Donnernder Applaus


Kein normaler Kabarettabend mit Hannes Ringlstetter (v.l.) und Stephan Zinner: Zuerst hatten die Besucher das Gefühl, bei zwei coolen Typen am Küchentisch zu sitzen. Dann konnten sie wegen des Gewitters erst einmal nicht heim. −Fotos: Franz X. Eder

 

 

Garham

50 Jahre Vorwaldfest – Garham feiert wieder. Der SV hat sein traditionelles Vorwaldfest neu aufgelegt und zwar auf dem seit heuer fest etablierten, neuen Festplatz beim Kindergarten. Hannes Ringlstetter und Stephan Zinner, beide Kabarettisten, Musiker und Schauspieler, waren mit ihrem Musikprogramm „2 Typen, 2 Gitarren, 2 Bücher“ zu Gast – ein starker Auftakt für fünf Feier-Tage in Garham.
Artig begrüßten die Künstler das „Kulturpublikum“, die Niederbayern mit Herz und gratulierten dem SV Garham zum Aufstieg in die Landesliga.

Hannes Ringlstetter und Stephan Zinner sind Freunde, Kumpel, Kollegen, aus ähnlichem Holz geschnitzt und dennoch unterscheiden sie sich künstlerisch. Dass sie miteinander musizieren und blödeln können, zeigten sie am Donnerstag in ihrem Musikprogramm.

Ein normaler Kabarettabend war das nicht, eher ein Abend, an dem man das Gefühl nicht loswird, bei zwei coolen Typen gelandet zu sein. Und da geht es gemütlich, lustig und manchmal sogar gescheit zu. Die Bühne ist das gemeinsame Wohnzimmer: Da wird gespielt, gelacht, gesungen und erzählt.

Und während das Publikum noch die Skurrilität des Moments erfasst, greifen die beiden zu den Gitarren und erzählen in ihren Liedern von den Absurditäten des Daseins ohne die eigenen Unzulänglichkeiten zu vergessen.

Vom Blockflötenunterricht, Erlebnissen im Getränke- oder Baumarkt, den Tücken, die einen engagierten Heimwerker bei der Montage eines Wandregals treffen, Begebenheiten mit Hund und Katze als Haustiere oder Wassersprungvarianten im Freibad, reichte das Spektrum der Geschichten. Wissenswertes erfuhr man auch, wenn man die entsprechenden Fernsehprogramme findet und anschaut: „Eine Deutsche Eiche braucht täglich 10000 Liter Wasser.“

Ringlstetter und Zinner trugen Selbstverfasstes aus ihren Büchern vor. Bezogen auf die Dicke des eigenen Buches meinte Ringlstetter, das Büchlein von Zinner sei ja eigentlich ein Heft. Mit seinem „Niederbayern-Hymne“ hat der Straubinger Hannes Ringlstetter dann das Zelt fest im Griff. Viele Festbesucher identifizierten sich mit diesem Lied und sangen kräftig mit. Der gebürtige Trostberger Stephan Zinner konterte, er überlege ein Lied mit dem Titel „Oberbayern“ zu schreiben.

Der Schlussapplaus nach der letzten Zugabe verstärkte sich mit dem Prasseln des Starkregens auf die Zeltplane und dem Donnergrollen eines herannahenden Unwetters. Dann fiel auch noch der Strom aus.
Die Notbeleuchtung ging an und die FF Garham leuchtete mit ihrem Einsatzfahrzeug das Festgelände aus.

Weiter ging’s am Freitag mit einem Standkonzert auf dem Garhamer Dorfplatz, anschließendem Ausmarsch zum Festplatz. Begleitet wurde der Auszug von der Blaskapelle Garham.

Bürgermeister und Schirmherr Josef Kufner stach das erste Fass Bier an. Für die musikalische Unterhaltung beim Abend der Vereine und Betriebe sorgte die Live-Partyband Almrocker mit Stargast Julia Buchner aus Salzburg.

Samstagabend dann der nächste Höhepunkt: Für alle, die Tanzen und Spaß haben wollen, findet um 21 Uhr die große „Bayern1 -Disco“ mit DJ Björn Strößner statt.
Am Sonntag geht’s weiter mit dem Oldtimertreffen. Bis 10 Uhr werden die Oldtimerfahrzeuge auf dem Garhamer Dorfplatz erwartet. Die Ausfahrt zum Vorwaldfest startet gegen 10.30 Uhr in der Ortsmitte von Garham. Im Festzelt werden die Teilnehmer und Besucher von der Blaskapelle Garham zum Frühschoppen begrüßt.

Der sportliche Aspekt kommt während des fünftägigen Festes auch nicht zu kurz. Ein Gaudi-Elfmeter-Schießen für Freizeit- und Vereinsmannschaften gibt es um 14 Uhr auf dem Sportplatz in Reitern.

Der Montagnachmittag gehört den Senioren. Ausklingen wird das Vorwaldfest am Abend mit der Top-Band „Der Artische Wahnsinn“ und einer Tombola.

 

Die Feuerwehr Garham leuchtete nach dem Stromausfall mit ihrem Einsatzfahrzeug das Festgelände aus. Als der Regen nachließ, trauten sich die ersten Besucher wieder ins Freie.

 

Gesellige Runde: Bürgermeister Josef Kufner (v.l.), Landrat Raimund Kneidinger, Altlandrat Franz Meyer (v.l.) mit Gattin Rosmarie und Pfarrer Joseph (r.) wurden im Festzelt spontan in das Musikprogramm integriert.

 

Quelle: plus.pnp.de —−Franz X. Eder

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