Garham.
Richtiges Benehmen zu Tisch wird zwar in der Regel von der Gesellschaft erwartet, ist aber keine Selbstverständlichkeit. Und weil der bayerische Bildungs- und Erziehungsauftrag auch Herz- und Charakterbildung betont, haben sich die Garhamer Grundschüler jetzt mit Fragen wie „Wie benimmt man sich zu Tisch?“ oder „Was sind Tischmanieren?“ beschäftigt. Dazu hatte Rektorin Astrid Pritz für einen Vormittag eine Fachfrau ins Haus geholt: Gabriele Stocker, Diplom-Etikette-Trainerin und Knigge-Expertin.
Sie zog die Dritt- und Viertklässler in ihren Bann, als sie von den katastrophalen Tischmanieren von Bud Spencer und Terence Hill erzählte. Aber: Isst man mit den Fingern? Wischt man sich den Mund am Pulloverärmel ab? Redet man mit vollem Mund? Schnell erkannten die Schüler, dass man damit keinen guten Eindruck macht. Im Anschluss begann Gabriele Stocker, die Grundzüge der Tischmanieren zu zeigen und zu erläutern. Serviette, Besteck, Sitzhaltung – all diese Dinge wurden mit kindgerechtem Vokabular und viel Humor demonstriert.
An die Praxis ging es für die Schüler anschließend im Speiseraum. Hier hieß es zunächst, selbst den Tisch richtig zu decken. Die Klassenlehrerinnen Claudia Probst und Sabine Zeitler waren erstaunt, wie viel auch Erwachsene bei diesem Seminar noch lernen konnten. Die Kinder erfuhren, wo der genaue Platz des Tellers ist, wo das Besteck hingehört, lernten einfache Falttechniken für Servietten und Regeln in Sachen Sitzhaltung. Nachdem diesbezüglich alles klar war, versuchten sich die Schüler darin, eine Gummischlange mit Messer und Gabel stilvoll zu essen. Für manches Kind nicht einfach, aber zum Schluss waren alle Teller leer. Danach verriet die Benimm-Expertin noch, wohin man nach dem Essen Besteck und Serviette legt, damit zum Beispiel ein Ober im Restaurant weiß, dass er abservieren darf.
„Die Garhamer Eltern können sich wirklich freuen, denn einem ,Perfekten Dinner’ steht nun nichts mehr im Wege“, meinte die Rektorin schmunzelnd. − va