Antrieb. Wasserstoff mit Brennstoffzelle war nun der nächste Schritt der Entwicklung.

Testfahrt über 1000 Kilometer. Ein horizontal verbautes Wasserstofftanksystem ist hinter der Fahrerkabine des PH2P verstaut. 30 Kilogramm Wasserstoff können innerhalb von etwa zehn Minuten mit 350 bar in die Behälter gepresst werden. Das dauert in etwa so lange wie ein Diesel-Tankstopp und reicht für knapp 500 Kilometer.

Und es funktioniert, bestätigt Projektleiter Krompaß und erzählt von über 1000 Kilometern Fahrt mit dem Test-Truck quer durch die Republik nach Papenburg in Niedersachsen und zurück. Tankstellen gibt es bereits in ausreichender Zahl, „das muss man halt planen“. Die Tests verliefen ebenso wie die Reise zufriedenstellend. Trotzdem und trotz der bereits erfolgten Straßenzulassung geht das Fahrzeug noch zusätzlich zu Daimler Truck zum Check. „Wir wollen alle zu 100 Prozent sicher sein“, sagt CEO Wasner.

Serienfertigung. Die Technik ist das eine, das Fahren das andere. Und das ist, sagt der Fachmann, eine wahre Freude: „Durch den E-Antrieb ist ein ganz anderer Zug dahinter.“ Man kann sich problemlos bei leisen Fahrgeräuschen unterhalten, nur beim Bergauffahren stört sich Wasner selbst noch am Zischen, verursacht durch den Hochlauf der Kühlanlage der Brennstoffzelle. „Daran arbeiten wird noch“, sagt er.

Der PH2P-Truck ist ein „Nischenprodukt“, ein mittelschwerer Lkw, mit einem zulässigen Zuggesamtgewicht von 24 Tonnen. Und der erste Wasserstoff-Lkw aus deutscher Produktion. Daimler Truck hat ein Modell in Arbeit, „aber hat erst den Prototyp präsentiert“, sagt Wasner. Einzig der südkoreanische Fahrzeughersteller Hyundai hat bereits einen Lkw auf dem Markt, „das Tanksystem ist aber von uns“, so Wasner stolz.

Schwerer und länger. Obwohl der PH2P keinen schweren Dieselmotor mehr hat, kein Getriebe, keinen Auspuff, bringt das Wasserstoff-Modell knapp eine Tonne mehr auf die Waage als sein Diesel-Bruder. Das geht zwar zulasten des Höchstgewichts, schwerwiegender ist für den Hersteller jedoch die Sache mit den 80 Zentimetern – die Tiefe des Wasserstoff-Tanksystems, weshalb die zulässige Gesamtlänge von 18,75 Metern um jene 80 Zentimeter überschritten werden müsste, um die für die Logistik standardisierte Ladefläche zu erhalten. Aber es darf nicht sein. Die ersten Kunden kommen mit der verkürzten Fläche klar. Aber: „Hier wäre die Politik am Zuge“, fordert Bernhard Wasner. Denn auch das bremst die Alternativen auf den Straßen aus.

• Kosten und Förderung. Und dann sind da auch die Kosten: Ein Wasserstoff-Lkw ist noch kein Massenprodukt. Wer CO2-neutral mit dem Truck unterwegs sein will, muss noch das Vierfache gegenüber der Diesel-Variante hinlegen, nämlich „zwischen 400000 und 450000 Euro gegenüber etwa 100000 Euro“, so Wasner. Auch Tankkosten sind bei 13,50 Euro pro Kilo und einem Verbrauch von rund 6 Kilo auf 100 Kilometer noch recht stolz gegenüber dem Verbrenner. Weil Nachhaltigkeit neuerdings aber auch in der Bilanz abgebildet werden muss, sind Unternehmen erpicht darauf, nicht nur ihre eigene Lkw-Flotte in Sachen CO2 einzubremsen, sondern auch die ihrer Zulieferer und Logistiker.

Hinzu kommt die anstehende massive Erhöhung von Lkw-Maut und CO2-Ab- gabe, von der nur CO2-freie Lkw befreit wären, wie der PH2P von Paul. Doch hier darf nicht mit Hochdruck produziert werden. Denn: Es gibt zwar ein Förderprogramm. Aber wer kaufen will, muss erst den Antrag beim Bundesverkehrsministerium einreichen, die Genehmigung abwarten – und darf dann erst ordern. Die Lieferzeit beträgt dann noch einmal in etwa ein Jahr. So wird der Hochlauf eher zum Hochkriechen.

Trotzdem: 25 PH2P-Trucks verlassen in den nächsten Wochen und Monaten die Werkhalle, darunter einer für Troiber, ein postgelbes DHL-Fahrzeug ist fertig, im Wasserstoff-Zentrum auf dem Werksgelände im Gewerbegebiet Albersdorf stehen Trucks für Bekleidungshändler C&A und das Bauunternehmen Bachl aus dem Landkreis Freyung-Grafenau.

• Tanken. Die Wasserstoff-Tankstelle gibt es: Sie befindet sich in Passau-Sperrwies, knapp 30 Kilometer entfernt, die erste ihrer Art in Niederbayern. In einer gut nachbarschaftlichen, unternehmerischen und persönlichen Freundschaft zwischen Firmengründer Josef Paul und Alexander Maier, Senior-Chef von Treibstoffhändler MaierKorduletsch, einem der größten Shell-Partner Deutschlands, ebenfalls aus Vilshofen, wurde kurzerhand das „Henne-Ei-Prinzip“ gelöst: die einen bauen die Lkw, die anderen sorgen für die Betankung. „Wir haben geliefert“, betonen beide Unternehmen und bedauern das Ruckeln im Anlauf.

25, 100 oder 150 Stück? Auch wenn der Bau des PH2P viel Spaß in die Werkstatt bringt, „wir wissen nicht, wie viele wir nächstes Jahr bauen dürfen – 25, 100 oder 150?“, bedauert Wasner. Paul peilt eine Jahresproduktion von 500 Trucks an. „Die Auftragsbücher nächstes Jahr sind voll“, betont der CEO und zeigt auf die Reihe der Brummis, die zum Umbau bereitstehen – alle mit Dieselmotor.

Der Wasserstoff-Tank: Sechs Flaschen fassen 30 Kilogramm. Das System arbeitet auch im Hyundai.

Eine kleine Zeile im Dokument: Als Hersteller wird „Paul“ in der vierten Zeile des Kfz-Scheins aufgeführt.

Quelle: pnp.de —−−Regina Ehm-Klier

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Wasserstoff-Lkw: „Wir haben geliefert“

Das Markenzeichen „Paul“ zeigt CEO Bernhard Wasner stolz in der Front des Wasserstoff-Lkw, der demnächst in die Nachbarschaft, zu Troiber nach Hofkirchen geht. Das Klimaaggregat für die gekühlten Lebensmittel wird ebenfalls mit Wasserstoff betrieben.  − Fotos: Ehm-Klier
Albersdorf / Vilshofen

Wenn Bernhard Wasner den Schlüssel im Zündschloss umdreht, hört man – erst einmal nichts. Bernhard Wasner ist CEO der Paul Group aus dem niederbayerischen Vilshofen im Landkreis Passau. Und der Lkw, den er startet, ist kein herkömmlicher Diesel, sondern wird mit Wasserstoff betrieben. Der „PH2P Truck“ ist eine Entwicklung des niederbayerischen Mittelständlers, und die rund 500-köpfige Belegschaft ist mächtig stolz darauf, „denn es ist der erste deutsche Wasserstoff-Lkw in Serienreife“, sagt Wasner.

Jetzt könnte es also losgehen mit der CO2-Neutralität auch bei den Brummis. Doch dass sich die Paul Group auch im nächsten Jahr viel mehr aufs traditionelle Kerngeschäft, den Nutzfahrzeug-Umbau, konzentrieren wird, ist wirtschaftlich zwar beruhigend, „aber es würde halt noch mehr Spaß machen, wenn wir mehr Wasserstoff-Lkw liefern dürften“, sagt Wasner. Am Können des Mittelständlers sollte es nicht scheitern. Auch nicht an der Nachfrage.

Allein: die neue Technologie bekommt aus der Politik nicht den Schwung. Umso erstaunter ist die Branche, wenn, wie in dieser Woche geschehen, Politiker wie Bernd Reuther, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, oder der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stefan Gelbhaar, gegenüber unserer Zeitung die Hersteller von Nutzfahrzeugen in die Verantwortung nehmen und mehr Tempo bei der CO2- Neutralität bei Lkw fordern.

• Markenzeichen Paul. In Niederbayern wäre man soweit: Bernhard Wasner zeigt stolz auf das Markenzeichen „Paul“ in der Front eines der fertigen PH2P – steht für „Paul Hydrogen Power“ – in der Halle. Baldiger Eigentümer ist das Lebensmittel-Unternehmen Troiber aus Hofkirchen, quasi ein gewerblicher Nachbar, der seine Tiefkühl-Produkte an Gastronomie, Großküchen oder Kreuzfahrtschiffe nun klimaneutral liefern kann.

Der Wasserstoff-Truck wurde in zweieinhalb Jahren beim Familienunternehmen Paul auf der Basis eines „Atego“ von Daimler Truck entwickelt und gebaut und hat mittlerweile alle Zulassungshürden genommen. Stolz zeigt Projektleiter Florian Krompaß den Kfz-Schein. Im Feld „Hersteller“ steht schlicht Paul.

Ein kleines Feld im Dokument, ein großer Schritt fürs Unternehmen: „Als wir gestartet sind, wusste niemand von uns, wohin die Reise führen wird“, blickt Bernhard Wasner zurück, während er den Truck bei einer Probefahrt durch die herbstliche Landschaft zwischen Vilshofen und Deggendorf steuert. Seit langem haucht Paul ausgedienten Bussen bzw. Klein-Lkw durch den Umbau zum E-Fahrzeug ein zweites Leben ein und sammelte hier Erfahrung mit dem alternativen Antrieb. Wasserstoff mit Brennstoffzelle war nun der nächste Schritt der Entwicklung.

Testfahrt über 1000 Kilometer. Ein horizontal verbautes Wasserstofftanksystem ist hinter der Fahrerkabine des PH2P verstaut. 30 Kilogramm Wasserstoff können innerhalb von etwa zehn Minuten mit 350 bar in die Behälter gepresst werden. Das dauert in etwa so lange wie ein Diesel-Tankstopp und reicht für knapp 500 Kilometer.

Und es funktioniert, bestätigt Projektleiter Krompaß und erzählt von über 1000 Kilometern Fahrt mit dem Test-Truck quer durch die Republik nach Papenburg in Niedersachsen und zurück. Tankstellen gibt es bereits in ausreichender Zahl, „das muss man halt planen“. Die Tests verliefen ebenso wie die Reise zufriedenstellend. Trotzdem und trotz der bereits erfolgten Straßenzulassung geht das Fahrzeug noch zusätzlich zu Daimler Truck zum Check. „Wir wollen alle zu 100 Prozent sicher sein“, sagt CEO Wasner.

Serienfertigung. Die Technik ist das eine, das Fahren das andere. Und das ist, sagt der Fachmann, eine wahre Freude: „Durch den E-Antrieb ist ein ganz anderer Zug dahinter.“ Man kann sich problemlos bei leisen Fahrgeräuschen unterhalten, nur beim Bergauffahren stört sich Wasner selbst noch am Zischen, verursacht durch den Hochlauf der Kühlanlage der Brennstoffzelle. „Daran arbeiten wird noch“, sagt er.

Der PH2P-Truck ist ein „Nischenprodukt“, ein mittelschwerer Lkw, mit einem zulässigen Zuggesamtgewicht von 24 Tonnen. Und der erste Wasserstoff-Lkw aus deutscher Produktion. Daimler Truck hat ein Modell in Arbeit, „aber hat erst den Prototyp präsentiert“, sagt Wasner. Einzig der südkoreanische Fahrzeughersteller Hyundai hat bereits einen Lkw auf dem Markt, „das Tanksystem ist aber von uns“, so Wasner stolz.

Schwerer und länger. Obwohl der PH2P keinen schweren Dieselmotor mehr hat, kein Getriebe, keinen Auspuff, bringt das Wasserstoff-Modell knapp eine Tonne mehr auf die Waage als sein Diesel-Bruder. Das geht zwar zulasten des Höchstgewichts, schwerwiegender ist für den Hersteller jedoch die Sache mit den 80 Zentimetern – die Tiefe des Wasserstoff-Tanksystems, weshalb die zulässige Gesamtlänge von 18,75 Metern um jene 80 Zentimeter überschritten werden müsste, um die für die Logistik standardisierte Ladefläche zu erhalten. Aber es darf nicht sein. Die ersten Kunden kommen mit der verkürzten Fläche klar. Aber: „Hier wäre die Politik am Zuge“, fordert Bernhard Wasner. Denn auch das bremst die Alternativen auf den Straßen aus.

• Kosten und Förderung. Und dann sind da auch die Kosten: Ein Wasserstoff-Lkw ist noch kein Massenprodukt. Wer CO2-neutral mit dem Truck unterwegs sein will, muss noch das Vierfache gegenüber der Diesel-Variante hinlegen, nämlich „zwischen 400000 und 450000 Euro gegenüber etwa 100000 Euro“, so Wasner. Auch Tankkosten sind bei 13,50 Euro pro Kilo und einem Verbrauch von rund 6 Kilo auf 100 Kilometer noch recht stolz gegenüber dem Verbrenner. Weil Nachhaltigkeit neuerdings aber auch in der Bilanz abgebildet werden muss, sind Unternehmen erpicht darauf, nicht nur ihre eigene Lkw-Flotte in Sachen CO2 einzubremsen, sondern auch die ihrer Zulieferer und Logistiker.

Hinzu kommt die anstehende massive Erhöhung von Lkw-Maut und CO2-Ab- gabe, von der nur CO2-freie Lkw befreit wären, wie der PH2P von Paul. Doch hier darf nicht mit Hochdruck produziert werden. Denn: Es gibt zwar ein Förderprogramm. Aber wer kaufen will, muss erst den Antrag beim Bundesverkehrsministerium einreichen, die Genehmigung abwarten – und darf dann erst ordern. Die Lieferzeit beträgt dann noch einmal in etwa ein Jahr. So wird der Hochlauf eher zum Hochkriechen.

Trotzdem: 25 PH2P-Trucks verlassen in den nächsten Wochen und Monaten die Werkhalle, darunter einer für Troiber, ein postgelbes DHL-Fahrzeug ist fertig, im Wasserstoff-Zentrum auf dem Werksgelände im Gewerbegebiet Albersdorf stehen Trucks für Bekleidungshändler C&A und das Bauunternehmen Bachl aus dem Landkreis Freyung-Grafenau.

• Tanken. Die Wasserstoff-Tankstelle gibt es: Sie befindet sich in Passau-Sperrwies, knapp 30 Kilometer entfernt, die erste ihrer Art in Niederbayern. In einer gut nachbarschaftlichen, unternehmerischen und persönlichen Freundschaft zwischen Firmengründer Josef Paul und Alexander Maier, Senior-Chef von Treibstoffhändler MaierKorduletsch, einem der größten Shell-Partner Deutschlands, ebenfalls aus Vilshofen, wurde kurzerhand das „Henne-Ei-Prinzip“ gelöst: die einen bauen die Lkw, die anderen sorgen für die Betankung. „Wir haben geliefert“, betonen beide Unternehmen und bedauern das Ruckeln im Anlauf.

