Nach 60 Jahren: Trinkhorn der FFW Garham ist wieder da


Groß ist die Freude bei der Garhamer Feuerwehr mit (v.l.) Kassier Andreas Schöfberger, Schriftführerin Johanna Feilmeier, Kommandant Erwin Schöfberger, Vorsitzendem Ludwig Zitzelsberger, stv. Vorsitzendem Simon Seider, „Finder“ Alfred Weihrauch, Gerätewart Christoph Seider, Ehrenmitglied Siegfried Langner, Fahnenmutter Daniela Braidt, Ehrenkommandant Franz Eder und Bürgermeister Josef Kufner. − Fotos: Franz X. Eder
Garham

Die Freiwillige Feuerwehr Garham wurde am 27. Dezember 1870 von dreizehn Männern gegründet. 1883, dreizehn Jahre nach der Gründung, erhielt die Garhamer Wehr ein Trinkhorn, ihr „Feuerwehrhörndl“, und damit ein erstes Symbol für den jungen Verein.

Irgendwann in den 1960-er Jahren war das Trinkhorn der Freiwilligen Feuerwehr Garham plötzlich spurlos verschwunden. Verschiedene Anekdoten und Geschichten ranken sich um das Verschwinden. Die Umstände lassen sich aber gesichert nicht nachvollziehen. Doch jetzt ist das Schmuckstück wieder da und das plötzliche Auftauchen in den letzten Tagen liest sich wie ein Märchen, das wahr wurde.

Alfred Weihrauch aus Untermenzing in München meldet sich telefonisch beim Kommandant Erwin Schöfberger, den er im Internet ausfindig gemacht hatte. Er berichtet, dass er einen „Gegenstand“ besitzt, der der Garhamer Wehr gehören dürfte. Stellvertretender Vorsitzender Simon Seider übernimmt die Verhandlungen mit Alfred Weihrauch und bringt sie in kürzester Zeit erfolgreich zum Abschluss. Simon Seider ist ein Enkel des 2019 verstorbenen Ehrenkommandanten Max Seider, der jahrelang ohne zufriedenstellendes Ergebnis auf der Suche nach dem verschollenen Trinkhorn war. Unterstützt wurde Max Seider seinerzeit von seinem Nachfolger Ehrenkommandant Franz Eder und dem Ehrenvorsitzenden Josef Saller.

Fredl Weihrauch lässt es sich nicht nehmen persönlich nach Garham zu kommen und reist am Samstagvormittag mit dem Zug aus München mit dem Trinkhorn im Gepäck an. Mit dem Mehrzweckfahrzeug der FF Garham wurde der Gast aus Oberbayern am Vilshofener Bahnhof abgeholt. Im Feuerwehrhaus wurde der Bote mit seinem Mitbringsel schon sehnlichst erwartet.

Dort löste er auch das Rätsel, wie er zum Garhamer Feuerwehrhörndl gekommen ist. Er hat es vor zwölf Jahren auf einem Flohmarkt in München erworben und dann im Keller bei seinen Sammlerstücken aufbewahrt. Seine Ehefrau Monika drängte ihn immer wieder den Keller aufzuräumen. Monikas dringender Wunsch brachte nun den Garhamer Feuerwehrlern ihr Hörndl zurück.

In geselliger Runde wurde über das Trinkhorn, das übrigens drei Liter fasst, diskutiert. Die Hoffnung bleibt, dass sich vielleicht auch das Rätsel über das Verschwinden noch lösen lässt.

Das Trinkhorn jedoch wird in einer Vitrine im Feuerwehrgerätehaus einen Ehrenplatz bekommen. „Wir hüten es wie unseren Augapfel und achten darauf, dass das Feuerwehrhörndl nicht mehr abhandenkommen wird“, versprechen die Verantwortlichen.

 

 

Das drei Liter fassende, wiedergefundene und gut erhaltene Trinkhorn gilt als erstes und ältestes Zeugnis der Feuerwehr Garham.


Der Beweis: „Freiwillige Feuerwehr Garham 1883“ steht eingraviert.

 

 

Quelle: pnp.de —−Franz X. Eder

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