Hofkirchen.
Seit Frühjahr ist der Platz neben dem Hofkirchner Rathaus eine Baustelle. Gebaut wird ein neuer Sitzungssaal, der – im Gegensatz zum bestehenden – barrierefrei ist. Das Gebäude ist regelrecht aus dem Boden geschossen, innerhalb weniger Wochen stand der Rohbau. Was die Feinheiten angeht, geht es aber nicht so flott voran. Bauausschuss und Marktrat hatten im Frühjahr lange diskutiert: Was für eine Fassade bekommt der Saal (Beschluss: eine Platten-Fassade), und was für einen Boden (Beschluss: ein Granit-Pflaster). Per öffentlicher Ausschreibung suchte man nach Unternehmen, die die Arbeiten übernehmen. Bald sollte es los gehen.
Doch daraus wird nichts, weil der Markt Hofkirchen die eingegangenen Angebote von Firmen nicht annimmt. Sie seien deutlich zu teuer. Das erklärte Bürgermeister Willi Wagenpfeil am Dienstagabend vor dem Marktrat. So hatte der Markt für die Fassadengestaltung mit Kosten in Höhe von 34000 Euro gerechnet. Das günstigste Angebot lag jedoch bei 54000 Euro. Und für den Boden hätte man 18000 Euro zahlen müssen. Ausgegangen war man von 13000 Euro. Ausgeschrieben hatte man auch das Gewerk „Akustikverkleidung“. Hierfür ging kein Angebot ein.
Der Marktrat stimmte auf Vorschlag des Bürgermeisters geschlossen dafür, die drei Ausschreibungen aufzuheben. „Wir suchen mit dem Architekten und dem Gemeinderat nun nach alternativen Varianten“, sagte Wagenpfeil. Vielleicht nimmt die Marktgemeinde „direkt Verbindung mit Firmen auf“, erklärte der Bürgermeister.
Der Beschluss, den der Marktrat im Frühjahr gefasst hat, wird aufgehoben. „Das ist möglich, weil wir von den Kosten so weit weg waren“, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage.
Der Marktrat muss also entscheiden: Bleibt es dabei, dass die Fassade mit Platten ausgestattet wird? Oder wird sie, was auch im Raum steht, verputzt? Beim Boden will man zwischen besagtem Granit-Pflaster und einem Vinyl-Boden entscheiden.
Mit Blick auf die Wirrungen bei der Saal-Ausstattung sagte Markträtin Gabriele Stocker: „Das ist eine schwere Geburt“. Das bestätigte Willi Wagenpfeil und sagte: „Wir bringen das Kind aber zur Welt.“ Man werde den Zeitplan – fertig sein soll der Sitzungssaal im Frühjahr 2020 – einhalten können. Denn es sind, abgesehen von den drei zurückgestellten, alle Gewerke (laut Marktgemeinde rund zehn an der Zahl) vergeben.
Quelle: PlusPNP.de –Martin Maier