25, 100 oder 150 Stück? Auch wenn der Bau des PH2P viel Spaß in die Werkstatt bringt, „wir wissen nicht, wie viele wir nächstes Jahr bauen dürfen – 25, 100 oder 150?“, bedauert Wasner. Paul peilt eine Jahresproduktion von 500 Trucks an. „Die Auftragsbücher nächstes Jahr sind voll“, betont der CEO und zeigt auf die Reihe der Brummis, die zum Umbau bereitstehen – alle mit Dieselmotor.

Der Wasserstoff-Tank: Sechs Flaschen fassen 30 Kilogramm. Das System arbeitet auch im Hyundai.

Eine kleine Zeile im Dokument: Als Hersteller wird „Paul“ in der vierten Zeile des Kfz-Scheins aufgeführt.

Quelle: pnp.de —−−Regina Ehm-Klier

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Staatsminister Bernreiter unterstützt Wasserstoff-Pionier in Vilshofen


Beim Rundgang durch die Produktionshallen: Geschäftsführer Bernhard Wasner (von links), Staatsminister Christian Bernreiter und Inhaber und Geschäftsführer Josef Paul. −Foto: Scholz

 

 

Vilshofen

„Der Bund muss endlich zu Potte kommen“: Das machte Christian Bernreiter, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr am Donnerstag in Vilshofen (Landkreis Passau) bei seinem Besuch der Paul Nutzfahrzeuge GmbH deutlich.

Er kam auf einen Hilferuf des Unternehmens, das sich auf wasserstoff- und batteriebetriebene Lastwagen spezialisiert hat. Die Paul Group könnte voll loslegen. Erst kürzlich hat sie mit der Eigenentwicklung des PH2P, einem mittelschweren Lkw (24 Tonnen), der auf einem Daimler-Truck „Atego“ basiert, für Furore gesorgt. Die Nachfrage wäre gegeben.

Der Haken: Förderprogramme laufen nur zäh an. Außerdem wartet das Unternehmen auf Ansagen des Verkehrsministeriums. Denn wasserstoffbetriebene Lastwagen seien 90 Zentimeter länger, da die Tanks hinter der Fahrerkabine angebracht werden und man im Laderaum keinen Platz einbüßen wolle, wie Geschäftsführer Bernhard Wasner erklärte. Eine entsprechende Zulassung werden laut Wasner ebenso für elektrobetriebene Lkw benötigt. Denn diese seien schwerer als herkömmliche Lastwagen.

Unterstützung zugesichert

Christian Bernreiter sicherte seine Unterstützung zu: „Brennstoffzellen- und Batterie-Antriebe sind zukunftsweisende Möglichkeiten, Lastwagen klimafreundlich anzutreiben. Aktuell wird der uneingeschränkte Einsatz dieser Fahrzeuge durch straßenverkehrsrechtliche Bestimmungen verhindert. Bayern wird sich im Sinne der Förderung alternativer Antriebe beim Bund und den anderen Ländern dafür einsetzen, die entsprechenden Vorschriften zu lockern.“

Bernreiter sieht bei der Überlänge der Lastwagen „überhaupt kein Problem“. „Das gehört alles normiert und vorangetrieben – und das ist große Aufgabe des Bundes, der Vorgaben hinsichtlich der Einsparung von CO2 vorgibt“, sagte er.

Dass eine „Anschubfinanzierung“ zugesagt, aber nicht ausbezahlt wurde, sei für ihn „völlig unverständlich“. „Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit“, so Bernreiter. Er versicherte, das Thema bei der kommenden Verkehrsministerkonferenz aller Bundesländer mit dem Bundesverkehrsministerium zur Sprache zu bringen.

 

 

Quelle: plus.pnp.de —Katja Elsberger

 

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„Es könnte zappenduster werden“


Die Produktion der Wasserstoff-Lkw bei der Firma Paul läuft bereits. Hier wird in der Halle gerade eine Brennstoffzelle in den Lkw gehoben. Doch wenn nicht bald Förderbescheide kommen, „wird es ab Mitte des Jahres zappenduster“, sagt der Firmenchef. −Fotos: ek/Elke Neureuther, StMWi

 

 

Vilshofen

Josef Paul, Tüftler und Chef des gleichnamigen Nutzfahrzeug-Unternehmens, sagt es frei niederbayerisch heraus: „Wenn da nichts kommt, wird es ab Mitte des Jahres in unserer Halle zappenduster“. Es geht um den Wasserstoff-Lkw, den das Unternehmen in Vilshofen entwickelt und unter großem Aufsehen der Öffentlichkeit präsentiert hat.

Die ersten 25 Stück der niederbayerischen Innovation kaufte Treibstoff-Gigant Shell. Auch viele andere Unternehmen würden gerne einen dieser 24-Tonner mit dem Namen PH2P bei Paul in Vilshofen (Lkr. Passau) ordern – wenn sie denn dürften. Denn ohne Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums geht nichts – keine Reservierung, keine Vorbestellung. Das heißt aber auch, dass der Hersteller selbst nicht die notwendigen Teile und Materialien bestellen kann, um im Akkord Wasserstoff-Lkw zu bauen. Noch sei man im Plan, sagt der Unternehmer auf Anfrage unserer Zeitung. Und das vor dem Hintergrund, dass die EU Druck macht und einen Großteil der Neuzulassungen im Schwerlastverkehr ab 2040 ganz verbieten will.

Bund fördert 80 Prozentder Mehrkosten

Unterstützung erhält Paul von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der den niederbayerischen Unternehmer vor wenigen Tagen im Münchner Ministerium empfing: „Wenn der Bund den Schwerlastverkehr wirklich dekarbonisieren will, muss er endlich was vorwärts bringen“, so Aiwanger.

Zum Hintergrund: Ein Wasserstoff-Lkw kostet wegen der geringen Stückzahlen noch deutlich mehr als ein herkömmlicher Diesel-Lkw. „80 Prozent des Mehraufwands werden gefördert“, erklärt Josef Paul. Noch kostet so ein Lkw in etwa das Vierfache des Verbrenner-Modells. Die Besteller nehmen somit bereits erhebliche Mehrkosten auf sich, um emissionsfreie Fahrzeuge in ihre Flotte aufzunehmen. Aber: Die Förderanträge liegen im Bundesverkehrsministerium.

Und ohne Zusage aus Berlin darf nicht bestellt werden. In der Zwischenzeit steigen die Preise und wächst die Unsicherheit. Schon wird geraunt, dass die Fördertöpfe leer seien oder das Interesse der Bundesregierung auch bei schweren Fahrzeugen ausschließlich auf E-Mobilität liegt.

Doch auch hier hat Unternehmer Paul bereits seine Erfahrungen gemacht. Gerade hat das Unternehmen einen Auftrag zur Umrüstung von 17 Klein-Lkw (7,5 Tonnen) auf Elektroantrieb in seinen Werkstätten ausgeführt. Doch künftig kommt auch dafür keine Förderung mehr, „weil eine Jahresfahrleistung von 60000 Kilometern gefordert wird“, schüttelt Paul den Kopf. Indes: Klein-Lkw werden vielfach für Fahrten in Städten eingesetzt, wo mittlerweile zum Teil alte Dieselfahrzeuge ausgesperrt sind. Die E-Lkw sind ideal, „aber im Stadtlieferverkehr kommt man nicht auf die 60000 Kilometer“, erklärt Paul.

Bald ein Jahr Wartezeitauf eine Entscheidung

So kommt die Verkehrswende nicht recht in Schwung, obwohl die Voraussetzungen da wären. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger macht Druck: „Ich habe Bundesminister Volker Wissing per Brief und in einem persönlichen Gespräch auf die massive Problematik hingewiesen. Gerade in der Hochlaufphase der Wasserstoffantriebe ist die Umrüstung wichtig, da die großen Lkw-Hersteller erst in einigen Jahren mit der Serienproduktion beginnen werden. Eine rasche Abarbeitung der Förderanträge durch den Bund ist daher entscheidend für die ersten Schritte zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs“, weist er auf Kaufabsichten von Speditionen „für Tausende Lkw mit Wasserstoffantrieb‘“ hin. Sie warteten „seit bald einem Jahr auf eine Zu- oder Absage des Bundes, ob ihr gewünschter Lkw bezuschusst wird“. So komme eine Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs nicht voran.

Was die Infrastruktur für Wasserstoff in Bayern anbelangt, klopft sich Aiwanger auf die Schulter: Aktuell würden Wasserstoff-Tankstellen und Elektrolyseure, also Produktionsstätten für Wasserstoff, aufgebaut, „aus bayerischen Landesmitteln“, wie er betont. Als „letztes Glied in der Kette“ fehle der „Einsatz des Wasserstoffs“, zum Beispiel beim Lkw. Hier gibt der bayerische Wirtschaftsminister die Karte weiter an Bundesverkehrsminister Wissing (FDP): „Dies müsste vom Bund bezuschusst werden.“


Besuch um Ministerium: Unternehmer Josef Paul (li.) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger

 

Quelle: plus.pnp.de —Regina Ehm-Klier

 

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Energiewende in der Praxis


Die Besuchergruppe der FWG in der Werkhalle der Firma Paul Nutzfahrzeuge in Albersdorf. Die Stadträtinnen Silvia Ragaller (l.) und Brigitte Pollok-Will (3. v. l.) und Firmenchef Josef Paul (r.) vor dem emissionsfreien Bus. −Foto: VA

 

Vilshofen / Albersdorf

„Die Verkehrswende findet in Vilshofen statt“ – so hat Firmenchef Josef Paul die Pionierarbeit der Paul Nutzfahrzeuge kurz zusammen beim Besuch der FWG Vilshofen. Die war beeindruckt – von der interessanten Führung durch den Betrieb und den Ausführungen des Firmenchefs. Die Stadträtinnen Brigitte Pollok-Will und Silvia Ragaller bedankten sich ausdrücklich für die geduldige Beantwortung aller Fragen, mit denen die FWG nach Albersdorf gekommen war.
Die Mitglieder erfuhren, dass die Firma Paul insgesamt 500 Mitarbeiter in Vilshofen und Passau beschäftigt, Nutzfahrzeuge nach Kundenwunsch umbaut und Aufbauten für alle Nutzfahrzeugtypen fertigt. Auch bei Entwicklung, Konstruktion und Neubau von Sonderfahrzeugen werden sämtliche Schritte von der Konzeption bis zur Fertigstellung übernommen.
Besonders spannend waren für die Besucher die Ausführungen von Josef Paul zu Wasserstoff- und E-Mobilität. Man habe gemeinsam mit Maier Korduletsch und Shell Deutschland das „Next Mobility Accelerator Consortium“ gegründet, das auf dem ITS World Congress in Hamburg erstmalig den ersten, mittelschweren Brennstoffzellen-Lkw vorgestellt habe. „Wir haben das Wasserstoff-Fahrzeug entwickelt und werden mit dem Start der Serienproduktion, gemeinsam mit zertifizierten Partnern, auch Service, Wartung und Teileversorgung gewährleisten, ebenso die Schulung der Fahrzeuglenker und Werkstätten bis hin zu Abschleppunternehmen“, erklärte der Firmenchef.
Der Brennstoffzellen-Lkw habe eine Reichweite von 350 bis 500 Kilometern und könne innerhalb von 10 bis 15 Minuten vollgetankt werden, berichtete Josef Paul. Der Wasserstofftank fasse 30 Kilogramm. „Der Start der Serienproduktion ist für 2023 geplant“, so Josef Paul. Auf Nachfrage schränkte er aber auch ein, dass die Brennstoffzellentechnik nicht für alle Nutz- und Sonderfahrzeuge geeignet sei, da die Brennstoffzelle „saubere“ Luft benötige. „Ich bin überzeugt, dass zum Beispiel bei Baggern ein mit Wasserstoff betriebener Verbrennermotor sinnvoll und notwendig ist“, sagt er. Für den innerstädtischen Lieferverkehr mit Reichweiten bis zu 200 Kilometer sehe er dagegen ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug im Vorteil. Die verschiedenen Antriebsarten müssten für den jeweiligen Einsatz optimal eingesetzt werden. Für die Berliner Stadtreinigung habe die Firma Paul habe beispielsweise 50 Fahrzeuge auf Elektroantrieb umgerüstet.
Auf die Frage nach dem Forschungs- und Entwicklungsstand der Wasserstofftechnik, erläuterte Josef Paul, dass die Brennstoffzelle ausentwickelt sei und in Serie produziert werden könne, dass es aber verstärkt Entwicklungsbedarf bei der Lagerung und dem Transport von Wasserstoff gebe, ebenso beim Ausbau der Infrastruktur. In Passau werde 2023 eine erste große Wasserstofftankstelle eröffnet. Der erste Spatenstich fand im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger jüngst in Passau statt.
Josef Paul sprach sich sehr deutlich für die Erzeugung von Wasserstoff durch dezentrale Elektrolyseure aus und vor allem für den Abbau der vielen bürokratischen Hemmnisse, die die praktische und schnelle Umsetzung der Verkehrs- und Energiewende behinderten.
Auf Interesse der FWG stieß auch, dass die Firma alte Omnibusse „recycelt“, das heißt vollständig überholt und umbaut, so dass sie in einem zweiten Leben mit neuer Elektroantriebstechnik eingesetzt werden können, und in der Anschaffung deutlich günstiger sind als Neufahrzeuge. − va

 

 

 

Quelle: plus.pnp.de — va

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Energiewende in der Praxis


Die Besuchergruppe der FWG in der Werkhalle der Firma Paul Nutzfahrzeuge in Albersdorf. Die Stadträtinnen Silvia Ragaller (l.) und Brigitte Pollok-Will (3. v. l.) und Firmenchef Josef Paul (r.) vor dem emissionsfreien Bus. −Foto: VA

 

