Die Opfer der Kriege nicht vergessen


Bischöflich Geistlicher Rat Pfarrer Gotthard Weiß spricht ein Gebet vor dem Kriegerdenkmal. Die Reservistenkameradschaft Garham stellt die Ehrenwache. −Fotos: Franz X. Eder

 

Garham

Die Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins Garham erinnern jedes Jahr im Juli bei ihrem Jahresfest an die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege sowie die verstorbenen Kameraden des Vereins – heuer in der 155-jährigen Vereinsgeschichte und nach zwei Jahren Corona-Pandemie-Einschränkungen wieder in althergebrachter Weise.

Das Gedenken der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt ist ein fester Bestandteil in Garham. Das ehrende Mahnen verpflichtet, es hält im Interesse von Frieden und Freiheit die soldatischen Traditionen und die Heimatpflege aufrecht und leistet somit sinnvolle Aktivität in der Gesellschaft.

Die örtlichen Vereine und der Nachbarverein, der KSV Schöllnstein, marschierten nach einem Standkonzert vom Dorfplatz zur Pfarrkirche St. Nikolaus, angeführt von der Blaskapelle Garham unter der Leitung von Kapell- und Bürgermeister Josef Kufner.

Bischöflich Geistlicher Rat Pfarrer Gotthard Weiß zelebrierte den Gottesdienst. In der Predigt erläuterte er sein besonderes Messkleid, das der Patrona Bavariae geweiht ist und zu Beginn des 1. Weltkrieges im Jahre 1914 in der Pfarrei Garham gestiftet wurde: „Patrona bavariae – ora pro nobis“ („Maria Schutzpatronin Bayerns bitte für uns“) ist auf der Rückseite eingestickt. Das Jahresfest sei eine Angelegenheit des Glaubens an den Frieden. Diesen Auftrag erfülle der KSV Garham. Im Festzug, begleitet von der Garhamer Blaskapelle, zogen die Ehrengäste, Fahnenabordnungen und Festteilnehmer zum Kriegerdenkmal am Dorfplatz. 1. Vorstand Franz Erhard begrüßte dort die Ehrengäste, Pfarrer Gotthard Weiß, Bürgermeister Josef Kufner, 2. Bürgermeister Alois Wenninger, Altbürgermeister Willi Wagenpfeil und die Markträte Johanna Feilmeier, Josef Leizinger, Gerold Schöfberger und Katrin Wagenpfeil.

Ortspfarrer Gotthard Weiß betete für die Opfer der Kriegshandlungen, dass Gott ihnen den Frieden schenke, den sie auf Erden nicht erleben durften.

Mahnende Worte sprach KSV-Vorsitzender Franz Erhard am Kriegerdenkmal. In der aktuellen Situation spannte er einen Bogen aus der Geschichte zur Gegenwart. Orte, die im 2. Weltkrieg in der deutschen Presse genannt wurden, sind wieder allgegenwärtig: Donbass, Krim, Kiew, Mariupol. Namen von verstorbenen Vereinsmitgliedern, die in diesen Orten im Einsatz waren, sind plötzlich wieder gegenwärtig. Die Folgen des unsäglichen Krieges in der Ukraine seien nicht absehbar. „Hass, Hochmut und Unvernunft erzeugen Krieg – Gedenken und Nachdenken erhalten den Frieden“, sagte Erhard.

Bürgermeister Josef Kufner dankte dem KSV Garham dafür, dass man sich mit dem Jahresfest gegen das Vergessen stemmt. Er bekräftigte die Botschaft des Gedenktages und bilanzierte den Jahrtag mit der Formulierung: „Nie wieder Gewalt und Krieg, mit ganzem Herzen für Frieden und Freiheit.“

Die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal bildete den Abschluss des Festaktes. Die Blaskapelle Garham spielte das „Lied vom guten Kameraden“ und die Nationalhymne, begleitet von Salutschüssen —Franz X. Eder

 

 

Quelle: plus.pnp.de —Franz X. Eder

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