25 Jahre Burgförderverein Hilgartsberg – dieses Jubiläum wurde kürzlich in kleinem Rahmen mit Ehrengästen und dem festen Stamm der Vereinsmitglieder auf der Burgruine gefeiert. Dazu trugen die Mitglieder ihre historischen Gewänder. Beginnend mit einem Wortgottesdienst in der von außen neu renovierten St. Georgs Kapelle würdigte Pfarrer Gotthard Weiß die Vereinstätigkeit in den vergangenen 25 Jahren. Er sei auch sehr stolz darauf, dass die Kapelle vor Jahren wieder kirchlich gewidmet wurde und seitdem stetig renoviert wird. So können dort wieder Trauungen oder Taufen durchgeführt werden.
Erst vor wenigen Tagen wurde die von der Marktgemeinde finanzierte Dachsanierung und die Fassadenerneuerung der Kapelle abgeschlossen. Bis heute erinnert sich der Pfarrer an eine Geschichte, die er als Bub in einem Schulheft gelesen hatte und die vom damaligen Raubrittertum der Burg Hilgartsberg handelte.
Vorsitzende Gisela Schiller ging auf die Vereinsgeschichte ein, zeigte sich stolz darüber, dass man es dank der vielen Veranstaltungen geschafft habe, die Burg über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt zu machen. Am 19. März 1994, noch bevor die Marktgemeinde Hofkirchen die Burg vom Freistaat Bayern erwarb, fand die Gründungsversammlung des Burgfördervereines statt. Ziel war, Kultur und Brauchtum auf der Burgruine Hilgartsberg wieder zum Leben zu erwecken. Die Erhaltung der historischen Gemäuer und der St. Georgs Kapelle sei bis heute oberstes Ziel des Vereins, der an die 100 Mitglieder hat, der von der 14-köpfigen Vorstandschaft gelenkt und geleitet werde. Gisela Schiller erinnerte an die erste Burgweihnacht im Dezember 1994 – mit einfachen Mitteln und fast ohne Geld in der Kasse. Mittlerweile zähle sie zu den schönsten Weihnachtsmärkten in der Region. 1995 wurden die 1. Burgfestspiele ins Leben gerufen mit „Jedermann“.
Die ersten Baumaßnahmen, die Bühnen- und Tribünenanlage aus Holz für die Festspiele, folgten 1996. Weitere, teils kostspielige Sanierungen und Bauprojekte schlossen sich an, unter anderem der Bau der heutigen Tribünenanlage. Die Innenrestaurierung der Kapelle mit der Mauerabdeckung oberhalb der Burgkapelle konnte nach fünfjähriger Bauzeit 2004 abgeschlossen werden. Eine weitere kosten- und arbeitsintensive Baumaßnahme war der Museumsbau von 2007 bis 2015. 2017 wurde dann ein Behinderten-WC an die bestehende Anlage gebaut, im letzten Jahr eine dringend benötigte Lagerhalle errichtet. Insgesamt wurden laut Vereinskassenbuch von 1994 bis dato über 3 Millionen Euro bewegt. Die erwirtschafteten Überschüsse werden stets reinvestiert in Erhalt und Ausstattung.
Neben den vielen Bauprojekten wurden jedes Jahr auch Veranstaltungen organisiert: Bei den Burgfestspielen gab es neben den legendären Jedermann-Aufführungen Auftritte der Theater Achse mit Cyrano de Bergerac, dem Glöckner von Notre Dame, Don Quijote, Sommernachtstraum und die Nibelungen. Große Erfolge wurden mit dem Musicalverein Jägerwirth und den Musicals „Joseph“, „Moses“ und „Die Schöne und das Biest“ gefeiert. Auch der Brandner Kaspar war zu Gast. Mit AS-Entertainment begeisterten Musical-, Schlager- und Operettenabende, eine Las Vegas Show, Waltraud und Mariechen, Sebastian Reich und Amanda, Luise Kinseher und der Star*Treff das Publikum. Zum festen Bestandteil gehört auch die Walpurgisnacht. „Es gibt einen festen Mitgliederstamm, bei dem es nie ein Nein gibt, wenn es was zu tun gibt“, lobte die Vorsitzende ihre Truppe.
Verbundenheit mit dem Verein und Stolz auf den heutigen Zustand der Burgruine betonte auch Bürgermeister Willi Wagenpfeil, der in Hilgartsberg zur Schule gegangen ist: „Die Burg repräsentiert unsere Gemeinde über Landesgrenzen hinweg.“ Der Förderverein sei ein Glücksfall für die Gemeinde. Das unterstrich auch Vize-Landrat Raimund Kneidinger. Zu sehen, was der Burgförderverein von der Gründung bis heute geschaffen habe, bestätige laut Altbürgermeister Josef Weiß, dass es richtig war, die Burg zu kaufen.
Die Vorsitzende schloss ihre Festrede mit einem Rückblick auf die Burggeschichte: „Am 11. November 1742 zerstörten die österreichisch-ungarischen Truppen unsere Burg. Die Granitkugel am Eingang unseres Museums soll symbolisch daran erinnern. 252 Jahre später fingen wir an, unsere Burg Hilgartsberg wieder zum Leben zu erwecken und ein bisschen aufzubauen und zu verschönern. Ich hoffe, es ist uns gelungen. Aber was sind schon 25 Jahre zu der 1000-jährigen Geschichte unserer Burg?“ Ein gutes Essen und eine Schlacht am Tortenbuffet rundeten den Tag ab. − va