Vilshofen / Albersdorf

„Die Verkehrswende findet in Vilshofen statt“ – so hat Firmenchef Josef Paul die Pionierarbeit der Paul Nutzfahrzeuge kurz zusammen beim Besuch der FWG Vilshofen. Die war beeindruckt – von der interessanten Führung durch den Betrieb und den Ausführungen des Firmenchefs. Die Stadträtinnen Brigitte Pollok-Will und Silvia Ragaller bedankten sich ausdrücklich für die geduldige Beantwortung aller Fragen, mit denen die FWG nach Albersdorf gekommen war.
Die Mitglieder erfuhren, dass die Firma Paul insgesamt 500 Mitarbeiter in Vilshofen und Passau beschäftigt, Nutzfahrzeuge nach Kundenwunsch umbaut und Aufbauten für alle Nutzfahrzeugtypen fertigt. Auch bei Entwicklung, Konstruktion und Neubau von Sonderfahrzeugen werden sämtliche Schritte von der Konzeption bis zur Fertigstellung übernommen.
Besonders spannend waren für die Besucher die Ausführungen von Josef Paul zu Wasserstoff- und E-Mobilität. Man habe gemeinsam mit Maier Korduletsch und Shell Deutschland das „Next Mobility Accelerator Consortium“ gegründet, das auf dem ITS World Congress in Hamburg erstmalig den ersten, mittelschweren Brennstoffzellen-Lkw vorgestellt habe. „Wir haben das Wasserstoff-Fahrzeug entwickelt und werden mit dem Start der Serienproduktion, gemeinsam mit zertifizierten Partnern, auch Service, Wartung und Teileversorgung gewährleisten, ebenso die Schulung der Fahrzeuglenker und Werkstätten bis hin zu Abschleppunternehmen“, erklärte der Firmenchef.
Der Brennstoffzellen-Lkw habe eine Reichweite von 350 bis 500 Kilometern und könne innerhalb von 10 bis 15 Minuten vollgetankt werden, berichtete Josef Paul. Der Wasserstofftank fasse 30 Kilogramm. „Der Start der Serienproduktion ist für 2023 geplant“, so Josef Paul. Auf Nachfrage schränkte er aber auch ein, dass die Brennstoffzellentechnik nicht für alle Nutz- und Sonderfahrzeuge geeignet sei, da die Brennstoffzelle „saubere“ Luft benötige. „Ich bin überzeugt, dass zum Beispiel bei Baggern ein mit Wasserstoff betriebener Verbrennermotor sinnvoll und notwendig ist“, sagt er. Für den innerstädtischen Lieferverkehr mit Reichweiten bis zu 200 Kilometer sehe er dagegen ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug im Vorteil. Die verschiedenen Antriebsarten müssten für den jeweiligen Einsatz optimal eingesetzt werden. Für die Berliner Stadtreinigung habe die Firma Paul habe beispielsweise 50 Fahrzeuge auf Elektroantrieb umgerüstet.
Auf die Frage nach dem Forschungs- und Entwicklungsstand der Wasserstofftechnik, erläuterte Josef Paul, dass die Brennstoffzelle ausentwickelt sei und in Serie produziert werden könne, dass es aber verstärkt Entwicklungsbedarf bei der Lagerung und dem Transport von Wasserstoff gebe, ebenso beim Ausbau der Infrastruktur. In Passau werde 2023 eine erste große Wasserstofftankstelle eröffnet. Der erste Spatenstich fand im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger jüngst in Passau statt.
Josef Paul sprach sich sehr deutlich für die Erzeugung von Wasserstoff durch dezentrale Elektrolyseure aus und vor allem für den Abbau der vielen bürokratischen Hemmnisse, die die praktische und schnelle Umsetzung der Verkehrs- und Energiewende behinderten.
Auf Interesse der FWG stieß auch, dass die Firma alte Omnibusse „recycelt“, das heißt vollständig überholt und umbaut, so dass sie in einem zweiten Leben mit neuer Elektroantriebstechnik eingesetzt werden können, und in der Anschaffung deutlich günstiger sind als Neufahrzeuge. − va

 

 

 

Quelle: plus.pnp.de — va

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Von Wasserstoff bis Service: Firma Paul wird Gruppe


Am PH2P-Truck erklärt Josef Paul (vorne l.) Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (vorne r.) die Technik. Der Wasserstoff-Lkw schafft bis zu 500 Kilometer und ist in 10 bis 15 Minuten vollgetankt. −Foto: Ehm-Klier

 

Albersdorf

Autohandel, Sonderfahrzeugbau, E-Mobilität und Wasserstoff-Lkw, dazu immer mehr digitale Produkte mit eigener IT-Firma: Das Portfolio der Firma Paul ist breit aufgestellt.

etzt wird das Unternehmen mit knapp 500 Mitarbeitern seine vielfältigen Bereiche gliedern und präsentiert sich als „Paul Group“. Das wurde bei der am Freitag beendeten zweitägigen PIN21 – Clean Trucking Conference, bei der am Donnerstag auch der erste Wasserstoff-Lkw PH2P seine erste Fahrt unternahm, bekanntgegeben. „Transformation begleitet unser Unternehmen seit den Anfängen als Schmiede vor mehr als 200 Jahren“, erklärt Josef Paul, Geschäftsführer der Paul Group.

Geschäftsführer Bernhard Wasner kündigte weitere konsequente Schritte der digitalen Transformation an. Denn die Aufgaben endeten nicht damit, dass der fertige Lkw vom Hof fährt. Zum wachsenden Bereich gehören Service-Bereiche wie Wartung, Schulung, Reparatur, Fahrzeugmanagement oder Datenanalyse.

Neue Technologien frühzeitig erkennen

Das bedeutet auch, dass eine Geschäftsbeziehung nicht mit dem Kauf beendet ist, sondern sie damit eigentlich erst richtig anfängt, durch die Software, die Integration von Assistenzsystemen, Monitoring und Ferndiagnose. Immer gehe es darum, neue Technologien frühzeitig zu erkennen und selbst oder in Kooperation mit externen Partnern umzusetzen. Darum habe Paul auch ein eigenes IT-Unternehmen gegründet: „Wir betrachten immer die Gesamtheit der Möglichkeiten“, erklärt Geschäftsführer Wasner.

Paul ist eigenen Angaben zufolge mit jährlich über 1000 Umbauten europäischer Marktführer im Sonderfahrzeugbau: „Manche Sonderfahrzeuglösungen sind nicht nur für den ursprünglichen Zweck interessant, sondern für eine ganze Branche oder darüber hinaus“, erläutert Geschäftsführer Bernhard Wasner. Die Paul Group rüstet sich für Wachstum: 22.000 Quadratmeter Fertigungsfläche stehen zurzeit in Vilshofen-Albersdorf zur Verfügung. Genauso viel Platz steht zur Erweiterung der Kapazität bereit.   —− ek

Quelle: pluspnp.de —− ek

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Der erste Wasserstoff-Lkw aus Bayern rollt


Testfahrt beendet: Firmenchef Josef Paul (l.) mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. −Foto: ek

 

Albersdorf

Hubert Aiwanger konnte gar nicht genug kriegen: „Wenn ich noch Zeit hätte, würde ich den ganzen Nachmittag weiterfahren“, sagte Bayerns Wirtschaftsminister (Freie Wähler) und beendete mit einem beherzten Sprung vom Fahrersitz seine Probefahrt – mit dem ersten Wasserstoff-Lkw aus bayerischer Produktion: Er trägt den Markennamen Paul und wurde innerhalb von zwei Jahren entwickelt und nun auf die Straße gebracht.

Das mittelständische Unternehmen aus dem Landkreis Passau, das auf den Umbau von Nutzfahrzeugen spezialisiert ist, hat in seinen Werkshallen im Gewerbegebiet Albersdorf den Prototypen gebaut. Jetzt ist der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Truck „PH2P“ auf Basis eines Daimler Truck-Chassis serienreif.

Als der PH2P gestern der Fachwelt bei der traditionellen Großveranstaltung PIN21 bei Paul erstmals fahrend vorgestellt wurde, zeigte sich Aiwanger überschwänglich, es werde heute „Weltgeschichte geschrieben, ja Industriegeschichte“.

Im Juli 2020 war bei jener Paul-Veranstaltung beschlossen worden: „nicht reden, machen“. Mit diesem Motto hatte auch Shell-Händler Alexander Maier (MaierKorduletsch) Shell-Vertreter Jörg Debus zum großen Netzwerktreffen damals nach Niederbayern gelockt, sagte Jörg Debus vom Ölkonzern mit Sitz in Hamburg. Der steckt ebenfalls im Transformationsprozess, braucht neue Geschäftsfelder wie Wasserstoff. Die Kompetenz beim Nutzfahrzeugspezialisten Paul habe ihn überzeugt. Mit einem „bayerisch-hanseatischen Handschlag“ wurde die Kooperation besiegelt, sagte Debus gestern vor rund 300 Besuchern über die Gründung des Next Mobility Accelerator Consortiums. Das hat das Ziel erreicht, nämlich das „Henne-Ei-Prinzip“ zu lösen. Heißt: Es gibt nun sowohl den Wasserstoff-Lkw und gleichzeitig entsteht ein Netz von Wasserstoff-Tankstellen. Die erste öffentliche Einrichtung dieser Art wird demnächst in Passau-Sperrwies von MaierKorduletsch eröffnet.

Die Nachfrage nach den Wasserstoff-Lkw von Paul in der Klasse zwölf bis 24 Tonnen ist groß. Noch in diesem Jahr sollen die ersten 25 Lkw ausgeliefert werden. Abnehmer ist die Shell AG, die die Trucks zur Vermietung anbieten will. 150 Fahrzeuge sollen nächstes Jahr das „Paul“-Zeichen erhalten, 500 bereits im darauffolgenden Jahr 2024.

Wenn es nach Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger geht, ist Wasserstoff die Zukunft, grüner Wasserstoff, der überall produziert werden könnte, „dann haben wir die Ölquellen vor der Haustür“. Es seien bei der Förderung aber auch Berlin und Brüssel gefragt. Denn hier hakt es. Aiwanger: „Es kann nicht sein, dass Wasserstoff-Lkw nicht gebaut werden können, weil die Förderanträge noch in Berlin liegen.“  —Regina Ehm-Klier

Quelle: pluspnp.de —Regina Ehm-Klier

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Startschuss für 25 Wasserstoff-Lkw


Tüfteln am Prototyp: Bei Nutzfahrzeuge Paul in Vilshofen steht das erste Modell des Wasserstoff-Lkw, das allerdings nur für die ITS vorbereitet wurde. Nachdem nun der Förderbescheid eingegangen ist, kann der Bau der ersten Serie mit 25 Fahrzeugen starten. −Foto: Paul

 

 

Vilshofen

Auf diesen Bescheid haben die Beteiligten des Next Mobility Accelerator Consortiums händeringend gewartet. Denn ohne die Förderzusage des Bundesverkehrsministeriums kann die Wasserstoff-Mobilität aus dem Landkreis Passau nicht den nächsten Schritt gehen – die Umsetzung. Nach fast einem Jahr Wartezeit ist der Bescheid für den Bau von Nutzfahrzeugen mit H2-Brennstoffzellen eingetroffen. Das heißt: „Wir können mit dem Bau von 25 Lkw beginnen“, ist Josef Paul, der Geschäftsführer des gleichnamigen Nutzfahrzeug-Betriebs in Vilshofen (Lkr. Passau), durchaus erleichtert. Denn jeder Anfang in den Werkhallen wäre förderschädlich gewesen. Dabei wird der Mehraufwand für den Lkw, der seine Energie aus der Brennstoffzelle bezieht, die wiederum aus Wasserstoff gespeist wird, zu 80 Prozent gefördert. Und schon nächstes Jahr sollen die ersten 25 Lkw fertig sein.

Abnehmer der mittelschweren Fahrzeuge (bis 16 Tonnen) auf der Grundlage des „Atego“ von Mercedes-Benz ist der Kraftstoffkonzern Shell, der mit den beiden Mittelständlern aus dem Landkreis Passau – Paul Nutzfahrzeuge (170 Mitarbeiter) und Maier Korduletsch (120 Mitarbeiter) – das Next Mobility Accelerator Consortium bildet. Die Pläne sind längst fertig, alles steht in den Startlöchern. Die Firma Paul hat sich bereits eine umfassende Expertise für E-Nutzfahrzeuge erarbeitet, hat unter anderem Mercedes-Mehrsitzern für die Berliner Stadtgärtnerei und Stadtreinigung mit dem Einbau eines Elektro-Antriebs ein zweites Leben verschafft.

Zusammen mit „Nachbar“ Maier Korduletsch, wiederum einer der größten Shell-Partner Bayerns, wurde diese Idee einen Schritt entwickelt, nämlich Wasserstoff-betriebene Lkw auf die Straße zu bringen – und dabei wiederum das „Henne-Ei-Prinzip“ zu lösen. Das heißt: Es gibt sowohl Fahrzeuge einerseits als auch Tankstellen andererseits. Beides zu bauen ist aufwendig und wird nun in der Region umgesetzt.

Bereits vor Weihnachten waren die Geschäftsführer von Maier Korduletsch, Alexander und Lorenz Maier, in München, um von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) den Bescheid über die Förderung einer Wasserstoff-Tankstelle entgegenzunehmen. Diese entsteht in Autobahnnähe Passau-Sperrwies und soll ebenfalls Ende nächsten Jahres fertig sein. Mit dem Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums steht nun fest, dass auch Kunden kommen werden – nämlich die Wasserstoff-Lkw aus Vilshofen, die zu Testzwecken die rund 20 Kilometer von den Paul-Werkstätten nach Passau absolvieren.

Doch ohne diesen Bescheid in Händen zu halten, kann der Nutzfahrzeugbauer Paul nicht starten, nicht einmal Bestellungen für die Teile dürfen abgeschickt werden – und das in unsicheren Zeiten des Materialmangels. Es gibt zwar bereits einen Prototypen, der im Oktober auf dem ITS World Congress in Hamburg präsentiert wurde, doch mehr durfte nicht passieren, bis das Okay aus dem Ministerium da ist.

Das Interesse am mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeug ist groß, berichtet Firmenchef Josef Paul: „Wir haben an die 50 Anfragen“, berichtet er und ist nun froh, dass es nach der Weihnachtspause im Betrieb losgehen kann.

Das Consortium ist stolz, dass der Förderbescheid „zu 100 Prozent positiv beschieden wurde, was für die Plausibilität unseres Ansatzes spricht“, sagt Alexander Maier. Die entsprechende Förderrichtlinie des Bundesverkehrsministeriums wurde noch in der Amtszeit von Andreas Scheuer (CSU) geschaffen. Ihm haben Maier und Paul bereits für die Unterstützung gedankt und ihn zum Besuch vor Ort eingeladen, um sich über den Fortgang der Innovation aus Niederbayern zu informieren.   —Regina Ehm-Klier

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Regina Ehm-Klier

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Startschuss für 25 Wasserstoff-Lkw


Tüfteln am Prototyp: Bei Nutzfahrzeuge Paul in Vilshofen steht das erste Modell des Wasserstoff-Lkw, das allerdings nur für die ITS vorbereitet wurde. Nachdem nun der Förderbescheid eingegangen ist, kann der Bau der ersten Serie mit 25 Fahrzeugen starten. −Foto: Paul

 

 

Vilshofen

Auf diesen Bescheid haben die Beteiligten des Next Mobility Accelerator Consortiums händeringend gewartet. Denn ohne die Förderzusage des Bundesverkehrsministeriums kann die Wasserstoff-Mobilität aus dem Landkreis Passau nicht den nächsten Schritt gehen – die Umsetzung. Nach fast einem Jahr Wartezeit ist der Bescheid für den Bau von Nutzfahrzeugen mit H2-Brennstoffzellen eingetroffen. Das heißt: „Wir können mit dem Bau von 25 Lkw beginnen“, ist Josef Paul, der Geschäftsführer des gleichnamigen Nutzfahrzeug-Betriebs in Vilshofen (Lkr. Passau), durchaus erleichtert. Denn jeder Anfang in den Werkhallen wäre förderschädlich gewesen. Dabei wird der Mehraufwand für den Lkw, der seine Energie aus der Brennstoffzelle bezieht, die wiederum aus Wasserstoff gespeist wird, zu 80 Prozent gefördert. Und schon nächstes Jahr sollen die ersten 25 Lkw fertig sein.

