Schüler arbeiten Geschichte auf: „Eine ebenso große wie großartige Aufgabe“


Die Schüler halfen bei der Grabpflege mit.
Hofkirchen

Das Pockinger Wilhelm-Diess-Gymnasium hat damit begonnen, im Rahmen des Geschichtsprojektes „Leithen“ die Bedeutung der Kriegsgräberstätte Hofkirchen/Leithen (Kreis Passau) sowohl im historischen als auch im aktuellen Kontext aufzuarbeiten. Die neunten Jahrgangsstufen beschäftigen sich dabei unter anderem mit Einzelbiographien der dort Bestatteten und der Bedeutung der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag, die jedes Jahr an der Kriegsgräberstätte stattfindet.

Als eine „ebenso große wie großartige Aufgabe“ bezeichnet Landrat Raimund Kneidinger das Schulprojekt. Unter Federführung von Projektlehrer Andreas Königer und in Kooperation mit dem VdK-Kreisverband Vilshofen und dem Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge soll bis September eine große Ausstellung mit den Arbeitsergebnissen der Schülerinnen und Schüler fertiggestellt werden. Parallel dazu entstehen Schautafeln für die Besucher der Anlage. Ebenso vorgesehen: Lehrunterlagen, die auch an anderen weiterführenden Schulen verwendet werden können.

Zum Einstieg war ein Praxistag auf dem Gelände der Kriegsgräberstätte angesetzt. Die Schüler machten sich unter anderem mit Lage und Wirkung der Anlage vertraut und befassten sich in Absprache mit den Hinterbliebenen mit ausgewählten Einzelschicksalen. Willi Wagenpfeil, VdK-Kreisvorsitzender Vilshofen, informierte die Schüler über die aktuelle Bedeutung der Stätte als Mahnerin gegen Gewalt und Krieg. Wertvolle Hilfestellung leistet dabei der Schul- und Bildungsreferent des Volksbundes, Maximilian Fügen.

Arbeit an den Gräbern wichtiger Teil des Projekts

Ein wichtiger Teil des Praxistages in Hofkirchen war auch die Arbeit an den Gräbern. Mit Unterstützung der Kreisfachberatung für Gartenbau arbeiteten die Schüler an der Pflege der Anlage mit. Dieser Teil der Projektarbeit war Andreas Königer besonders wichtig: „Unsere Schüler waren mit großem Einsatz und Begeisterung bei der Sache und wurden durch den unmittelbaren Kontakt mit den stark berührt. Bei jedem Grabstein stellte sich die Frage, welche Biografie und welches Schicksal dahinter verborgen sein mag. Das war Friedensarbeit und ein differenzierendes, humanistisches Menschen- und Weltverständnis, wie wir dies beabsichtigt hatten.“

 

 


Über die Stätte informierte Willi Wagenpfeil, VdK-Kreisvorsitzender Vilshofen. − Fotos: Windpassinger

 


Landrat Raimund Kneidinger kam zum Schulprojekt nach Hofkirchen.

 

 

Quelle: pnp.de — red

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