Garham.
Zehn Jahre gibt es jetzt den Förderverein Florian Garham LF 8. Mit einem festlichen Florianigottesdienst wurde dieses kleine Jubiläum in der Pfarrkirche St. Nikolaus gefeiert. Auf dem Lehnerhof in Kapfham wurde mit einem gemütlichen Frühschoppen weiter gefeiert.
Pfarrer Gotthard Weiß lobte die Fortsetzung der Tradition des jungen Vereins. Er dankte den Verantwortlichen für das „Hegen und Pflegen“ der alten Feuerwehrfahrzeuge. In Erinnerung an den Heiligen Florian gab er den Gottesdienstbesuchern mit auf den Weg: „Gebt dem Glauben ein Gesicht“. Gottesdienst und der anschließende Frühschoppen wurden von der Blaskapelle Garham unter der Leitung von Josef Kufner musikalisch gestaltet.
Nach der Begrüßung ließ Vorsitzender Franz Eder – veranschaulicht mit einer Bilder-Show – wesentliche Ereignisse des Vereins Revue passieren. „Die Idee zur Gründung war im Jahre 2008 entstanden, als die benachbarte Feuerwehr in Hofkirchen eine neues Einsatzfahrzeug erhalten hatte und das alte, aber noch voll funktionsfähige LF 8 verkauft werden sollte“, erklärte Franz Eder. Schon früh hatten die Garhamer Feuerwehrler Interesse an dem Fahrzeug angemeldet, das früher bereits ihr Eigentum war und erst 16 Jahre später an Hofkirchen weitergereicht wurde. In Hofkirchen war das Fahrzeug ebenfalls 16 Jahre im Einsatz. Die Garhamer Wehr war in Besitz einer alten vierrädrigen Saug- und Druckspritze aus dem Jahr 1892 und wollte den historischen Bestand mit dem LF 8 erweitern. Der Daimler Benz sollte nun in die ursprüngliche Heimatwehr Garham zurückkehren.
Viel Zeit und Arbeit wurden in die Renovierung des alten Feuerwehrfahrzeuges und den Erhalt alter Ausrüstungsgegenstände investiert. Der Förderverein wurde 27. März 2009 mit der einstimmigen Beschlussfassung über die Vereinssatzung ins Leben gerufen und hat mittlerweile 43 Mitglieder.
Eder erinnert sich an das „Gänsehaut-Feeling“ bei der Gründungsversammlung. Aufgabe des Vereins ist es, historisch wertvolles, feuerwehrtechnisches Material, insbesondere Feuerlöschkraftfahrzeuge, in möglichst betriebsfähigem Zustand zu erhalten und für eine dauerhafte Unterbringung zu sorgen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hofkirchen, anderen Vereinen sowie der Kraftfahrzeugindustrie soll außerdem das Interesse der Öffentlichkeit für Zeugnisse der technischen Entwicklungsgeschichte geweckt und gefördert werden.
Der betreute Daimler Benz mit seiner Frontpumpe – ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 – hat mit seinen mittlerweile 43 Jahren längst das Prädikat „Oldtimer“ erreicht, die zugehörige Tragkraftspritze ist 59 Jahre alt.
Zufrieden zitierte der Vorsitzende aus dem Abschlussbericht der Bewertungskommission des Bezirksentscheides „Unser Dorf hat Zukunft“, bei dem Garham 2011 die Silbermedaille gewonnen hatte. Dort wird in der Rubrik „Soziales und kulturelles Leben“ u.a. die Sammlung von alten Feuerwehrfahrzeugen und das Organisieren eines Oldtimerfreffens lobend hervorgehoben. Die Gründung des Vereins sei richtig gewesen.
Ein wichtiges Ereignis und Highlight war 2018 die gelungene Restaurierung der Saug- und Druckspritze aus dem Jahr 1892. Im Foyer des neuen Feuerwehrgerätehauses hat die „alte Spritze“ ihren endgültigen Stellplatz gefunden. Der Vorsitzende bedankte sich bei Herbert Greil, Nikolaus Ragaller und Norbert Haslbeck für die Arbeiten und bei Alois Bircheneder, der die Spritze in den letzten Jahren beherbergt hatte.
Beim jährlichen Oldtimertreffen, gemeinsam organisiert mit dem SV Garham, wird das LF 8 regelmäßig der Öffentlichkeit präsentiert, ebenso bei der Engertsham Classic. Beim Aktionstag „Gemeinsam gegen Gewalt“ der FF Rathsmannsdorf am 30. Juni 2018 wurden LF 8 und die Alte Spritze einem breiten Publikum vorgestellt.
Als „absolut richtig“ bezeichnete Bürgermeister Willi Wagenpfeil die Entscheidung des Marktgemeinderates, das LF 8 nach der Außerdienststellung an den Förderverein weiter zu geben. Mit viel Aufwand und großem Engagement werde das Fahrzeug gepflegt und erhalten, um es bei verschiedensten Anlässen zu reaktivieren. Die damit verbundene Freude erklärte er mit der engen Verbindung der dienstleistenden Kameraden mit ihrem früheren Einsatzfahrzeug. „Da werden immer wieder Erinnerungen wach, die persönliche Erlebnisse aufleben lassen“, sagte er und dankte für das Engagement.
Quelle: PlusPNP.de –−Franz X. Eder