Abnehmer der mittelschweren Fahrzeuge (bis 16 Tonnen) auf der Grundlage des „Atego“ von Mercedes-Benz ist der Kraftstoffkonzern Shell, der mit den beiden Mittelständlern aus dem Landkreis Passau – Paul Nutzfahrzeuge (170 Mitarbeiter) und Maier Korduletsch (120 Mitarbeiter) – das Next Mobility Accelerator Consortium bildet. Die Pläne sind längst fertig, alles steht in den Startlöchern. Die Firma Paul hat sich bereits eine umfassende Expertise für E-Nutzfahrzeuge erarbeitet, hat unter anderem Mercedes-Mehrsitzern für die Berliner Stadtgärtnerei und Stadtreinigung mit dem Einbau eines Elektro-Antriebs ein zweites Leben verschafft.

Zusammen mit „Nachbar“ Maier Korduletsch, wiederum einer der größten Shell-Partner Bayerns, wurde diese Idee einen Schritt entwickelt, nämlich Wasserstoff-betriebene Lkw auf die Straße zu bringen – und dabei wiederum das „Henne-Ei-Prinzip“ zu lösen. Das heißt: Es gibt sowohl Fahrzeuge einerseits als auch Tankstellen andererseits. Beides zu bauen ist aufwendig und wird nun in der Region umgesetzt.

Bereits vor Weihnachten waren die Geschäftsführer von Maier Korduletsch, Alexander und Lorenz Maier, in München, um von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) den Bescheid über die Förderung einer Wasserstoff-Tankstelle entgegenzunehmen. Diese entsteht in Autobahnnähe Passau-Sperrwies und soll ebenfalls Ende nächsten Jahres fertig sein. Mit dem Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums steht nun fest, dass auch Kunden kommen werden – nämlich die Wasserstoff-Lkw aus Vilshofen, die zu Testzwecken die rund 20 Kilometer von den Paul-Werkstätten nach Passau absolvieren.

Doch ohne diesen Bescheid in Händen zu halten, kann der Nutzfahrzeugbauer Paul nicht starten, nicht einmal Bestellungen für die Teile dürfen abgeschickt werden – und das in unsicheren Zeiten des Materialmangels. Es gibt zwar bereits einen Prototypen, der im Oktober auf dem ITS World Congress in Hamburg präsentiert wurde, doch mehr durfte nicht passieren, bis das Okay aus dem Ministerium da ist.

Das Interesse am mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeug ist groß, berichtet Firmenchef Josef Paul: „Wir haben an die 50 Anfragen“, berichtet er und ist nun froh, dass es nach der Weihnachtspause im Betrieb losgehen kann.

Das Consortium ist stolz, dass der Förderbescheid „zu 100 Prozent positiv beschieden wurde, was für die Plausibilität unseres Ansatzes spricht“, sagt Alexander Maier. Die entsprechende Förderrichtlinie des Bundesverkehrsministeriums wurde noch in der Amtszeit von Andreas Scheuer (CSU) geschaffen. Ihm haben Maier und Paul bereits für die Unterstützung gedankt und ihn zum Besuch vor Ort eingeladen, um sich über den Fortgang der Innovation aus Niederbayern zu informieren.   —Regina Ehm-Klier

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Regina Ehm-Klier

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Weltkonzerne schauen auf Albersdorf


Manfred Weber ließ sich an einem Prototyp genau erklären, wie der Wasserstoff angetriebene LKW funktioniert. Zuhörer sind v.l. Johann Nöbauer, Bürgermeister Florian Gams und leicht verdeckt Landrat Raimund Kneidinger

 

Albersdorf

Der von der Paul Nutzfahrzeuge GmbH entwickelte Wasserstoff-Lkw „PH2P“ war einer der Gründe für Manfred Weber, den Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei und Mitglied des Europäischen Parlaments, an seinem dicht gedrängten Besuchstag in Niederbayern auch in Albersdorf bei Josef Paul, Geschäftsführer der Paul Group, vorbeizuschauen und sich aus erster Hand über Alternativen zum reinen Elektroantrieb zu informieren.

Mit dem mittelschweren Brennstoffzellen-LKW „PH2P“ ist es dem Vilshofener Traditionsunternehmen innerhalb von 500 Tagen gelungen, einen funktionierenden Wasserstoff-Lkw als Prototyp auf die Straße zu bringen und in Berlin bei der wichtigsten Fachmesse für Logistik zu präsentieren. Josef Paul und Johann Nöbauer, Keyaccount Manager, präsentierten mit viel Stolz dem Europapolitiker Manfred Weber die Eigenentwicklung in den Albersdorfer Werkhallen. Erstaunlich für den Europapolitiker Manfred Weber ist die Eigeninitiative des mittelständischen Unternehmens, dem es als erstem gelungen ist, einen marktreifen Wasserstoff-LKW mit 500 Kilometern Reichweite zu realisieren – und dies mit auf dem Markt bereits erhältlichen Komponenten.

Die Brennstoffzelle liefert Toyota als Weltmarktführer, die elektronischen Achsen mit Elektromotor und Getriebe kommen von der Zahnradfabrik (ZF), das Fahrgestell und die Fahrerkabine liefert Mercedes-Daimler. Die Paul Group plant für nächstes Jahr einen breit angelegten Test mit 25 Prototypen und will die Jahre darauf die Serienproduktion der Wasserstoff-Lkw starten. DHL und der europaweit tätige Logistikdienstleister Schenker mit 430 Standorten haben laut Josef Paul Interesse an der neuen Technologie angemeldet.

Mit der Daimler AG und Shell Deutschland sind in Vilshofen schon zwei Global-Player mit an Bord bei den weiteren Entwicklungen. Toyota als Lieferant der Brennstoffzellen interessiert sich auch für die Albersdorfer Tüftler.

Manfred Weber zeigte sich erstaunt über die Leistungsfähigkeit des Mittelstandes und zollte dem „kleinen“ Vilshofener Unternehmen „Paul Nutzfahrzeuge GmbH“ Respekt für die geleistete Innovation.

Die von Josef Paul geäußerten Anmerkungen zur langwierigen heimischen Bürokratie und zu beantragten Ausnahmegenehmigungen, die für einen wirtschaftlichen Betrieb der Wasserstoff-LKW nötig sind, hat Manfred Weber mit in seine Agenda aufgenommen.

Auch die Kalkulation zu den jährlichen Betriebskosten für ein Speditionsunternehmen beeindruckte nachhaltig. Die Aussicht für die nächsten Jahre und die Angleichung der Kosten durch die sich erhöhenden CO2-Abgaben zeigt eine Rentabilität der neuen Technologie in spätestens fünf Jahren, hieß es während des Informationsgesprächs.

„Der CO2-Preis kann ein Innovationstreiber werden!“ Damit kommentierte Manfred Weber die von Josef Paul aufgestellte Statistik zum Vergleich von Diesel zu Wasserstoff.

Nach einer knappen Stunde und vielen Informationen verabschiedete sich Manfred Weber und fuhr zum nächsten Termin nach Windorf. − ts


Lob für die Innovation kam von (v.l.) Raimund Kneidinger, Manfred Weber, Josef Paul, Johann Nöbauer, Altlandrat Franz Meyer , Hubert Girschitzka, Consulting, und Bürgermeister Florian Gams. −Fotos: Scholz

 

Quelle: pluspnp.de   —−ts

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Zukunft Wasserstoff: Lkw-Innovation aus Niederbayern


Vor dem Transport zum ITS World Congress in Hamburg: In der Halle von Paul Nutzfahrzeuge werden letzte Checks am Wasserstoff-Lkw der mittelschweren Kategorie vorgenommen. −Fotos: Paul

 

 

Vilshofen /Albersdorf

Stufe zwei ist gezündet: Der erste Wasserstoff-Lkw, der in der Halle der Firma Paul Nutzfahrzeuge in Vilshofen (Landkreis Passau) gebaut wurde, steht in Hamburg. Eine echte Innovation.

 

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Wie zwei regionale Unternehmen Wasserstoff etablieren wollen

Wie vor Monaten angekündigt, ist der Truck aus der so genannten mittelschweren Klasse (24 Tonnen) am Montag beim ITS World Congress, bei der Fahrkonzepte von morgen im Mittelpunkt stehen, erstmals präsentiert worden. Die offizielle Enthüllung findet am Mittwoch statt. Hinter dem Produkt steht das Dreierbündnis „Next Mobility Accelerator“ des Kraftstoff-Konzerns Shell Deutschland (Hamburg) mit den zwei Niederbayern Paul Nutzfahrzeuge und MaierKorduletsch aus Vilshofen (Lkr. Passau).

Zur Enthüllung werden auch die Firmenchefs von Niederbayern nach Norddeutschland reisen. Denn der Wasserstoff-Lkw ist eine maßgebliche Innovation aus Niederbayern. Genauer aus Vilshofen. Hier sitzen die Firmen Nutzfahrzeuge Paul (170 Mitarbeiter) sowie MaierKorduletsch (120 Beschäftigte), einer der größten Shell-Händler Deutschlands. Beide Firmen wissen, dass die Zeit des aktuellen Portfolios langsam abläuft. Und weil die Unternehmen Nachbarn und die Firmenchefs gut bekannt sind, rüsten sie sich gemeinsam für morgen.

Wertvolle Erfahrungen durch E-Umbauten

Die Zukunft hat in den Paul-Werkstätten bereits vor Jahren begonnen, als ausgedienten Mercedes-Mehrsitzern, die in Berlin in Stadtgärtnerei und Stadtreinigung beliebt aber nicht mehr lieferbar waren, das Verbrenner-Innenleben gegen einen Elektro-Antrieb ausgetauscht wurde. Das war nicht nur nachhaltig, weil Fahrzeuge somit eine längere Lebensdauer erhalten. Paul sammelt seither praktische Erfahrung mit Elektromobilität. Und spann die Idee weiter: Weil Lkw für Langstrecken zu schwer für einen reinen Batterieantrieb werden, wurde bei Paul an einem Wasserstoff-Antrieb getüftelt. Auch H2 ist CO2-neutral allerdings teuer in der Herstellung, erst recht, wenn es grüner Wasserstoff ist, also aus erneuerbarer Energie gewonnen wird. Hier hat sich Shell bereits auf den Weg gemacht, baut Großanlagen in Rotterdam, Köln und Hamburg. Das Unternehmen will schon bis 2025 bis zu 2500 Brennstoffzellen-Lkw und bis zu 50 Wasserstoff-Tankstellen anbieten und so den Markthochlauf ankurbeln.

Denn das ist bislang das Problem: Wer richtet Wasserstoff-Tankstellen für teures Geld ein, wenn keine Nachfrage herrscht? Und wer kauft einen Wasserstoff-Lkw, wenn es keine Tankstellen gibt? Das „Henne-Ei-Prinzip“ wird dank der guten Nachbarschaft in Vilshofen durchbrochen. Paul baut die Lkw, in der Zwischenzeit errichtet MaierKorduletsch in Passau die erste Wasserstoff-Tankstelle. Ein ganzes Zentrum an der A3 bei Pocking soll folgen, unter Umständen sogar mit eigener Produktion von grünem Wasserstoff.

„Der Güterverkehr könnte sich bis 2050 verdreifachen. Gleichzeitig bleibt Deutschland bisher hinter den eigenen Zielen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zurück. Hinzu kommt, dass in vielen Städten und Regionen die Stickoxid- und andere Schadstoffgrenzwerte überschritten werden. Es ist also wichtig, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern – zum Beispiel durch neue kohlendioxidarme oder -freie Antriebsarten und Kraftstoffe sowie verbesserte Kraftstoff-Effizienz“, erklärt Fabian Ziegler, Chef von Shell Deutschland, anlässlich der gestrigen Präsentation in Hamburg.

Chassis von Mercedes, Achsen von ZF

Weitere Größen der Branche sind mittlerweile mit an Bord: Das Fahrzeug basiert auf dem Chassis mit Fahrerkabine, dem „Glider“, des „Atego“ von Mercedes-Benz, ZF liefert die elektrischen Achsen, Toyota die Brennstoffzelle. Mit einer Tankladung – der Tankstopp, um die sechs Fünf-Kilo-Tanks mit Wasserstoff zu füllen, dauert laut Hersteller zehn bis 15 Minuten – schafft der 24-Tonner offiziellen Angaben zufolge rund 500 Kilometer, mit Anhänger sollen es noch rund 350 Kilometer sein. „Nicht reden, sondern machen“, das bekräftigten kürzlich die Chefs beider regionaler Unternehmen, Josef Paul und Alexander Maier, im PNP-Interview. Jetzt sind sie stolz, in die Umsetzung gekommen zu sein – und das ohne große Förderungen.

Einzig die Einrichtung der ersten Wasserstofftankstelle wird vom Freistaat respektive vom Bayerischen Wirtschaftsministerium unterstützt. Entsprechend erfreut zeigte sich gestern Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der vergangenes Jahr bereits die Paul-Werkstätten besucht und sich vom Konzept überzeugt hatte: „Die Produktion eines Wasserstoff-Lkw in Bayern ist ein wichtiger Schritt zur klimaneutralen Mobilität. H2 ist für den Schwerlastverkehr das Gebot der Stunde. Nur so können wir die Mobilitätsanforderungen einer modernen Industriegesellschaft erfüllen und fossile Energieträger ersetzen. Ich bin stolz, dass wir solche Unternehmer in Bayern haben. Wir unterstützen gerne, um zukunftsfähige Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und den vielen Worten im Bereich Klimaschutz konkrete vernünftige Taten folgen zu lassen“, teilte er gestern mit.

So gibt es aktuell auch keine Zweifel daran, dass nach den Stufen eins und zwei, Entwicklung und Präsentation, nun auch drei und vier wie geplant folgen: Nächstes Jahr sollen 25 Paul-Wasserstoff-Prototypen die Hallen verlassen, um bei den Kunden Praxis-Erfahrung zu sammeln. Ein Jahr darauf, 2023, ist der Serienstart geplant. Bis zu 500 Wasserstoff-Lkw pro Jahr könnten dann schon bei Paul in Niederbayern, wo das Wasserstoff-Herz schlägt, gebaut werden.  —Regina Ehm-Klier


Die Basis, der Glider, kommt von Mercedes Benz.

 


Hinter der Fahrerkabine befinden sich sechs Wasserstoff-Tanks.

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Regina Ehm-Klier

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„Im Lkw-Bereich ist’s halt nicht mit einer Batterie getan“


Auf Info-Tour: die MdL Walter Taubeneder (v.r.) und Gerhard Waschler bei einem Rundgang durch die Halle am Standort Albersdorf mit Walter Pötzinger und Inhaber Josef Paul. −Foto: Stefanie Starke


Hofkirchen

„Es ist schon beachtlich, mit welchen Gefährten ihr es hier zu tun habt“ – bei einem Rundgang durch die Hallen der Paul Nutzfahrzeuge GmbH in Albersdorf kommen die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder und Dr. Gerhard Waschler aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Am Paul-Standort in Albersdorf werden speziell Chassis umgebaut beziehungsweise teilweise sogar komplett neu verbaut. „Wir richten uns nach den Kundenwünschen und hier sind meist Speziallösungen gefragt: Manchmal geht es einfach nur darum, einen Auspuff zu versetzen. Aber wir machen aus Vier-Achsern auch gerne mal einen Sieben-Achser“, bringt es Geschäftsführer Walter Pötzinger auf den Punkt.

