„Möchten Sie was sagen?“, fragt Josef Paul den Minister. Andreas Scheuer: „Ich bin im Lernstatus. Ich möchte zuhören.“ Er war auf Einladung der CSU-Mittelstands-Union gestern Spätnachmittag in die Firma Paul Nutzfahrzeuge in Albersdorf gekommen. Bei einem Technologie-Stammtisch hatten geladene Gäste als Experten aus der Region die Möglichkeit, dem Bundesverkehrsminister ihre Ideen und Anregungen darzulegen.
Scheuer hörte gern zu, als die Geschäftsführer Walter Pötzinger und Bernhard Wasner erläuterten, wie rasant sich das Unternehmen Paul in den vergangenen Jahren entwickelt und verändert hat. „Einfach machen“ laute die Philosophie der Fa. Paul. Man wolle die Zukunft selbst gestalten. Das war das Stichwort für Andreas Scheuer, der von seinen Erfahrungen mit Unternehmen aus der Automobilbranche erzählte. Sein Ministerium treibe alternative Antriebe voran. Es fließe viel Geld in die Förderung, „doch das Geld wird nicht abgerufen“. Josef Paul, Inhaber der Paul Group mit 500 Mitarbeitern, hob den Finger. Er nehme gerne etwas ab. Denn man stecke viel Geld in neue Entwicklungen.
Eine davon wurde besichtigt. Am Ende der 22500 Quadratmeter großen Halle standen zwei Doppeldecker-Busse aus Berlin. Die Firma Paul will die Busse, die in Berlin für Sightseeing-Touren eingesetzt werden, mit einem Elektroantrieb ausstatten. Ein neuer Bus koste bis zu 800000 Euro, der Umbau der alten, beliebten Busse nur die Hälfte. Scheuer war begeistert. „Diese alten Stinker müssen wir wegbringen“, sagte er. Ist eine Förderung möglich, wurde er gefragt. „Sie haben unserem Haus im Vorfeld Unterlagen geschickt. Meine Mitarbeiter haben drauf geschrieben: Wollen Sie das fördern?“
Scheuer machte in der Gesprächsrunde, an der 50 Experten und CSU-Mitglieder teilnahmen, deutlich, welches Gesamtpaket er schnüren möchte. Doch es gehe ihm zu langsam. Deswegen sei er von „Machern“ wie die Fa. Paul so positiv angetan.
„Wie geht‘s Ihnen?“, wurde Scheuer mehrfach gefragt, steht er doch in den Medien nicht selten im Rampenlicht und wird vielfach kritisiert. „Sehr gut geht es mir“, bekannte Scheuer gestern. „Ich habe sehr viel Freude an meiner Tätigkeit.“ Er setze seine Kraft dafür ein, etwas voranzubringen. Erfolge würden seien da, auch wenn die Medien nicht immer draufschauen würden. − hr
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