Hofkirchen.
Man kann sich das noch gar nicht so richtig vorstellen: Die Marktgemeinde Hofkirchen, gelegen direkt an der Donau, wird ihr Abwasser möglicherweise auf die andere Seite des Flusses pumpen. Hierfür müssten unter der Donau, in etwa zwei Meter Tiefe, Rohre verlegt werden. Mit diesen würde Hofkirchen sein Schmutzwasser nach Pleinting pumpen, in den dortigen Kanal. Über diesen würde man das Abwasser in die Vilshofener Kläranlage leiten.
In Hofkirchen zieht man diese Variante in Betracht, weil die bestehende Kläranlage aus den 1970er Jahren in die Jahre gekommen ist. Aufwändige Sanierungs- und Umbaumaßnahmen wären notwendig. Geschätzte Kosten: 1,7 Millionen Euro. Für die Vilshofen-Variante hingegen würde nur eine Million Euro anfallen. Darum – und weil der Marktgemeinde eine Förderung in Höhe von 400000 Euro winkt – ist diese Variante ins Spiel gekommen.
Und: Weil – laut Markt Hofkirchen – die jährlichen Betriebskosten bei der Vilshofen-Variante um 50000 Euro niedriger wären.
Vor kurzem, in der Monatssitzung des Marktrates, haben ein Ingenieur und der Marktrat beide Varianten ausführlich verglichen. Die Tendenz ging zur Vilshofen-Variante. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Vorgesehen ist sie „spätestens in der Juni-Sitzung“, sagt Bürgermeister Willi Wagenpfeil.
Sollte man sich auf die Vilshofen-Variante verständigen können, würden Markt Hofkirchen und Stadt Vilshofen die Einzelheiten der Nutzung vertraglich regeln. „Wir gehen von einer Laufzeit von mindestens 50 Jahren aus“, sagt Bürgermeister Willi Wagenpfeil.
Die Menge an Abwasser, die nach Pleinting gepumpt werden kann, ist begrenzt. Sollte Hofkirchen zu bestimmten Zeiten zu viel Abwasser haben, will man dieses in der bestehenden Hofkirchner Kläranlage zwischenlagern.
Dass der Vilshofener Kläranlage wegen des Hofkirchner Schmutzwassers der Speicherplatz ausgeht – davon ist nach Angaben der Verantwortlichen auf keinen Fall auszugehen. „Wir haben derzeit 37 Prozent Reserve“, sagt Vilshofens Stadtwerke-Chef Karl Eibl. Würde das Hofkirchner Schmutzwasser hinzukommen, wäre man „bei etwa 33 Prozent“. Die Vilshofener Kläranlage hätte dann immer noch „sehr sehr viel Luft nach oben“, sagt Karl Eibl. –mm