Egal ob Sicherheitsfahrzeuge, Militär- oder Bergbaufahrzeuge, Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr oder für Kommunen, Fahrzeuge für den Bau, Transporte oder Lkw zum Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft – „wir sind der Ansprechpartner, wenn es um die Umrüstung geht. Rahmen, Bremsen, Elektrik, Triebstränge, Fahrerhaus – wir greifen überall ein und das komplett hier vor Ort in unserer großen Halle“, sagt Inhaber Josef Paul, als er den Politikern bei einem Rundgang zeigte, was in Albersdorf in den letzten Jahren entstanden ist. In manche Fahrzeuge stecke man mehrere Wochen Arbeit, bei anderen seien die Speziallösungen auch an einem Tag erledigt. „Im Schnitt bauen wir rund 1300 Fahrzeuge im Jahr um“, so der Inhaber.
Allein am Standort Albersdorf arbeiten derzeit knapp 170 Mitarbeiter. Die Paul Nutzfahrzeuge GmbH ist dabei Europäischer Marktführer im Bereich Sonderfahrzeugbau. Nun hat sich das Unternehmen einer neuen Herausforderung gestellt: „Wir gehen das Thema alternative Antriebe für Lastwagen und Busse an und sehen hier den Wasserstoff als die wegweisende Energieform der Zukunft“, so Josef Paul. Gerade bei schweren Fahrzeugen sei es mit einer Batterie eben nicht mehr getan. Auch wenn der Elektroantrieb seine Berechtigung habe, für große Gewichte und lange Strecke sei es die Kombination aus Wasserstoff, Brennstoffzelle, Batterie und Elektroantrieb.

„Wir nehmen uns vor, einen wasserstoffbetrieben Lkw der mittleren Gewichtsklasse auf den Markt zu bringen – und das noch in diesem Jahr. Das wäre dann ein echter „Paul“, verraten Walter Pötzinger und Josef Paul. Das überraschte die beiden Abgeordneten. Wichtig sei dem Unternehmen dabei der ganzheitliche Ansatz: „Wir haben schon vor einem Jahr ein Konsortium aufgestellt und arbeiten hier mit Shell Deutschland – Produzent von grünem Wasserstoff und Maier Korduletsch in Vilshofen als Vertriebler vor Ort zusammen. Wir sind der dazugehörige Fahrzeughersteller und Servicedienstleister für unsere Kunden“, erklärt der Geschäftsführer weiter. Nur so könne die Marktetablierung tatsächlich vorangetrieben werden.

„Ein beachtliches Vorhaben und dabei wegweisend für unsere Region und das ganze Land“, so die Abgeordneten, die den innovativen Unternehmern bestes Gelingen für ihr Vorhaben wünschen. − va

 

 

Quelle: pluspnp.de   —−-va

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Wie zwei regionale Unternehmen Wasserstoff etablieren wollen


Das Henne-Ei-Problem von Wasserstoff-Fahrzeugen und -Versorgung haben zwei Mittelständler aus der Region Passau gelöst. −Foto: dpa

 

 

Vilshofen /Albersdorf

Sie haben sich zusammengetan, um Wasserstoff zu etablieren: die beiden Mittelständler Paul (Nutzfahrzeuge) und MaierKorduletsch (Kraft- und Schmierstoffe) aus Vilshofen (Landkreis Passau).

Noch in diesem Jahr wollen sie den ersten Wasserstoff-betriebenen Lkw der mittleren Größenordnung präsentieren. Gefertigt für Daimler bei der Firma Paul, angetrieben von Wasserstoff, den Shell liefert. Das heißt: Auch internationale Konzerne sind mit an Bord.

Wie es dazu kam, darüber sprechen Josef Paul (Gesellschafter) und Geschäftsführer Bernhard Wasner vom Nutzfahrzeughersteller Paul und Alexander Maier, Geschäftsführer von Treibstoff-Lieferant MaierKorduletsch, im PNP-Interview.

Wie kam es zur Gründung des ,Next Mobility Accelerator Consortiums‘?
Maier: Wir kennen und schätzen uns gegenseitig seit Jahren als Menschen und als Unternehmer. Für einen der großen Branchentreffs, die die Firma Paul regelmäßig veranstaltet, habe ich den Kontakt zu den Wasserstoff-Experten von Shell hergestellt. Und Shell war begeistert von Paul und der Expertise der Firma, die ja schon lange Batterie-elektrische Lkw umrüstet. Das funktioniert auch mit Wasserstoff. Uns wurde klar: Wir können das Henne-Ei-Problem lösen, also Tankstellen auf der einen Seite und tankende Lkw auf der anderen.
Josef Paul: Ich habe Herrn Debus von Shell von meinen Plänen erzählt, ein Fahrgestell mit Elektroantrieb und alternativ mit Wasserstoff-Antrieb zu bauen. So kamen wir näher ins Gespräch.
Bernhard Wasner: Innovationsgeist und visionäres Denken ist bei Paul eine Grundeigenschaft. So wurde zum Beispiel vor Jahren schon begonnen, mit Elektro-Lkw mit Oberleitung für Siemens oder einer Kooperation mit Streetscooter, Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Seit 2017 haben wir dem „Vario“ von Daimler ein zweites Leben durch die Umrüstung mit einem Elektroantrieb gegeben. Das Modell ist vor allem bei Kommunen beliebt, wurde aber nicht mehr gebaut. In all diesen Erfahrungen haben wir natürlich ein großes Basiswissen aufgebaut. Jetzt sind die ersten Entscheidungen für Tankstellen und Fahrzeuge gefallen.

Was für Entscheidungen?
Wasner: Wir haben zwei große Konzerne an der Seite: Daimler als Lkw-Hersteller und Lieferant des Fahrgestells und Shell als Kunden und Lieferanten von Infrastruktur und Wasserstoff. Der Startschuss ist gegeben.

Ist das Next Mobility Accelerator Consortium, das Sie mit Shell gegründet haben, ein gemeinsames Unternehmen?
Wasner: Nein, es ist eine Arbeitsgemeinschaft. Seit einem Jahr treffen wir uns einmal pro Woche zur Video-Konferenz, in der alle Themen abgesprochen werden, um ganz gezielt gemeinsam vorwärts zu kommen.

Warum sehen Sie im Wasserstoff die Zukunft?
Paul: Mir war die Elektromobilität schon seit langem sehr wichtig, weil es ein großes Thema ist. Mit unseren Erfahrungen sehen wir aber, dass reine Elektroantriebe für Nutzfahrzeuge nur bedingt geeignet sind. Ich brauche ja ein Fahrzeug, das Kilometer und Fracht schafft. Im Lkw-Bereich sind die Batterien viel zu schwer, und der Ladevorgang dauert viel zu lange. Das ist unwirtschaftlich. Da war für mich der Wasserstoff die logische Lösung. Über die Jahre haben wir aber gesehen, dass unendlich viel Geld in Start-ups investiert wird, die vielleicht ein Fahrzeug entwickeln können, aber keine Stückzahlen und erst recht keinen Vertrieb und Service international schaffen. Dazu braucht es Partnerschaften.

Und die haben Sie?
Paul: Diese Themen können wir abbilden. Wir bauen bei der Firma Paul Nutzfahrzeuge 1500 Fahrzeuge pro Jahr zu Sonderfahrzeugen um. Wir haben ein sehr gutes Ingenieurteam. Wir können eine Serie für Wasserstoff aufbauen – zwischen 500 und 1000 Fahrzeuge im Jahr.

Wie funktioniert der Wasserstoff-Lkw?
Wasner: Die Basis ist der Elektroantrieb. Eine Brennstoffzelle produziert permanent Strom und treibt das Fahrzeug an. Die Batterie fängt nur die Spitzen ab, zum Beispiel beim Anfahren, oder sie wird geladen beim Bergabfahren. Uns ist aber wichtig, dass Komponenten verbaut werden, die industrialisiert sind, zum Beispiel der Antrieb von ZF. Damit gibt es ein weltweites Servicenetz und eine weltweite Teileversorgung. Und wichtig ist eben, dass genügend Wasserstoff-Tankstellen zur Verfügung stehen.

Wie sieht der Zeitplan aus?
Wasner: Wir zeigen am 10. Oktober auf der ITS in Hamburg (Anm.: Weltkongress für intelligente Mobilität und vernetzten Verkehr) ein Messefahrzeug. Parallel dazu bauen wir den ersten Prototyp, der zu Weihnachten fahrfähig sein soll. Und 2022 werden wir zehn oder 20 Vorserienfahrzeuge für die Kundenerprobung bauen. Wenn die Firma MaierKorduletsch die ersten Tankstellen fertig hat, müssen auch die ersten Fahrzeuge fertig sein. 2023 startet die Serienproduktion mit 200 Stück – oder mehr. Unser großer Vorteil: Als Mittelständler können wir viel flexibler agieren als große Nutzfahrzeughersteller. Wir starten in der Region Passau mit dem geplanten Markthochlauf, wo dann alles zur Verfügung steht – vom Service bis zur Tankstelle. Der Plan steht.
Maier: In Passau-Sperrwies wird parallel dazu die erste Lkw-Wasserstofftankstelle gebaut. Ein weiterer Standort mit sehr hohem Anspruch auf ein erneuerbares Energiekonzept entsteht am neuen Autobahnkreuz bei Pocking.

Haben Sie sich an der Wasserstoff-Strategie mit den milliardenschweren Förderprogrammen der Bundesregierung beteiligt?
Maier: Wir sind dabei. Es war der Wunsch des Landkreises und des Verkehrsministers, dass der Landkreis Passau sich an einem der Programme beteiligt. Wir müssen nur sicherstellen, dass uns die damit verbundenen bürokratischen Zwänge nicht unseren Schwung nehmen. Jetzt entsteht eine Konzeptstudie im Landkreis Passau, in die wir unsere Projektideen von vorneherein einbringen können. Wir brauchen keine neue Studie für die Schublade.

Was wäre ein sinnvolles Thema?
Maier: Es geht um das Potenzial in der Region; zum Beispiel um Fahrprofile von Unternehmen im Güterverkehr und im Öffentlichen Personennahverkehr und um Punkte, wo grüner Wasserstoff zur Verfügung stehen kann.

Wollen Unternehmen überhaupt ihre Fuhrparks auf Wasserstoff umstellen?
Maier: Die Umstellung ist natürlich teuer – trotz der Fördermittel. Aber: Unternehmen sind gezwungen ihre CO2-Werte zu senken, auch in ihren Lieferketten. Das ist ein marktwirtschaftliches Instrument, das wir begrüßen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nannte kürzlich Wasserstoff den „Champagner“ unter den Treibstoffen, der nun zu Tafelwasser werden sollte. Ist das realistisch?
Maier: Es gibt Anwendungen, die nicht mit Batterie-elektrischen Lösungen zu erreichen sind. Das ist der Luftverkehr, Schiffsverkehr und der Schwerlastverkehr. Das sind Themen für Wasserstoff. Bei Pkw ist unserer Meinung nach die Messe gesungen. Die Politik hat der Batterie den Vorzug gegeben und hat nicht technologieoffen agiert, weshalb die großen deutschen Hersteller das Thema Wasserstoff bedauerlicherweise bisher nicht verfolgt haben.

Wie sehen die Kosten bei Wasserstoff aus?
Maier: Es gibt eine sogenannte TCO, total Cost of Ownership. Hier fließen sämtliche Fahrzeugkosten ein – von der Anschaffung über den CO2-Ausstoß bis zu Abschreibung, Maut und Treibstoffkosten. Wasserstoff dürfte sechs bis sieben Euro pro Kilo kosten.
Wasner: Wir haben die TCO bis 2030 hochgerechnet. Ungefähr 2024 könnten wir unter Umständen Parität zwischen Wasserstoff und Diesel erreichen.

Braucht es dann gar keine Förderungen?
Wasner. Doch. Darum wurde ja durch den Bundesverkehrsminister ein großes Programm aufgelegt, durch das 80 Prozent der Mehrkosten für ein Wasserstofffahrzeug gefördert werden. Wir sind lange über diesen TCO gesessen und haben alle Faktoren durchgerechnet. Wir sind davon ausgegangen, dass ein Wasserstoff-Lkw wie in der Schweiz Maut-befreit ist. Das hätte natürlich maximale Auswirkungen. Wenn die Politik aber schon 2024 die Maut für Wasserstoff-Lkw einführt, haben wir ein Problem. Auch die 80-Prozent-Förderung ist nur bis 2024 ausgelegt. Was kommt danach? Und: Für die Entwicklung des Fahrzeugs gibt es auch Förderungen, die sind aber eher hinderlich, weil diese auf Forschung und Entwicklung ausgerichtet sind. Wir bauen ausgereifte Systeme in ein vorhandenes Fahrzeug. Da muss ich nicht mehr viel forschen und entwickeln. Doch genau das wird am meisten gefördert.
Maier: Das stimmt. Es gibt genügend Erfahrungen. Jetzt muss man einfach mal machen.
Paul: Letztlich hat sich die Politik committet: Ab 1. August müssen Neuanschaffungen von Lkw oder Bussen in zum Beispiel kommunaler Anwendung klimaneutral sein. 2025 bekommen wir vermutlich die neue EU-Abgasnorm Euro 7, die den CO2-Ausstoß weiter reduziert. Das ist im Prinzip mit einem Diesel-Motor nicht mehr zu machen. Und 2030 kommt der nächste Stepp. Der Zeitdruck ist also da. Darum müssen wir jetzt anfangen mit der Umstellung.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Entwicklungen nicht von anderen Herstellern übernommen werden?
Paul: Genau das ist natürlich ein Thema. Ich habe das in den vielen Jahren, in denen ich im Geschäft bin, einige Male erlebt, dass wir Marktbereiter waren.
Wasner: Der Vorteil für uns ist aber, dass die ganze Mannschaft mitzieht, weil wir uns frühzeitig mit neuen Technologien beschäftigen. Das begeistert auch die Mitarbeiter, dass wir uns den Weg in die Zukunft ein Stück weit selbst bereiten und uns in neuen Technologien positionieren.
Maier: Es gibt ja noch gar keinen Ausbildungsberuf, der sich mit den neuen Antrieben beschäftigt. Darum ist es wichtig, dass die Firma Paul jetzt ihre eigenen Mitarbeiter ausbildet und wir uns insgesamt als Kompetenzzentrum sehen.

Kann die Politik etwas positiv begleiten oder reicht es, wenn sie nicht stört?
Maier: Innovationsfreude darf eben nicht durch Bürokratie und Paragrafen ausgebremst werden. Die Gefahr besteht manchmal.

Was könnte das Projekt gefährden?
Maier: Ein wichtiger Punkt: Es kann nicht sein, dass in einzelnen europäischen Ländern Diesel so günstig ist, dass es gar keinen Anreiz gibt, sich einen Wasserstoff-Lkw zu kaufen. Da sind Fördergelder sonst wirklich in den Sand gesetzt. Und es nutzt auch dem Klima nichts.

