Reichtum in den Köpfen der Kinder

Garham

Das war ein besonderer Tag in der Grundschule Garham. Kinderbuchautor Armin Pongs zog bei seiner Lesung die Kinder in seinen Bann. Im Gepäck hatte er zwei seiner Kinderbücher: „Krokofil, der Traumländer“ sowie der „Der magische Kalender“. Gespannt lauschten die Kinder seinem Vortrag. Immer wieder machte Pongs auf sein Motto aufmerksam: „Lesen macht reich.“

Die Ausschnitte, die er aus seinen Krokofilbüchern (für die Erst- und Zweitklässler) und aus der Buchreihe der magischen Kalender (für die Dritt- und Viertklässler) las, fesselten die Kinder und machten richtig Lust auf mehr Lesen. Vielleicht schnappt sich der eine oder andere jetzt öfter ein Buch und lässt seine Fantasie anregen, statt sich durch Fernsehen und Computerspiele mit vorgefertigten Bildern berieseln zu lassen.

Es ist faszinierend, wie der Schriftsteller es schafft, die Konzentration der Schüler hoch zu halten. Die Leseregeln werden exakt befolgt: leise sein, gut zuhören und dem Vorleser in die Augen schauen. Das ist nicht schwer, denn Pongs bietet einen lebendigen, schauspielreifen Vortrag.

Armin Pongs gab für die Erst- und Zweitklässler mehrere Abschnitte des Kinderbuchs „Krokofil“ zum Besten. Krokofil ist die Hauptfigur, die sich selbst als Traumländer bezeichnet – jemand, der an seine Träume glaubt. Pongs band die Kinder in seine Lesung ein, so dass diese knapp eine Stunde lang aufmerksam zu hörten. Er führte den Schülern vor Augen, wie allein durch das Vorlesen die Fantasie im Kopf angeregt wird und Bilder entstehen, die einem niemand mehr nehmen könne – ein unbezahlbarer Reichtum.

Auch bei den Dritt- und Viertklässlern warb der Autor für das Lesen und Vorlesen in den Familien. Die älteren Schüler hörten aus dem Buch „Der magische Kalender“. Als besonderen Einstieg und um die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen, hatte er den Trailer seines Buches durch einen Grammophontrichter abgespielt.

In dem Buch geht es um Aron, Taya und Said, die in einem kleinen Städtchen unterhalb einer sagenumwobenen Burg leben. Als Aron eines Tages ein geheimnisvolles Buch findet, ändert sich das Leben der Freunde auf einen Schlag. Die Kinder bringen es seinem Besitzer zurück und lernen dabei Professor Leonard von Löwenstein kennen, der die Freunde in die Geheimnisse eines magischen Kalenders einweiht. Mit diesem Kalender gelangen sie an Orte, wo sie Tiere vor dem Aussterben retten. Doch ihre Rettungsversuche werden immer wieder von drei zwielichtigen Gestalten durchkreuzt, die den Freunden Steine in den Weg legen und ihr Vorhaben bekämpfen.

In einer „Schreibwerkstatt“ dürfen die Schüler der 3. und 4. Klassen die Geschichte des Buchs weiterführen „Schreiben ist wie Lesen ein aktiver Prozess, bei dem ich meiner Fantasie freien Lauf lassen kann“, erklärt Pongs. Die Schülerinnen und Schüler sammelten nach einer kurzen Einführung eigene Begriffe, die in der Geschichte verwendet werden sollen, so dass sie diese auch mit eigenen Einfällen fortsetzen können. Sie machen eine Reise in die Antarktis. Welche Tiere leben dort? Es entstehen immer mehr Bilder und Ideen in den Köpfen der Schüler. Zum Schluss sind die jungen Autoren und Armin Pongs stolz auf ihre „Meisterwerke“.

Wenn sie möchten, dann dürfen sie ihre Fortsetzung (mindestens vier Seiten) an Armin Pongs schicken und nehmen damit automatisch an einem Preisausschreiben teil. Die Gewinnerin oder der Gewinner kann eine Reise an den Chiemsee antreten und den Autor besuchen. Selbstverständlich erhielten die jungen Schriftstellerinnen und Schriftsteller beim Schreiben Hilfestellung durch Pongs. Einige schrieben lange Texte über viele Seiten.

Zum Abschluss bekam jedes Kind der 1. und 2. Klasse noch einen Stein mit Mondstaub geschenkt, den man unter sein Kopfkissen legen sollte, um böse Träume zu vertreiben. Die Geschichte von Mias Muschel soll zur Einführung der Lesemuscheln für die Erst- und Zweitklässler motivieren und so helfen, noch besser zu lesen. Die Dritt- und Viertklässler bekamen jeweils Bimssteine, zum Entfernen von Tinte an den Fingern, wenn sie selbst fleißig Geschichten schreiben. Die Bimssteine stammen von einem Ausbruch des Laacher See-Vulkans vor rund 13 000 Jahren.

Rektorin Irene Egger war überzeugt, dass bei allen Kindern der Funke übergesprungen ist und sich die Lesungen und die Schreibwerkstatt positiv und nachhaltig auf das Lesen und Schreiben der Mädchen und Buben ihrer Schule auswirken wird. Sie bedankte sich bei Bürgermeister Josef Kufner und Elternbeiratsvorsitzender Tanja Sattler für die Unterstützung bei der Verwirklichung dieser Veranstaltung.

 

 

 

 

Quelle: pnp.de —Franz X. Eder

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