KOMMENTAR Miteinander redenstatt übereinander

Laut Markt Hofkirchen könnte beim Gewerbegebiet Garham doch noch ein Kreisel entstehen. Ein solches Bauvorhaben ist auch Wunsch von Garhamer Bürgern, die hierfür bereits vor Jahren Unterschriften sammelten und bei der Genehmigungsbehörde – dem Staatlichen Bauamt Passau – einreichten. Doch das Bauamt war in seiner ablehnenden Haltung zu einem Kreisel nicht umzustimmen. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, haben die Bürger jetzt eine Bürgerinitiative mit Sprecher gegründet.

Als Mitglied dieser Bewegung kommt man sich vielleicht gerade so vor wie ein Kranker auf der Suche nach Heilung: Man geht zu Arzt 1 (Staatliches Bauamt), der sagt: Wir können dir nicht helfen. Dann geht man zu Arzt 2 (Markt Hofkirchen), der sagt: Ja, wir versuchen, dir zu helfen, es ist nicht aussichtslos. „Was ist die Medizin nur für eine merkwürdige Disziplin?“, wird sich der Patient wundern. Ähnlich kann man als Garhamer derzeit über die Behörden-Welt denken.

Natürlich: Da ist der „Ober“ mit seiner Fachmeinung (Staatliches Bauamt), dem es zusteht, den „Unter“ (Markt Hofkirchen) zu übertrumpfen. Das darf aber nicht zur Folge haben, dass man als Ober nicht mehr das Ohr an der Basis hat, in der Folge die Marktgemeinde alleiniger Anker für die Bürger wird. Jede Behörde muss eine Behörde für die Bürger sein. Es wäre wichtig, dass das Staatliche Bauamt auf Bürger und Marktgemeinde jetzt zugeht. Oder umgekehrt. Zuletzt konnte man teilweise den Eindruck gewinnen: Die drei Parteien reden übereinander statt mit-einander. Das ist der Sache nicht dienlich. Angesagt wäre jetzt ein umfangreicher Austausch, bei dem besonnen nach der besten Lösung gesucht wird.

Martin Maier

Quelle: Plus.PNP.de     –Martin Maier