Was planen Sie am Autobahnkreuz bei Pocking?
Maier: Am Autobahnkreuz von A3 und A94 stehen etwa 300.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Die Firma MaierKorduletsch hat einen Teil gekauft, wir wollen dort einen Autohof, unter anderem mit Wasserstoff-Tankstellen, bauen. Auch ein Elektrolyseur soll dort entstehen. Vor kurzem gab es ein Gespräch bei der Stadt Pocking, um zusammen auch mit dem Landkreis Passau im Vorfeld ein Energiekonzept für den gesamten Standort dort zu entwickeln. Im besten Fall könnte ein energieneutraler Industriestandort entstehen, was Gegenstand der erwähnten Konzeptstudie und hoffentlich späteren Förderung ist.
Wasner: Wir wollen in der Region pionierhaft ein Stück weit die Energiewende vorantreiben. In Pocking werden wir uns mit einer modernen Werkstatt am Autohof beteiligen, wo genau auch die neuen Themen alternativer Antriebe mit abgedeckt werden. Also ein Autohof der Zukunft, sozusagen.


Josef Paul, Gesellschafter der Firma Paul.

 

 


Bernhard Wasner, Geschäftsführer Nutzfahrzeuge Paul

 

 

 


Alexander Maier, Seniorchef von MaierKorduletsch

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Regina Ehm-Klier

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Klimaschutz gegen Wirtschaft?


Beeindruckt von der Kompetenz der Firma Paul Nutzfahrzeuge zum Umbau von LKW und Bussen zeigen sich (von links) Grüne-Kreisrätin Jutta Koller, Paul-Geschäftsführer Walter Pötzinger und der Vorsitzende der Bayerischen Grünen, Eike Hallitzky. Der aufgebockte Bus wird generalsaniert und auf Elektroantrieb umgerüstet. −Foto: gkp

 

Vilshofen / Albersdorf

Elektromobilität und Wasserstofftechnologie seien die Zukunft bei den Antrieben von Personen- und Lastkraftwagen, das sei aus Klimaschutzgründen schlicht notwendig, sagte Walter Pötzinger, Geschäftsführer der Paul Nutzfahrzeuge GmbH, vor den Mitgliedern der Grünen-Kreistagsfraktion Jutta Koller, Halo Saibold und Eike Hallitzky auf dem Paul-Werksgelände in Albersdorf.

Wie Pötzinger ausführte, schreibe aus diesen Gründen eine entsprechende EU-Richtlinie („Clean Vehicle Directive“) ab der zweiten Hälfte 2021 für öffentliche Aufträge einen wachsenden Anteil für Busse mit nicht-fossilen Antrieben vor. Pötzinger: „Paul Nutzfahrzeuge als einer der europäischen Marktführer im Sonderfahrzeugbau sieht deshalb beim Umbau von LKWs und Bussen auf klimaneutrale Antriebe eine große Marktchance für die Zukunft des Unternehmens und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und wir wollen hier vorne dran sein.“

Nutzfahrzeuge klimaneutral machen, diese Zielsetzung liegt ganz auf der Linie der Kreistagsvertreter der Grünen. Schon jetzt werden bei Paul Busse und LKW mit Elektromotoren und Akkus aus- oder nachgerüstet. Gerade für Busse im ÖPNV, aber auch für 7,5-Tonner z.B. für städtische Bauhöfen, bei der Post oder auch im Verteilverkehr in Innenstädten werden sich Nutzfahrzeuge auf Batteriebasis durchsetzen, sind sich die Gesprächspartner sicher. Hallitzky will sich auf Landesebene dafür einsetzen, dass die Politik hier endlich anschiebt. „Bisher erstarren noch fast alle Städte und Landkreise wie das Kaninchen vor der Schlange.“ Dabei seien die tatsächlichen Mehrkosten sehr überschaubar. Doch Pötzinger denkt bereits weit über batteriebetriebene LKW hinaus. „Batterie ist gut für den Nahbereich. Für Entfernungen über 200 Kilometer im Güterverkehr und bei Reisebussen reicht deren Reichweite aber nicht aus und muss durch Wasserstoff als Energiespeicher ersetzt werden.“ Hier plant der Geschäftsführer eine Eigenentwicklung der Firma Paul im Bereich der mittleren LKW zwischen 14 und 16 Tonnen, wie sie etwa die Post nutzt. Pötzinger: „Der Verteilerverkehr bewegt sich zwischen Verteilerzentren, hier haben wir Strecken von 400 bis 500 Kilometern. Unserer Einschätzung nach wäre dies das richtige Einsatzgebiet für die Brennstoffzelle mit Wasserstoff, mit dieser Technologie wären die geforderten Distanzen gut zu bewältigen.“

Allerdings sei zur Realisierung des Projekts eine nachhaltige Förderung im Rahmen der europäischen und bayerischen Wasserstoffstrategie nötig. Pötzinger: „Bayern strebt im Bereich der Wasserstofftechnologie die Technologieführerschaft an. Das ist gut so, das muss aber auch finanziell hinreichend unterfüttert werden. Deshalb muss die Förderung der innovativen Unternehmen des Mittelstands bei der aufwendigen Entwicklung der Wasserstofftechnologie entsprechend ausgelegt sein.“ Und noch ein weiteres Hindernis will die Firma Paul überwinden. „Jeder weiß, dass es auch künftig Straßengüterfernverkehr geben wird, weil die Bahn diese Kapazitäten auf absehbare Zeit nicht haben wird. Und auf der Langstrecke wird es klimaschonend ohne wasserstoffgetriebene LKW nicht gehen,“ betont Pötzinger. „Es gibt aber in Bayern noch keine einzige Tankstelle, an der ein LKW mit Wasserstoff betankt werden kann.“ Deshalb plant Paul gemeinsam mit Maier-Korduletsch und Shell, die Versorgung von Wasserstoff-LKW mit Energie zu garantieren. Eine Wasserstoff-Tankstelle für LKW sei auch am künftigen Autobahndreieck bei Pocking geplant. Zudem sollte die Produktion von sogenanntem grünen Wasserstoff, der aus regenerativen Energien wie Biomasse gewonnen wird, im Landkreis Passau realisiert werden.

Hallitzky betont, dass die Brennstoffstellen der Zukunft mit grünem Wasserstoff betankt werden müssen. „Nur so macht die Wasserstofftechnologie Sinn. Denn wenn der Wasserstoff aus fossilen Energien gewonnen würde, wäre das ein Bärendienst für den Klimaschutz, weil der Wirkungsgrad bei Fahrzeugen mit einer Brennstoffzelle vergleichsweise gering ist. Durch die Umwandlung gehen rund zwei Drittel der Energie verloren.“ Deshalb sei das Projekt der Firma Paul zur Produktion von grünem Wasserstoff ein sehr gutes Projekt, das die Unterstützung des Landkreises verdiene, so Koller. „Aber es wird bei weitem nicht ausreichen. Solange wir uns in unserem Landkreis nicht zu einem klaren Ja zu einer Fotovoltaikpflicht auf den Dächern von Neubauten bekennen und solange wir die Windenergie als notwendige Quelle von Strom in unserer Heimat ausbremsen anstatt sie nach Kräften zu fördern, werden wir nichts für den Klimaschutz gewinnen.“ Koller verlangt hier ein klares Bekenntnis und eindeutiges Handeln von den Politikern aller demokratischen Parteien. „Das ist längst überfällig.“ − va

Quelle: pluspnp.de   —− va

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Staatspreis für Paul-Azubi


Alle sind stolz auf auf Sven Laukemann (vorne): Joachim Sterr (v.l.), Ausbildungsleiter Paul Nutzfahrzeuge GmbH, Vater Bernd und Mutter Ingrid Laukemann vor einem Doppelkopf-Sonderfahrzeug auf dem Betriebsgelände der Paul Nutzfahrzeuge GmbH in Vilshofen-Albersdorf. −Fotos: VA

Vilshofen /Albersdorf

Neben den Sonderfahrzeugen steht auch die berufliche Ausbildung beim Vilshofener Fahrzeugbauspezialisten Paul Nutzfahrzeuge für Spitzenqualität. Speziell im Ausbildungsbereich „Karosserie- und Fahrzeugbau“ konnten in den vergangenen Jahren von den Auszubildenden regelmäßig Kammersiege, bayern- und bundesweite Spitzenergebnisse erzielt werden. Dieses Jahr darf sich Sven Laukemann (22) bereits vor Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse über eine ganz besondere Auszeichnung freuen.

„Aufgrund seiner herausragenden schulischen Leistungen in den dreieinhalb Ausbildungsjahren, vor allem aber auch wegen seines großen Engagements und vorbildlichen Verhaltens dürfen wir Herrn Laukemann den Staatspreis des Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst überreichen“, freut sich Schulleiterin Angela Saller mit dem Preisträger.Am Dienstag fand die Ehrung im Rahmen einer kleinen Feierstunde und im Beisein von Paul- Hauptgeschäftsführer Walter Pötzinger, Ausbildungsleiter Joachim Sterr sowie Marketingleiter Martin Bauer an der Hans-Glas Schule in Dingolfing statt.

„Wenn ich hier nicht so freundlich aufgenommen worden wäre und die abwechslungsreiche Arbeit bei Paul nicht so viel Spaß machen würde, hätte ich das sicherlich nicht so erfolgreich durchziehen können“, freut sich der 22-Jährige, den es nach dem Abitur „nur wegen der Ausbildung“ den weiten Weg aus seiner schwäbischen Heimat Vellberg bei Schwäbisch hall zu Paul nach Vilshofen gezogen hat. Die Lehrzeit konnte wegen seiner hervorragenden Leistungen auf zwei Jahre maximal verkürzt werden. Nach dem anvisierten Studium der Fahrzeugtechnik soll es später zurück in den elterlichen Betrieb in der Heimat gehen.

„Der Name Paul steht für Qualität am Nutzfahrzeug. Das ist nicht nur so daher gesagt, das wird bei uns gelebt. Die Auszeichnung unseres Auszubildenden ist ein weiterer Beleg dafür“, so Hauptgeschäftsführer Walter Pötzinger.
Auch Ausbildungsleiter Joachim Sterr ist stolz auf seinen Schützling, der trotz „anfänglicher Sprachbarriere“ alle Anforderungen hervorragend umsetzen konnte und seinen Azubi-Kollegen stets Vorbild war. − va

Auszeichnung in der Hans-Glas-Schule in Dingolfing: Landrat Werner Bumeder (v.l.), Ausbildungsleiter Joachim Sterr, Staatspreisträger Sven Laukemann und Schulleiterin Angela Saller.
Auszeichnung in der Hans-Glas-Schule in Dingolfing: Landrat Werner Bumeder (v.l.), Ausbildungsleiter Joachim Sterr, Staatspreisträger Sven Laukemann und Schulleiterin Angela Saller.

Quelle: pluspnp.de   —va

Mehr im Vilshofener Anzeiger vom 23.07.2020 oder unter PNP Plus nach einer kurzen Registrierung




Alte Diesel-Bauhofautos werden elektrisch




Scheuer drückt aufs Tempo




Kinder versuchen sich als Stockschützen




Gams: „Die Bauwagen-Aktion hat sich gelohnt“




Neuer Anlauf für Albersdorf




„Es ist allein unser Erfolg“

Das sagen die Fraktionssprecher

 

Quelle: PlusPNP.de Vilshofener Anzeiger –Carmen A. Laux




Dobl erringt im Landtag einen Sieg




Chancen der Elektromobilität




Teilerfolg für die Anwohner in Dobl




INTERVIEW

Wolfram Plischke Sprecher der Interessengemeinschaft „Gesund wohnen und leben

Rechnen Sie sich Chancen aus, den Bau des Gewerbegebiets verhindern zu können?

Auf alle Fälle. Weil vor allem die juristischen Bedenken, die gegen dieses Bebauungsgebiet sprechen, nach wie vor in der Welt sind und das Landratsamt Passau ja, weil es wohl den Flächennutzungsplan nicht genehmigt hat, der gleichen Meinung ist. Und das kann auch der Petitionsausschuss nicht umgehen.

 

Was macht Sie noch optimistisch?

90 Prozent der Bevölkerung hat sich dagegen ausgesprochen. Das kann kein Kommunalpolitiker einfach übergehen. Das wäre eine Todsünde für einen Kommunalpolitiker.

 

Richten wir den Blick in die Zukunft.

In vier bis sechs Wochen trifft sich der Petitionsausschuss vor Ort. Da werden wir wieder alle dabei sein, nehme ich an. Wir hoffen, endlich mal auf eine offizielle Stellungnahme der Stadt Vilshofen zum Stand der Dinge. Wir hören immer nur Gerüchte, aber keine tatsächliche offizielle Stellungnahme. Wir gehen bis zum letzten Ende. Das würde heißen: Verwaltungsgericht. Es ist offensichtlich, dass ganz große Fehler gemacht worden sind, weil man scheinbar dem Herrn Aicher irgendwas versprochen hat und ihm jetzt alles plattebnen möchte. − mm

Quelle: PlusPNP.de Vilshofener Anzeiger — Martin Maier

Mehr dazu im Vilshofener Anzeiger vom 18. Mai




Albersdorfer Aufbäumen


Um die orange markierte Fläche (Pfeil) geht es im Streit darum, ob das Industrie- und Gewerbegebiet Albersdorf auf die andere Straßenseite ausgeweitet werden soll. Die Bewohner von Dobl (Bildmitte) und von der Neubausiedlung „Am Kapellenberg“ (links) sehen sich beeinträchtigt. − Foto: Rücker

Vilshofen / Albersdorf. Der Mittwoch war ein besonderer Tag für die Gegner des geplanten Gewerbegebiets im Vilshofener Ortsteil Albersdorf. Am Vormittag beschäftigte sich der zuständige Landtags-Ausschuss mit einer Petition, die die Gewerbegebiets-Gegner – offizieller Name: Interessengemeinschaft „Gesund wohnen und leben“ – eingereicht hatten. Zu einem Ergebnis sind die Abgeordneten (noch) nicht gekommen, vereinbart wurde ein Ortstermin in ein paar Wochen. Am Abend hatte die IG zu einer öffentlichen Film-Vorführung geladen: Der Bayerische Rundfunk sendete eine Dokumentation zum Thema Flächenv…

 Quelle: PlusPNP.de Vilshofener Anzeiger –Helmuth Rücker / Martin Maier

Mehr dazu im Vilshofener Anzeiger vom 18. Mai oder nach kurzer kostenloser Registrierung unter PlusPNP.de




Kleine Vögel mit großer Wirkung


Bei Sonnenaufgang steht Simone Weber am Rande des Feldes, auf dem die Firma GSI ihr neues Betriebsgebäude errichten möchte. Dass dort Kiebitz und Feldlerche vorkommen, kann nicht bezweifelt werden. Weber war dreimal vor Ort und hat jedes Mal Vögel beobachten können. − Foto: Rücker

Albersdorf. Wer Vögel beobachten will, muss früh aufstehen. Simone Weber (33) steht vor Sonnenaufgang an einem Feldrand in Albersdorf. „Ich liebe diese Stunde“, sagt die Biologin. „Wenn alles erwacht, ist das eine besondere Stimmung.“ Heute ist sie beruflich am Ortsrand von Dobl. Sie soll ein Gutachten erstellen, das darüber Auskunft gibt, ob auf dem Feld, auf dem die Firma GSI ein neues Betriebsgebäude errichten möchte, Feldlerchen und andere Vögel vorkommen. Warum so früh? „Bei Sonnenaufgang und die Stunden danach ist die Lerche am aktivsten“, erklärt sie, hängt sich die kleine Kamera um, gr…

 

Quelle: PlusPNP.de Vilshofener Anzeiger –Helmuth Rücker

Mehr dazu im Vilshofener Anzeiger vom 26. April oder nach kurzer kostenloser Registrierung unter PlusPNP.de




Albersdorf noch nicht im Stadtrat

 

Vilshofen. 568 Einwendungen sind zum geplanten Bebauungsplan für ein Industrie- und Gewerbegebiet in Albersdorf eingegangen. Sie wurden im Bauamt der Stadt systematisch erfasst. Die Verwaltung hat entsprechende Stellungnahmen dazu verfasst.

