Kosten sparen beim Breitbandausbau


Vertreter der Freien Wähler aus FRG informierten sich in Hofkirchen über eine neue Initiative zur Breitband- und Mobilfunkerschließung. −Foto: PNP

 

FRG / Hofkirchen

Gerade in ländlichen Regionen kostet der Breitbandausbau wegen der dezentralen Siedlungsstrukturen viel Geld. Trotz umfassender Förderprogramme des Bundes und des Freistaats Bayern (Gigabit-Förderprogramm) verbleiben den Kommunen für die Erschließung jedes Anwesens mit einer Glasfaserleitung enorme Belastungen. Auch müssen erst ein Anbieter und Baufirmen gefunden werden, bevor das Verlegen der Glasfaserkabel beginnen kann. Parallel dazu muss der flächendeckende Ausbau des Mobilfunknetzes erfolgen. Aktuell scheitert dieser trotz bestehender Förderprogramme oft am Widerstand von Teilen der Bevölkerung gegen den Bau von Sendemasten.

Andreas Strasser und Robert Fröhlich von der RadioLED AG versprechen hier eine Lösung durch eine alternative Technologie, die bei hohen Bandbreiten auch noch enorme Kosten sparen würde.

Manfred Eibl, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler aus Perlesreut, verschaffte sich auf Einladung von Peter Hartl in den Räumen seines Rechenzentrums einen Überblick über die patentierte Technologie der RadioLED AG. Begleitet wurde MdL Eibl vom Bürgermeister der Stadt Grafenau, Alexander Mayer und Bezirksrat Heinz Pollak. Anwesend war auch Josef Kuffner, erster Bürgermeister der Gemeinde Hofkirchen (Landkreis Passau). Dort baut RadioLED derzeit ein Netz auf.

Fröhlich und Strasser informierten ihre Gäste über das technische und wirtschaftliche Konzept. Es handelt sich um eine sogenannte Small Cell Technologie, also eine Funktechnologie mit sehr kleinen Funkzellen, die intelligent vernetzt sind. Sie nutzt Straßenlaternen als Standort für kleine Funkmodule und Rechenkapazität. Diese Module, sogenannte Multipoints, verbinden sich zu einem flächendeckenden Netzwerk, dem Mesh.

RadioLED verspricht eine flächendeckende Versorgung des gesamten Gemeindegebiets inklusive aller Freiflächen (Wald, Wiesen und Gewässer) mit mind. 200 Mbit Download je Haushalt symmetrisch je Unternehmen sowie 150 Mbit für Mobilfunk zu einem einmaligen Projektpreis, der den Aufbau der Infrastruktur, deren lebenslangen Betrieb inklusive der Kosten für die Backboneanbindung und die Wartung beinhaltet. Der Preis, so die Firma, betrage gerade mal ein Zehntel der Kosten im Vergleich zum Breitbandausbau. Sowohl für die Kommune wie auch für den Freistaat wäre dies ein enormes Einsparpotential. Auch führten viele dezentrale kleine Sender zu einer wesentlich niedrigeren Strahlenbelastung als Mobilfunkmasten. Die zuständigen Bayerischen Staatsministerien sollen dieses Konzept nun auf Initiative von Manfred Eibl auf Umsetzbarkeit prüfen. —pnp

Quelle: pluspnp.de   —− Bernhard Brunner

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