Den nächsten Schritt in Richtung des sogenannten Fassadenprogramms im Ortskern von Hofkirchen hat der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung getan.
Demnach wird das Architekturbüro Maier in Vilshofen, das bereits in das Konzept der Städtebauförderung eingebunden ist, das kommunale Förderpaket für private Baumaßnahmen in diesem Rahmen planerisch begleiten. Die ebenfalls einstimmig beschlossenen Förderrichtlinien werden bei der nächsten Bürgerversammlung vorgestellt, wie Willi Wagenpfeil (SPD) ankündigte.
In den Grundzügen hatte der Bürgermeister den neuen Zuschusstopf seinen Ratskollegen bereits im September grob erläutert. Auch das Antragsverfahren dazu soll der Bevölkerung bei der Bürgerversammlung detailliert dargelegt werden, so dass sich jeder über diese Fördermöglichkeit informieren könne, so Wagenpfeil, der nochmals den Willen der Kommune bekundete, in das Programm einzusteigen. Dazu erforderlich ist nach seinen Worten die Vergabe der Architektenleistung, für die – ausgehend von einem jährlichen Bedarf von rund 15 Stunden – ein Jahresbetrag von annähernd 1400 Euro einschließlich Mehrwertsteuer anfallen wird.
Ein Fragezeichen setzte Wagenpfeil gedanklich in diesem Zusammenhang hinter den räumlichen Umgriff für die Städtebauförderung. „Der dürfte circa 30 Jahre alt sein“, betonte er und merkte an: „Ich halte ihn für nicht mehr zeitgemäß.“ Darin sei etwa ein inzwischen dicht bebauter Ortsteil nicht erfasst. Weiter machte er das Gremium darauf aufmerksam, dass die Marktgemeinde über den Zusammenschluss zur Integrierten Ländlichen Entwicklung – kurz ILE genannt – für die Region „Klosterwinkel“ in der Lage sei, ein weiteres Förderprogramm aufzulegen. Somit könne man „zweigleisig fahren“, so Wagenpfeil.
Das „Fassadenprogramm“ charakterisierte der Bürgermeister als nachhaltig dank der damit verbundenen Langzeitwirkung. Von der attraktiveren Gestaltung der Fassaden im Ortskern bis hin zur Verschönerung von Hinterhöfen sei alles dabei. „In erster Linie geht’s darum, die Leerstände zu ertüchtigen“, hob der Bürgermeister hervor und nannte den ebenso wichtigen Punkt, dass die Beratung durch den Architekten über einen bestimmten zeitlichen Umfang hinweg für die betreffenden Hausbesitzer kostenneutral sei. Dies könne laut Wagenpfeil einen leichteren Einstieg in das Förderprojekt bedeuten.
Das sahen die Räte auch so: Sie befürworteten sowohl die Vergabe der Architektenleistung, wie vorgeschlagen, als auch die von der Verwaltung ausgearbeiteten Förderrichtlinien einmütig. Demnach gewährt der Markt Hofkirchen je Einzelobjekt bis zu 30 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, maximal jedoch 15000 Euro.
Diese Summe wird zu 80 Prozent von der Regierung und zu 20 Prozent von der Kommune bezuschusst. In den Statuten heißt es, dass auch einsehbare Hofflächen oder private Vorgärten in das Programm einbezogen werden können. Die Richtlinien seien jederzeit im Rathaus abzuholen, gab der Bürgermeister bekannt.