Spontan war die Reaktion der Vereinsvertreter des SV Garham, als Bürgermeister Willi Wagenpfeil nach dem Ende des öffentlichen Teils der Marktgemeinderatssitzung wie immer fragend in die Gruppe der Zuhörer – diesmal neun Personen – blickte, ob es denn aus dieser Runde noch Wünsche oder Anträge gebe. „Mia san glücklich“, hieß es, nachdem das Gremium einstimmig beschlossen hatte, den beabsichtigten Bau eines Sportplatzes mit granulatfreiem Kunstrasen großzügig zu bezuschussen.
„Wir dürfen froh sein, dass der Platz noch nicht gebaut ist“, erklärte Wagenpfeil und führte dafür zwei Argumente an: Zum einen die mittlerweile entfachten Kontroversen in der Öffentlichkeit zur Mikroplastik-Thematik bei Kunstrasen-Belägen, zum anderen die zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Fördersätze der öffentlichen Hand für den Sportplatz-Bau von bis zu 55 Prozent der zuschussfähigen Kosten.
„Die Finanzierung hat sich deutlich entspannt, verbessert“, fügte Wagenpfeil hinzu, der allerdings die Rechnung aufmachte, dass der gewöhnlich gewährte kommunale Zuschuss für Vereine von 25 Prozent der Baukosten in diesem Fall über dieser Grenze liegen werde.
Um nähere Details zu dem Vorhaben zu erfahren, wurde einem SV-Sprecher das Wort erteilt. Er schickte seinen Ausführungen voraus, dass die Notwendigkeit des Baus eines Kunstrasenplatzes außer Frage stehe. Aus verschiedensten Gründen seien die bisherigen Planungen des Vereins umgeschmissen worden – auch wegen der öffentlichen Mikroplastik-Diskussion. „Wir haben uns nach neuen Varianten umgeschaut“, unterstrich der Funktionär und präsentierte als Ergebnis einen neuen Kunstrasen, der nicht mit Granulat verfüllt werde. Die besprochene Bezuschussung wurde ohne lange Debatte einstimmig befürwortet. Der neue Kunstrasenplatz auf dem Vereinsgelände in Reitern wird südwestlich des bestehenden Hauptspielfeldes mit Spielrichtung Nord-Süd errichtet.