Schon früh stand fest, dass die Punkte nicht in der Sitzung des Stadtrates vom 22. Februar behandelt werden. Inzwischen ist klar, dass die Einwendungen auch in der Sitzung vom 22. März nicht behandelt werden. Bürgermeister Florian Gams nennt den Grund: „Uns fehlen noch Gutachten und Stellungnahmen.“

Unter anderem soll im März festgestellt werden, ob auf dem Gelände, auf dem die Firma GSI einen neuen Standort errichten möchte, Nester von Lerchen vorhanden sind. Ein Umweltbüro aus Deggendorf ist beauftragt, vor Ort zu beobachten, ob die Vögel auf dem Gelände nisten. Das Ergebnis der Beobachtung soll abgewartet werden.

Zudem wird im Rathaus überlegt, wie die Bürger über ihre Einwendungen informiert werden könnten.− hr

Quelle: Plus.PNP.de    –va




GSI nach Rathsmannsdorf – Firmenchef ist skeptisch

    
Werner Aicher                                                                                 Karl Haberzettl

Vilshofen / Windorf. Die Pläne des Eginger Energiedienstleisters GSI, in Albersdorf bei Vilshofen ein neues Betriebsgelände einschließlich einer Asphaltaufbereitungsanlage zu bauen, sehen viele Anlieger skeptisch. Anfang der Woche hat sich der Bund Naturschutz (BN) in die Debatte eingeschaltet. So hatte BN-Kreisvorsitzender Karl Haberzettl in einer Pressemitteilung vorgeschlagen, GSI könnte sich woanders, beispielsweise im Gewerbegebiet Rathsmannsdorf (Markt Windorf), ansiedeln. Dafür spreche unter anderem, dass in dem jungen Industriekomplex noch viele Flächen frei seien, erklärte Haberzettl. W…

Quelle: Plus.PNP.de     —− Martin Maier

Mehr dazu im Vilshofener Anzeiger vom 03. März oder nach kurzer Registrierung unter PlusPNP.de




Spatenstich in Albersdorf: 568 Einwendungen werden eingegraben


Das hat es noch nie gegeben: Zum Spatenstich für das Gewerbe- und Industriegebiet in Albersdorf sind alle Stadträte erschienen. Das unterstreicht die Bedeutung des Projekts. Selbstredend erhielt jeder einen Spaten, mit dem sich die Einwendungen bearbeiten lassen. −Fotomontage: Fritz Bircheneder

Albersdorf„Bei allem Ärger, bei allem Protest: Wir haben den Humor nicht verloren“, hatten die Albersdorfer verkündet und einen Faschingswagen gebaut, mit dem sie durch Pleinting zogen. Auch wenn die Stadträte schöne Miene zum bösen Spiel machten, es hat sie maßlos geärgert. Sie forderten den Bürgermeister auf, sich eine Gegenveranstaltung einfallen zu lassen. Und zwar schnell! Es musste unbedingt noch in der Faschingszeit sein, ab Aschermittwoch würde man keine Aufmerksamkeit mehr erhalten. Gams, bestens geübt in Sachen Spatenstich, rief die Stadträte zu einem offiziellen Baubeginn mit einem Pres…

Quelle: Plus.PNP.de     –va (Vaschingsanzeiger)

Mehr dazu im Vilshofener Anzeiger vom 10./11. Februar oder nach kurzer Regsitrierung unter PlusPNP.de




Schwieriger Kampf gegen das Misstrauen

Bürgermeister Florian Gams: Eine Entwicklung in Albersdorf wäre wünschenswert. Aber gibt es Flächen?

   Erwin Kastner aus Albersdorf.
 Wolfram Plischke ist zwar Sprecher der Interessengemeinschaft Albersdorf, hatte aber für das Gespräch kein Mandat. Er kam als besorgter Bürger von Dobl und nahm auf eigenen Vorschlag Erwin Kastner mit. – F.: hr
Werner Aicher: „Bislang hat mich kein Anlieger angerufen.“
Albersdorf. Helmuth Rücker/VA: Herr Plischke, gab es Resonanz auf den Faschingswagen der Albersdorfer beim Pleintinger Umzug, der einen Biergarten neben einem rauchende Kamin zeigte?Wolfram Plischke: Ja, viele haben uns darauf angesprochen und gesagt, dass sie unser Engagement gutheißen. Herr Gams, hat Sie der Faschingswagen geärgert? Florian Gams: Nein, das ist vollkommen in Ordnung. Würde ich mich darüber ärgern, dann hätte ich den falschen Beruf. Ich ärgere mich aber über Leserbriefschreiber, die Inhalte aus vertraulichen Gesprächen ausplaudern in Form von Halbsätzen, die aus dem Zusammenhang gerissen …

Quelle: PlusPNP.de Vilshofener Anzeiger  vom 09.02.2018 — ge

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Wo soll’s langgehen beim Albersdorfer Gewerbegebiet

Vilshofens Bürgermeister Florian Gams. − Foto: Rücker

 Albersdorf. Wie soll es im Streit um eine Erweiterung des Gewerbe- und Industriegebiets Albersdorf weitergehen? Was ist die Richtung?

Angst vor Staub, Lärm, Gestank, Verkehr und der Wunsch nach einer intakten Natur: All dies treibt den Dobler Juristen Wolfram Plischke und den Albersdorfer Bauingenieur Erwin Kastner um. Sie sind zwei von insgesamt 586 Einwendern, die gegen den Neubau des Eginger Energiedienstleisters GSI im Albersdorfer Gewerbegebiet II protestieren. Geschäftsführer Werner Aicher sowie Thomas Weber /Wirtgen Group, der die Asphaltauf- bereitungsanlage vertreibt, und Bürgermeister Florian Gams versuchten im Rahmen eines Streitgesprächs, das von Redaktionsleiter Helmuth Rücker moderiert wurde, Fragen zu beantworten und Vorwürfen entgegenzutreten.

Was sich zeigte: In Details konnten Bedenken entkräftigt oder gar ausgeräumt werden. Inzwischen hat sich herauskristallisiert, dass die Albersdorfer und Dobler grundsätzlich gegen die Erweiterung sind. − ge

 

Mehr lesen Sie im Vilshofener Anzeiger auf einer Sonderseite am 9. Februar.

Quelle: PlusPNP.de Vilshofener Anzeiger  vom 09.02.2018 — ge




Stadtrat hält die Nase in den Wind: Stinkt die Maschine?


Der Asphalt ist fertig, Werner Aicher öffnet die hintere Klappe. Das aufbereitete und auf 180 Grad erhitzte Material fällt auf einen kleinen Haufen. − Fotos: Rücker

 Albersdorf. Da stand es also, das „Gerät“, dem die Bewohner von Dobl und Albersdorf so skeptisch gegenüber stehen: Die Asphaltaufbereitungsanlage, die das Unternehmen GSI auf ihrem geplanten Betriebsgelände im Gewerbe- und Industriegebiet Albersdorf II aufstellen möchte. Der erste Eindruck: Nach einer Asphalt-Produktionsanlage, wie man sie aus Blindham und Eging kennt, sieht das nicht aus. Das ist die erste Überraschung.

Die zweite: Das Gerät läuft bereits seit einer guten Stunde, und obwohl die Stadträte in wenigen Metern Abstand dazu stehen, können sie sich in normaler Lautstärke unterhalten. „Was Sie da hören, ist das Stromaggregat. Wir wollen in Albersdorf mit Erdgas heizen“, erzählt GSI-Geschäftsführer Werner Aicher den Stadträten. Sie lassen sich das viel diskutierte Gerät vorführen, steht die Anlage doch im Mittelpunkt des Protestes der Albersdorfer und Dobler Bürger.

Am Morgen, Freitag, wird die Maschine zwischen 15 und 17 Uhr für jedermann vorgeführt. Interessenten brauchen sich in dieser Zeit nur am Außenlager der Stadtwerke unterhalb des Recyclingshofs einzufinden.

 

Quelle: PlusPNP.de Vilshofener Anzeiger  vom 08.02.2018 — hr
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E-Mobilität auch bei Nutzfahrzeugen möglich


Von diesem elektrobetriebenen Bauhof-Fahrzeug für die Stadtreinigung waren Bürgermeister Florian Gams (m.) und stv. Landrat Klaus Jeggle (2.v.l.) gleich begeistert. − Foto: Rücker

 

Albersdorf. „Alle reden sie nur über die Zukunft der E-Mobilität“, sagt Josef Paul. „Wir reden nicht, wir machen.“ Der Unternehmer beweist mit seinen Firmen, die im Fahrzeugbau tätig sind, Mut. „Hier wird nicht zehnmal das Risiko abgewogen, hier wird angepackt“, lobte stv. Landrat Klaus Jeggle am Donnerstag zum Auftakt eines großen Informationstags für Kommunen und Unternehmer auf dem Firmengelände in Albersdorf (Stadt Vilshofen). Jeggles großes Kompliment: „Sie sind eine Macher-Firma.“

Die Paul Group richtete den Tag, an dem nicht weniger als 15 Fachvorträge gab, zusammen mit der „Bayern Innovativ GmbH“ aus, die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium ins Leben gerufen worden ist. Die Vorträge, der Erfahrungsaustausch der rund 300 geladenen Gäste sowie Vorführungen mit Probefahrten sollten verdeutlichen, dass auch bei Nutzfahrzeugen Elektromobilität möglich ist. 15 Modelle – vom Reinigungsfahrzeug bis hin zum Lkw und Reisebus – wurden vom Fachpublikum aufmerksam studiert und ausprobiert. − hr

 

Quelle: PNP.de Vilshofener Anzeiger  vom 26.01.2018 — hr
Mehr im Vilshofener Anzeiger vom 26.01.2018 oder nach kurzer Registrierung unter Plus.PNP.de




Er brummt nur nicht mehr wie früher…


Elektrisch mobil: Der StreetScooter, den die Post für ihre Boten einsetzt, kommt nun auch auf den freien Markt. Die Firma Paul ist „autorisierter Händler“ und baut die Kurzstrecken-E-Fahrzeuge auch um. Daneben steht der alte Mercedes Vario, der mit einem E-Motor ein zweites Leben erhält. Die Geschäftsführer Walter Pötzinger (l.) und Bernhard Wasner geben mit der neuen Tochtergesellschaft E-Vade Gas. − Fotos: ek

 

Albersdorf. E-Mobilität ist im Trend. Vor allem viele Kommunen würden gern umweltfreundlich unterwegs sein. Doch Nutzfahrzeuge für Stadtgärtnerei oder -reinigung sind langlebig und der Ersatz teuer. Diese Marktlücke hat die Firma Paul, spezialisiert auf An-, Auf- und Umbauten unter anderem von Lkw, entdeckt. In Albersdorf (Lkr. Passau) werden gut erhaltene Kommunalfahrzeuge zu E-Mobilen umgerüstet.

Leer: Dort, wo der Dieselmotor saß, ist nun Durchblick bis zum Boden. Hier wird der E-Motor eingebaut

 

Die Fahrzeugbranche ist im Umbruch. Was, wenn sich eines Tages die Elektromobilität durchgesetzt hat? Eine Frage, die Walter Pötzinger und Bernhard Wasner schon umtrieb, als sie 2016 die Geschäftsleitung der Paul-Gruppe übernahmen: „Wir haben Verantwortung für die Umwelt – der wollen wir uns stellen“, sagt Pötzinger. Doch freilich geht es auch ums Geschäft, für das die Weichen gestellt werden müssen: Das Unternehmen ist nicht nur Partner von Mercedes Benz mit Verkauf und Service im Passauer Gewerbegebiet Sperrwies und in Vilshofen. Die Paul Nutzfahrzeuge GmbH, für die 2015 im neuen Gewe…

 

Quelle: PNP.de Vilshofener Anzeiger  vom 20.01.2018 — Regina Ehm-Klier
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Fraktionen im Stadtrat sehen Albersdorfer Proteste skeptisch


Wolfram Plischke und seine Mitstreiter zogen eine Bilanz ihrer bisherigen Arbeit. − Foto: Rücker

 

Albersdorf. Die Interessengemeinschaft hat jetzt eine erste Bilanz ihrer bisherigen Arbeit gezogen. Sehr zufrieden ist sie mit der Tatsache, dass so viele Albersdorfer Einwände gegen die Errichtung einer Asphalt-Aufbereitungsanlage bzw. eines Gewerbegebietes erhoben haben. Nicht so erfolgreich war das Werben um Verständnis bei den Fraktionen des Stadtrates. 568 Einwendungen – das bewertet der Sprecher der IG, Wolfram Plischke, als „ersten großen Erfolg“. Die Bürgerbeteiligung sei „beeindruckend. Nahezu alle Bewohner aus Dobl und etwa 80 Prozent der Albersdorfer Bevölkerung hätten sich g…

 

Quelle: PNP.de Vilshofener Anzeiger  vom 19.01.2018 — hr
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568-facher Protest aus Albersdorf

Rainer Baumgärtler, Leiter des Bauamts im Vilshofener Rathaus, blickt in den Stapel mit den Einwendungen gegen den Bebauungsplan in Dobl, der es ermöglichen soll, dass sich die Eginger Firma GSI dort ansiedeln kann. − Foto: Rücker

 

Albersdorf. Die Interessengemeinschaft Albersdorf (Landkreis Passau), die sich gegen ein Industrie- und Gewerbegebiet in der Nähe der Ortschaft Dobl wehrt, hat ganze Arbeit geleistet. Die Albersdorfer wurden mündlich und schriftlich über das Vorhaben der Stadt Vilshofen informiert. Da die Möglichkeit bestand, gegen den Bebauungsplan Einwände zu erheben, boten die Mitglieder der IG den Bürgern an, ihnen bei einem Hausbesuch bei der Formulierung eines Einwands behilflich zu sein. Die Folge: 568 Einwände, alle fristgerecht eingereicht. Laut IG sind das 80 Prozent der Albersdorfer Bevölkerung.

