Kein doppelt so hoher Mobilfunk-Masten


Einstimmig gegen den Ersatz des bestehenden Funksendemastes an der Donau bei Hilgartsberg durch eine über zehn Meter höhere Variante votierte der Marktgemeinderat. −Foto: Brunner

 

Hofkirchen

Klare Worte hat Christian Pauli (SPD) im Marktgemeinderat zum Vorhaben der Funkturm GmbH gefunden, den bestehenden Funkmast – er ist 9,90 Meter hoch – an der Donau bei Hilgartsberg durch einen neuen mit 20 Metern Höhe zu ersetzen. „Ich möchte es diesen zwei Familien nicht antun“, bekundete Pauli unter Hinweis auf die damit verbundene Beeinträchtigung der Aussicht der Anwohner in dem Bereich.

Der Kommunalpolitiker informierte seine Kollegen im Gremium über Telefonate mit den betroffenen Anliegern, von denen einer sich gegen das Projekt ausgesprochen habe, weil der Funkmast 50 bis 60 Meter vor seiner Terrasse liege. Pauli stellte zusätzliche Fragen in den Raum, die unbeantwortet blieben. „Wo strahlt der hin?“, wollte Pauli wissen und erkundigte sich zugleich nach dem Nutzen, der mit der Installation eines höher platzierten Senders verbunden wäre.

An seine ablehnende Haltung, als es bereits vor zwölf Jahren um die Aufstellung des ersten Funkmastes gegangen ist, erinnerte Alois Wenninger (CSU). Er machte die Entscheidungsträger im Rathaus darauf aufmerksam, dass es sich bei dem Standort von der Topographie und der Meereshöhe her um den niedrigsten Punkt in der Marktgemeinde handle. Die Folgerung des 2. Bürgermeisters daraus: „Das ist nicht von Vorteil für unsere Kommune und unsere Bürger.“

Wenninger machte klar, dass es dabei nicht um leistungsfähigere Internet-Verbindungen gehe, sondern nur um den Handy-Empfang. Er machte die Kollegen im Gemeinderat zugleich auf die beabsichtigte Verwirklichung einer dezentralen Versorgungslösung „von privater Hand“ im Gemeindegebiet aufmerksam, die von der Kommune unterstützt werde und „der Schlüssel zum Erfolg“ wäre. Eine Zustimmung zu dem vorliegenden Bauantrag würde diesen Absichten widersprechen.

Walter Doppelhammer (SPD) informierte seine Ratskollegen über die bereits erfolgte Platzierung eines Sendemastes auf einem der Kraftwerkstürme in Pleinting. „Da unten ist nicht der ideale Standort“, hob er mit Blick auf den Platz bei Hilgartsberg hervor.

Georg Stelzer (ÜW) führte die Idee ins Feld, den Sender auf der Donauinsel Wörth zwischen Hofkirchen und Pleinting aufzustellen, die unbewohnt sei. Freilich wäre eine solche Lösung etwas aufwändiger, aber vielleicht sollte man dies versuchen, meinte der 3. Bürgermeister.

Letztendlich setzte das coronabedingt zahlenmäßig auf elf Mitglieder begrenzte Ratsplenum – basierend auf einem Vorschlag des Bayerischen Gemeindetages in Abstimmung mit den Fraktionen nach Berechnung über das Hare-Niemeyer-Verfahren zur Sitzverteilung bis zur Grenze der Beschlussfähigkeit – ein deutliches Signal in der Sache. Einstimmig wurde der Bauantrag der Funkturm GmbH abgelehnt.  —Bernhard Brunner

unner/Foto: Bernhard Brunner

 

Quelle: pluspnp.de   —Bernhard Brunner

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