Ein Gedenken mit Abstand


Gebet vor dem Kriegerdenkmal: Pfarrer Gotthard Weiß (2.v.l.) mit der Reservistenkameradschaft Garham, die die Ehrenwache stellt.

Garham

Die Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins Garham erinnern jedes Jahr im Juli bei ihrem Jahresfest an die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege sowie an die verstorbenen Kameraden des Vereins – heuer in Zeiten der Corona-Pandemie mit einer Gedenkfeier auf dem Dorfplatz ohne Festzug und Festmesse. Die Männer um Vorstand Franz Erhard und Hauptmann Josef Feilmeier hatten sich entschlossen, ihren Veteranenjahrtag im Rahmen des Möglichen mit einem kleinen aber würdigen Festakt abzuhalten, ein Novum in der 153-jährigen Vereinsgeschichte.
Namentlich hieß KSV-Vorsitzender Franz Erhard willkommen: Bürgermeister Josef Kufner, 2. Bürgermeister Alois Wenninger, 3. Bürgermeister Georg Stelzer, Fahnenmutter Johanna Feilmeier, Ehrenvorstand Xaver Saller, die Markträte Johanna Feilmeier und Fabian Kapfhammer sowie „Altbürgermeister“ Willi Wagenpfeil.
„Hass, Hochmut und Unvernunft erzeugen Krieg – Gedenken und Nachdenken erhalten den Frieden“, betonte der Vorstand in seiner Ansprache. „Darum wollen wir uns erinnern, an die, die auf den Schlachtfeldern ihr Leben ließen, und an die, die in Gefangenschaft gerieten und nicht mehr heimkehrten.“ Besonders wurde an Vereinsmitglied Helmut Deck gedacht, der heuer gestorben ist und an dessen Beerdigung der Verein wegen der Pandemie nicht teilnehmen konnte.
Ortspfarrer Gotthard Weiß kennzeichnete den Jahrtag mit Erinnerung, Mahnung und Dankbarkeit. Für die Opfer der Kriegshandlungen betete er, dass Gott ihnen den Frieden schenke, den sie auf Erden nicht erleben durften. „Veranstaltungen wie diese sind wichtig, damit die Schrecken des Krieges nicht in Vergessenheit geraten“, so der Pfarrer.
Zum ersten Mal als Bürgermeister dabei, dankte Josef Kufner dem KSV Garham dafür, dass man sich mit dem Jahresfest gegen das Vergessen stemmt. „Heute, 75 Jahre nach Kriegsende, verblasst das Erinnern an den Krieg und den Nationalsozialismus. Uns bleibt und uns fordert, das Mahnen für den Frieden und die Freiheit“, so der Bürgermeister. Er zitierte auch Benjamin Franklin, Gründervater der Vereinigten Staaten: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“
Die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal für die Toten des 1. und 2. Weltkrieges bildete den Abschluss des Festaktes am Dorfplatz. Julia und Natalie Schöfberger von der Blaskapelle Garham spielten abschließend das Lied vom „Guten Kameraden“ und die Nationalhymne. Die Feuerwehr Garham sorgte dafür, dass die Veranstaltung reibungslos über die Bühne gehen konnte.

Höhepunkt des Jubiläums: Festakt mit Totengedenken und Kranzniederlegung für die Toten des 1. und 2. Weltkrieges. −Fotos: Eder
Höhepunkt des Jubiläums: Festakt mit Totengedenken und Kranzniederlegung für die Toten des 1. und 2. Weltkrieges.
Exakt ausgerichtet und im Corona-Sicherheitsabstand haben sich die Teilnehmer des Jahresfestes auf dem Dorfplatz postiert.
Exakt ausgerichtet und im Corona-Sicherheitsabstand haben sich die Teilnehmer des Jahresfestes auf dem Dorfplatz postiert. −Fotos: Eder

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: pluspnp.de   —Franz X. Eder

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