Im Bauamt der Stadt wurde erst einmal gestöhnt. Gab es schon einmal einen so massiven Protest? Doch schon im nächsten Moment nahm Bauamtsleiter Rainer Baumgärtler die Herausforderung an. Er und sein Team haben den Ehrgeiz, die Einwendungen zügig, ernsthaft, korrekt und gründlich zu bearbeiten. Da die Gegner des Bebauungsplans bereits eine Normenkontrollklage angekündigt haben, wird auch auf das kleinste Detail geachtet, um ja nichts zu übersehen.

Wie den großen Papierstoß angehen? Ein Mitarbeiter machte sich daran, die Eingaben der Bürger zu sortieren.

 

Quelle: PNP.de Vilshofener Anzeiger  vom 18.01.2018 — hr
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„Wir wollen gar nichts mehr!“


Am Mittwochabend überreichte Wolfram Plischke (r.) an Bürgermeister Florian Gams eine kleine Kiste mit Einwendungen der Bürger gegen den beabsichtigten Bebauungsplan, der es einer Firma ermöglichen soll, ein neues Firmenareal zu errichten. Anschließend besprachen die Bürger mit Bürgermeister, Unternehmer Werner Aicher und Stadtwerkechef Karl Eibl die Problematik. − Foto: Rücker

 

Vilshofen. Die Albersdorfer Bürger, vertreten durch eine Interessengemeinschaft, zeigen sich nicht mehr kompromissbereit. Sie wollen generell verhindern, dass auf der Dobler Seite gegenüber dem jetzigen Industrie- und Gewerbegebiet Albersdorf gebaut wird. Das sagte am Freitag ihr Sprecher Wolfram Plischke. Die Zeichen stehen damit auf Sturm. Bisher sah es so aus, als ob noch ein Kompromiss möglich schien. „Wir haben nichts gegen den Bau eines Verwaltungsgebäudes mit Lagerhallen und Garagen für Fahrzeuge“, lautete die bisherige Position. Aufgebracht hatten die Bürger – vor allem aus dem …

 

Quelle: Vilshofener Anzeiger   — hr
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Sie wollen „Gesund wohnen und leben“


Spontanes Protest-Treffen am Freitagmittag vor dem Gelände, auf dem das Eginger Unternehmen GSI seinen neuen Betrieb errichten möchte. Am liebsten wäre allen, der Acker bliebe Acker. − Foto: Rücker

Vilshofen. Die Albersdorfer finden keine Ruhe. Seit den Dorfbewohnern bewusst geworden ist, dass auf der anderen Straßenseite des bestehenden Industrie- und Gewerbegebiets ein Betrieb gebaut werden soll, der auch Asphalt produzieren möchte, formiert sich Widerstand. Der Info-Abend am Montag hat die Situation keineswegs entspannt. Wolfram Plischke, der in Dobl wohnt, ist unverhofft in eine Führungsrolle des Widerstands geraten und zum Hoffnungsträger geworden. Er hatte am Schluss der Aussprache einige zu Papier gebrachte Gedanken verteilt und aus der Situation heraus ein Schlusswort gehalten, „…

 

Quelle: Vilshofener Anzeiger   — hr
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Der Albersdorfer Protest formiert sich


Spontanes Protest-Treffen am Freitagmittag vor dem Gelände, auf dem das Eginger Unternehmen GSI seinen neuen Betrieb errichten möchte. Am liebsten wäre allen, der Acker bliebe Acker. − Foto: Rücker

Vilshofen. Die Albersdorfer finden keine Ruhe. Seit den Dorfbewohnern bewusst geworden ist, dass auf der anderen Straßenseite des bestehenden Industrie- und Gewerbegebiets ein Betrieb gebaut werden soll, der auch Asphalt produzieren möchte, formiert sich Widerstand. Der Info-Abend am Montag hat die Situation keineswegs entspannt. Wolfram Plischke, der in Dobl wohnt, ist unverhofft in eine Führungsrolle des Widerstands geraten und zum Hoffnungsträger geworden. Er hatte am Schluss der Aussprache einige zu Papier gebrachte Gedanken verteilt und aus der Situation heraus ein Schlusswort gehalten, „…

 

Quelle: Vilshofener Anzeiger   — hr
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Trotz Information: Die Ängste bleiben


Im dicht besetzten Feuerwehrhaus erläuterte Werner Aicher (l.) seine Pläne für das Gewerbegebiet Albersdorf II. − Foto: Hirtler-Rieger

Vilshofen/Albersdorf. Rappelvoll war das Feuerwehrheim am Montag beim Infoabend, den Bürgermeister Florian Gams veranlasst hatte. Die Ankündigung, dass der Energiedienstleiter GSI aus Eging im Albersdorfer Gewerbegebiet II den Neubau seines Firmensitzes plant und zusätzlich eine Pilotanlage zur Aufbereitung von Asphalt bauen will, hatte die Bewohner aufgeschreckt.

Die emotionale Debatte zeigte vor allem eines: Die Angst ist groß. Angst vor Gestank und Lärm, Sorge vor einer massiven Zunahme des Lkw-Verkehrs, aber auch die Befürchtung, dass die Landschaft um Albersdorf weiter zugebaut wird.

Geschäftsführer Werner Aicher bemühte sich nach Kräften um das Vertrauen der Anwesenden und erläuterte seine Planungen ausführlich: Das Unternehmen mit 115 Mitarbeitern wird auf einer Fläche von 140000 Quadratmeter mehrere Gebäude errichten. Doch die Details zu Verwaltung und Lagerhalle, Servicetrakt und Lehrwerkstätte interessierten die Bürger längst nicht so sehr wie die Frage nach der Asphalt-Recyclinganlage. Diese ist laut Aicher nötig, weil keine Firma in den Wintermonaten Asphalt produziert. Man werde primär im Winter täglich höchstens 400 Tonnen Asphalt aufbereiten, was maximal 15 bis 20 Lkw-Fuhren gleichkomme.

Das Bemühen von Aicher, Bürgermeister Gams und Gerald Kristl, Sachgebietsleiter für Immissionsschutz am Landratsamt, um sachliche Darlegung räumte die Zweifel nicht aus. Rechtsanwalt Wolfram Plischke aus Dobl kündigte an, das Vorhaben verhindern zu wollen. Er hatte bereits ein Einspruchsschreiben aufgesetzt und verteilte es an die aufgebrachten Bürger. Zugleich glättete er die Wogen, indem er sich bei GSI und Stadt ausdrücklich für den Infoabend bedankte.                     − ge

Quelle: pnp.de




Infos aus erster Hand für die Albersdorfer

Vilshofen. Die Firma GSI, die unter anderem Versorgungsleitungen baut und wartet, will ihren Sitz von Eging ins Gewerbegebiet Albersdorf verlegen. Als bekannt wurde, dass dort auch eine Pilotanlage zur Aufbereitung von Asphalt gebaut werden soll, zeigten sich Bürger von Albersdorf und Dobl beunruhigt. Bürgermeister Florian Gams organisierte eine Informations-Veranstaltung. Diese findet am kommenden Montag um 19.30 Uhr im Feuerwehrhaus Albersdorf statt. Unternehmer Werner Aicher will auf alle Fragen eine Antwort geben. Die Asphalt-Aufbereitungsanlage wird von einem Vertreter des Herstellers erl…

 

Quelle: Vilshofener Anzeiger   — hr
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Unternehmernetzwerk Garham-Hofkirchen-Albersdorf wächst und gedeiht

 

Unternehmernetzwerk  Garham – Hofkirchen – Albersdorf wächst und gedeiht                                   

 

Garham  – „Eine starke Gemeinschaft – man profitiert voneinander“, waren die zufriedenen und glücklichen Worte eines gut aufgelegten Bürgermeisters nach dem 4. Unternehmerstammtisch des SV Garham in gemeinsamer Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Hofkirchen.

Sehr gut und gewinnbringend war die einhellige Meinung der beteiligten Betriebe aus dem Großraum Garham.

Vor weniger Zeit startete der rührige SV Garham mit seinem Vorsitzenden Josef Leizinger ein beispielhaftete Initiative – ein gemeinsames Netzwerk mit umliegenden Betrieben zu gründen. „Wir können und werden gegenseitig profitieren“, so der SVG-Vorsitzende in seiner Begrüßung anlässlich der letzten Zusammenkunft. „Erst kürzlich konnten aufgrund dessen zwei Fußballer des SV Garham in einem ortsansässigem Betrieb die Arbeit aufnehmen“, erläuterte Josef Leizinger.

Der Verein kann mit seinen vorhandenen Möglichkeiten eventuelle Bedarfe bei der Besetzung von Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit unterstützend decken, die Betriebe können den ambitionierten Sportverein unterstützen und zusätzlich werden Symbiosen und Netzwerke untereinander entstehen. Eine wiederholte „win-win-Situation“! Bei der vierten Auflage des Unternehmernetzwerkes war dies wiederum spürbar. Gut 50 Interessierte und Arbeitgeber aus der Umgebung trafen sich zu einem gegenseitigen Austausch, dem ein Betriebsbesuch bei der Nutzfahrzeuge Paul GmbH im Industriegebiet Albersdorf vorausging. Aufsichtsratsvorsitzender Josef Paul und Geschäftsführer Walter Pötzinger begrüßten die Gäste aus der Marktgemeinde Hofkirchen und stellten den Betrieb – ein Marktführer Europas im Sondernutzfahrzeugbau – ausführlich anhand von Zahlen, Daten und Fakten sowie abschließend mit einer Betriebsführung vor. Die benachbarten Unternehmer zeigten sich begeistert von dem Vorzeigebetrieb, welcher weit über 1000 Nutzfahrzeuge jährlich mit verschiedensten Umbauten dem Markt zur Verfügung stellt. „Heavy Mover“, Umbauten an kommunalen Maschinen, Feuerwehreinsatzfahrzeugen oder hoch spezialisierte Geräteapplikationen wurden praxisnah erklärt und vorgestellt.

Der zweite Part des Unternehmerstammtisches war ein gegenseitiger Austausch im Vereinsheim des SV Garham. Franz Döttl erläuterte eindrucksvoll die neu gestaltete Homepage des gelebten Netzwerkes. Beispielhaft und wahrscheinlich einzigartig in einer weiten Umgebung freute sich ein sichtlich begeisterter Bürgermeister über das Update des Portals www.svgarham-gemeindehofkirchen.de. „So etwas gibt es weit und breit nicht“, ergänzte Willi Wagenpfeil und dankte den Verantwortlichen vom SV Garham über dieses gewisse „Extra“ an Initiative. Mein herzlicher Dank gebührt Euch vom SV Garham“, so ein mehr als zufriedenes Gemeindeoberhaupt.

Sichtlich angetan von der kostenlosen Börse, welche den Firmen samt Angeboten, Bedarfen und Neuigkeiten zur Verfügung steht, fand der gewinnbringende Abend einen gesprächefüllenden Verlauf und Abschluss. „Der nächste Unternehmerabend folgt im Frühjahr“, so der stolze und mehr als zufriedene Vereinsboss Josef Leizinger.

 




Albersdorf will nicht mehr: „Es reicht!“

Auf dieser Fläche gegenüber dem Gewerbegebiet will die Firma GSI eine Asphalt-Aufbereitungsanlage errichten. − Foto: Baumgartl

Die Stimmung ist gekippt. Einst freuten sich die Dorfbewohner von Albersdorf, dass sich rundum so viel tat: Das Industrie- und Gewerbegebiet am Ortsrand florierte, im Baugebiet wuchsen die Häuser wie Schwammerl aus dem Boden, so dass man sich im Rathaus beeilte, weitere Flächen zu erschließen. Und plötzlich fragten sich viele: Soll das so weitergehen? Werden wir jetzt zugebaut? Es herrscht großer Gesprächsbedarf. Bürgermeister Florian Gams reagierte schnell: Am 4. Dezember soll es im Feuerwehrhaus zu einer Aussprache kommen.

Auslöser dieser Unruhe ist das Bauvorhaben der Eginger Firma GSI. Der Hersteller von Versorgungsleitungen will auf der gegenüberliegenden Seite des Albersdorfer Gewerbegebietes bauen – an der Straße nach Dobl. Das allein hatte die Dorfbewohner von Dobl und Albersdorf noch nicht beunruhigt. Doch als bekannt wurde, dass GSI dort auch eine Asphalt-Aufbereitungsanlage bauen möchte, regte sich Widerstand. Auch wenn es dazu schon einen großen Zeitungsbericht gegeben hatte, fühlten sich die Albersdorfer zu schlecht informiert. „Was kommt da auf uns zu?“, war noch eine harmlose Frage. Spekulationen und Befürchtungen machten die Runde.

In dieser unruhigen Phase sollte am Donnerstag im Stadtrat über den Bebauungsplan für die GSI-Fläche abgestimmt werden – also noch vor dem anberaumten Info-Abend am 4. Dezember. „Es wird heute keinen Satzungsbeschluss geben“, machte Gams gleich klar. Es hatten sich geringfügige Veränderungen ergeben, so dass der Plan noch einmal öffentlich ausgelegt wird. Das heißt: Institutionen und Bürger könnten erneut Einwände einbringen. − hr

 

 

Quelle: Vilshofener Anzeiger                           —
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Bürgermeister zeigt seinen Bürgern die Gemeinde

Querfeldein durch die Gemeinde: Bürgermeister Wagenpfeil (l.) und rund 35 Bürger fuhren gut drei Stunden durch den Markt. − Foto: Maier

 

Einmal im Jahr lädt der Bürgermeister seiner Bürger ein, sich mit ihm die Veränderungen in der Gemeinde anzuschauen. 35 überwiegend ältere Bürger fuhren mit.

Der Bus fährt in den hügeligen Außenbereich. Es wird die neue Niederlassung der Fahrzeug-Firma Paul, gelegen auf der Gemeindegrenze Hofkirchen/Vilshofen, angeschaut. 150 Personen arbeiten hier. Irgendwann sollen es mal 400 werden, heißt es. Ungefähr so viele Arbeitsplätze soll es in ein paar Jahren auch im Gewerbegebiet des Ortsteils Garham geben – wenn die gerade beginnende Erweiterung des Industriekomplexes an der A3 abgeschlossen ist. Auch hier wird gehalten.

Kurz wirft man einen Blick auf Garham, wo nächstes Jahr ein Wohngebiet mit rund 30 Parzellen entstehen soll. Im Hofkirchner Vorort Leithen wird bereits an einer Siedlung gebaut. Nächstes Jahr könnte dort gut die Hälfte der geplanten 14 Häuser fertig sein.

Kurzer Stopp an der Ortseinfahrt von Garham, wo die Feuerwehr gerade ein Gerätehaus baut. Gut eine Million Euro kostet das. Weiter geht’s ins Freibad von Hofkirchen, dessen Außenbereich soeben für gut eine Million Euro saniert wurde. Nun soll noch das Sanitärgebäude hergerichtet werden. Modernisiert werden soll auch der Parkplatz vor dem Freibad. Im Ortskern will der Markt die Garhamer Straße – sie verbindet den Ortsrand von Hofkirchen mit dem Marktplatz – neu gestalten.                   

                                                                                                                                                                                                                                                                              Quelle: Vilshofener Anzeiger   − mm

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