Aktiv sind Sportvereine in der Marktgemeinde nicht nur bei der Punkte- und Torejagd, wie bei der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses in Hofkirchen deutlich geworden ist. Der EC Garham beabsichtigt die Errichtung eines Anbaus an das bestehende Vereinsheim in unmittelbarer Nachbarschaft des sanierungsbedürften Freibades. Der SV Garham bemüht sich um Ergänzungen für den Neubau des Kunstrasenplatzes in Reitern und um eine Umgestaltung des Vereinsheims.
Neue Überlegungen der EC-Vorstandschaft haben die Verantwortlichen im Rathaus etwas in Zugzwang gebracht, was die anstehende Erneuerung des Freibades in Garham anbelangt. Als Ergebnis einer Besprechung mit dem zuständigen Architekten teilte Bürgermeister Willi Wagenpfeil (SPD) mit, dass das bisherige Gebäude der Badeanlage für eine Renovierung nicht mehr verwendbar sei. „Es muss ersetzt werden“, betonte der Bürgermeister unter Hinweis auf gesetzliche Auflagen und fügte hinzu: „Man muss einen Neubau ins Auge fassen.“ Eventuell ließe sich dabei das Schwimmbecken auf eine Bahnendistanz von 25 Metern verlängern, dachte Wagenpfeil laut nach und verwies auf Überlegungen, mit dem nun vorgesehenen EC-Anbau an das Freibadgebäude anzudocken.
Den neuesten Vorstoß des EC hielt der Bürgermeister für „schon ein bisschen überraschend“. Er machte auf die sich dadurch verändernden Rahmenbedingungen bei Großveranstaltungen im Dorf wie dem Pfarrfest in Garham aufmerksam, u.a. im Hinblick auf die Essensausgabe und die Nutzung des Verpflegungsraums am EC-Gelände. Zugleich kam Wagenpfeil auf die Finanzsituation zur Freibadsanierung zu sprechen. Seit der ersten Kostenschätzung seien zwei Jahre vergangen. Sein ernüchterndes Fazit: „Wir reden nicht mehr über 400000 Euro, sondern über eine Million plus“, gab er auf Basis einer brandaktuellen Information zu bedenken, weshalb man sich in der Verwaltung schon Gedanken gemacht habe.
Das Resultat: 2020 soll der dritte Bauabschnitt am Freibad in Hofkirchen realisiert werden. 2021 könne es frühestens mit dem Freibad in Garham losgehen, wobei ohnehin ein Zwei-Jahres-Zeitraum notwendig wäre – mit Splittung der Investitionssummen zu je 50 Prozent auf die Jahre 2021 und 2022. Im kommenden Jahr sei das Garhamer Bad kein Thema, betonte Wagenpfeil, hielt das dort angestrebte Projekt bei einer vernünftigen Lösung allerdings für machbar. „In Garham fangen wir mit einer völlig neuen Planung und völlig neuen Grundlagen an“, machte Wagenpfeil deutlich.
Mit Blick auf die Maßnahme des EC Garham schlug Wagenpfeil vor, sich nochmals mit dem Vereinsvorstand und dem Architekten zusammenzusetzen. Auf Basis des dabei erarbeiteten Konzeptes, unabhängig von der Freibadsanierung, soll dann der Bauantrag für den Anbau an das Vereinsheim eingereicht werden. Die Erneuerung des Bades könnte bis zur Saisoneröffnung im Mai 2022 abgeschlossen sein. Der EC sollte umgehend die Förderanträge stellen. Der Eingabeplan solle spätestens in der Dezember-Sitzung des Marktgemeinderates vorliegen.
Einstimmig befürwortet hat der Bau- und Umweltausschuss die Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans, die für Ergänzungen zum laufenden Bauantrag des SV Garham für den Neubau des bereits genehmigten Kunstrasenplatzes in Reitern erforderlich sind. Konkret geht es dabei um die Höhe des Ballfangzaunes hinter den Toren mit sechs Metern und um die seitlichen Zäune, die drei Meter hoch werden sollen. Auch die Höhe des Flutlichtmastens von 15,6 Metern ist genehmigungspflichtig – für das Gremium eine reine Formsache.
Keine Bedenken gab es zum Wunsch des SV Garham, durch Erweiterung eines Gastraumes und gleichzeitige Verkleinerung der Terrasse mehr Platz im Inneren des Vereinsheims an der Sportanlage in Reitern zu schaffen. Marktrat Josef Leizinger (CSU), zugleich Vorsitzender des Clubs, skizzierte die Details. Die Terrasse werde bisher nicht entsprechend genutzt, sie sei nur Schmutzfang gewesen, „wir wollen sie zumachen“. − bp